Alle Saxe sind mehr oder weniger undicht....und daher kommt der Klangunterschied...

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 25.November.2014.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Neu ist das nicht, aber deshalb muss es ja nicht unbedingt richtig sein.
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    aber es gibt Instrumente, wo es sich rechnet, und welche, bei denen es sich nicht rechnet.
    Wenn mit dem Kleber nicht fachgerecht hantiert wurde, treten die Undichtigkeiten auch erst nach einiger Zeit auf (Luftblasen).
    Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Wie ist das eigentlich bei anderen Instrumenten, wie z.B. Trompete, Posaune, Geige?

    Gibt es da Klangunterschiede? Hängen die von Undichtigkeiten ab?

    Mein Lehrer hat mal behauptet und ich meine, das hier auch schon gelesen zu haben: die Klangunterschiede rühren her vom Rachen-Mundraum, vom Mundstück und in geringerem Maße noch vom S-Bogen. Der Korpus des Sax spiele so gut wie keine Rolle.

    Welche Rolle spielt der Korpus? Das verwendete Material, das Gewicht, die Dichtigkeit des Materials (intensiv behämmert)?

    Zur Geige hier ein älterer Spiegel-Artikel.

    Herzliche Grüße,

    Joe

    [size=xx-small](Vielleicht ist es ja wie beim Menschen: wir sind auch alle unterschiedlich, weil wir alle mehr oder weniger nicht ganz dicht sind:-D)[/size]
     
  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Bitte nicht! Das führt zu einer allgemeinen Woodoo-Diskussion.

    LG Helmut
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Joe,
    in diesem Artikel nimmt Georg P. Bongartz, der Vater von David Garret Stellung zu dem Blindtest.

    Ich finde diesen Artikel hoch interessant, da er die Ergebnisse des Blindtests doch relativiert. Es gibt durchaus auch mäßige Stradivaris. Und ein David Garret oder eine Anne-Sophie Mutter würden ihre Instrumente für so einen Test nie im Leben zur Verfügung stellen.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich denke Keiner bezweifelt, daß Undichtigkeiten einen Effekt auf die Spielbarkeit eines Instruments haben können, mitunter sogar einen sehr grossen. Gelegentlich kann es sich auch auf den Klang auswirken, daß muss es aber nicht. Ich teste fast jede Woche Hörner und Mundstücke, einfach weil es mir Spaß macht und die Leute vor Ort gut kenne, dadurch sind durch meine Hände sehr viele Instrumente gewandert. Die Läden haben eine angeschlossene Werkstatt mit sehr kompetenten Instrumentenbauern, wo auch mal Leute wie Branford Marsalis hingehen, wenn sie in Berlin sind um an ihrem Horn was machen zu lassen.
    Mein Eindruck aus diesen vielen Tests ist: weit häufiger ändert sich etwas an der Ansprache und mitunter am Spielgefühl aber nicht unbedingt am Klang des Instruments. Aber auch das muss nicht sein. Ich hatte schon einige Hörner, die trotz Undichtigkeiten sich butterweich und mit sehr guter Ansprache spielen liessen, ohne daß ich kompensieren musste.
    Oft kommt es auch darauf an, an welcher Stelle die Undichtigkeit ist z.B welches Polster oder eventuell auch ob beim S-Bogen oder den Verbindungsstücken des Korpus. Nicht jede Undichtigkeit hat den gleichen Effekt oder führt zu gleich starken Resultaten. Manche Hörner scheinen auch empfindlicher auf Undichtigkeiten zu reagieren als andere.

    Klar ist, es kann das Spielgefühl und die Ansprache deutlich verändern aber den Klang??? Nur begrenzt und gerade hier hängt es dann sehr stark von der Undichtigkeit, wo und was, ab und daß sich der Sound wirklich vollkommen verändert (helles Horn wird dunkel, spread Horn wird fokussiert etc.) habe ich noch nie erlebt. Sicherlich finde ich auch nicht sofort jede Undichtigkeit aber wenn ich das Gefühl habe etwas stimmt da so nicht beim Sax im Laden, ist der Vorteil, daß die Werkstatt gleich direkt vor Ort ist und das sofort gecheckt und verändert werden kann. Ich habe also die Chance das gleiche Horn vorher und nachher anzuchecken. Ich hatte aber keinen Fall, wo sich der Klang dadurch im Kern grundsätzlich deutlich verändert hat, im Gegensatz zur Ansprache und Spielbarkeit.

    Spannend ist wenn man dann mehrere Saxe des gleichen Models anspielt und die S-Bögen mal wechselt (man muss sich natürlich merken welcher wohin eigentlich gehört). Manchmal macht das einen stärkeren Effekt und manchmal einen geringeren Effekt aus.

    Spannend fand ich, daß mir ein Vertrieb einer Saxophonmarke das Thema Streuung, so wie ich es sehe, bestätigt hat aber auch das soll nichts heissen.
    Und daß die Klangunterschiede zwischen unterschiedlichen Saxophonmodellen durch Undichtigkeiten kommen sollen, ist für mich einfach nicht ernst zu nehmen. Dann bräuchten wir nur noch eine Firma, die einfach dichte Saxophone herstellt und keine Firma würde unterschiedliche Modelle benötigen (ist sowohl von der Herstellung und der Vermarktung nämlich aufwendig mehrere Modelle zu bewerben und herzustellen). Warum bieten dann Edelmarken und auch die Taiwanesen (die ja auch nicht immer so preiswert sind) so viele unterschiedliche Modelle an? Wäre doch nicht mehr notwendig und die bieten die ja nicht unter den Rubriken dicht und undicht oder passend für kleine Hände oder grosse Hände an, sondern denken sich auch klanglich was dabei.

    LG Saxhornet
     
  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ob mein Horn funzt oder nicht, ob es singt oder zickt hängt im Wesentlichen von meiner(!) Tagesform ab :-(

    Cheerio
    tmb
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wirklich dichte Hörner gibt es gar nicht, von daher ist die Eingangsthese natürlich richtig, bleibt die Frage, ab wann es stört, bzw. die Spielbarkeit beeinflusst, oder gar den Klang.

    Mein Alt hat über die Jahre ja so ziemlich alle Möglichkeiten durchlaufen. Nach dem Kauf bei einem Instrumentenbauer war es absolut top, nach der ersten GÜ (die ich blödsinnigerweise nach 2 Jahren machen ließ ich Depp) ganz ganz schlecht und das die nächsten 3 Jahre.

    Dann habe ich es selbst neu gepolstert, erwartungsgemäß auch nicht viel besser, und dann noch mal, da war es schon ziemlich gut. Danach wieder jahrelang gespielt, mit der Zeit wurde es immer beschissener und wieder GÜ und nach einigen Nachbesserungen halbwegs gut, und wieder jahrelang und wieder GÜ und ...

    Klanglich hat sich gar nix getan, jedenfalls nicht nach meinem Empfinden. Erstaunlicherweise auch nicht intonationsmäßig, obwohl die Klappenaufgänge mal extrem niedrig und mal extrem hoch waren.

    Aber die Ansprache der Töne, jau da ging ja manchmal nur noch wenig.

    Das beeinflusst natürlich das Spielen, aber den Klang ?

    Es gehen bestimmte Dinge, wie pp beim tiefen H nicht, oder ein wirklich knallhart angestoßenes A'', und das beeinflusst irgendwie auch das Klangerlebnis, wenn man Balladen oder feinsinnige klassische Stücke spielt.

    Aber so grundsätzlich wie diese These von Rick aufgestellt wurde, glaube ich das nicht.

    Gruß,
    Otfried
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das will ich gern glauben.

    Ich war auch immer wieder erstaunt, welch schlecht eingestellten Instrumente manche Händler so in ihren Regalen stehen haben.

    Deshalb hänge ich mich an die Frage von Claus an: Warum bieten seriöse Händler Ware in so schlechtem Zustand an? Wofür müssen sie Gewähr leisten?
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ sahornet

    Florian, das sehe ich ja im Prinzip genauso....

    CzG

    Dreas
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wir konstatieren hier unisono wie wichtig ein gut deckendes und richtig eingestelltes Sax ist.

    Und dann erlebt man bei einer Firmenpräsentation mit flammneuen Saxen, die zum Testen zur Verfügung stehen, dass die mäßig eingestellt sind und auch nicht gut decken.

    Wie kann denn sowas passieren? Das geht doch komplett nach hinten los...

    CzG

    Dreas
     
  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Vielleicht ist die Antwort auf Deine Frage ja einfach:

    (Falsche?) Reaktion des Herstellers auf Preisdruck am Markt, daraus resultierend zu knappe Kalkulation.
    Dann müsste er das Saxophon halt noch 500€, die er in die Endmontage/Einstellung steckt, teurer an den Händler bringen und wir müssten es für 500€ mehr (& Handelsspanne) kaufen wollen.

    Wenn das bei einer Präsentation des Herstellers passiert, muss man ihm zumindest zugute halten, dass er seine Produkte nicht extra dafür schönt... :evil:

    Dirk
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hihi.....wobei es schon Saxe aus dem Premiumsegment waren....

    CzG

    Dreas
     
  15. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    alledings werben einige Premiummarken damit das es für jeden individuellen Klang hat...

    wir stellen also fest nicht Präzision sondern marketing verkauft....
     
  16. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hi, xcielo hat es schon geschrieben, dennoch wiederhole ich es und frage euch: ¡Kein Sax ist 100% (hundert, nicht gerundet) dicht! Kann es bei den Materialien auch nicht sein. ¿Wann ist es nun ausreichend dicht? Das dürfte vom Spieler abhängen. ¿Verändert Undichtigkeit den Klang? Messbar bestimmt, die Spielbarkeit leidet aber mehr und dürfte damit indirekt auch den Klang beeinflussen.
    Claus
     
  17. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ach Leute! Es geht nicht darum ob es ein 100,00% dichtes Sax gibt. Auch nicht darum, ob und ab welchem Ausmaß Undichtigkeiten den Klang beeinträchtigen. Es geht um den Umkehrschluss, dass Klangunterschiede bei Saxophonen primär Undichtigkeiten geschuldet sind. Das hat mit meiner Realität schlicht nichts zu tun. Aus meiner Erfahrung werden die klanglichen Unterschiede um so besser hörbar und um so leichter erspielbar, je besser das Instrument eingestellt ist. Durch Undichtigkeiten verlieren die Hörner ihren Charakter, bis nur noch ein undifferenziertes Blöken übrig ist.
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich kann zumindest bei meinen Hörnern sagen, daß keines davon, das Undichtigkeiten hatte oder bei dem sich diese über die Zeit gebildet hatten, dadurch wirklich anders klang. Auch klangen sie nicht anders wenn diese Undichtigkeiten behoben waren. Allerdings ist die Ansprache und das Spielgefühl mitunter dann besser gewesen.


    LG Saxhornet
     
  19. last

    last Guest


    Ist möglicherweise von Dir ironisch gemeint (?), aber das ist mit Sicherheit so...
    Soll nicht heißen, dass Präzision unwichtig ist, aber was das Verkaufen angeht, ist Marketing die halbe Miete.

    LG

    lastvisitor
     
  20. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Kaufimpulse laufen halt in überwiegenden Teil nicht über die Ratio. In BWL lernt man, dass die Leute rational entscheiden, abwägen, Kosten und Nutzen überdenken und das Optimum anstreben. Und dann gibt's da noch die Realität. :)

    Die Reklame im Fernsehen will ja auch ein Lebensgefühl verkaufen und nicht die Ratio ansprechen.

    Dann gibt's da noch den lustigen ffekt, dass in der Gesellschaft dann mitunter eine rationale Begründung erwartet eird - 'Ich bin ja nicht blöd!' - und man dann über die Bauchentscheidung eine rationale Hülle darüber stülpt.


    Deswegen kriege ich immer gedankliche Ausschläge und Krätze, wenn einer was von 'lifestyle' erzählt, am besten noch in Verbindung mit 'digital'. Ich kann genau sagen, wo sich die Marketingabteilung den 'lifestyle' hinstecken kann; kleiner Tipp: auch tagsüber scheint die Sonne dort nicht hin.


    Wenn es nach Qualität ginge, dann wären die ganzen Kaffee-Pads schon vom Markt verschwunden, die haben keine Chance gegen einen Filterkaffe aus frisch gemahlenen Kaffeebohnen.


    Wieder ein anderes Thema. :)


    Kurzum: Ja, Marketing verkauft. Das ist der Fluch der angebotsorientierten Marktwirtschaft.

    Grüße
    Roland
     
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