Balancer im Eigenbau

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von erwi, 2.Februar.2020.

  1. erwi

    erwi Schaut nur mal vorbei

    Moin zusammen,

    ich spiele ein 1928er Wurlitzer C-melody (ein Buescher-stencil), bei dem die Aufhängeöse ziemlich hoch angebracht ist. Den Gurt hier eingeklinkt, und das Mundstück incl. Blatt pendelt dir ins Gesicht. Ich habe aus einem 5mm dicken Alu-Profil (gibt es in jedem Baumarkt) einen Balancer konstruiert, mit dem sich der Aufhängepunkt nach unten verlagert, damit hängt das Sax deutlich besser, und ich muß in Spielpausen nicht immer mit der Hand das Mundstück auf Abstand halten. Das Teil wird einfach mit einer Schraube an der vorhandenen Aufhängeöse befestigt. Wenn jemand Interesse an näheren Infos hat, einfach melden
     

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  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Die Idee ist grundsätzlich gut. Aber es sieht galt gruselig aus. Die orginale öse weiter unten anzulöten ging schneller und wär optisch auch viel ensprechender
     
  3. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Ich finde die Idee gar nicht so schlecht.
    Ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Buffet SA 18.
    Vom umlöten der Öse wurde mir vom Sax-Doc abgeraten...

    Danke für die Bilder !
    Das versuche ich auch mal...
    LG. Lothar
     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Wieso ?...das ist doch optisch gar nicht so schlecht.

    Öse weiter unten anlöten, sieht man in der Regel immer noch die Stelle, wo sie vorher mal saß (Lötränder etc.)..auch nach putzen.

    Das Sax verliert beim Umlöten seinen Original-Status...sollte es mal verkauft werden.

    Das Tool kann man auch linksseitig und rechtsseitig der Öse verwenden...auch Möglichkeit zur Optimierung und Verlagerung des Schwerpunktes.

    Wenn man es um 180° nach oben anbringt, könnte man es auch für andere Saxe verwenden, wo die Öse zu tief sitzt.

    ich würde allerdings an der unteren Kante, die gegen den Korpus anliegt einen Korkstreifen anbringen, damit nicht Metall gegen Metall drücken kann.

    Das Originalteil gibt's ja wohl aus der Schweiz...hatte es schon hier.

    Gr Wuffy
     

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  5. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Genau das war auch mein Gedanke. :)

    Ansonsten sehe ich es auch wie Du.

    Die Lösung ist doch ganz pragmatisch, sowie sauber und ordentlich gearbeitet.
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich frage mich, ob durch diesen Punktdruck oben nicht die Gefahr besteht, dass der Korpus eingedrückt werden könnte. Kann aber die Kräfte nicht abschätzen...

    Hatte seinerzeit für mein Conn an so eine Lösung gedacht und dann eine zweite, gleich gearbeitete Ösenplatte aufgelötet (also die Originalplatte dran gelassen).
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Genau aus diesem Grund würde ich die untere Kante mit einem Korkstreifen versehen, der den Druck verteilter und nicht nur punktuell überträgt

    Man sollte den Andruck nicht unterschätzen, weil da ja auch entsprechende Hebelkräfte ins Spiel kommen.
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Wuffy
    Ja, aber ein Korkstreifen nützt da auch nicht viel- eine kleine gewölbte Platte müsste es wohl sein um den Druck besser zu verteilen(korkbeschichtet wäre sicher gut)
     
  9. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    So bräuchte ich es für mein gebogenes Sopran. Muss mal nach schwarzglänzendem (Korpus) oder goldmessingfarbenem Blech (Klappen) schauen, damit es optisch passt.
     
  10. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Im vorliegenden Fall liegt das Teil aber ja überhaupt nicht am Korpus an...wegen der Materialdicke der Ösen-Fußplatte, wo es ja zunächst drauf liegt.

    Also kommen die ganzen Hebelkräfte erst mal auf die obere Kante der Ösenplatte und der Korpus wird gar nicht berührt, bzw. punktbelastet.

    Bei der geringen Hebel-Länge und durch die Plattenverstärkung dürfte da eigentlich gar nichts problematisches passieren.
     
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  11. erwi

    erwi Schaut nur mal vorbei

    Ich habe für die Ösenplatte einen Ausschnitt in das Alu gemacht, damit das tool oberhalb der Ösenplatte langstreckig Kontakt mit dem Saxcorpus bekommt und den Druck auf eine größere Fläche verteilt. Die Unterkante (5mm breites Alu) des tools ist etwas ausgekehlt gefeilt, um keine Punktbelastungen entstehen zu lassen. Aber etwas Kork o.ä. ist sicher noch eine gute Ergänzung :)
     
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  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Aha....ja, wenn man genau hinschaut ist es zu sehen.
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das ist sicher mal eine Lösung. Soo riesig sind die Kräfte ja nicht. Gar nicht gut wäre einfach, wenn es sehr punktuell drücken würde, deshalb dachte ich seinerzeit an eine kleine Platte. Mit der Fertigung einer zweiten Ösenplatte war dann der Aufwand allerdings dann auch nicht weniger :)

    Aber vielleicht könnte ja mal einer gut in Füsik/Vektorrechnung Bewanderter mal die Kräfte berechnen- vielleicht für "worst case"- so nach dem Motto die Brücke darf keinesfalls einstürzen... Dann wüssten wir das mal :)
     
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Als ehem. Bauing. konnte man das mal...aber schon zu weit weg mittlerweile... die Materie.:rolleyes:

    Zudem sind die Korpus-Blechstärken und deren Materialbeschaffenheiten, Legierungen, Steifigkeiten etc. , bei allen Saxmarken, Modellen und Baujahren total unterschiedlich um da allgemein passende Ergebnisse zu ermitteln.

    Es gibt auch "Wichtiges" zu tun ;)

    Gr
     
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  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Haha- Wichtigeres zu tun- du sagst es :) Bei mir ist es gerade der Baguette Teig...
    Hast natürlich recht mit den Materialeigenschaften- da müsste man einen Mittelwert annehmen. Bei mir ist leider die Vektorrechnerei usw. auch schon seeehr weit weg, daher: lieber nicht :)
     
  16. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Ich hab mir vor eineinhalb Jahren sowas gebaut.
    So ähnlich wie das von @erwi.
    War das Produkt eines Wutanfalls....
    Ich habe auf meinem Conn Tenor gespielt. Verwöhnt vom Selmer griff ich nach dem Notenblatt um eine neue Seite aufzuschlagen und liess das Sax los. WUMM haute die Lady das Metall Link in die Fresse. Genau auf die Oberlippe. Zum Glück auf die Oberlippe! Wenn das Metallmundstück auf den Schneidezahn geknallt wäre.... :eek::eek:
    Ich habe trotz meines fortgeschrittenen Alters noch ein vollständiges Gebiss und das möge bitte bis zum bitteren Ende auch so bleiben! (Angst vorm Zahnarzt).
    Nachdem ich die Blutung gestillt und die Lippe gekühlt hatte (für die Gedanken und Worte dabei komme ich mal in die Hölle, garantiert) bin ich dann wutentbrannt in den Keller getobt, habe mir ein Stück vom Messsing - Flachmaterial abgesägt, nach Augenmass Löcher reingebohrt, das ganze grob zurechtgefeilt und hatte nach ca. 10 min. einen Balancer. Noch ne passende Messingschraube mit Mutter und Unterlegscheibe gesucht und nen Korkstreifen aufgeklebt und siehe da das ganze funktionierte einwandfrei. Habe mir dann vorgenommen das Ganze noch sauberer zurechtzufeilen, aufzuhübschen, zu polieren etc. Hab ich natürlich bis heute nicht gemacht. :confused:
    Manchmal brauchts halt mal nen Schlag in die Fresse bis man den Hintern hebt und was tut. Diese kleine Gemeinheit meiner Hupe hatte mich nämlich schon lange vorher gestört.

    SlowJoe
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Februar.2020
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  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Nichts hält länger als ein Provisorium. :)
     
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  18. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    So wird ein Provisorium zum "Providurium".....:D

    kokisax
     
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