Hallo, nutzt jemand Blattschneider und Blattfeile, um sich die von Natur aus unterschiedlichen Blätter, individuell anzupassen bzgl. Intonation? Bring das tatsächlich Verbesserungen und welche? Wieviel (positiven) Einfluss hat das auf einen Anfänger-Ansatz (1+ Jahre Spielerfahrung)? Soll man sich für verschiedene Anforderungen / Stücke jeweils ein eigenes Blatt zurechtschneiden bzw. - feilen? Besteht evtl. die Gefahr, dass man sich an das Spezial-Blatt so sehr gewöhnt, dass man dann mit einem anderen Blatt (zumindest anfangs) nicht mehr richtig zu recht kommt? Viele Grüße Nica*B
Blattbearbeitung würde ich, ggf dann machen, wenn du mit dem ansatz etc klar kommst. Viele machen das auch gar nicht. Ist ne Typfrage. Nur ohne gefestigten Ansatz weisst du gar nicht, wie du das Blatt einschätzen kannst. http://www.swing-jazz-berlin.de/
Bei der Spielerfahrung (und auch bei jeder anderen) würde ich am Ansatz feilen... Auch die Unterschiede von Natur aus habe ich letztlich immer in meiner Tagesform oder in einem nicht ganz präzise eingespanntem Blatt gefunden. Einmal hab ich mir einen Blattschneider ausgeborgt, um quasi eine Zwischengröße zu erreichen - das hat letztlich nur was weggenommen (physisch wie klanglich), aber mir nichts gebracht. Ich glaube, dass das Bearbeiten eines Blattes erst was bringt, wenn man seine Möglichkeiten so ausgereizt hat, dass man dann schon Flöhe husten hört. Bis dorthin probiere ich lieber einfach einmal einen anderen Typ von Blatt - da gibt es ja auch eine sehr große Auswahl.
Blattbearbeitung ergibt erst Sinn, wenn man etwas erfahrener ist, sein Horn u. Mundstück kennt, der Ansatz entwickelt ist. Ich benutze den Reedgeek. Mit ihm lässt sich ein fehlerhaftes Blatt sehr genau bearbeiten. Es gibt dazu einige Anleitungen im Netz. Ich setze dieses kleine Werkzeug allerdings nur sehr vorsichtig und sparsam ein, versuche, mit ihm Blätter, deren Ansprache mangelhaft ist (dumpfer Klang...), zu korrigieren. Seit ich das, Reedgeek verwende, vermindert sich der Ausschuss an Blättern merklich.
Aus eigener Erfahrung: Fange im Zweifel am besten mit allen Optimierungen erst mal bei Dir selber an. Ansonsten kommt man schnell dahin, immer nach "Hardware"-Lösungen für Probleme zu suchen. Arbeit am Spieler ist 10x effektiver. Du kannst dann später immer noch mit anderen Blättern, Blattbearbeitung, Mundstücken oder anderen Instrumenten experimentieren. Dieser Rat setzt natürlich voraus, dass Dein jetziges Equipment nicht fehlerhaft ist, Aber das kann Dir Dein Lehrer beantworten.
Ich würde mir an Deiner Stelle mal verschieden Blattsorten in unterschiedlichen Stärken zulegen. Aber mindestens 4-5 pro Sorte. Dann immer nur eine Sorte und Stärke längere Zeit testen. Ich mache das im Moment mit den Blättern von Vandoren. Die Erkenntnisse, die ich dabei gewinne sind immer wieder erstaunlich. Das braucht aber auch seine Zeit. Der Ansatz entwickelt sich eh automatisch. Die Anforderungen an das Blatt ändern sich damit aber auch. Andreas
Ja. Ja, wenn man es kann und weiß, was man tut, kann man sich Blätter eben passend schleifen bzw auch Fertigungstoleranzen ausgleichen. Hatte ich noch nicht. JEs