Bandvoraussetzung

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von abraxasbabu, 3.Oktober.2012.

  1. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Das Ziel allen >Übens ist es für mich irgendwann in einer Band mitzuspielen. Was sind denn die Voraussetzungen? Wie gut muß man sein für eine Anfängerband und was muß man an Theorie wissen? Wann habt Ihr euch getraut mal nachzufragen? Ab wann macht es Sinn?
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das kommt sehr darauf an....

    Generell sollten Deine Erwartungen und Fähigkeiten in etwa auf dem gleichen Level liegen wie die Deiner potentiellen Mitspieler, sonst wird es nicht klappen.

    Etwas anders ist es, wenn Du in einer größeren Gruppe mitspielen möchtest, z.b. In einer Bigband. Gerade bei mehrfach besetzten Stimmen ist es m.E. Nicht so schlimm, wenn Du (noch) nicht das Niveau Deiner Mitspieler hast, solange diese das tolerieren. Dann ist es auch nicht so tragisch, wenn man bei einigen Stücken oder bei schwierigen Passagen mal pppp spielt. Mit der Zeit wird es immer besser gehen.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Das möchte ich unterstreichen. Das "Mitschwimmen" in einer Big Band bringt unheimlich viel, auch wenn man erstmal nur wenige Passagen mitspielen kann. Sogar das reine Mitlesen, Orientieren, nicht Rauskommen sind nicht zu überschätzende Lernziele.

    Sie müssen dich halt lassen. Um das zu erfahren, musst du halt fragen.

    Ermunternde Grüße,

    Herman
     
  4. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Das kommt ganz auf die Band bzw. den Musikstil an.
    Gehts um traditionellen Jazz ist für dich viel Platz. In ner Popband bekommst du in jedem 4.Lied ein 4taktiges Solo (wenn überhaupt). Da heisst es dann viel Geduld zu haben und im richtigen Moment voll dabei zu sein, was äusserst anspruchsvoll ist.

    Dann ist eben auch noch die Frage inwieweit improvisiert oder abgelesen wird.

    Jede Band hat ihre eigenen Herausforderungen, von daher halte ich deine Frage für kaum beantwortbar.
    Jedoch würde ich sagen, dass am Saxophon ein sehr hohes Niveau erforderlich um bandtauglich spielen zu können. An Instrumenten wie Schlagzeug und Bass kann man schon mit recht einfachen Kenntnissen eine Band begleiten.


    Gruß
    dr.dolbee
     
  5. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    Welche richtung suchst du denn ?

    mich hat die band gefunden :) angeschrieben und ich habe es gewagt :) nach nur 1,5 jahren spielerei und nicht bereut :)

    ich habe zwar nicht viele solis zu spielen, die haben es aber in sich...aber ich bin daran gewachsen. der rest der band hat weitaus mehr erfahrung wie ich, aber sie hat mich getragen, gott sei dank (und das als atheist ;-) )
    obwohl ich auch mal eine phase hatte, da dachte ich, ich schmeiss das alles hin ( bei money 7/4 takt) ich bin zu noch zu schlecht für eine band.der ehrgeiz ließ mich aber nicht an diesem lied scheitern und mittlerweile ist es fast mein lieblingslied :) so kanns gehen.

    also, nicht entmutigen lassen, solange die chemie stimmt,ihr spass habt und du einigermassen zurecht kommst ist alles halb so schlimm.
    vielleicht solltest du dir nicht eine band suchen, wo der saxophinist ausgestiegen ist, sie gleich einen neuen brauchen und du in 3 wochen auf die bühne musst.

    manche suchen aber auch anfänger, weil die solis nicht soo schwierig sind und von anfängern gemeistert werden können...schau dich um und du wirst etwas geeignetes für dich finden.

    viel glück und lg
    vom
    schnuggelche
     
  6. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    ...ansonsten stimme ich claus,dr.dolbie und herman völligst zu
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das würde ich nicht so stehen lassen.

    Recht leicht ist es - wie schon geschrieben - in einem grösseren Orchester, wo man kein Solist ist.

    Bei der Big Band ist eigentlich jede Stimme nur einfach besetzt. Es gibt also nur ein 1. Tenor (das sehr viele Soli zu spielen hat) und ein 2.Tenor (das eine "Unterstimme" spielt, die oft sehr weit von der Melodie entfernt ist). Anspruchsvolle Big Bands würden auch keine Stimmen doppeln. Anfängerorientierte schon.

    In einer kleineren Combo ist man mit dem Saxophon praktisch Solist (d.h. es gibt keinen zweiten, der genau dasselbe spielt), auch wenn man vielleicht nur selten zum Zug kommt oder (in Rock / Pop) nur relativ einfache Riffs spielen soll. Die dann aber meistens ohne Noten und mit viel Power bzw. Feeling. Technisch anspruchsvoll ist das aber meistens nicht.

    Meine Empfehlung für den Einstieg ist eigentlich ein stinknormales Blasorchester, auch wenn man diese Gattung als Zuhörer nicht so schätzt. Aber da gibt es immer genug andere, an die man sich halten kann, und man kann eine Menge lernen. Und vielleicht findet man auch, das das Spielen dort gar nicht so übel ist.

    No go eigentlich nur, wenn man eingefleischter Einzelgänger ist und sich von keinem Dirigenten herumkommandieren lassen will. Aber dann ist eigentlich jede Band ein Problem.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florentin!

    Das ist grundsätzlich richtig, jedoch muss sich auch eine anspruchsvolle Big Band ab und zu um qualifizierten Nachwuchs kümmern. :roll:

    Es gibt "Projekt-Ensembles", die nur für einen bestimmten Auftritt oder Anlass zusammengetrommelt werden, da besetzt man selbstverständlich jede Stimme nur einzeln - sonst wird es zu aufwändig und zu teuer.
    Da muss dann jeder Mitwirkende ein exzellenter Notist sein, denn geprobt wird jeder Titel HÖCHSTENS einmal. :cool:

    Hat man jedoch ein "Arbeits-Ensemble", das regelmäßig probt und intensiv an den einzelnen Nummern feilt, dann kann man sich durchaus auch Doppelbesetzungen leisten, denn nur so ist bei Auftritten gewährleistet, dass trotz Ausfällen alle Stimmen besetzt sind und vor allem ALLE Spieler um die erarbeiteten Feinheiten wissen, die bei Aushilfsspielern sonst zwangsläufig untergehen.

    Ich bin zwar kein eingefleischter Einzelgänger, aber ein elender Besserwisser und lasse mich nur ungern von Dirigenten herumkommandieren - vor allem, wenn sie meiner Ansicht nach alles falsch machen. :evil:

    Deshalb habe ich die Konsequenz daraus gezogen und bin lieber selbst Bandleader geworden, seitdem habe ich keine "Autoritätsprobleme" mehr! :-D

    -------------------------

    Zur Ausgangsfrage:
    Einfach Musiker suchen (vielleicht per Annonce), Treffen vereinbaren, ins kalte Wasser springen!
    Vielleicht blamiert man sich, vielleicht nicht, aber wer nichts wagt, gewinnt auch nichts! ;-)


    Ermutigende Grüße,
    Rick
     
  9. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Danke, Hab einfach mal einnen Spielmannszug angemailt. Kann ja auch ein Anfang sein
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Super, viel Erfolg! :)
     
  11. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    klasse ! viel spass beim erfahrungen sammeln :)

    und ganz viel spass dabei...


    wünschts
    schnuggelche
     
  12. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Dr-Dolbee schrieb
    Das ist mit Verlaub der größte Quatsch, den ich seit langem gelesen habe. :karte:

    1.) Pop-Musik läuft i. d. R. über einfache Changes (Akkord-Progressionen), die aufgrund ihrer weiten Verbreitung vergleichsweise einfach zu lernen sind. Ein viertaktiges Solo stellt da eine überschaubare Herausforderung dar! Wieso im traditionellen Jazz (N.O. bis Swing) viel Platz für Anfänger sein sollte, ist Geheimnis des geschätzten Autors des Posts.

    2.) Ein unsicherer Bassist oder Drummer bringt garantiert jede Band ins Schwimmen, ein unsicherer Saxophonist kann, (so die Band das will) locker mitgeschleppt werden, wenn der Rest des Ensembles solide spielt.

    LG - Chris
     
  13. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Jau, das deckt sich mit meinen Erfahrungen :-D

    Mein schlimmstes Erlebnis bei einem Auftritt war, als wir zweimal Copacabana abbrechen mussten, weil der Drummer den Rhythmus einfach nicht auf die Reihe bekam. Ein einzelner desorientierter Saxophonist wäre hingegen kaum aufgefallen....
     
  14. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Sorry, Dr.Dolbee,
    aber der Ausssage, dass ein Schlagzeuger oder Bassist bereits mit einfachen Kenntnissen eine Band begleiten kann, möchte ich hier vehemmt wiedersprechen, zumindest, sofern Du "mit recht einfachen Kenntnissen" im Sinne von "als Anfänger" meinst. Gerde eine gut funktionierende und stabile Rhythmusgruppe ist DAS wesentliche Fundament einer Band und wenn die nicht sauber grooved, dann fällt das Ganze sehr schnell auseinander und dann haben die übrigen Musiker kaum noch eine Change. Solltest Du hingegen meinen, dass Bassist bzw Drummer zwar ordentlich in Time aber mit einfachen Mitteln begleiten dürfen, dann kann ich dem durchaus Zustimmen. Allerdinds hängt es auch bei den Bläsern von der Art der Band ab, wie advanced sie spielen müssen und wie sehr sie bloss "mitschwimmen" und ggf auch mal schwierigere Passagen auslassen können.
    IN JEDEM FALLE aber würde ich Dir, abraxasbabu, raten, nicht zu warten, bis Du vermeintlich gut genug für eine Band bist, sodern Dir so früh wie irgendmöglich eine zu suchen. Mach ggf Abstriche bei der Art der Musik (Stichwort Blasorchstrer), aber lerne mit anderen Zusammenzuspielen!

    Viele Grüße, Dirk
     
  15. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ja, würde ich auch sagen, besser erstmal ein paar Abstriche machen und dadurch viel lernen.
    Ich hab bereits nach zwei oder drei Monaten ab und zu die Gitarre beiseite gelegt und gehupt, mussten die Kollegen dann halt aushalten:D aber man kommt wirklich schneller voran.
     
  16. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Ich beziehe mich auf radiotaugliche Popmusik, wie man sie auch immer qualitativ bewerten mag. Die Progressionen sind in der Tat nicht schwieriger als im traditionellen Jazz, das habe ich aber auch nie behautet.

    Mit "Platz" meine ich insbesondere Zeit. Wenn Instrumental gespielt wird, ist nicht dieser "Zwang" da in kurzer Zeit all sein Können zeigen zu müssen. Das empfinde ich im Pop oft so, wie auch immer man dazu stehen mag.
    Anfängern dürften traditionelle Achtellinien eines Standards wohl auch eher liegen als ein Popsolo mit growl und Highnotes.

    Abgesehen von der Beobachtung, dass Saxofonsoli seit Ende der 80er deutlich seltener geworden sind, ist das Saxofon in der Pomusik nunmal ein Soloinstrument. D.h. hier geht es meistens darum das Lied durch sein kurzes Solo in der Intensität, z.B. durch besondere Artikulation inkl. Spezialeffekte, zu steigern.
    Ein durchschnittliches 4taktiges Saxsolo dürfte im Regelfall viel schwieriger zu erarbeiten zu sein, als die meisten Schlagbeats inkl. Breaks sowie die meisten Bassläufe.


    [/quote]
    2.) Ein unsicherer Bassist oder Drummer bringt garantiert jede Band ins Schwimmen, ein unsicherer Saxophonist kann, (so die Band das will) locker mitgeschleppt werden, wenn der Rest des Ensembles solide spielt.[/quote]

    Da stimme ich dir zu. Von Unsicherheit habe ich auch nie geredet. Jedoch kann man am Schlagzeug oder Bass bereits Lieder begleiten wenn man Grundlagen beherrscht, da der Großteil hier auf 1-2 taktigen Pattern basiert.
    Anfänger am Sax tun sich aus Erfahrung in einer Band eher schwer.

    Im Übrigen möchte ich erwähnen, das ich bereits seit 16 Schlagzeug und seit einiger Zeit auch Bass spiele und das auf einem, wie ich meinen möchte, doch hohen Niveau. Ich denke mir die Sachen hier also nicht aus.


    lieben Gruß
    dr.dolbee
     
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