Hallo, ich spiele Tenor/Bari und würde gerne im Sax-Ensemble BASS spielen. Bislang habe ich schon mal Bässe von Buescher, Conn sowie Keilwerth in den Händen halten und anspielen können. Mit dem relativ neuen (BJ 1998) Keilwerth bin ich dabei am schlechsten klargekommen. Nun würde mich Eure Meinung interessieren, was gute Bässe sind und wie sie sich unterscheiden. Eine Auffälligkeit ist ja zB die unterschiedliche Bauform zwischen Conn/Keilwerth und Selmer. Viele Grüße, Dirk
Moin Dirk, an Bässen habe Buffet (Bj. ca. 1900), Conn (Bj ca. 1922) und Keilwerth (Bj. weiß ich nicht, eher neuer) in der Hand gehabt. Conn und Keilwerth fand ich identisch, das Buffet ging von der Intonation her gar nicht, außerdem hatte es 2 Oktavklappen. Keilwerth ist nach meinen Infos ein ziemlich genauer Conn-Nachbau und ich hatte damit auch keine Probleme außer den üblichen. Auf der Musikmesse habe ich mal in das Eppelsheim reingeblasen - traumhaft. Sonst frage doch mal die Kollegen von Deep Schrott. Gruß Saxfax
Hi Dirk Hoffentlich weißt Du worauf Du Dich da einläßt. Meine Beobachtung: ich habe mir mal einen alten Holton-Bass gekauft, der von Conn für Holton gebaut wurde. Baujahr so Mitte der 20iger. Im Vergleich dazu hat ein Bekannter (HWP, wer ihn kennt) einen Original-Conn-Bass aus dem gleichen Zeitraum. Nur, die Dinger sind total verschieden in Klang, Ansprache, Druck...Aussehen. Ich fürchte, da Bass-Saxophone sowieso nur in kleinen Stückzahlen überhaupt gebaut wurden, dann auch mit viel Handarbeit und Spezialanfetigungen, daß jeder Bass anders ist und Du hier einfach rumprobieren mußt. Dann die Mundstückfrage: auch hier wieder. Mundstücke, die auf meinem Holton passabel gehen, gehen nicht unbedingt gut auf dem Conn und umgekehrt. Die Auswahl ist eh nicht groß...ehrliche, ich kämpfe den Weg zu gehen und mir eines von HWP bauen zu lassen (nur dann will er wieder meinen Bass haben, gelle). Und abschließend der Luftverbrauch. Also ich spiele sowohl auf Tenro und Alto schon weite Mundstücke, auf dem Bari so mittelweite, aber der Bass saugt schon durch ein rel. enges Mundstück schon so viel Luft aus mir raus, daß ein ein offeneres Mundstück, welches dann auch den erwünschten Druck mitbringt, einfach nicht zu denken ist. Zu eng geht aber auch nicht, dann fängt die Luftsäule nicht so richtig an zu schwingen und der Ton ist dünn und spricht schlecht an. Wo kriegst Du für einen Bass Blätter her??? Möchtest Du wirklich 12-15kg Instrument plus Koffer, immerhin so 145cm lang (wenn ich das recht im Kopf habe; müßte mehr sein weil der Koffer paßt gerade in meinem Xantia quer auf die Rückbank) mit Dir rumschleppen?? Das lange Gestänge setzt sich auch gerne, also ist da auch mal Nachjustieren gefragt. Bühnennutzung verbessert das nicht gerade. Also, wenn Du unbedingt, Bass-sax spielen möchtest, dann würde ich versuchen an einen alten Conn, Holton etc. Bass zu kommen. Ruf mal HWP an (www.steamersound.de), der weiß, wer die Bässe gebaut hat und für wen. Such Dir einen aus und spiel ihn an. Spiel einfach jeden an, den Du finden kannst (vom Hörensagen sollen auch Buffet-Crampon-Basssaxe sehr gut sein. Habe ich noch keinen gefunden). Wenn dann einer dabei ist, der Dir zusagt, dann kauf das Teil, laß ihn sauber einstellen und laß Dir von Hans ein Mundstück besorgen. Mein Rat dazu (sorry, bischen mehr geworden als beabsichtigt). Und besorg Dir einen guten SaxDoc, weil ihr werdet eine Beziehung über den Bass aufbauen. JEs
Hallo, ja, der Größe und des Gewichts eines Basses bin ich mir sehr wohl bewußt. Hatte den Keilwerth-Bass mal 2 Monate bei mir daheim - allein die Kiste hat das halbe Zimmer versperrt. Und bei einem Schultergurt mit Kunststoffhaken hat es mir den Haken aufgebogen! Von alten Conns habe ich bislang nur gutes gehört (von den Abweichungen, die man bei solchen Einzelstücken wohl erwarten kann abgesehen). Was mich noch interessieren würde ist, ob jemand etwas zu Selmer Bässen sagen kann? Die sind ja bereits von der Bauform anders als Conn/Keilwerth/etc. Wie wirkt sich das auf Intonation, Klang, Handhabung aus? Viele Grüße, Dirk
Französische Mensur ist enger, damit wird der Ton schlanker und es klingt eher wie ein Bariton. Amerikanische Mensur ist weit, gibt einen breiteren Ton und gibt unten mehr Volumen. Dafür ist die amerikanische Baumform noch etwas unhandlicher als die französische BF. JEs
habs noch nie selbst gespielt, aber einmal einen Auftritt zusammen mit jemandem gehabt, der so eins hatte. Er hat nicht über mechanische Probleme geklagt, das Ding jedesmal in der Probe ausgepackt, vor sich hingestellt und losgepupst wie wenns nix wäre... das was rauskam war für mich intonationstechnisch ok, mit einer geliehenen beschissenen Bassklarinette hatte ich da ganz andere Probleme...aber wenn ich es recht in Erinnerung habe ist dieser Spass nicht so ganz billig....
Hallo Dirk, Selmer Bässe sind sehr schlank - von Brummen keine Rede, egal ob es ein 1926#er ist = ja das gibt es auch - oder einer aus der späteren Generation. Generelle Frage = welche Musik möchtest du gerne Deinem Publikum anbieten? oder nur so " just for fun" liebe Grüsse Maria
Hallo! Der Holten Bass, gebaut in den 20ern, meines Lehrers wiegt 7.5kg IIRC. Ist ja auch wesentlich weniger Mechanik dran als bei einem modernen Sax. Da ihm der Koffer zu unhandlich, hat er einen dick gepolsterten Gig-Bag, mit dem man Ding unter der Schulter tragen kann. Ich weiß nur, dass er ein Zinner spielt, aber welches genau, müssste ich ihn fragen. Grüße Roland
Hallo Maria, suche das Bass zum einen aus Sammlerleisenschaft, um endlich vom Sopranino bis Bass alles zu haben, zum anderen aber auch um damit ggf im Sax-Ensemble die Bass-Stimme zu spielen. Spiele zZ ein Selmer Bari (low Bb, 113xxx) mit 8er Meyer-Kautschuk-Mpc, was auch schon ganz schön knarzt. Stilistik = alles, was man so mit Amateuren hinbekommt, und wozu man geeignete Arrangements findet: Klassik, Jazz, Latin, Funk Gruß, Dirk
Wenn das Geld keine Rolle spielt, dann kannst Du blind das Basssaxophon von Eppelsheim kaufen. Eppelsheim übertrifft alle anderen Hersteller um Längen. Ich hab's mal angespielt, es spielt sich butterweich, ausgeglichen, intoniert und ist dabei fett. Es wird gesagt, dass die französische Bauform eher wie ein Bariton klingt, während die amerikanische Bauform schön fett ist. Ich selber habe eins von Holton (Conn) und bin ganz zufrieden damit. Ich benutze es auch nur in Saxophon-Ensembles. In den letzten Jahren nur hin und wieder in Berlin bei dem Ensemble der Musikschule Zehlendorf (x steps beyond), weil es in Aarhus nicht so viele Saxophonisten gibt. Die saxophontechnischen Probleme hatte ich im Griff, wobei ich jetzt in den Becher (hier sollte man den vielleicht eher Eimer nennen) immer einen Kragen stecke, damit das Tief Bb nicht zu hoch ist. Mittlerweile hat sich die Musikschule Zehlendorf ein günstiges (chinesisches)a Basssaxophon (französischer Bauform) von Totalbrass.de zugelegt. Vielleicht kannst Du das ja mal ausprobieren, wenn Du Dich an Wolfgang Kogler wendest. Ich kann nichts über die Qualität sagen. Viele Grüße, Benjamin
Gute Punkt Benjamin In der Bucht werden ja rund um den Globus diverse China-bässe angeboten. Soweit ich das ohne Nachprüfung in Erinnerung habe in beiden Bauformen. Hat die jemand mal ausprobiert und wenn ja, wie wäre die Einschätzung (möglichst im Vergleich zu einem alten Bass-sax)? JEs
Ich habe bei Thomann mal so ein China-Ding gesehen und auch versucht anzuspielen, was mir aber nicht geglückt ist. Das Teil sah sehr sehr schlecht verarbeitet aus...irgendwie eher wie ein Scherzartikel. Vermutlich bekam ich keinen Ton raus, weil das Ding an einer gemufften Korpusverbindung nicht dicht war, oder das Mundstück unbrauchbar war. Auf dem Bari bin ich eigentlich ganz fit, aber da ging gar nichts!
Obwohl ich mich schon ein bisschen mit den chinesischen Herstellern von Basssaxophonen beschäftigt habe, blicke ich da nicht 100%ig durch. Soweit ich weiß gibt es nur zwei chinesische Hersteller von Basssaxophonen, Jinbao für die französische Bauart und Jinyin für die amerikanische. Im Prinzip sollten diese ähnlich sein. Aber das Instrument von totalbrass sieht erheblich anders gebaut aus als die Jinbao-gebauten Instrumente wie z.B. das von IW-661 von International Woodwinds. Thomann hat das chinesische scheinbar nicht mehr im Angebot, vielleicht aus gutem Grund. Da Dirk aber in Berlin wohnt, lohnt es sich für ihn bestimmt, das von totalbrass mal in der Musikschule Zehlendorf auszuprobieren. Ich kann nicht versprechen, dass das klappt, aber es ist eine ideale Gelegenheit das bei weitem günstigste moderne Basssaxophon auszuprobieren. Ich will es auch gerne mal ausprobieren, aber hatte noch nicht die Möglichkeit dazu. Viele Grüße, Benjamin P.S.: An Koffer sollte man bei einem Basssaxophonkauf auch denken. Ich habe mir vor kurzem den Koffer von Jinyin für mein Bass-Saxophon bestellt. Der ist wirklich sehr gut und ich bin froh, dass ich ihn jetzt habe. Allerdings sollte man im Vorhinein wissen, auf was man sich dabei einlässt und wie man ihn am besten in China bestellt. Insbesondere sollte man den Versand selber organisieren, was ich vorher leider nicht gewusst habe, aber das ist eine andere Geschichte. Wenn es genug Interessenten gibt, lohnt sich eine Sammelbestellung, denn der Versand ist teurer als der Koffer selber. Der Koffer von totalbrass ist wohl nicht so praktisch, ein Sarg ohne Räder.
Hi Benjamin, in Berlin hab ich zwar mal 5 Jahre gelebt und dort auch an der MS Steglitz-Zehlendorf in der Bigband mitgespielt (www.cpjo.de), aber ich bin nun schon seit einigen Jahren wieder in Heidelberg. Anspielen des dortigen Basses wird also schwierig... Viele Grüße, Dirk
Ist zwar schon einige Tage alt, dieser Thread aber dennoch: Ich habe mir vor vier Jahren einen solchen China-Bass (amerikanische Bauform) geleistet. Ein Musikalienhändler in der Nähe war bereit, so ein Monstrum zu bestellen, damit ich's ausführlich ausprobieren kann. Das Gerät ist spielbar, intoniert an einigen Stellen etwas problematisch, d.h. man muss etwas arbeiten. Soundmäßig ist es um ein Vielfaches fetter und bassiger als die moderneren Formen; Mechanik ist soweit in Ordnung. Nicht sonderlich schnell, was bei diesen gigantischen Klappen und weiten Wegen aber auch kaum zu erwarten ist. Das mittlere D kam anfangs sehr schwer bis gar nicht, was aber ein Problem der Bauform zu sein scheint: Entsprechende Nachrichten gibt's auch von den alten Originalen. Wie es im Vergleich zu denen klingt, weiß ich nicht. Ich wollte es immer mal neben nem alten probieren, hat sich noch nicht ergeben. Die Verarbeitung geht so: Die Muffe am Trichter ist nicht ganz grade, aber dicht. Das mitgelieferte Mundstück war ziemliche Katastrophe. Mir war es dann gelungen, ein altes VanDoren aufzutreiben; damit klingt es um Klassen besser, spricht leichter an und intoniert auch etwas besser. Angesichts des Umstands, dass ich mir ein "echtes" altes nicht hätte leisten können, war das schon ein guter Kauf. Aber ich würde auf jeden Fall empfehlen, das Instrument anzuspielen. Wie es in etwa klingt, lässt sich hier anhören: http://www.youtube.com/watch?v=DYMvLvZUTSQ
Hallo aleynikov, stimmt, das mittlere "D" ist beim Bass zumindest dieser Bauform (hab noch keine anderen gespielt) ein hart umkämpfter Ton, aber wenn man ein wenig dran arbeitet, geht`s irgendwann. Zum Glück hört es sich auch scheinbar hinterm Sax schlechter an als davor... Dann mal noch weiterhin viel Freude mit Deinem Bassmonster Dirk
Hallo Bass-Saxophonisten, Ich möchte genau das Thema zum d" aufgreifen und Euch um Eure Meinung bitten. Ich habe ein JK SX90 Bass Bj. 1989. Die grundsätzliche Thematik der Oktavklappen ist ja, dass sie in der Mitte der Luftsäule sein sollten, um zu überblasen. Wir bräuchten also idealerweise ca. 7 Oktavklappen. Deshalb finden sich an einem Selmer oder Eppelsheim auch schon mal drei davon, zumindest beim Bari und beim Bass... Was Dirk beim d" als hart umkämpften Ton bezeichnet, ist somit auf die nicht optimale Lage der "unteren" (also in der Luftsäule unten. Am Korpus tatsächlich "oben") Klappe zurück zu führen. Ein Kompromiss eben. Oft kippt der Ton in die Quinte zum a" Mein SaxDoc hat das auch "verbessern" können, wenn man die es/dis Klappe (Palmkey) leicht anhebt, dann kommt das d" voll und satt. Nur so kann man ja nicht spielen. Theoretisch müsste die Oktavklappe also etwas weiter nach unten wandern (wieder bei Betrachtung der Luftsäule). Aber bevor wir ein zweites Loch bohren oder versetzen, würde mich Eure Meinung interessieren. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Falls ja, es irgendwie technisch behoben oder verbessert? Ich sammle derzeit Meinungen, Erfahrungen und Lösungen zu dem Thema, bevor wir am Bass rumdoktern, und freue mich auf Euren Input. VG Michael
Glückwunsch @Zirkusdirektor ! Basssaxophon ist einfach ein Klasse Instrument. Erfordert leider viel Extraarbeit. Was ich dazu sagen kann: Das Problem mit dem mittleren D hatte ich bei meinem Keilwerth SX 90 Bass (soweit ich mich erinnere Bj. ca. 1995) auch. Das Gewicht des Instruments lag bei rund 7,5 kg, Koffer weiß ich nicht mehr, jedenfalls zuviel. Technisch wurde am Bass nichts gemacht, über den Ansatz ließ sich das D (und anderes) einigermaßen in den Griff bekommen. Seitdem ich in einen Eppelsheim Bass pusten durfte, wusste ich, daß es deutlich bessere Bässe gibt. Aber wie man an Wollie Kaiser sieht, kann man mit dem Keilwerth schon gut zurecht kommen. Vermutlich hilft Üben Trotzdem sind die Bass-Zeiten bei mir vorbei, ein anständiges Baritonsaxophon ist auch klasse. N.B. Ein Selmer Bariton hat übrigens nur 2 Oktavklappen, aber Yamaha verbaut m.E. 3 Oktavklappen. Und bei Conn geht beim D die Sonne auf.
Mein einzelner datenpunkt mit dem alten holton bzgl d2. 1. Es hängt etwas vom Mundstück ab, ob d2 überhaupt anspringt und wie sehr man tricksen muss. 2. Ich helfe grundsätzlich mit den palmkeys, bzw auch mal mit den Seitenhebeln rechts (8 und 9 aus Peter's grifftabelle) 3. Es wird besser mit der Ansprache, wenn ich länger bass spiele. Einer der Gründe warum für mich ein Wechsel mal eben auf bass nicht geht. Wer sich für basssax interessiert, sollte die Entscheidung bewusst treffen. Es ist m. E. kein nebenbei Instrument. Das richtige setup zu finden ist auf Grund der geringen Auswahl an Mundstücken und Blättern aufwendig und zeitintensiv. Gewicht (gemessen habe ich es nicht, subjektiv zu schwer), Abmessungen, ev. modifizierte Griffe, die nach heutigem standard doch einfache mechanik mit wenig Komfort, Ansprache und luftbedarf sind bei mir faktoren, die einem schnellen Wechsel zum Bass entgegenstehen. Nur, wenn schon im Keller spielen, dann eher die amerikanische Variante mit viel Volumen.