ausprobiert: Expression 7* für's Alto

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Otfried, 30.November.2011.

  1. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,

    ich habe ein Expression 7* fürs Tenor. Ungeachtet dessen, daß dieses Mst. zu eng ist, spiele ich es ab und an mit dicken Blättern.

    Ich spiele das Mst., wenn ich mich ganz in meine Musik vertiefe. Außer dem Kamin kein Licht im Raum.- Nur rund, weich, leise und doch voll, suche.

    Meine Meinung zu Expr. Tenor:

    Das Ding ist schlicht und ergreifend gut.

    Ich habe auch das Expr. Altmst. gespielt. Kann ich jedoch nichts drüber sagen, da mir auf dem Alt einfach die Spielpraxis fehlt. (und noch lange fehlen wird)

    Gruß
    Hanjo

     
  2. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Loiteloite, was 'ne Diskussion. Klasse!

    Zahlen und Sterne hin oder her: Die Öffnungen kann man ja ziemlich einfach per Schiebelehre, Zollstock und Papierstreifen bestimmen und dann vergleichen! Was 'ne sinnlose Diskussion!

    Bittebitte: Kommt mal wieder von oirer Markendskussion runter, danke!

    Brille
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi,
    da ich für meine Schüler immer mal wieder preiswerte Mundstücke brauche habe ich die Gelegenheit genutzt und für Alto mal ein Expression-Mundstück angetestet.

    Wenn ich es richtig verstehe reden wir hier ja über ein Mundstück das preiswert sein und einem Instrument eigentlich beiliegen soll (als Ersatz für den Schrott der mit manchem Taiwanhorn mitkommt).
    Und genau dies erfüllt das Mundstück. Es ist meines Erachtens nach einfach nur ein Ersatz für ein einfaches Yamaha-Mundstück für weniger Geld.

    Klanglich hat es für mich allerdings auch nicht mehr zu bieten und kommt für mich persönlich als Berufssaxer nicht in Frage.
    Aber die Ansprüche eines Profis sollen auch gar nicht mit den Mundstücken erfüllt werden oder ist da Jemand anderer Meinung? Wenn es darum gehen sollte, wüsste ich gar nicht wo ich anfangen sollte in punkto Verbesserungsvorschläge.
    Das Mundstück ist ok, klanglich mir persönlich zu muffig und unflexibel, für einen Anfänger der ein preiswertes Mundstück sucht aber erstmal vollkommen ok.

    Dass Jemand von einem Meyer zu diesem wechselt kann ich nicht nachvollziehen, naja vielleicht schon, wenn man bedenkt, dass Mundstücke von der Firma Babbitt produziert meist eine hohe Fehlerquote und Qualitätsschwankung haben und man durchaus wenn man 10 Meyer oder Link Mundstücke der gleichen Öffnung vergleicht doch sehr unterschiedliche Ergebnisse erhält in Bezug auf die Genauigkeit und Qualität von: Öffnung, Kammergrösse, Bahn, Bearbeitung der Innenwände, dem Winkel der Mundstückoberseite auf der die Zähne ruhen sowie der Fertigungsqualität im Allgemeinen. Nach einem guten Meyer oder Link muss man suchen und den Sound auf diesen muss man sich auch erst mal erarbeiten. Ein schlechtes Meyer zu finden ist also leichter als gedacht (meine von mir handverlesenen Meyer aus meiner Mundstücksammlung sind alle um Längen besser als das Expression-Mundstück, das ich anspielen konnte). Da die Expression-Mundtsücke ebenfalls von Babbit hergestellt werden, können wir also davon ausgehen, dass die gleiche Qualitätsstreuung auch bei diesen Mundstücken vorliegt, denn bei dem Preis kann keiner die einzeln kontrollieren und zur Not nachbearbeiten.

    Sind die Expression-Mundstücke denn grundsätzlich vielleicht besser als andere Anfängermundstücke? Meiner Meinung nach nicht aber preiswerter und auch nicht schlechter. Es sind halt Anfängermundstücke (meine Meinung), ein Profi kauft sich doch auch kein Yamaha 4c (zumindest kenne ich mehr professionelle Spieler mit Meyer-Mundstücken als mit Yamaha-Mundstücken oder Expression-Mundstücken). Wenn Rick sich mit den Mundstücken wohlfühlt und darauf einen ihm und anderen gefallenden guten Ton produzieren kann ist das doch super, finde ich, gerade wenn man überlegt wieviele Saxophonisten mit Ihrem Sound unzufrieden sind.

    Mir gefiel der Klang vom Expression-Mundstück, welches ich für Alto ausprobiert habe nicht und ich stehe eigentlich auf einen dunklen Sound (vorausgesetzt das Ding war nicht eine Babbitt-Vollgurke).

    Es wäre interessant zu wissen welches Modell von Babitt das hier sein soll, die "Hite"- oder "JJ Babbitt Serie"???

    Ich finde es toll das Expression erkannt hat, dass meist mit den Hörnern miese Mundstückgurken mitgeliefert werden und da Abhilfe schaffen will. Ich hatte die Chance mit einem der Herren von Expression mal zu plaudern und es scheint daß es denen wirklich nicht allein ums Geldverdienen geht (was heutzutage ja leider selten ist).

    Ist die Mission tolles Mundstück für einen kleinen Preis mit dem Mundstück gelungen ? Nein für Spieler, die schon über längere Spielerfahrung verfügen, Ja für Anfänger (wieder nur meine Meinung).

    Zu den Aufnahmen von Rick in punkto Sound möchte ich sagen, ich finde es ist immer unglücklich Aufnahmen ins Netz zu stellen, die nicht optimal vom Sound sind (bedingt durch die Aufnahmetechnik)und mit denen der Spieler dann selber (wieder bedingt durch die Aufnahmetechnik) nicht ganz selber zufrieden ist. So kann man sich nicht wirklich ein Bild machen. Speziell Videoaufnahmen sind da echt schwierig und der Sound wird bei Youtube meist eh durch die Komprimierung verändert. Dann doch lieber nicht auf die schnelle oder gar nicht.

    Gruß
    Saxhornet
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Hallo Saxhornet,

    danke für Dein ausführliches Statement!

    Das war tatsächlich der ursprüngliche Zweck der Mundstücke.
    Dann kam aber (beileibe nicht nur von mir) so viel positive Resonanz, dass man sich entschied, die Teile auch einzeln anzubieten und entsprechend zu bewerben.

    Ich verstehe nach wie vor nicht, weshalb hier einem Mundstück ein bestimmter "Klang" nachgesagt wird.

    Ich habe in den letzten Tagen, auch aufgrund dieses Threads und der darin geäußerten Kritik an den Mundstücken sowie meinem Sound bei den Hörbeispielen, etliche Aufnahmen von mir verglichen, mit verschiedenen Mundstücken.

    Fazit: Mein Spiel klingt weder deutlich dunkler mit den Expression-Mundstück noch heller mit meinem früheren Link (auf dem Tenor), auf dem Alto höre ich erst recht keinen Unterschied zum Meyer, das ich vorher über 15 Jahre gespielt hatte.

    ICH habe einen eher dunklen Sound, weil ich dieses Klangideal hege, und ich kann ihn mit diesen Mundstücken noch leichter verwirklichen als früher, doch das Mundstück unterstützt mich nur dabei, mehr macht es nicht. :cool:

    Dass man sich damit anfangs "muffig" vorkommt, ist mir beim ersten Anspielen (Ende 2008) auch aufgefallen, das kann ich bestätigen.

    Aber weil ich es nun mal auf Herz und Nieren testen sollte, habe ich es kurzerhand für ein Gospel-Projekt mitgenommen und über mehrere Tage intensiv damit gespielt.
    Dabei fiel mir auf, dass ich vor allem VÖLLIG entspannt damit spielen muss (und auch kann!), dass es keine Verspannungen im Mund-und Rachenraum duldet - sonst zeigt es nämlich seine "muffige" Seite.

    Man muss alles öffnen, alle Resonanzräume frei machen, dann bietet einem das Mundstück eine von mir vorher nicht gekannte Wucht, einen raumfüllenden Ton, selbstverständlich auch mit Brillanz und Höhen, diese aber nicht nicht übertrieben oder gar schrill.

    Man kann damit prima klingen und super spielen - man muss sich aber darauf einstellen (das geht nicht in ein paar Minuten, sondern dauert u. U. Tage bis Wochen).

    Im Endeffekt muss man sich nur die Ansatzfehler abtrainieren, die man sich bei anderen Mundstücken angewöhnt hat, damit man auf denen nicht zu schrill klingt. :-D

    Mn muss sich auf JEDEM Mundstück erst seinen Sound erarbeiten - auch auf einem Expression! ;-)

    Nein.
    Die Meyer-Teile sind in der Regel aus Kautschuk, das ist ein relativ schlecht verarbeitbares Material, daher kommt die Streuung.
    Mit Kunststoff lässt sich viel einfacher präzise arbeiten, daher kommt der günstige Preis.

    Dass trotzdem viele Leute lieber für die schlechter verarbeiteten Kautschuk-Mundstücke mehr Geld bezahlen und sich daraufhin einbilden, sie hätten "höherwertige" Produkte als "billiges Plastik", ist eines der großen Mysterien der Musikwelt. :lol:

    Was ist bitte der Unterschied zwischen "Anfänger"- und "Profi"-Mundstücken?? :-o

    Meiner Meinung nach werden sog. "Profi"-Produkte nur anders beworben und sind meist überteuert, um edler zu wirken.

    Warum spielen so wenig Profis Yamaha 4c?
    Weil ihnen die zu klein und eng sind - ansonsten sehe ich keinen vernünftigen Grund. :p

    Sag ich doch - weil Dir Dein normales Mundstück zu schrill wäre, hast Du Dir wahrscheinlich daraufhin angewöhnt, die Resonanzräume zu schließen, doch das verzeiht ein Expression-Mundstück nun mal nicht. :roll:

    Großes Geheimnis. Bekomme ich aus den Jungs nicht raus. :-(

    Das sehe ich überhaupt nicht so.
    Nur ist es nun mal kein Mundstück, das jemandem, der ansonsten Mundstücke mit kleinerer Kammer gewöhnt ist, alles von Anfang an leicht macht.
    Man muss es sich richtig erarbeiten und gegebenenfalls seinen Ansatz etwas ändern (alles öffnen, extreme Lockerheit im Rachen), dann belohnt es einen - finde ich.

    Wieso?
    Ich selbst bin doch zufrieden und kann nicht nachvollziehen, dass sie hier teilweise so schlecht geredet wurden.
    Ich habe sie vielleicht auf die Schnelle nicht optimal ausgewählt, weil ich auf allen mit viel Subtone gespielt habe, was natürlich dunkler und "verwaschener" klingt als normales Spiel und auch nicht jedermanns Geschmack ist.

    Aber ich finde die Beispiele weder schlimm noch zu dumpf, muffig oder so, auch nicht im Vergleich zu anderen hier im Saxophonforum eingestellten Aufnahmen - wer das meint, sollte möglicherweise mal zu Weihnachten in bessere PC-Boxen investieren (oder zum Ohrenarzt gehen)! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  5. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Gibt es vor Weihnachten die Beliebigkeitsaussagen im Dutzend billiger?
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Chris,

    gibt es in der Adventszeit kryptische, scheinbar sinnlose Fragen im Sonderangebot??

    Wenn Du Dich auf das Posting Nr. 21 beziehst - das habe ich ja bereits relativiert, da habe ich mich in mehr als einer Hinsicht falsch ausgedrückt.

    Dieser Thread hier hat mich sehr herausgefordert, mich zum Nachdenken veranlasst, zum Nach-Hören ebenfalls, manche Aussagen haben mich durchaus erst mal verunsichert, das muss ich zugeben.

    Ich habe mich an Erlebnisse, vor allem an GEFÜHLE vor drei Jahren zu erinnern versucht, das ist ebenfalls nicht so leicht, weil man sie oft im Nachhinein bewertet, "zensiert".
    Das geht zumindest mir so.

    Oder fällt es Dir nach Jahren noch leicht, Dich daran zu erinnern, wie Du ein bestimmtes Mundstück zum ersten Mal angespielt hast, was Du dabei genau in Dir gespürt hast?

    Wenn Du also feststellst, dass ich mir irgendwo im Lauf der letzten Tage versehentlich selbst widersprochen habe, dann sprich mich bitte konkret darauf an, dann kann ich auch selbst etwas lernen und möglicherweise einen Fehler erkennen, anstatt mir provokativ in Bausch und Bogen Beliebigkeit vorzuwerfen.
    Ich fände es wirklich schön, wenn Du konkrete Punkte ansprechen würdest, anstatt so pauschal daher zu kommen.

    Das mit der Lockerung des Rachenraums ist mir tatsächlich gerade eben erst wieder eingefallen, zwischendurch war es mir nicht mehr so präsent gewesen.
    Aber es stimmt, das war der "Trick", wie ich mich mit dem Alto-Mundstück anfreunden konnte.
    Beim Tenor benötigte ich zusätzlich noch die größere Bahnöffnung.


    "Beliebige" Grüße,
    Rick
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Vorweg: Ich habe noch nie ein Expression Mundstück ausprobiert. Kann somit nicts dazu sagen, wie es MIR persönlich passen würde.

    In der ganzen Diskussion kommt m.E. zu wenig zum Ausdruck, dass Mundstücke individuell zum Spieler passen müssen. Abhängig von Soundvorstellung und vorl allem: Zur Anatomie des Spielers. Wäre das nicht so, gäbe es pro Soundrichtung jeweils nur ein einziges ideales Mundstück mit Standard-Öffnung.

    Apropos Öffnung: Da schließe ich mich der allgemeinen Kritik an. Gerade Babbit hat den "Standard" mit den Otto Link Mundstücken quasi definiert. Warum dann gerade Babbit bei den Expression andere Bezeichnungen wählt, erschließt sich mir nicht.

    Zu Ricks Soundbeispielen: Sorry Rick. Da schließe ich mich der Kritik an. Soundcloud komprimiert so stark, dass nur noch gefühlte 10% der ursprünglichen Information vorhanden ist. Von einem Soundcloud-file auf die Qualität des Sounds zu schließen, halte ich für unmöglich. Weder mit den besten PC-Boxen (die allesamt nur Spielzeug-Qualität besitzen) noch mit dem hochwertigsten Kopfhörer. Wo vorne nichts ist, kann man hinten nichts hören.

    Ich vermute, dass Dein Sound wesentlich besser ist als das, was ich auf den Aufnahmne höre.

    Dann doch bitte eine gute Aufnahme (Studio?) unkomprimiert als WAV.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  8. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Guten Morgen,

    die Sache mit den Soundbeispielen sehe bzw. höre ich anders...
    Ich erlebe schon einen gewaltigen Unterschied, ob ich meinen wirklich guten offenen Sennheiser-Kopfhörer oder meinen tatsächlich noch differenzierteren geschlossenen HD-Kopfhörer am PC nutze. Dagegen höre ich deutlich weniger Unterschied zwischen WAV und mp3 - ja, ab einer Komprimierung um 128 kbit abwärts wird es auch für mich hörbar, okay...

    Bei Ricks Videobeispiel zum Beispiel (diese Live-Aufnahme im Innenhof) höre ich natürlich auch die geringe Qualität des Kameramikros, das verschlechtert den Sound aller Instrumente, klar. Aber ich kann mir dennoch irgendwie ganz gut den Klang der Band zurechthören. Schwer zu beschreiben, aber ich meine schon, dass man "hinter die technische Aufnahmequalität" hören kann, wenn man nicht auf Kompressionsrate oder Wattzahl schaut.

    Herzliche Grüße

    Christoph
     
  9. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Danke für die Unterstützung. Ich dachte schon dass ich mit diesem Kritikpunkt ganz allein dastehe.

    So wie es aus den Beiträgen von Rick
    durchklingt hat Babbitt zunächst auch genau nach der Link-Skala betitelte Mundstücke geliefert. (Dass das purer ZUFALL war, mag ich dagegen nicht glauben...)

    Und dann haben die Expression-Leute den genialen Einfall gehabt, bei gleichbleibender Bezeichnungsweise kleinere Öffnungsweiten zu bestellen.
     
  10. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Naja, der Sound der billigen Yamahas ist schon sehr speziell. Das merkt man gut, wenn man mal das Costum-4C mit dem Plaste-4C vergleicht. Beide sind eher dünn im Sound, aber die Plastevariante ist eine ganze Ecke schriller. Auch die offeneren Bahnen klingen eher bescheiden, wie ich mal feststellen musste, als ich ein preiswertes MPC für's Bariton suchte.
    Da sie gut ansprechen und kaum streuen sind sie für Anfänger optimal. Ansonsten kann ich an den Dingern nicht finden was mich begeistert.
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    an objektiven Kriterien zur Beurteilung eines Mundstückes gibt es ja nur:

    - Verarbeitung

    - Ansprache

    - Intonation

    - Wirkungsgrad (Lautstärke)

    - Blaswiderstand

    und ggf.

    - Material, wobei die Bewertung davon schon nicht mehr objektiv ist

    In dieser Hinsicht ist das Expression Altmundstück, dass ich ausprobiert habe absolut tadellos.

    Alles Andere ist absolut subjektiv, und da gilt gemeinhin, dass nicht jedes Mundstück zu jedem Spieler passt. Auch gilt, dass man sich auf jedem Mundstück die Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten erarbeiten muss, wo kriegt man denn schon was geschenkt.

    Vor diesem Hintergrund verstehe ich einen Großteil der Diskussion wieder mal nicht.

    Ich hatte schlicht keine Lust, meinen Ansatz wieder umzustellen in der vagen Hoffnung, dann mit dem Expression klanglich klar zu kommen.

    Noch eines hinsichtlich Anfänger- und Profimundstück. Wenn es denn einen Unterschied (mal abgesehen vom Preis) gibt, dann doch nur den, dass Anfängermundstücke möglichst unproblematisch sein sollten. D.h. sie sollten gut ansprechen, gut intonieren, und vor allem gutmütig auf Ansatzfehler reagieren, und das mit normalen oder sogar leichten Blättern. Das schließt aber nicht aus, dass man mit einem solchen Mundstück auch ein Leben lang auf professionellem Niveau spielen kann.

    Was den meisten neuen Saxophonen beiliegt ist jedoch m.E. kein Anfängermundstück in dem genannten Sinne, sondern schlicht Schrott.

    Ich finde es gut, dass Expression hier einen etwas anderen Weg geht. Ob man das Mundstück allerdings als für Anfänger geeignet ansieht, ich habe da so ganz kleine Zweifel, nach meinem Test, und nach dem, was Rick hier so dazu schreibt, allerdings auch keine Erfahrung mit Anfängern.

    Gruß,
    xcielo



     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo mki,

    wie gesagt haben sich die Jungs beraten lassen, da sie selbst nicht Sax spielen, und das war vor meiner Zeit.

    Sie haben von vornherein die Bahnöffnungen bestellt, die ihnen von ihren Beratern empfohlen worden waren, dann hat irgendjemand dieser "Experten" nach dem Probespiel kalte Füße bekommen und die Öffnungen noch mal verringern lassen.

    Man muss dies aber vor dem Hintergrund sehen, dass sie ja ursprünglich für Einsteiger als den Hörnern beiliegend konzipiert waren; der separate Verkauf wurde erst thematisiert, als die Serien schon geliefert waren.

    ------------------------------------------------------------

    Moin Xcielo,

    Du sprichst mir aus dem Herzen, so geht es mir auch!

    Nachvollziehbar.
    Muss man ja auch nicht. Wenn es einen nicht anspricht, ist das eben so.

    Anfänger haben sich ja noch keinen Ansatz angewöhnt, ihnen verhilft das Mundstück mit der großen Kammer von Anfang an zu mehr Lockerheit und Öffnung, das finde ich positiv.

    Ich meine, Brille hat schon vor längerer Zeit auf diesen Umstand hingewiesen, irgendjemand anders irgendwo auch (Klaus Dapper im SONIC-Test??). :roll:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Rick,

    genau da habe ich Zweifel. Von früher, als ich mich mit Anfängern beschäftigt habe weiß ich, dass diese am besten mit Mundstücken klar kommen, die in Allem "mittel"(mäßig) sind.

    Also nicht die ganz engen, aber eben auch nicht die ganz weiten Kammern, Öffnungen, Bahnkrümmungen, Bafflen etc.

    Ich bezweifel auch dein "Lockerungs- und Öffnungsargument". Das mag für dich so zutreffen, ist aber m.E. nicht zu verallgemeinern.

    Ich selbst habe beim (etwas engeren) Lebayle gelernt, alle Räume zu öffnen, damit es nicht so grell klingt, früher beim Link hingegen war das nicht so wichtig. Vielleicht ist mir nämlich daher auch die große Kammer jetzt zu dunkel.

    Wobei nicht zu vergessen ist, dass die Kammer weit weniger Auswirkungen auf den Klang hat als die Form der Gegenwand !

    Mit "Lockern" hat das wiederum wenig zu tun, die Anpassung der und das Arbeiten mit den körpereigenen Resonanzräumen ist in allen Richtungen anstrengend, da unnatürlich.

    Gruß,
    xcielo
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Hallo Xcielo!

    Bei den Bahnöffnungen gebe ich Dir recht, alles andere möchte ich nicht verallgemeinern.

    Wie gesagt, die Empfehlung für Anfänger habe ich selbst vor allem von anderen gehört, habe in den letzten Jahren nur wenig Einsteiger unterrichtet.

    Einer davon hat gleich mit einem Expression-Mundstück angefangen und auch schon recht schnell einen guten Sound entwickelt, aber er war auch ehrgeizig und hat viel geübt.
    Der andere Einsteiger, der etwa genauso lange spielt, spielt ein anderes Mundstück (Jupiter-Sax beigelegt), konnte hingegen weniger üben (Zeitmangel) und hat einen weniger schönen Klang sowie mehr Ansatz-Probleme als der Expression-Einsteiger.

    Das muss alles nicht am jeweiligen Mundstück liegen, allerdings scheint das Expression-Mundstück seinem Spieler auf jeden Fall nicht zu schaden. ;-)

    Stammt auch nicht ursprünglich von mir.
    Ich habe nur realisiert, nachdem ich andere Leute davon berichten gehört habe, dass es mir wahrscheinlich so ergangen war.

    Schon die Dicke des Mundstücks zwingt einen zu einer größeren Öffnung des Kiefers, was bei mir wahrscheinlich auch zu weiteren Lockerungen führte.

    Richtig, man kann das, was da im Körper passiert, nur schwer beschreiben, finde ich, weil es ja vor allem ein Rückkopplungs-Prozess nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" ist:
    Man hört den Klang, der einen nicht befriedigt, also ändert man "irgendwas" an Lippen, Mundhöhle, Kieferstellung, Gaumen, Rachen usw., bis einem der Klang besser gefällt.

    Diese Anpassung geschieht unbewusst und schrittweise, deshalb kann ich auch nachträglich nur noch schwer sagen, was ich da im Einzelnen genau gemacht habe und wann ich wirklich zufrieden war (ist ja auch noch von Tagesform, Blattzustand, Raumakustik usw. abhängig).

    Ich kann nur konstatieren, dass ich inzwischen wesentlich lockerer, "offener" spiele als früher und ganz zufrieden bin mit meinem subjektiven Spielgefühl sowie dem, was ich auf Aufnahmen höre - wobei ich mich natürlich immer noch "verbessern" kann und hoffentlich auch werde.

    Gruß,
    Rick
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich misch mich mal hier als Anfänger ein.

    Das kann ich nur bestätigen. Erst seit kurzem, nach kanpp 2 Jahren, fing ich an(!), unter Anleitung, bewußt Fähigkeiten zu entwickeln den Klang mittels Ansatz, Kiefernstellung oder Öffnung des Rachens, etc. zu beeinflussen und entsprechend meiner Vorstellung zu entwickeln.

    Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich dann auch mit Mundstücken auseinandergesetzt und welche mit größerer Öffnung angeschafft.

    Davor hat sich der Klang mehr oder weniger von selbst entwickelt in dem Maße wie Stütze und Ansatz stabiler wurden.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hallo Rick,

    Ich denke nicht dass es falsch ist bei einem Mundstück von einem bestimmten Klang zu sprechen. Es ist halt nicht nur der Spieler mit seiner Physiognomie und Klangvorstellung der den Klang beeinflusst, sondern auch alle anderen Faktoren wie Saxophon, Blatt, S-Bogen als auch eben das Mundstück.

    Je besser der Spieler desto mehr kann er unterschiedliches Equipment immer wieder nach sich klingen lassen, frei nach der Devise: Geist über Materie, aber hier sind auch Grenzen gesetzt.
    Wenn ich eine eher dunkle Klangvorstellung habe, werde ich mit einem Claude Lakey, Dukoff oder Berg Larsen mit 0 Baffle wohl nur mit größter Anstrengung, wenn überhaupt, diese Vorstellung optimal umsetzen können. Das Mundstück sollte es im allgemeinen eher leichter machen einen bestimmten Klang umzusetzen. Jedes Mundstück hat meist von sich aus auch schon seine eigenen klanglichen Eigenschaften und Grenzen. Manche sind eher gut um einen dunklen Sound umzusetzen, andere sind für einen helleren Klang eher gut und dann gibt es noch welche, die sich mal mehr und mal weniger in beide Richtungen etwas biegen lassen.
    Wird man mit dem Expression-Altomundstück klingen können wie David Sanborn oder Candy Dulfer (beides nicht meine Klangideale), das wage ich zu bezweifeln (Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren). Die Richtung war für mich eindeutig eher dunkel und obertonarm.


    Mein lieber Rick, was willst Du mir damit sagen? Daß ich nach 20 Jahre spielen, abgeschlossenem Studium an der Hochschule für Musik Hans Eisler und mittlerweile über 10 Jahren Berufstätigkeit als Saxophonist mit über 800 Auftritten Probleme mit meinem Ansatz habe oder Resonanzräume nicht öffnen und nutzen kann?? Ich bin mit meinen Ansatz relativ flexibel und ich habe die verschiedensten Mundstücke ausgecheckt. Mit entsprechender Erfahrung (wir reden hier nicht von Anfängern) kann man ein Mundstück bereits nach wenigen Minuten beurteilen. Ich persönlich brauche nicht mehrere Tage um festzustellen wie hoch z.B. der Blaswiderstand ist, wie die Intonation ist oder der Grundklang etc. etc..
    Allerdings klingt jeder anders auf einem Mundstück und wenn Du, Rick, auf dem Expression-Mundstück einen raumfüllenden Ton mit Brillianz und Höhen hinbekommst (hört man auf den Aufnahmen nicht aber wie gesagt sind diese nicht repräsentativ finde ich), dann könntest Du eventuell auf einem Link oder Meyer klingen wie andere auf einem Dukoff oder Lakey. Vielleicht bist Du dann der sehr helle Soundtyp, der ein sehr dunkles Mundstück braucht um seine Soundvorstellung umzusetzen. Das kann ich aber nicht beurteilen weil ich Dich nicht kenne und nur die wenigen Aufnahmen hier von Dir gehört habe und die lassen eine solche Aussage nicht zu.


    Klar, aber ist es die Mühe wert, wenn das Mundstück mir persönlich von vornherein zu wenig klanglich bietet? Muss ich erst mit dem Mundstück kämpfen um meinen Klang umsetzen zu können. Das wäre ein großer Fehler und im Gegensatz zu einigen Link und Meyer-Mundstücken (auch hier gibt es leider massig Gurken) finde ich die Expression-Mundstücke für Alto deutlich unflexibler.
    Aber nun ist das auch schwierig wirklich zu beurteilen, denn ich habe nur 2 Expression-Mundstücke angespielt und garantiert schon über 40 Meyer und Link-Mundstücke (allein nur für Alto). Wenn wir von einer gleichen Gurken - gutes Mundstück Ratio ausgehen wie bei den meisten Babbitt Produkten ist die Chance gut, daß die 2 nicht exemplarisch für alle gesehen werden können.

    Das ist einfach Blödsinn. Entschuldige bitte, aber da kenne ich genug Refacer und Mundstückhersteller, die genau das Gegenteil erzählen. Wenn der Kautschuk gut ist lässt er sich hervorragend bearbeiten, Kunststoff ist hierbei meist viel problematischer (hängt aber wie immer von der Zusammensetzung des Materials ab). Wer wirklich glaubt, daß Babbitt wegen dem Kautschuk so eine Qualitätsschwankung bei seiner Produktion hat, sollte sich doch bitte nochmal mit dem Thema beschäftigen. Die Streuung die vorliegt lässt sich damit nicht erklären. Richtig ist: Kautschuk ist nicht gleich Kautschuk und Kunststoff nicht gleich Kunststoff und die Probleme bei Babbitt liegen ganz woanders aber das gehört hier nicht hin.
    Wenn die Expression-Mundstücke von Babbitt kommen, sind sie einer Qualitätsschwankung unterworfen, alles andere ist sehr sehr unwahrscheinlich (speziell bei dem Preis). Wenn wir ehrlich sind gibt es diese Qualitätsschwankungen aber bei allen Mundstückherstellern, nur in unterschiedlichem Ausmaß.


    Hier ist es schon schwieriger. Es gibt nicht wirklich Anfänger- und Profimundstücke sondern nur Mundstücke mit denen der eine sich wohler fühlt und der andere halt weniger.
    Für mich sind Anfängermundstücke Mundstücke die preiswert sind und Anfängern die Möglichkeit bieten das Instrument ohne grosse Anstrengung zu spielen mit vernünftiger Intonation und eine Tonproduktion ermöglichen ohne den Spieler kämpfen zu lassen (z.B.Blaswiderstand nicht zu hoch, nicht zu anfällig für Bendings etc.). Meist sind Anfängermundstücke Mundstücke die einem Instrument beiliegen und nicht separat erworben werden. Diese sind manchmal weniger flexibel in punkto Sound etc. (meine Meinung).

    Ja und weil ihnen die Farbe und der mitgelieferte Osterhase nicht gefällt. Scherz bei Seite, wenn die Yamahas so gut wären und es nur an der Öffnung liegen würde, würden viele Saxophonisten die "öffnen" lassen oder mit einem deutlich härteren Blatt spielen. Ich kenne keinen Kollegen, der das in Erwägung ziehen würde. Ich bin übrigends noch im Besitz von meinem ersten Mundstück einem Yamaha 7c, welches von der Öffnung her einem Meyer 6 entspricht und bei weitem nicht so gut wie mein Meyer 6 klingt, welches wiederum nicht das Mundstück ist, das ich auf dem Alto derzeit spiele.

    Du weisst also wie ich klinge und kannst mir sagen daß ich meine Resonanzräume verschliesse ohne mich gehört zu haben? Kannst Du mir dann mal deine Kristallkugel borgen, ich hätte da auch noch ein paar Fragen an Sie, z.B. die Lottozahlen.
    Na klar kann man ein dumpfes Mundstück etwas heller klingen lassen, das geht, dabei muss man aber aufpassen, denn man kann sich damit auch viel versauen. Es sind übrigends nicht allein die Resonanzräume die dafür sorgen ob ein Mundstück schrill oder eher dunkel klingt. Aber das gehört in die Diskussion über Ansatz, Zunge, Hals und Resonanzräume und nicht zur Diskussion zu diesem Mundstück.



    Ich spiele keine Mundstücke mit kleiner Kammer, sorry. Ich spiele mit lockerem Rachen und kann Resonanzräume öffnen und schliessen etc.
    Wenn aber nach 20 Jahren spielen ein Mundstück nicht zu meinem Ansatz, der recht flexibel ist, passt, ist es für mich nicht geeignet, das heisst nicht, dass es nicht für Jemand anderen ideal wäre.


    Nochmal zum Thema Sound und Aufnahmen:

    Es ist sehr schwierig gute und aussagekräftige Aufnahmen zu machen. Du hast selber gesagt, die Mikros deiner Videokamera sind nicht so gut (Du hast recht), es gibt aber auch kaum Kameras mit guten eingebauten Kameras und wenn sind diese sehr sehr teuer. Die anderen Aufnahmen sind mit dem Zoom gemacht, ich habe selber den H4N und weiss daß das Gerät den Sound leicht verfälscht und es einen Rieseneinfluss hat ob man externe separate Mikros oder die eingebauten nimmt, ob als wav oder mp3 und welche Auflösung gewählt wird. Seiten wie Soundcloud und Youtube komprimieren das Signal nochmal zusätzlich was gewaltig verfälscht. Wenn ich Aufnahmen normalisiere bei der Umwandlung von wav zu mp3 hat das bereits einen Rieseneinfluss und sogar welche Software ich zum Abspielen wähle hat einen Einfluss auf einen Sound, mal abgesehen von der Abhöre in Form von Lautsprecher und Kopfhörer. Und bitte, wenn hier einige was zum Sound sagen ist ein Verweis auf den Ohrenarzt etwas fehl am Platz. Wir teilen hier nur unsere Meinung mit und nicht mehr.
    Mit liebem Gruß
    Saxhornet
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Hallo Saxhornet,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

    Hier sind wir bei einer fast schon philosophischen Diskussion angekommen: welches Teil des Equipments hat welchen Einfluss?

    Meiner Ansicht nach ist das sehr individuell und kann nicht verallgemeinert werden. Bei manchen Leuten gibt es da enorme Auswirkungen, bei anderen fast keine, das muss noch nicht mal von der Erfahrung des Spielers abhängen.

    Insofern wehre ich mich dagegen, einem Mundstück per se einen bestimmten Klang zuzuordnen.
    Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es eine eher obertonarme Charakteristik hat, aber ich würde es nicht pauschal auf einen "muffigen Klang" festlegen.

    Du wirst lachen - ich hatte bis letztes Jahr auf dem Soprano ein Lakey und klang damit nach allgemeiner Äußerung recht dunkel. :lol:

    Da stimme ich Dir zu.
    Ich spiele seit Oktober vergangenen Jahres auf dem Soprano ein Expression 8* (das offener ist als ein Link 8*), das lässt mich mein dunkles Tonideal wesentlich leichter verwirklichen.
    Auf Aufnahmen ist der Klang von Lakey und Expression kaum zu unterscheiden, doch subjektiv macht es mir eine Menge aus.

    Wenn ich mal viel Zeit (und Lust) habe, probiere ich's aus und stelle es ein...

    Danke, das Du mal etwas über Dich raus lässt - Dein SaxSpace-Profil hier ist ja nicht öffentlich zugänglich, also wusste ich vorher nicht, mit wem ich es bei Dir zu tun habe.

    Ich spiele jetzt seit über 33 Jahren, seit fast 30 Jahren quasi professionell (im Sinne von Geldverdienst), habe aber keine Hochschule von innen gesehen (außer bei Abschlussprüfungen von Kollegen, bei denen ich mitgewirkt habe).
    Dem entsprechend musste ich viel selbst herausfinden, bin aber vielleicht nicht so von Dozenten in bestimmte Richtungen hin beeinflusst worden.

    Jedenfalls erteile ich seit mittlerweile über 30 Jahren Sax-Unterricht und habe dabei schon die schier unglaublichsten Phänomene gesehen, gerade was Equipment, Ansatz usw. angeht.
    Deshalb bin ich heute mit Pauschalurteilen ("das Mundstück/Horn/Blatt klingt soundso") äußerst zurückhaltend.

    Na ja, mag sein, aber Du lernst jedes Ausrüstungsteil trotzdem erst richtig kennen, wenn Du es über einen längeren Zeitraum spielst.
    Alles Andere ist für mich nur ein oberflächlicher erster Eindruck, der stimmen, aber auch daneben liegen kann... :roll:

    Ich rede ja nicht vom Refacen (da ist sicherlich Kautschuk leichter zu bearbeiten als relativ spröder Kunststoff), sondern von der HERSTELLUNG.

    Kunststoff gießt Du einfach in eine Form, doch Kautschuk ist zäher und muss dementsprechend hinterher noch intensiver nachgearbeitet werden, so hat mir das jedenfalls letztens ein führender deutscher Mundstückhersteller erklärt.

    Was hast Du nur immer mit Babbitt und der Qualitätsschwankung?

    Alle Babbitt-Expression-Mundstücke, die ich gesehen habe (und das waren schon viele), waren absolut gleich und makellos, das bestätigen auch alle, die sie getestet haben. Noch nie war da von einer "Gurke" die Rede.

    Wie gesagt "streuen" Kautschuk- und Metall-Mundstücke, weil sie aus diesen Materialien weniger exakt maschinell herstellbar sind, doch das gilt, wie Du zutreffend erwähnst, für alle Hersteller, nicht nur für den guten Babbitt - weil es eben am Material liegt.

    Danke, da sind wir endlich absolut einer Meinung! :)

    Oh, ich kenne einige Leute, die standhaft bei "ihrem" Yamaha-Mundstück bleiben, aber sie sind ständigem Druck von Besserwissern ausgesetzt.
    Irgendwann gibt man dann eben nach und glaubt die Mär von den "Profi-Marken".

    So kam ich, obwohl ich eigentlich mit meinen "Anfänger-Mundstücken" zufrieden war, zu meinen Larsens, Links und Meyers und auf eine jahrzehntelange Mundstück-Odyssee... :-(

    Ich habe von mehreren Seiten gehört, dass es derzeit keine modernen Mundstücke gäbe, die eine so große Kammer hätten wie die Expression-Teile. :cool:

    Hier wieder volle Zustimmung von mir!

    War ja nur ein kleiner Scherz zum Abschluss gewesen! :-D

    Aber ich bleibe dabei, dass sich auf meinem PC-Sound-System die eingestellten Hörbeispiele einwandfrei anhören, weder obertonarm noch "breiig". Ich höre alles kristallklar und angenehm.

    Das ist aber auch meine Abhöre fürs Mastering, also kein "Spielzeug" - deshalb darf man doch wohl mal einen Geschenketipp zu Weihnachten abgeben, oder nicht? ;-)

    Was nützt Dir die beste unkomprimierte Aufnahme, wenn die Boxen Schrott sind?

    Außerdem wollte ich ja mit meinen Beispielen nur zeigen, dass die Mundstücke nicht unbedingt nach "Plastik" klingen und habe dementsprechend ganz bewusst Aufnahmen gewählt, wo ich weicher und zarter gespielt habe.

    Leider habe ich aktuell keine Zeit, in aller Ruhe ein paar repräsentativere Aufnahmen zu machen und irgendwo hochzuladen, wo sie nicht irgendwie verfälscht werden.

    Holt Euch doch eine meiner CDs, dann hört Ihr vielleicht deutlicher, wie mein Equipment klingt - auf der "Jazz Tannenbaum" von 2009 (live aufgenommen) spiele ich bei mehreren Titeln Alto-Sax mit Expression-Mundstück, auf dem Tenor Otto Link "Rocky Giglio" und auf dem Soprano Lakey.

    Auf der "Jazz Tannenbaum Latin" von 2010 spiele ich ausnahmslos Tenor mit Expression-Mundstück, aber die ist leider insgesamt etwas obertonärmer gemastert worden (wollte der Produzent so).

    Oder kommt halt zu meinen Auftritten - beispielsweise am 4. Advent morgens Jazz-Brunch im Lehner's Wirtshaus, Heilbronn, am 4. Januar abends im Heidelberger "Jazzhaus", da spiele ich jeweils unverstärkt, also auch klangmäßig unverfälscht. ;-)


    Mit liebem Gruß
    Rick
     
  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... geht doch mal auf die Jungentoilette und lasst die Hose runter... :roll:
     
  19. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Leute, Leute, am besten, Ihr schafft die Physik ab und ersetzt sie durch Philosophie. Dann klingen alle Mundstücke gleich und der Spieler ist im Vollbesitz der Macht über den Sound. Jeder, der keinen billigen Plaste-Pressling spielt ist eh nur versnobt! :roll:
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Rick,

    Ich kann ja deine Begeisterung und dein Engagement verstehen, aber nu lass mal die Kirche im Dorf!

    Das Expression hat eine U-förmige Kammer, die ist per se also schon beschnitten.

    Schau dir mal ein Theo Wanne True Large Chamber oder ein Steamer von HWP an, da siehst du, was eine große Kammer ist.

    Und, ich habe es nicht direkt verglichen, aber ich denke, schon mein Link STM hat eine mindestens genau so große Kammer.

    Aber für den Sound, wie ich schon mal sagte, ist nicht die Kammer das alles entscheidende, sondern die Gegenwand spielt eine deutlich größere Rolle. Diese ist in der Tat beim Expression obertonarm ausgelegt (soweit mein bisschen Wissen in dieser Hinsicht ausreicht).

    Gruß,
    xcielo
     
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