Aldi-Sax

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von sharp, 3.Dezember.2009.

  1. Rick

    Rick Experte

    Moin Hans!

    Tut mir leid, dass es für Dich so merkwürdig klingt.
    Ich habe aber nicht ALLGEMEIN über DIE Billigkannen geschrieben, sondern AUSDRÜCKLICH nur von MEINEN Erfahrungen mit EINER bestimmten Marke berichtet, um mal einen Anfang zu machen.

    Ich würde mir niemals so ein protziges Pauschal-Urteil über irgendeine Klasse oder gar alle auf dem Markt erhältlichen Instrumente anmaßen, sondern bin im Gegenteil sehr an den Erfahrungsberichten interessiert, weil ich nämlich NICHT so allwissend (oder vorurteilsbehaftet) bin. ;-)

    Ich bin der Ansicht, dass es bei der Authentizität vorwiegend auf die Spielweise und nicht auf das Equipment ankommt.
    Da haben wir jedoch bekanntlich unterschiedliche Meinungen - ich will Dich nicht "bekehren", mag aber auch umgekehrt nicht um jeden Preis "missioniert" werden, okay?

    Da sind wir ebenfalls unterschiedlicher Auffassung - "Cracks" sind für mich Spieler, denen egal ist, was sie in der Hand haben, die selbst auf einer alten Gießkanne noch so klingen können, wie sie es wollen.
    Ich kenne solche Leute und arbeite selbst an diesem Ziel.

    Die anderen mögen gute Musiker sein, große Künstler - aber ein "Crack" ist für mich jemand, der da handwerklich einfach noch ein paar Stufen "drüber" steht, der das Material beherrscht und sich nicht abhängig davon macht.

    Vor 40, 50 Jahren gab es noch keine wirklich hochwertigen Instrumente aus Taiwan oder überhaupt Fernost - dass solche Menschen bei dem bleiben, was sie aus ihrer prägenden Zeit kennen (Selmer, Vintages) ist kein Wunder, dass sie ihre Vorurteile ihren Schülern und Studenten weitergeben, ist ebenfalls normal.

    Ungefähr seit dieser Zeit bin ich ja auch in der Szene aktiv und habe seither unzählige Märchen, Legenden, Mythen, Voodoo und so weiter mitbekommen.
    Die Markenhörigkeit war schon immer ein ganz wichtiges Orientierungsmittel für Leute, die sich selbst kein richtiges Urteil zutrauen.

    Erinnert mich alles irgendwie an "Dumbo, der fliegende Elefant" mit seiner Feder im Rüssel - er hat Angst, ohne Feder nicht fliegen zu können, weil ihm das sein Feund eingeredet hat, um ihm Vertrauen in seine Fähigkeiten zu schenken.
    Erst beim dramatischen Ende merkt Dumbo, daass er die ganze Zeit SELBST fliegen konnte und dafür keineswegs die scheinbare "Zauberfeder" braucht.

    Manche Musiker gelangen leider nie zu dieser Erkenntnis... :roll:

    Mag sein, doch was gehen mich diese Leute an? :-o

    Ich bilde mir mein eigenes Urteil anhand meiner Erlebnisse und Fähigkeiten, den Mut zur Überprüfung scheinbar sicherer "Wahrheiten" empfehle ich auch jedem anderen. :cool:

    Wer sich unbedingt eine "Dumbo-Feder" wünscht, weil sie ihm von irgendwelchen Leuten empfohlen wird, soll das meinetwegen so halten, wie er will.

    Ich möchte hier niemanden "missionieren", ich berichte nur von meinen eigenen Erfahrungen und Ansichten.
    Jeder kann entscheiden, ob er mir glaubt, der ausdrücklich KEINE Werbung für bestimmte Marken oder Produkte macht, oder ob er lieber Werbesprüchen und Wunder-Versprechungen folgen möchte. :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  2. alexsaxberlin

    alexsaxberlin Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Rick, ich finde gut was Du da von Dir gibst. Mein Saxlehrer spielt auf meinem Saxofon so wie ich klingen möchte.
    MfG.alexsaxberlin
     
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich würde meine Medusa nie gegen ein anderes Horn - außer vielleicht gegen ein SX-90R Vintage - tauschen wollen.
    Ich bin zwar alles andere als ein Crack. Kann die feinen Unterschiede nicht wirklich beurteilen. Aber ich spiele immer mal wieder während der Frankfurter Musikmesse andere Hörner an. Und bislang hatte ich bei Mauriat, Cannonball etc. stets das Gefühl, wesentlich mehr "investieren" zu müssen, um ein für mich klanglich befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Meine Medusa reagiert einfach viel direkter, nuancierter und facettenreicher als alles andere, was ich bislang an neuen Saxophonen probiert habe.

    Ich habe bei der Medusa stets das Gefühl, dass die im Vogtland über Jahrzehnte gewachsene und ständig weiter entwickelte Handwerkskunst doch Auswirkungen zeigt.

    Klar ist, dass mich jeder Profi auch mit einer Gießkanne an die Wand spielen kann. Muss ich deswegen versuchen, auch auf einer Gießkanne ein überzeugendes Ergebnis zu erzielen?

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  4. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Rick,

     
  5. Blasebalg

    Blasebalg Ist fast schon zuhause hier

    Topic on!

    ....also scheint es wohl niemanden hier zu geben der noch mit einem Sax von Aldi, Lidl,oder z.B. Startone unterwegs ist??

    Topic wieder off???
    :roll:
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Nummer_13

    Das Zitat ist mir gut bekannt und ich kann es nur unterschreiben...

    LG

    Dreas
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Für einen Schüler oder Anfänger wird der Lehrer immer gut auf einem Horn klingen. Das muss schon sehr schrottig sein, damit es anders wäre. Und der Lehrer wird sich mit seinem Horn sicherlich wohler fühlen.

    Ich finde diese Diskussion etwas übertrieben. Ich finde beide Seiten (the Steamer und the Rick) haben etwas recht. Ich persönlich spiele fast nur gebrauchte Instrumente, teilweise auch halt Vintage, habe aber schon viele gute neue Saxe angespielt, die ich schon recht gut fand und die als Zweithorn für Notfälle mich zufrieden gestellt hätten.
    Für meine Schüler sind solche moderneren Hörner ideal, weil sie ein gutes Preis/Leistungsverhältnis liefern und sie nicht die gleichen Ansprüche an ein Horn stellen wie ich (und auch die Nuancen und kleinen Unterschiede nicht so wahrnehmen) und denen vielleicht andere Faktoren wichtiger sind.
    Bei Alto und Tenor sind mir noch keine besseren als meine begegnet was aber durchaus noch kommen kann aber auch das ist doch nur subjektiv, der nächste findet die gleichen Hörner vielleicht weniger gut.
    Die Frage ist doch immer was man will und womit man glücklich wird. Das wird nicht bei jedem das gleiche sein und das ist auch gut so, da mehr Vielfältigkeit dadurch vorhanden ist. Ich glaube nicht daß man Vintage bei Horn und Mundstück spielen muss (gerade bei Mundstücken spielen doch sehr viele heute gar nicht mehr Vintage weil die Auswahl doch sehr gross ist und es viele gute Mundstücke zur Auswahl gibt um das Richtige für sich zu finden) aber man kann, wenn man will und das Geld hat. Aber es gibt auch Perlen unter den "neuen" Instrumenten und häufig leider auch viel Schrott. Deswegen muss man Hörner auch vorher ausprobieren und selbst das ist kein Garant dafür, daß es später nicht doch Ärger mit dem Horn gibt (kann ich bei Selmer ein Lied von singen auf dem Sopran) wegen Fehldesign oder schlechter Verarbeitung oder oder oder.
    Und auch bei aktuellen Hörnern von Selmer, Yanagisawa etc. muss man ausprobieren, denn auch da gibt es gute und schlechte Hörner.
    Auch dieses Gerede über Cracks etc. oder ob nun ein Plastikmundstück gut, schlecht oder nicht sogar besser als andere ist finde ich unnötig, denn es geht nur um eins: es muss zum jeweiligen Spieler passen.
    Wenn der eine das Horn oder ein Mundstück nicht mag, dann nicht und wenn der andere damit gut klarkommt, auch gut. Aber weder ist automatisch Vintage überlegen oder gut noch ein Plastikmundstück oder sonstwas, sondern es muss zum Spieler passen und der muss sich wohlfühlen, ob Vintage oder nicht ist doch egal.
    Und wenn es passt ist alles gut und wenn nicht, sollte man was dran ändern.
    LG Saxhornet
     
  8. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Bernd,

    sehr richtig. Wichtig ist m.E. ein Equipment zu finden, dass es einem erleichert, seine musikalischen Vorstellungen zu verwirklichen anstatt sich unnötig mit dem Material abzumühen. Und ich denke, dass die meisten ernsthaften Profies das ähnlich sehen und nicht irgendein Horn spielen, "nur" weil das gerade "in" ist.
    Wenn dem aber so ist, warum spielen dann zahlreiche Profies zB MK6 und nur recht wenige zB Martin? Warum legen sie sich nicht einfach ein modernes SX90R, 82Z, 991 o.ä. zu? Einen technischen Fortschritt in der Herstellung sollte es doch in den vergangenen 40-50 Jahren gegeben haben. Warum also etwas altes spielen, wenn es "bessere" moderne Alternativen gibt? Nur wegen der "Aura", die diese alten Hörner umgibt? Oder sind die neuen eben doch nicht wirklich besser?

    Viele Grüße, Dirk



     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    nein, musst Du natürlich nicht!
    Aber ich muss mir auch nicht unbedingt eine "Medusa" zulegen, oder? ;-)

    ------------------------------------------------------------

    Hallo Dirk,

    ja, das ist sicher so ein "Schwarmverhalten", doch das muss nicht in jedem Fall die beste Lösung zeigen.

    In einem anderen Thread (über Mundstücke) habe ich schon mein geliebtes Beispiel mit der Schuhgröße gebracht - was mir passt, muss nicht für jeden anderen ebenfalls das Optimum sein.

    Der Gedanke ist verführerisch, man müsse sich nur ein bestimmtes Equipment anschaffen, um gaaaaanz toll, authentisch oder was auch immer spielen zu können.

    Und die alteingesessenen Firmen setzen alles daran, die neue Konkurrenz möglichst klein zu halten.

    Aber so eine dreiste Pauschalaussage "alles außer den Marken X, Y und Z ist Schrott" disqualifiziert sich meiner Ansicht nach schon von vornherein selbst. :-D

    ------------------------------------------------------------

    Hallo Florian,

    ganz meine Meinung!

    Jeder hat nun mal seine eigene Geschichte.
    Ich konnte mir früher einfach kein Selmer o. ä. leisten, habe aus Geldgründen in den 1970ern mit einem Taiwan-Sax begonnen und komme vielleicht aus diesem Grund perfekt mit diesen Hörnern klar, weil ich die Bauweise, den Blaswiderstand usw. schon von Anfang an gewöhnt bin. :roll:

    Habe auch schon oft Hörner von Selmer, Keilwerth usw. in den Händen gehabt, haben mich alle nicht überzeugt - da fehlte MIR eben das "gewisse Etwas" der orientalischen Kannen! :lol:

    Deshalb würde mir aber nicht im Traum einfallen, global alles außer den Instrumenten, mit denen ich nun mal ZUFÄLLIG aufgrund meiner Geschichte und Prägung am allerbesten klar komme, als minderwertig oder sonstwas zu bezeichnen - ich wiederhole nur gebetsmühlenartig, dass die teuersten Instrumente nicht automatisch für JEDEN auch das Optimum darstellen müssen.

    Und eigentlich kann mir egal sein, ob mir das jemand glaubt oder nicht, denn ich werde nicht dafür bezahlt, andere Marken schlecht zu machen oder ausschließlich eine bestimmte zu loben.

    Deshalb sehe ich mich auch eher als eine Art "Anti-Endorser", weil ich nur allgemein sage:
    Probiert möglichst viel unvoreingenommen aus und lasst Euch keine Scheuklappen aufschwatzen!


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Rick,

    die beste Lösung kann sicherlich nur individuell gefunden werden. Jeder braucht das, was zu ihm paßt, ganz gleich wie jemand anders damit zurecht kommt. Trotzdem scheint es ja einige Hörner und auch Mundstücke zu geben, mit denen anscheinend mehr Spieler zurechtkommen, als mit anderen. Vielleicht weil sie einfach eher das Mittelmaß bedienen, als die Extreme?
    Insofern denke ich, dass es durchaus eine Berechtigung hat, Anfängern ERSTEINMAL zu einem solchem Equipment zu raten und erst dann den Rest auszuprobieren, wenn es entweder für den Lehrer ersichtlich "objektiv" nicht geeignet ist oder aber die eigenen Fähigkeiten soweit gediehen sind, dass eine Beurteilung möglich ist.

    Viele Grüße, Dirk
     
  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Nein, Rick, Du musst Dir natürlich keine Medusa kaufen.
    Möglicherweise würdest Du damit noch viel besser klingen als jetzt schon. Das wäre für mich dann noch frustrierender... :)

    Wird auch schwer werden, weil kaum jemand, der ein Medusa-Tenor besitzt, bereit wäre, es zu verkaufen. :)
    Altos sind da eher mal auf dem Markt.

    Meine saxophonische Geschichte begann 2004 mit einem Roy Benson. Die Erfahrung mit diesem Teil war kurz, intensiv und finanziell sehr schmerzhaft. Die ca. 600 EUR hätte ich auch gleich verbrennen können. Es bestätigte sich mal wieder: Wer zu billig kauft, kauft doppelt.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und welche wären das?
    Mir fällt da konkret nichts ein.
    Weder ein Mundstück noch ein Sax oder Blatt......
    Ist das nicht auch manchmal eine Geldfrage, gerade bei Anfängern?
    LG Saxhornet
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hi Dirk!

    Oder weil dieses Equipment mit großer Macht auf den Markt getrieben und verbreitet wurde? :-D

    Ich denke, dass neben den individuellen anatomischen Voraussetzungen auch die ersten Erfahrungen mit einem Sax eine wichtige Rolle spielen.
    Hatte jemand zuerst ein prima funktionierendes Japan- oder Taiwan- (oder China-)Sax, dann wird er eher bei solchen Instrumenten bleiben (wie ich) als jemand, der wie Bernd eine Schrottkanne davon erwischt hat und sich deshalb lieber anderen Marken zuwendet.

    Natürlich ist da auch ganz viel Psychologie drin, vom Einfluss durch Verkäufer, Lehrer und Kollegen ganz zu schweigen. :roll:

    Alles, was funktioniert und seinen Dienst tut, ist auch für Anfänger geeignet, finde ich.
    Später kann sich dann gerne jeder von mir aus auf die Suche nach speziellen Nuancen, "Dumbo-Federn" und was auch immer begeben - oder er investiert die Zeit und Energie lieber ins Üben, was ich generell für den sinnvollsten Weg halte (außer etwas passt tatsächlich überhaupt nicht, wie Florian schon schrieb). ;-)


    Viele Grüße,
    Rick
     
  14. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo SaxHornet,
    ich meinte das jetzt zunächsteinmal nicht unbedingt in Bezug auf eine bestimmte Marke, sondern in Bezug auf bestimmte Eigenschaften. Also für Anfänger zB ersteinmal ein Kautschuk-MPC mit mittlerer Bahnöffnung und einer nicht oder nur leicht gestuften Kammer, anstatt ein 130er Metall-MPC mit großer Stufe. Ein Horn mit moderner gut funktionierender Mechanik anstatt ein Martin Typewriter. Ich nehme mal an, Du würdest Deinen Schülern doch auch empfehlen, sich ersteinmal in diesem Bereich umzuschauen.
    Und was die Geldfrage anbelangt: Ja, gerade wenn das Equipment bei einem Anfänger womöglich nur temporärer Natur ist und er sich später dann etwas anderes zulegt (oder womöglich aufhört), spielt natürlich der finanzielle Aspekt auch eine Rolle, d.h. es sollte entweder nicht allzu teuer oder wieder gut zu verkaufen sein.

    Viele Grüße, Dirk


     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du hast vollkommen recht.
    Manchmal werden dann nur schnell Namen wie Link oder Meyer genannt und da ist die Streuung sehr gross, weswegen ich da Schüler nie eins allein suchen lassen würde.
    Und auch bei Saxen erlebe ich eine starke Streuung.
    Aber wie gesagt Du hast vollkommen recht mit dem was Du sagst.
    Für mich ist nur merkwürdig, wie unterschiedlich aber manchmal die Wege sind, die man manchmal geht und was bei wem passt.
    Liebe Grüsse
    Saxhornet
     
  16. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Das nährt natürlich eine gewisse Musiker-Künstler Romantik, aber zu guter letzt kochen sie alle nur mit Wasser,
    und man möge darauf achten bei welchem Horn sie landen.

    So einfach ist das leider nicht, um Voodoo, Märchen, Legenden genauestens zu beurteilen, bedarf es eben einer
    gezielten, nüchternen, physikalischen, wie akustischen Beleuchtung.


    Aber jenseits von dieser Beleuchtung spielt der Spieler und testet was er verwirklichen will und wie nahe es dem kommt!

    Der Musiker landet dann bei einem Horn, er weiß ganz genau warum bei diesem und nicht bei einem anderen!

    Und hier schließt genau die Beschreibung von Bernd an:

    und hier schließt sich Dirk´s Zustimmung aber auch Hinterfragung an:


    Hierzu meine ich;

    Die Hörner bedingen auch die Musikgeschichte, was bedeutet, will man `alt` klingen, also der Stilistik auch den farbliche Klang abringen, dann wählt man alte Hörner.

    Will man aber auch leicht modern aus den eigenen Musikvorlieben gestalten, dann wählt man auch schon mal ein Medusa , Keilwerth oder Yanagisawa.

    Der Jazz Musiker agiert aber in alle Richtungen, also nicht nur `alten Swing ` und da hat sich das Mark VI. als der beste `Allrounder` bewiesen.

    Die Geschichte vom BA zum SBA zur langen Dekade des Mark VI ist eine Klang kulturelle Geschichte unter Mitwirkung von Musikern und nicht eine Geschichte von einer guten Kopie zur nächsten und übernächsten Kopie.

    Und hier spürt der Musiker dieser Dekaden,….Kopie ist immer nur Kopie!

    Es als Markenhörigkeit zu deklarieren, wird dem nicht gerecht und erklärt prof. Musiker
    von mehreren Dekaden zu `Trottel`.

    Ich selber spiele ein Horn was 90% zu mir passt, das spezielle andere Horn bekomme ich einfach nicht, und das bedeutet, zu 10 % muss ich mich arrangieren, oder wie Bernd so treffend beschrieb ->investieren!

    Grüße the Steamer
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und selbst aus "Zwergensicht" (Anfänger) sind ja die Unterschiede
    spürbar.

    Ich liebe den "alten" Sound. Und den bekomme ich auf meinem
    Conn besser realisiert, als mit jedem modernen Horn.

    Selbst ein Mark VI bringt mir das nicht.

    Ubd ich verschiedene Hörner angespielt im Beisein meines
    Lehrers, der sagt "Das Conn ist genau Dein Horn. Auf dem fühlst Du
    Dich wohl und Du klingst gut "

    Bingo! Was will ich mehr?

    LG

    Dreas
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Moin Hans!

    Das sehe ich überhaupt nicht als Notwendigkeit, denn der "farbliche Klang" des Horns ist nach aller Erfahrung der geringste Faktor.

    Ob ich bei einer Aufnahme 15 oder 50 cm vom Mikro entfernt stehe macht meiner Ansicht nach mehr am Klang aus als der Unterschied zwischen "Vintage" und "modernem" Sax.

    Was ich aber durchaus zugestehe ist die Tatsache, dass einen so ein historisches Instrument anders INSPIRIERT, dass man damit eher "altmodisch" klingen MÖCHTE und sich deshalb unbewusst mit dem Ansatz und der sonstigen Spieltechnik auf diesen Sound einstellt - dass das Instrument einem diese Spielweise also ERLEICHTERT, sofern man auf so etwas anspricht.

    Ja - in den 1950er bis 1970er Jahren bestimmt.
    Dann hat ihm diesen "Thron" in weiten Kreisen das 62er von Yamaha streitig gemacht.
    Mal schauen, wer sich in den nächsten Jahren als "Allrounder" einen festen Platz erobert. :roll:

    Und bis heute bleibt es nicht beim bloßen Kopieren, sondern es werden immer wieder neue Details entwickelt und vorhandene verbessert, so wie ich das sehe.

    Eben nicht. Das magst Du anders sehen, aber ICH spüre da durchaus gewisse Unterschiede und "Nuancen". :cool:

    Hiermit erkläre ich, dass ich niemanden pauschal als "Trottel" bezeichnen würde, nur weil er einer bestimmten Marke sein Herz geschenkt hat.
    Orientierung an Marken ist ein bekanntes menschliches Phänomen, keineswegs auf "Trottel" beschränkt.

    Allerdings halte ich es für ziemlich dreist, dieses Verhalten als objektive, neutrale Handlung zu verbrämen, denn das ist es ganz bestimmt nicht.

    "Nutella ist der BESTE Brotaufstrich, denn es wird seit Jahrzehnten am häufigsten verwendet." :lol:

    Wenn etwas sehr viel verkauft wird, dann ist das nicht zuletzt eine Frage von Marktpräsenz, Preis/Leistung und vielen psychologischen Faktoren, die nichts mit der Qualität des Produktes, aber viel mit seinem (kolportierten) Ruf zu tun haben.
    Darüber gibt es zahlreiche Studien.
    Deshalb verdienen Werbeagenturen und PR-Agenturen Geld.

    Ausgerechnet bei Saxofonen soll das anders sein? :-o

    Das ist doch völlig okay für Dich, aber bitte dräng' Deine persönliche Einschätzung nicht anderen als objektiv überprüfbare Wahrheit auf, denn es existieren nun mal auch andere, durchaus ebenso legitime Sichtweisen.

    Ich beispielsweise habe nicht dieses romantische Bedürfnis, "mein" Horn irgendwo zu finden.
    Ein Sax ist für mich ein INSTRUMENT, also quasi ein Werkzeug.

    Zu meinem allerersten Tenor hatte ich noch eine gewisse persönliche Beziehung, lag vielleicht auch an meinem damaligen Alter von 14 Jahren, in dem man manche Dinge noch idealistischer sieht als später.
    Trotzdem konnte ich mich irgendwann von ihm trennen und ein anderes als Favorit erwählen, es kam ein Alto hinzu, ich erweiterte meinen Horizont und bemerkte, dass es viel mehr da draußen gibt, viele Instrumente, die mir neue Möglichkeiten eröffneten, auf die man sich jedoch jedes Mal neu einstellen musste.

    Auf alles muss man sich einstellen, es gibt nichts "Ideales", es fliegen einem nicht ständig die gebratenen Tauben in den Mund, man muss sich seine Erfolge, seine Fertigkeiten und seinen Sound erarbeiten, das habe ich im Lauf meines Lebens gelernt.

    Und noch eines:
    Alles ändert sich, "Nichts währt ewig, nur der Wandel..."


    Viele Grüße
    vom "weisen" Rick :-D
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Rick

    Das ist nun gerade ein schlechtes Beispiel für Deine These.

    Der WDR hat eine neue Sendereihe "Markentest" (oder so ähnlich) und hatten da auch Nutella untersucht.

    Von der ganzen Form und Aufbereitung des Beitrags konnte man merken, dass die Journalisten beweisen wollten, das "Nutella" nicht besser schmeckt, sondern nur gekauft wird, weil "Nutella" draufsteht.

    Sie haben dan verschiedene Blindtests mit unterschiedlichen Ansätzen durchgeführt und immer haben die Teste in einer deutlichen Mehrheit (um die 70%) "Nutella" rausgeschmeckt.

    Insofern:

    Marken sind nicht erfolgreich, weil sie viele kaufen, sondern es kaufen viel Marken, weil sie gut sind.

    Eine schlechte Marke/Produkt, kannst Du mit nochsoviel PR und Werbung unterstützen, langfristig wird sie scheitern.

    LG

    Dreas
     
  20. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Dreas,
    da kann ich Dir nur bedingt zustimmen. Gerade bei Dingen wie Nutella kauft doch oftmals nicht das beste, sondern das gewohnte. Insofern weiß ich nicht, ob Nutella nun wirklich besser ist, ober einfach die meisten Tester bereits an den Nutella-Geschmack gewöhnt sind, ihn kannten und genau diesen Geschmack mit Nuß-Nougat-Creme in Verbindung bringen, weil es früher nicht so viele Alternativen gab.

    Viele Grüße, Dirk
     
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