Alte vs neue Sax

Hi, habe ein altes Schätzchen wiederbelebt von '25 nach ziemlicher Mishandlung.
Herzhülse ging ab und da dachte der Dachdecker, das löte ich mal schnell an. Kaum mit dem Brenner in der Nähe fiel natürlich einiges ab wie Böckchen und Tonloch bzw Tonlochkamin. Von den gegarten Polstern mal abgesehen.

Nun spielt es wieder, aber das Ding ist ein "Blökhorn". Damit kannst Schiffe in Hamburg begrüßen, aber von zuhause ( Koblenz) aus.
Das Ding bekomme ich nicht gebändigt, selbst mein Rico A7, was im allgemeinen eher brav ist blökt fröhlich vor sich hin, das die E- Gitarren um ihr dasein kämpfen.
Ich meine auch schon Risse im Putz wahrgenommen zu haben.
Das habe ich so nicht erwartet, kenne ich von meinen Guenot von '32 nicht.
Könnte es sein das die heutigen Mundstücke zu offen für das Teil sind?
Muss ich nun auf die Suche begeben nach einem Antiken Mundstück?
Wer kennt sowas bzw was sind die Cusenon Tenor tendenziell für Charaktere.

Ja, ist bissl lang geworden, Tschuldigung.

 

Für sowas nimmt man dann Wärmeschutz-Paste / Wärmeableit-Paste und schmiert damit das direkte Löt-Umfeld ein.

Dann passiert nix.

 

Aber Dachrinne löten ist doch auch nicht so ohne. Da ist auch schnell ein Loch drin, bevor die Naht fertig ist.

 

Wie ist denn die Ansprache? Normal, oder muss man Gas geben, damit ein Ton kommt und wenn ja, wie springt dieser an?
Deine Schilderung klingt ein wenig danach, als wäre da noch so einiges nicht ganz dicht- so dass man es zwar anspielen kann, aber eben nur mit Druck und damit mit entsprechendem Blöcken...*Ende Ferndiagnose*

antonio

 

@Wuffy, das wissen wir, aber die Dachdecker anscheinend nicht

 

Wer beim Weichlöten ein Loch in die Dachrinne schafft, hat sich aber mit dem Brenner vertan- bzw. versehentlich den Schneidbrenner angeschnallt

 

@antonio
Nö, spielt sich so eigentlich normal, Töne kommen auch ohne anstoßen.
Nach ausleuchten habe ich einen Latexhandschuh über den Schallbecher gezogen. Es zieht auch ganz soft alles auf Vakuum und umgekehrt. Soweit ist alles ok.
Nebenbei ist es auch nicht meine erste Reperatur von Saxen. Die lasse ich danach alle gegenchecken vom ansässigen Instrumentenbauer. Die waren alle ok.
Ich denke eher an die Mundstücke. Die alten hatten nicht umsonst so enge Bahnen. Zuhause werde ich mal ein paar engere antesten.

 

Frag doch mal beim bluespeter nach, der hat schon ein paar der alte Schätze wiederbelebt.

 

Das werde ich mal machen.
Es ist ja nicht so, daß ich da pusten muss wie irre um einen Ton raus zu bekommen. Nein.
Alles ganz normal, nur das Teil ist höllisch laut. Vielleicht bin ich es einfach nicht mehr gewohnt ob meinem Guenot mit seinem säuselnden Französichem Charme.
Hab mich richtig erschrocken.

 

nach meiner Erfahrung sind die alten Mundstücke mit geringerer Öffnung schon leiser zu spielen. Sie benötigen weniger Druck und Stütze, gehen Richtung Blockflöte. Entscheidener sind aber die Mundstückvolumen für die Stimmung des Instruments. Diese waren grossvolumiger. Wobei dein Instrument von 1925 noch nicht soooooo alt ist, aber eventuell noch historischer konstruiert wurde (Mensur, S-Bogen Steigung und Länge)
Du schreibst von einem Couesnon Tenor von 1925, denke die Datierung stammt aus der Ananas in der Gravierung. Cousenon hat noch lange einfach ausgestattete Instrumente, vor allem für Amateur-Kapellen, hergestellt. Da mag die Mensur noch die alte Sax-Mensur sein. Diese ist auch bei alten C-Melodys zu finden, die in der Menge für Amateure in der Hausmusik gefertgt wurden. Auch diese waren anders mensuiert und leiser. Bedürfen aber auch ihre Mundstücke um stimmig zu sein
Claus

 

Hi,

ich hatte schon ein paar sehr alte und ein paar nicht so alte Couesnon hier. Durch die Bank sehr kultivierte Hörner, auch mit meinem Setup, Vandoren Jumbo Java T97, #5 reed (Fibracell oder #4 Rico Plasticover). Wenn es bei Dir also trötet, dann stimmt da was nicht, vermute ich. Vielleicht zu viele, zu große Resonatoren an den falschen Stellen. Die alten Hörner hatten oft gar keine Resonatoren und reagieren mitunter seltsam, wenn man ihnen den vollen Satz Resos verpasst. Hab da mal länger rumexperimentiert. Man glaubt nicht, was da alles möglich ist, durch geschicktes Platzieren oder Weglassen von Resos.

 

HI, du wirst lachen, da sind gar keine Resos drin.
Und das tröten bezieht sich nicht auf schlechten Klang. Es ist halt einfach unerwartet brassig und laut.
Der Klang ist ist sehr dominant und präsent.
Habe mal in You tube ein paar Videos geschaut, da ist das ebenso.
Denke eher, ich bin verwöhnt von der schmeichelerei des anderen Franzosenhorns.
Das ist für die Mietwohnung ideal, kannst problemlos auf Zimmerlautstärke spielen.
Mit dem selben "Luftaufwand" ist das Couesnon gefühlt 5x so laut.
Das ist so wie mit dem einen Mundstück.
Ein Kanee Florida, es hat einen tollen Klang und spielt sich phänomenal, nur leider für Indoor viel zu laut.
Franzose ist nicht gleich Franzose. Bis ich gestern Abend noch gelesen habe das Couesnon eigentlich ein Italiener sein soll? Wurde ev nach dem Neustart der Firma '32 etwas übernommen? Sehr spannend gerade das alles.

 

Hatte gerade als "Beifang" zwei alte MPC´s bekommen und kann die Unterschiede nur bestätigen: Ein Selmer S 90 180, obwohl als moderat bezeichnet, ist auf meinem Conn NW II laut wie mein Meyer 6M6.
Das Steelite Ebonite R 4 kommt dagegen mild, leise und klassisch rüber.Für mich schon zu leise.

 

Und wer hat das älteste Tenor ??

.....mein Couesnon von 1897 ist seit ein paar Tagen fertig, allein der Originalbogen ist noch 'ne richtige Herausforderung

Mal gespannt, wie dieser Oldie dann alsbald wieder klingen wird...natürlich keinerlei Resos vorhanden.

LG Wuffy

 

Hi,

hier eines von den Couesnons, die ich mal hier gehabt und nach Renovierung getestet habe. Zwei Oktavklappen und kein Tief-Bb. Baujahr schon 1900, aber einstellig, soweit ich mich erinnere. 1908? Das Stück passt sowas von überhaupt nicht zum Horn, aber das war mir jetzt eher egal . Ich fand den Klang durchaus differenziert.
Hatte auch schon ein Sopran aus den 18-hundertern hier. Find ich aber gerade nicht.

 

Genau das spiele ich auch. Ein wirklich grandioses Teil und das für 89Euro neu,der Hammer

 

Jaaaa ich weiß, hast mir damals das 8er Handcraft vor der Nase weg geschnappt, du Sack...

 

Das gibts doch bestimmt öfters

 

Nö, lt. dem Händler bestellen die nix nach wegen kaum Nachfrage nach Kanee. Und ausser denen handelte keiner damit Höchstens noch über ne slowakische seite kommst dran (da ist das bezahlen aber ein Fiasko, nur Zahlmöglichkeiten die "hier" kaum einer nutzt) , ausser China direkt.

 

Und icllte es mir al als Ackup bestellen. Vielleicht,wenn wir zwei Stück bestellen ?