Bassklarinette

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von freejazzer, 3.Januar.2005.

  1. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß nicht wie's euch geht, aber jedes mal wenn ich eine Bassklarinette höre oder sehe, komme ich richtig ins Schwärmen. Sie klingt so tief, so voll, aber gleichzeitig hohl, warm und sanft... ach, manchmal würde ich tierisch gerne Bassklarinette lernen. Irgendwann, wenn ich das Geld übrig habe, erfülle ich mir diesen Traum vielleicht mal, schließlich gehen diese Instrumente ja locker in die Regionen von Bartionsaxophonen...

    Da ich aber bis jetzt nur mit offenem Mund vor diesem Instrument stehe und eigentlich null Ahnung bezüglich Klarinette habe, sind mir ein paar Fragen aufgekommen. Ich weiß zunächst schon einmal, dass die Ansätz von Klarinette und Saxophon höchst unterschiedlich sind, das Saxophon muss wesentlich lockerer und geschmeidiger gespielt werden. Ist dies im Vergleich mit einer Bassklarinette auch gegeben, oder kommen sich die beiden Ansätze da schon näher? Ist ja schließlich soweit ich weiß von Adolphe Sax zumindest mitentwickelt worden....

    Und wie sieht's denn mit der Griffweise aus? Welches System kommt denn dem des Saxophons näher bzw. sind sie überhaupt vergleichbar?

    Schöne Grüße
    freejazzer
     
  2. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hab so ein Ding noch nie in der Hand gehabt, kann also zu den Unterschieden bzgl. Ansatz nix sagen.
    Griffe sind ja wohl vermutlich eher wie bei ner normalen Klarinette :-?

    Aber was ich sagen wollte:
    psssst, sagt's nicht meiner Frau, aber mir geht's wie dir, wenn ich so ein Teil höre, wird mir ganz anders ums Herz...
    (ein bisschen träumen darf man ja noch...)

    Alles Liebe

    Toffi
     
  3. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo freejazzer,
    ich muss dir schon beipflichten, das ist schon ein schönes Instrument und kommt sogar noch mindestens ne sexte tiefer als das bari-sax. Ein Kumpel von mir spielt Kontrabassklarinatte, die ist echt riesig und kommt noch ne Oktave tiefer :)
    Aber bei diesen großen tiefen Instrumenten ist der Ansatz allgemein dann doch sehr locker (kenn ich ich auch von bari-sax).
    Die (wie ich denke) gebräuchlichere Griffweise ist böhm, die sind im allgemeinen günstiger (und so ne bassklar. geht schon ziemlich ins geld) und auch etwas näher an der sax-griffweise dran (nimmt sich aber nicht soo viel).
    Übrigens falls du mal keine Basskl.-blätter finden solltest: Tenorsaxblätter tuns auch ;-)

    Gruß, Andrea
    (tiefer ist schöner ;-) )
     
  4. rbur

    rbur Mod

    hallo freejazzer

    Da geht es mir irgendwie ähnlich. Man müsste halt mal ein paar Monate auf Essen und Kleidung verzichten, dann könnte man sich das leisten.

    auch bei Klarinette ist es günstig, locker und geschmeidig zu blasen - aber hier gibt es schon ein paar Threads dazu

    ich würde sagen, es sind beide gleich unterschiedlich. Durch das Überlasen in die die Duodezime hast du sowieso auf der Klarinette in jeder Oktave andere Griffe, anders als beim Sax.
    Boehm ist wohl verbreiteter, da billiger. Bei Bassklarinetten macht das schon einen Unterschied.
    Und die schnuckligen Selmer Bassklarinetten für 7000 Euro gibt es ja nur in Boehm.
     
  5. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Mir geht es ähnlich,

    auch wenn ich den Klang eher als "mysteriös" empfinde. Aber da ich mit meinen Saxen schon genug zu tun habe, wirds wohl beim Träumen bleiben...

    Adolphe Sax hat ihr ihre heutige Bauform geschenkt. Früher war sie ähnlich gebaut wie ein Fagott, also ein doppelt durchbohrtes Holzrohr mit einem 180°-Knick. Er erlöste sie und brachte ihr die gerade Form mit Metallbecher. Ausserdem hat er durch eine Klappe hier und da klangliche und mechanische Mängel beseitigt.

    Ansonsten kann ich dir leider nicht weiterhelfen :-(
     
  6. Lari

    Lari Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi, also hier bin ich anderer Meinung, denn bei der Klarinette bekommst du wenn du locker reinbläst echt gar kein Ton raus!
    Deshalb bekommen "Laien" ja auch eher beim Sax en Ton raus, als bei der Klarinette...
    Und wenn ich nach em Sax spielen wieder Klari spiel, bekomm ich erst mal nur heiße Luft raus....
    Deshalb en entspannter Ansatz béim Klarinette spielen, ist meinerseits net empfehlenswert...
    Grüßle, Larissa
     
  7. Okami

    Okami Kann einfach nicht wegbleiben

    kauf dir lieber ein Basssaxophon - das Teil darf nicht in Vergessenheit geraten und dann brauchst du nicht umlernen :) Btw.: Ja, ich weiß, dass der Ton anders ist, aber mindestens genauso schön.
     
  8. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Also ich kann rbur schon verstehen, denn es geht hier ums _blasen_. Klar muss der Ansatz fester sein, aber ein verkrampfter Hals und drückendes Blasen kann doch auch bei der Klarinette nicht gut klingen...

    So, jetzt bin ich schon um einiges schlauer. Beim Ansatz scheinen dir Unterschiede nicht gar so groß wie bei den kleineren Klarinetten zu sein, das Problem mit der Grifftechnik ist jedoch das gleiche. OK, wenn ich mich mit Ende Dreißig mal auf Bassklarinetten-Suche begebe, weiß ich schonmal Bescheid...

    Grüße
    freejazzer
     
  9. Bobby

    Bobby Kann einfach nicht wegbleiben

    @ Okami
    dein Werben fürs Bass-Saxophon ehrt dich. Irgendwie sind es doch 2 verschiedene Paar Schuhe. Zu fragen wäre, wann, wo, wie oft kann ich diese Instrumente einsetzten oder spiele ich damit in meiner eigenen Kammer. Die Bass-Klarinette wird gerne in Blasorchestern (mit ausrichtung konzertliteratur) geschätzt.
    Preislich gibt es in Sachen Bass-Klarinette öfter mal ein Schnäppchen im Gebrauchtbereich, z. T in Resonite-Ausführung. Das ist preislich nicht mit den Bass-Saxophonen zu vergleichen. Das sind ja nun wirklich erlesene Einzelstücke, da gibt es keine "Schwemme" auf dem Markt

    Peter
     
  10. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne bisher für (sinfonisches) Blasorchester (in Normalbezetzung, nicht für sax-spezifische Formationen) 1 (in Worten: EIN!) Stück,

    in dem es überhaupt eine Stimme für Bass-Saxophon gibt. Dabei handelt es sich um die bei Boosey & Hawkes verlegte Version von "Pomp and Circumstance March No. 1". Nicht, dass ich von der Bassklarinette abschweifen will - aber 'n bisschen wenig ist das schon ;-)

    Was spielst du denn so mit deinem Ofenrohr?
     
  11. Bobby

    Bobby Kann einfach nicht wegbleiben

    Schorschens Frage an Okami finde ich auch sehr spannend.

    schon mit einem Sopran ist man in einem gewöhnlichen Blasorchester, welches halt nicht nur Konzertliteratur spielt, oft frustriert, da keine Noten zur Verfügung stehen. Wo wird so eine Art bon Bass gebraucht?
    Hätte ich das Geld über, würde ich auch liebäugeln damit, aber ich wüßte keinen Einsatzbereich.
    Peter
     
  12. Okami

    Okami Kann einfach nicht wegbleiben

    Gute und berechtigte Frage. Ich habe mir mein Bassaxophon aus Überzeugung gekauft. Mir gefällt der Klang und die Tiefe des Basssaxophons besser als der des Baritons, dass ja häufig im Orchester oder in der Bigband benutzt wird. Es gibt in der Tat wenige Stücke, in denen das Basssaxophon gebraucht wird, es sind aber mehr als Schorsch gefunden hat. Zum Beispiel wurde die Originalversion der Westside Story mit Basssaxophon gespielt, um mal das bekannteste Beispiel zu nennen. Ich persönlich spiele das Bass momentan für mich selbst und wharscheinlich bald nach meinem Abi auch mal im klassischen Saxophonbereich, wenn ich gebraucht werde. Mir geht es aber hauptsächlich ums Prinzip: Wenn sich keiner mehr ein Basssaxophon kaufen möchte, nur weil es wenig Spielliteratur dafür gibt, wird es auch nie mehr Literatur dafür geben und das Instrument, wird ähnlich wie das Sarussophon, aussterben. Deshalb würde ich mir wünschen, dass mehr Menschen, die eigentlich das Bassaxophon dem Bariton vorziehen würden, es sich , falls die finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind, kaufen. Dann würde es auch wieder mehr Literatur dafür geben. Leider ist es so, das die alten Basssaxophone (ja, auch meines) recht schwer zu spielen sind und es häufig an der Intonation hapert. Die neuen Instrumente sind immer sehr teuer, aber wenn ich mal selbst ausreichend Geld verdiene, werde ich auf ein neues Basssaxophon sparen, weil ich davon überzeugt bin, dass es neben dem Tenor das schönste Saxophon ist.
     
  13. haddock

    haddock Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    habe eine Kontra-Alt-Klarinette. Die ist in Eb gestimmt. Da ich Baritonsax spiele bot sich an, eine Kontra-Alt und keine Kontra-Bass zu nehmen.

    Habe eine gerade Ausführung. Gibt es auch als Büroklammer-Modell (Paperclip) gebogen wie eine Büroklammer.

    Ansatz ist ähnlich wie Bariton. Blättchen sind größer und teurer (leider) und schlecht zu bekommen.

    Momentan ist sie bei Peter Neff zur Überholung. Hatte sie aus den USA importiert, das ist wesentlich günstiger. Es ist eine aus Metall von Leblanc. Der Klang ist einfach einzigartig.

    Boehm-System. Kenne ich von der Bb-Klarinette, mit der ich vor 26 Jahren gestartet habe (auch Leblanc, aber Grenadillholz (L27). Deshalb leicht zu "bedienen".

    Ich will sie für einige wenige Stücke im Saxophon-Quartett nutzen (evtl. Klassik und avantgardistisches).

    Würde mich interessieren noch Leute kennenzulernen, die auch noch als Zweitinstrument eine (Bass- oder ähnliche) Klarinette besutzen.

    Gruß

    Haddock
     
  14. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!
    @okami:
    Dass mit der höheren Nachfrage an Saxen die Quantität der Literatur steigen wird.... wäre zu wünschen... dass dann die Preise sinken... ist nach den Marktregeln logisch... also sinnvoll.

    Lasst uns mal das SOTW und alle Saxer/innen vom Bass-Sax überzeugen und dann schaun mer mal... *gg*

    Ich habe es noch nicht -live- erlebt... bin aber auch so schon überzeugt.

    Okami, magste nicht mal Bass-Hosen runter lassen?
    Kann ja auch nur mal "Alle meine Entchen" oder so sein...
    Liebe Grüße, Jogi
     
  15. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Spiele seit ein paar Wochen Bassklarinette - schwärm! -; meine Sopranklarinettenerfahrungen sind ziemlich lange her. Den Ansatz bei der Bassklarinette finde ich viel angenehmer (leichter kann man nicht wirklich sagen) als bei der "normalen" - hat sicher auch mit der Blattgeometrie zu tun: Auf einer Böhm-Bassklarinette verwendet man tenorsax-Blätter. Jedenfalls: Ansatz viel dichter am Tenorsax; bei der bcl ist die ganz große Gefahr, zu fest zuzukneifen!
    Übrigens: Die Böhmklarinetten sind billiger, weil sie verbreiteter sind; nicht umgekehrt - "Deutsche" Klarinetten spielt man nur hierzulande; deutsche Orchester sind da schrecklich fixiert. Aber Jazz und Verwandtes ist ja nicht von hier ... ;-) Böhm-Bassklarinetten gibts schon unter 2000 € mit Kunststoffkorpus (den ich für einen Vorteil halte: Ist nicht so empfindlich, reißt nicht etc., also mE besser für Nebenfachklarinettisten). Griffsysteme sind beide anders als beim sax; auch wenn die Hauptgriffe verwandt sind. Aber erfordert schon einiges an Umstellung, vor allem im Übergang vom unteren Register zur Dudez-(nicht Oktav!-) Klappe. Da muß immerhin eine halbe Oktave überbrückt werden. Aber das lohnt! (Auch wenn das ts meine große Liebe bleibt!)
    Gruß
    Wolfgang
     
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