Altern von Mundstücken

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Mcsax, 24.September.2025 um 16:31 Uhr.

  1. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Wer viel spielt trocknet halt wohl auch viel durch. So ein satter Durchziehwischer trägt sicher mehr zur "Abnutzung" der Spitze bei, als allein das Spielen. Gilt natürlich vor allem für Ebonitmundstücke. Bei Metall- naja...eher vernachlässigbar.
     
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  2. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ja, das denke ich auch. Meine alten Klarinettenmundstücke aus Zeiten, in denen ich ein braver Putzer war, sehe an den Rails und Tiprail viel mitgenommener aus als viel gespielte und „zurückhaltend“ geputzte.
     
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  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich ziehe zwar auch keine Wischer durchs Mundstück, aber wenn, dann würde ich es doch nur vom Schaft aus wischen, dann kann den Rails doch nichts passieren?
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Naja, mit den Jahren wird es schon alles runder. Welchen Anteil das Wischen daran konkret hat, weiß ich aber auch nicht.
     
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  5. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich brauche einen Wischer aus Seide. Kratzen kann da wohl höchstens die Schnur, aber mit der muss man wirklich vorsichtig sein, sonst kann man Furchen in den Tiprail machen.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich sehe das eher pragmatisch.
    Falls sich Mundstücke tatsächlich abnutzen bleiben dem Spieler m. E. zwei Optionen :

    1. er wirft das alte Teil weg und kauft ein neues
    + man hat die Chance sich ein besser zu seinem ev geänderten musikgeschmack und seinen Fähigkeiten geeignetes mpc zu suchen
    - der Suchprozess ist lästig und zeitintensiv, vermutlich zunehmend mit Spielerfahrung (man wird kritischer)
    - gute mpc kosten Geld
    - für alte Vintagesaxe kann es ev schwer werden ein überhaupt passendes mpc zu finden (kammervolumen, intonation).

    2. er lässt sein mpc aufarbeiten von einem refacer
    + man wird sich klanglich wenig verändern
    + im unteren Preissegment angesiedelte mpc gehen vermutlich besser als neu
    + der Suchprozess zumindest für ein mpc fällt weg
    + i.d.R. günstiger als Neukauf
    - das Ergebnis ist nicht vorhersagbar
    - man muss einen guten Refacer finden, der den Klangcharacter des originalen mpc erhält.
    - man muss erst einmal auf sein mpc verzichten, bis es überarbeitet zurück ist.
     
  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Sicherlich kein allzugrosses Problem. Mir ging es aber mehr darum, darauf hinzuweisen, dass Reiben immer grungsätzlich abrassiv ist. Und ich gehe davon aus, dass das mehr ausmacht als ein bisschen Lutschen und allfällige Blattbewegungen am Mundstück. Zudem ist Ebonit nicht wirklich eine sehr stabile Struktur, wieviel Zerfall da allein durch Licht, Temperatur, Feuchtigkeit anfällt? K.A. ….
     
  8. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Zum Trocknen des Mundstück verwende ich ein als Dreieck zugeschnittenes Dreieck aus Baumwolle.
    Zwei relativ lange Seiten, eine relativ kurz.
    Den Spitz schiebe ich durchs Mundstück und ziehe es durch. So das es am Schluss etwas stramm wird.
    Die Feuchtigkeit ist draußen.
    Eine Schnur ist m. E. nicht erforderlich.
    Regelmäßig wird mit Wasser und Spüli gereinigt.
    Fertig.

    Grüße Gerrie
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Trocknen, aktiv, trockne ich gar nicht.
    Durchspülen, ggf mit Seife, hochkant auf ein Handtuch stellen und trocknen lassen. Fertig.
     
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  10. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Zum Hammer/Amboss:
    Natürlich ist der 100 Jahre alte potentiell stabiler. Das liegt aber nicht am lagern, sondern am benutzen. Durch das ewige drauf rum dengeln wird das Material über die Jahre verdichtet. Die dafür benötigten Kräfte liegen beim Mundstück bei ordnungsgemäßen Gebrauch nicht vor.

    Zum Hobel:
    Der neue Hobel wird genau so gut hobeln wie der alte. Falls der alte Macken und Kratzer - aka „Gebrauchsspuren“ - in der Sohle hat, tut‘s der neue höchstwahrscheinlich sogar besser.
    Ein oft gehörtes Argument für altes Werkzeug ist die (vermeintlich) bessere Qualität des verwendeten Stahls. Guter Stahl lässt sich besser schärfen und bleibt länger scharf als Billigware. Da Hobeleisen jedoch beim schärfen immer kürzer werden, sind die wenigsten slten Hobel noch mit ihren Original Eisen bestückt, sondern erhielten irgendwann Ersatz. Und wenn man beim schärfen nicht aufpasst, läuft das Eisen an, die Härtung ist hinüber und die Halbarkeit erreicht ähnliche Werte wie die von Billig-Eisen.
    Ob an der besseren Qualität von alten Hobeleisen nun was dran ist, fällt in die selbe Kategorie wie das Saxophon Vodoo um Gewichte am Korpus etc.
    just my 2Cent als Holzwurm
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn man mal gesehen hat, wie so eine Blattspitze auf die Mundstückspitze dengelt, nicht nur längs, sondern auch quer, mit Teilwellen, die über 1000 Hz haben, also mehr als 1000 mal in der Sekunde auf die Rails knallen, und wenn man mal mit der Zunge leicht das schwingende Blatt berührt, dann bekommt man eine Vorstellung davon, welche Kräfte da wirken. Und wenn man sich die Bahn ansieht, die ich oben gepostet habe, dann sieht man eindeutig, dass das kein Wischer war, sondern hammerharte Obertonwellen, die sich da verewigt haben.
     
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