An die Apologeten großer Bahnöffnungen!

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von altblase, 2.Juli.2025 um 07:21 Uhr.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ganz recht. Ich kann das nicht. Gerade selbst probiert.

    upload_2025-7-4_11-5-51.png

    Mit was auch sollte ich den Ton wieder hochziehen. Die Zunge macht da nichts an der Tonhöhe, die Luft macht laut und leise und mehr habe ich da nicht zur Verfügung (-:
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juli.2025 um 11:06 Uhr
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  2. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Zumindest innerhalb eines Modells höre ich schon einen Zusammenhang von dB und Öffnung. Auf SOTW wird das Selmer Super Session in I von manchen recht gehypt. Wird dummerweise nur nicht mehr hergestellt. Ich bekenne mich schuldig, dass ich dem erlegen bin und als eines überraschend am Gebrauchtmarkt aufgetaucht ist, habe ich zugeschlagen. Im Vergleich zu meinem F ist es unfassbar laut. Es ist vielleicht nicht das lauteste Sopran MPC ever, aber im Vergleich zum F schon sehr viel durchsetzungsfähiger: 1.75 vs 1.35 mm
     
  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Du kannst mit dem Druck seitlich des Mundstücks arbeiten und mit letztendlich der Vorstellung eines anderen Buchstaben beim Spielen. Das alles verändert die Tonhöhe ohne mehr Druck aufs Blatt auszuüben. Bei mir funktioniert das
     
  4. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Eben nachgesehen das. Sauber Session ist ein J also 1,85 mm
     
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Was veränderst Du bei der Vorstellung eines Buchstabens? An die reine Kraft des Gedankens mag ich nicht glauben.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, das nennt man Voicing und das macht man mit der Zunge. Damit kann ich bis zu einem gewissen Grad die Obertöne beeinflussen. Die Tonhöhe allerdings nicht. Man macht sich aber kaum eine Vorstellung davon, wie schnell man unmerklich den Ansatz verändert beim Voicing. Ich kann die Parameter aber recht gut auseinanderhalten.

    Druck seitlich des Mundstücks kann ich nicht. Mein Druck betrifft immer die gesamte Mundstückspitze, von oben, unten, rechts und links.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Von wegen probieren:

    Nehmt mal den Daumen als Mundstückersatz in den Mund und vokalisiert "a, e, i , o, u". Man merkt so schnell, dass es gar nicht so einfach ist, den Druck von Lippen unten und Zähnen oben absolut konstant zu halten. Wenn man das schafft, probiert man, dieses Gefühl der "Starre" aufs Mundstück zu übertragen. Wenn man es in der Art hinbekommt, Lippenspannung und Zungenbewegung völlig voneinander zu trennen, dann geht auch kein Ton mehr höher oder tiefer.
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Du wirst es nicht glauben, aber aine Sängerin hat Dynmaik, leieder und lautere Stellen.
    Und der Belgleitsatz hat Dynamik drin stehen. Und wenn das mp so laut klingt wir das f, dann läuft was schief.

    Darfst Du gerne mit dem Band-Leader diskutieren, da bin ich der falsche. :)
    Wir spielen übrigens auch regelmäßig mit unverstärkten Bass.

    Soll halt kein Battle werden. Ich kann auch lauter.

    Geht um eine vernünftige Balance, aber letztendlich bin ich da nicht der Ansprechpartner.

    Wir spielen halt Arrangements von komischen Laien, Adlige, die Arrangements aus Zeitvertreib machen, aber offenbar keine Ahnung haben. Kann mir die Namen nicht merken, der eine war was mit 'Duke', der andere mit 'Count' ...

    Grüße
    Roland
     
  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Muss mich hier auch mal kurz einklinken, auch wegen der Saxophone.

    Ich spiele in der Bigband gerne Baritonsax und man hört mich auch. ;-)

    Bei neueren Arrangements sind Satz-Solostellen für Saxophone recht rar geworden, im Gegensatz zu den Noten früherer Jahre, finde ich.
    Die frühen Sachen sind häufig interessanter zu spielen.

    Klar können die Trompeten und Posaunen mehr Druck machen.
    Wir versuchen in der Bigband trotzdem schon in den Proben die Balance zu finden, damit sich jeder akustisch einigermaßen wahrnehmen kann.
    Z.B. spielen wir im Proberaum mit Flügel, und den Tastenkollegen sollte man dann schon nicht nur spielen sehen.
    Das Piano hören Ist für mich links außen auf der anderen Seite der Band manchmal recht schwierig.
    Ich melde mich aber wenn von hinten oder der Seite rechts von mir zu viel Schmackes kommt.
    Vieles hängt auch vom Arrangement ab das man spielt.
    Und wenn wir alle bei einem Gig Mikrofone haben, müssen wir aufpassen dass die in den Proben angeeignete Dynamik nicht zu kurz kommt.
    Wir haben auch Leute denen es mehr Spaß macht wenn sie sich besser hören, und dann spielen sie plötzlich lauter obwohl das gar nicht nötig ist.

    Trotz allem wundere ich mich wie die frühen Bigbands auf der Bühne alles akustisch so hinbekommen haben, dass es gut klingt.

    LG
    Mike
     
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  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Klang es wirklich so gut?:cool:
     
  11. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Bei all der Diskussion um die Vokale sollte man auch nicht vergessen, dass Tonhöhe oft tatsächlich ein Eindruck ist.
    Wir haben ja Ohren und keine Frequenzmesser.
    A, E, U, I etc. ergeben keine unterschiedliche Tonhöhe, aber der Höreindruck verändert sich. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen dass es unmöglich ist, verschiedene Vokale zu bilden und dabei Lippe/Kiefer völlig unbeteiligt zu lassen. In der Praxis sollte man sich dem Ganzen ohnehin nicht auf diese Art nähern denke ich.
    Voicing ist nach meinem Verständnis nicht nur Zunge, und da sollte man schon zwischen Zunge vorne, in der Mitte und hinten unterscheiden.
    Ich verweise wieder gerne auch das Buch von Mark Watkins zu dem Thema, und zu den youtube-Videos dazu.
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Jedenfalls besser, als alle Amateur-BigBands zusammengenommen. Die, in denen ich mitwirke, eingeschlossen.

    Die professionellen BB spielen heutzutage deutlich andere Musik und werden auch anders arrangiert.
    Nur eins ist - früher wie heute - klar, wie Kloßbrühe: ein Säusel-Bari bleibt genau so lange auf dem Stuhl, bis eins kommt, das ordentlich knarzen kann.
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Ja, dann ist möglicherweise das Forte zu leise. :-D

    Mir ist schon klar, dass das in der Verantwortung der Bandleader liegt.
    Ich spiele derzeit in einer Big Band, die sich in der Probe wie beim Auftritt aufstellt, also sitzt der Bandleader direkt vor den Saxenden. Und schimpfte letzte Probe, dass diese sich mehr zurück halten sollen.
    Ich spiele dort Klavier (Flügel), rede aber nicht rein. Doch ich denke mir meinen Teil...

    Eben. Saxofone nicht hören zu können, ist keine.

    Was für Gesangsarrangements soll Duke Ellington geschrieben haben?
    Und von Count Basie sind mir gar keine Arrangements bekannt, die er selbst verfasst haben soll. Er hatte natürlich super Leute dafür, von Eddy Durham im "Alten Testament" bis hin zum "Neuen" mit u. a. Thad Jones und natürlich Neil Hefti, aber auch da praktisch keine Nummern mit Gesang. Die hat bei Basie vorwiegend Quincy Jones verfasst, die meisten für Sinatra.
    Alle diese Arrangements lassen prima Platz für den Gesang.
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Das ist normal. Es geht ja darum, dass das Publikum alles gut hört, nicht die
    Mitwirkendenden.
    Und Pianisten muss man nicht durchgängig gut hören, und für die Solostellen gibt es Tricks, beispielsweise Unisono mit beiden Händen. :cool:

    Aus der frühen Zeit (1935 - 45) gibt es kaum Live-Aufnahmen, und im Studio wurden die leisen Instrumente (Klavier, Bass, Gitarre) direkt beim Mikrofon postiert, Drums und Trompeten soweit weg wie möglich.

    Die bekannteste Live-Aufnahme war das Carnegie Hall Konzert von Benny Goodman 1938, da hört man sehr gut, wie die Saxer enorm Gas geben, schon um sich gegen den Drummer durchsetzen zu können :-D
    Extrem laut das Ganze.
     
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  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei mir ist da weiter nichts im Mund, was ich bewegen könnte. Die Zunge ist ein dickes Biest und natürlich kann sie hinten, vorne, unten und seitlich Platz füllen oder freigeben. Der Rest meines Mund- und Rachenraumes ist, außer der Kieferbeweglichkeit, starr. Den Kiefer habe ich, so glaube ich, noch nicht weiter eingesetzt.
     
  16. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Aha. Kehlkopf, Stimmbänder. Alles starr?
    Also bei mir nicht.
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Der Kehlkopf sollte sich nicht bewegen, meiner Meinung nach, und einen Einfluss der Stimmbänder habe ich noch nicht bemerkt (außer natürlich beim Growlen).

    Eine Tonhöhenänderung bekomme ich mit diesen beiden Körperteilen nicht bewerkstelligt.
     
  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Oh!:cool:
     
  19. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ohne das jetzt weiter vertiefen zu wollen - davon hab ich eigentlich auch nicht geschrieben.
    Sondern dass ich damit die - ich nenne es mal nicht Geschwindigkeit, sondern "Dichte" der Luft - ändern kann, und dass das für mich zum Voicing dazugehört.
    Bei einem kräftigen stimmlosen "fff" für das tiefe Register und einem gehauchten "hhh" für das hohe Register ändert sich die Kehlkopfstellung und die Stimmbänder (also wie weit die auseinander sind) ändert sich auch.
     
  20. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich bin bei den Big Bands und der Lautstärke voll bei @Rick. Natürlich überzeichnet er hier genüsslich, was Dynamik betrifft. Aber die Kernaussage spricht mir aus dem Herzen.

    Es geht natürlich nicht darum, dass eine gute Band nicht leise spielen kann - natürlich kann sie das. Bei der Dynamik zeichnen sich ja die Könner ab - in beide Richtungen. Es geht darum, dass eine nicht so gute Band fast immer nicht wirklich laut spielen kann, vor allem die Saxe. Es gibt nur recht leise, mittelleise und bisschen lauter. Ich kenne beide Sorten von Bands von innen. Ich habe einige Jahre in einer gespielt, die für Amateure recht “dynamisch” ist, und wir haben mit der schon Tanzveranstaltungen im Saal und Open Air Gigs auch rein akustisch gespielt, von der E-Gitarre und Bass abgesehen. Wenn ich ehrlich bin ist das für mich die Art Big Band Musik, die als Musiker am meisten Spaß. Wem die Lippe nicht blutet und die Lunge nicht brennt, der hat einfach nicht alles gegeben. Das sind die Gigs wo man nach dem ersten set ein härteres Blatt aufschnallt, als man sonst spielt. :)

    Die typischen Schüler- und Amateur-Big Bands (und auch Orchester) sind nach einer Sekunde daran zu erkennen, dass sie säuseln, da wo es krachen, brennen, scheppern und kreischen muss. Sie sind meistens einfach zu leise, die gesamte Skala ist verschoben. Dadurch fehlt der ganze Drive.
    Ich habe auch noch nie eine professionelle Big Band gehört, die nicht ziemlich laut wird.
     
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