Allergie: Was kostet die Vergoldung eines Tenors, und wer macht es richtig und gut?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 22.Mai.2017.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Wegen meiner grundsoliden allergischen Disposition (Pollen, Nickel-Allergie etc.) stehe ich kurz davor, auf ein vergoldetes Tenor, am liebsten Selmer Mark 6, umzusteigen. Ich versiegele ja schon seit einiger Zeit meine Metall-Mundstücke mit Carnauba-Wachs, was auch recht gut klappt (wenn ich regelmäßig durchhalte). Bei meinen alten Hard Rubber Stücken (Link Slants) traue ich mich nicht recht an und merke, dass auch der Kautschuk wohl nicht ganz unproblematisch ist, was die Abgabe von allergisch relevanten Stoffen angeht.
    Was kostet eine gute Vergoldung, die wirklich "dicht" ist, und wer kann in D eine Werkstatt empfehlen, die das schon gemacht hat?
    Es gibt einige Angebote rund um den Globus, aber die sind durch die Bank im fünfstelligen Euro-Bereich.
    Mein Lieblings-Mark 6 von 1956 werde ich wohl trotzdem nicht bearbeiten lassen, weil ich Angst habe, dass es nachher anders bzw. nicht mehr so gut klingt. Das wird dann im Winter oder mit Ganzkörper-Kondom gespielt.
    Alternative? Baumwollhandschuhe wie bei Sargträgern? Schrecklicher Gedanke.
    Bei Mundstücken habe ich schon Alternativen (Klum Focustone und Francois Louis aus massivem Silber), sollte es noch schlimmer werden mit Symptomen. Sch.... Allergien. Wie handhabt ihr das???
     
  2. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Soweit ich weiß, gibt´s die Yamaha-Custom-Modelle auch "ab Werk vergoldet"...

    LG

    last
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Sieht uncool aus aber baumwollhandschuhe schon probiert?
     
  4. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Könnte ev. Selmer nachträglich vergolden?
    Dürfte aber auch zu "Selmer Preisen" führen.......

    kokisax
     
  5. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Hallo @henblower,

    Lose Gedanken eines Leidgenossens:

    - Welche Oberfläche hat das betreffende Horn im Moment? Nickel, Goldlack , Silber?

    - Ist es wirklich notwendig, das komplette Horn zu vergolden?

    - Das Risiko einer relevanten Klangveränderung minimieren, in dem man den Korpus belässt oder tatsächlich nur die

    "Fingerbereiche" am Korpus versilbert / vergoldet ....?

    - Die Mechanik vergolden nach "fingerpriorität" , Versilbert als Haftvermittler wird sowieso.

    - Die GÜ- Preise Deines docs kennst Du, kämen ja noch dazu.

    - Wenn Dein doc die anfallenden Vorarbeiten Schleifen / Polieren miterledigen kann, wäre das sicher von Vorteil.

    Erfahrene Fa. in Sachen Musikinstrumente ist z.B. die Fa. Gierich in Neuss.

    viel Erfolg,

    schnief, schnief ,

    tomaso

    P.S. eine gute Lackierung ist keine Alternative?
     
  6. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Die Baumwollhandschuhe (@deraltemann) schließe ich aus, da die Feinmotorik doch zu sehr drunter leiden wird. Andererseits wären die Kosten überschaubar.
    Auf Rat eines Forenten (danke, lieber @kokisax) werde ich morgen das Gespräch mit galvanischen Fachbetrieben suchen (Untergrund für Vergoldung, Haltbarkeit, Dicke, Kosten etc.).
    Ich leide keine Höllenqualen mit meiner Allergie, aber es geht um eine offenbar chronische Störungsquelle für, die ich nach langjährigen Symptomen einfach eliminieren möchte. Wenn die Fachfirma sagt, dass jede Goldlegierung sich mit dem Spiel unweigerlich abreibt bzw. früher oder später Grundierungsstoffe drunter durchlässt, ist das Projekt sofort gestorben.
     
    kokisax gefällt das.
  7. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Damit wirst Du leider rechnen müssen. Ich habe ein vergoldetes Balanced Action Alto und bei dem ist an kritischen Stellen bereits die Vergoldung weg und die (sehr viel dickere) Versilberung kommt durch.


    SLowJoe
     
  8. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    ....Wobei es durchaus unterschiedliche Qualitäten von Vergoldung gibt. Die Vergoldung meines fast 80 Jahre alten Instruments ist da wahrscheinlich nicht mit einer modernen Vergoldung zu vergleichen.

    SlowJoe
     
  9. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ich springe im Moment zwischen diesem Forum und anderen Bläserforen, wo die Thematik ebenfalls erörtert wird. Ganz absurd wird es, wenn manche Firmen tatsächlich unter der Vergoldung eine "Vernickelung" als Grundlage anbieten. Da würde ich ja den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Als ich meine Frage innerlich vor einigen Tagen zum ersten Mal stellte, war mir nicht klar, wie problematisch die Prozedur eigentlich ist. Wenn wie bei mir, @slowjoe, unter der Vergoldung eine Schicht Versilberung läge, wäre ja immerhin noch eine Schutzschicht zum nackten Messing. Meine drei Alltagshörer (Selmer Mark 6, Selmer SBA und Inderbinen) sind allesamt nahezu ohne Lackierung. Das Mark 6 sieht aus "wie Sau": viele Flecken, viel Grün. Wenn ich es regelmäßig mit einem guten Öl behandele, verschwindet einiges, aber längst nicht alles. Das zeigt ja, wie sehr Zeit, Säure vom (geringen) Handschweiss, Kondensat, Luftfeuchte etc. das Messing aufspaltet bzw. angreift. Morgen rede ich mit Fachfirmen, danach weiß ich mehr und entscheide, ob ich das Projekt "Vergoldung" überhaupt weiter verfolge. Kosmetik ist mir schnuppe.
     
  10. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Bist du denn sicher, dass dein BA eine "Factory-Vergoldung" war und nicht nachträglich aufgebracht wurde? Ich habe diese Links zu vergoldeten Instrumenten gefunden, teile sie gerne und bin gespannt, was ihr, abgesehen von Diskussionen über Preise, aus den Bildern ableiten könnt:

    Selmer Mark 6 bei "Tenormadness":

    http://tenormadness.com/product_detail.php?product_id=1891

    Selmer Balanced Action (nicht original vergoldet) bei Musik Grimm in Winterthur:

    http://shop.musikgrimm.ch/tenor-saxophon-in-bb-29127.html

    Selmer Mark 6 bei "i.k. Gottfried" in Kopenhagen

    https://gottfried.dk/en/tenor-sax-454/selmer-tenorsax-mark-vi-1957-70501-p8125
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe früher häufiger bei Wind und Wetter draussen gespielt. Da habe ich gerne zu weißen Servierhandschuhen aus Baumwolle gegriffen. Im ersten Moment ist die Haptik eine Katatstrophe, da man glaubt, das Instrument flutscht wie mit Schmierseife aus den Händen. Wenn man sich aber erst mal daran gewöhnt hat, ist es grandios. Immer wenn ich wieder zurück zur Normalität wechselte musste ich mich erst mal wieder an die neue Griffigkeit gewöhnen

    Von dahr würde ich das durchaus mal in Betracht ziehen.

    Gruß,
    Otfried
     
    deraltemann gefällt das.
  12. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Nein, bin ich nicht und ich wüsste auch nicht wie ich das feststellen könnte. So schön wie auf den von Dir verlinkten Bildern siehts jedenfalls bei Weitem nicht aus. Viel abgegriffener und mit durchscheinendem Silber an mehreren Stellen (Becherrand, neben dem Daumenhaken, diverse Seitenklappen).

    Kein Vitrineninstrument eines Sammlers...

    SlowJoe
     
  13. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Eine gewisse Barrierefunktion hätte bestimmt auch eine gute, fachlich abgestimmte Handcreme:

    http://www.saxcosmetics.com/htmls/body/multivitamin_hand_cream.html


    oder " der unsichtbare Handschuh" , z.B. :

    http://www.caramba.eu/produkte/handschutz-creme/
     
  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Einweg gummihandschuhe aus dem baumarkt im hunderterpack,das instrument bleibt griffig und die spürst du fast nicht,sind ja so dünn wie ein pariser
     
  15. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Kommt denn ein anderes Instrument ,bereits komplett versilbert oder vergoldet, nicht in Frage?
    Oder am Besten gleich komplett aus Silber. Der Preis für den Umbau wäre doch sicher auch hoch und du hast die Unsicherheit, ob sich die
    Beschichtung auf den Klang ungewollt auswirkt.
    Was für Probleme hast Du denn genau, wie äussert sich die chronische Störstelle?

    LG
    Gunnar
     
  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @henblower

    Du hast doch auch noch Deine vergoldete Marlene?

    Manche meinen ja: besser Conn als Selmer spielen- in diesem Fall stimmt aber ganz sicher: besser Conn als gar nicht spielen! ;)

    Alternativ ein neueres Selmer? Ich meine mich zu erinnern vor Jahren mal bei @zappalein ein vergoldetes SA80 gesehen zu haben.
    Die Vergoldung lieb gewonnener vorhandener Instrumente würde ich scheuen, weil ich Deine grundsätzlichen Befürchtungen teile.
     
    GelöschtesMitglied1589 gefällt das.
  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @Lagoona : komplett aus Silber gibt es wohl nicht.

    Die Mechanik der mir bekannten Vollsilbersaxophone (von Selmer, Yanagisawa, Keilwerth, B&S, Rampone&Cazzani) ist/war immer versilbertes oder lackiertes Messing- wohl aus Stabilitätsgründen.
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was spricht denn gegen eine Goldlackierung?
    So wie ich das verstehe ist der Kontakt zu Messing bzw Nickel das Problem. Warum muss es dann eine Metallbeschichtung sein und nicht nur einfach ein Lack?
    JEs
     
  19. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

  20. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Hast Du schon mal über einen Überzug mit Folie nachgedacht? Mglw nur die Stellen, die mit Haut in Berührung kommen. Es gibt auch klare durchsichtige Folien, die zB für den Schutz von Autolacken (Frontgrill, Spiegel etc) verwendet werden. Die sind extrem belastbar und unsichtbar. Den Hersteller weiß ich momentan nicht, 3M oder BASF oder so.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden