Bauchatmung, Stütze, Mythen und Wahrheiten....wie hängt was zusammen...

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 10.Dezember.2014.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Der Threadtitel war eine Anregung von Mugger. Gutes Thema!

    Bitteschön....

    CzG

    Dreas
     
  2. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hi!

    als anfänger kann ich natürlich keine tipps geben, wie man im bauch oder sonst wo eine gute stütze aufbaut.
    ich habe mich damit ehrlich gesagt die ersten paar wochen auch gar nicht so richtig beschäftigt, denn da hatte ich noch zu viel mit ansatz, noten lernen und diese idealerweise auf dem sax wiederfinden zu tun.

    als es dann aber um die berüchtigte stütze ging, kam auch das thema luftführung auf den tisch.
    die bewusste luftführung trägt doch sicher auch dazu bei, um schöne stabile töne zu erzeugen, oder?

    liebe grüße
    annette
     
  3. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Übungen die ich machen sollte und auch machte: Hauchen als wollte ich eine zugefrohrene Fensterscheibe auftauen. Luft auf einmal aus der Lunge lassen, Kerze anpusten so dass sie nicht ausging aber immer kurz davor war,Tief in den Brustkorb einatmen und beim langsammen ausatmen den Bauch einzihen.Mein lehrer meinte das mit den Büchern auf dem Bauch usw halt einer vom anderen abschreibt. Er selbst macht Feldenkreis und beschäftigt sich viel mit der Atmung. Gilt hier als der Ansatzguru.
     
  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sicher gut gemeint. Ich bin der Überzeugung, dass die Themen Bauchatmung, Stütze, Luftführung nur schwer in schriftlicher Form so beschrieben werden können, dass sie jeder versteht.

    Z.B. das viel zitierte Buch auf dem Bauch halte ich für wenig aussagekräftig. Das Buch kann ich allein mit meinen Bauchmuskeln auf und ab bewegen. Dazu muss ich überhaupt nicht atmen.

    Ich bin der Ansicht, dass die im thread beschriebenen Themen in der Praxis von einem guten Lehrer vermittelt werden sollten. Dieser Lehrer kann während des persönlichen coachings z.B. mit etwas Druck den Bauchbereich abtasten und so feststellen, ob es das Zwerchfell ist oder die Bauchmuskeln sind, die bei der "Stütze" tätig sind.

    Der Bauch selbst z.B. muss weich bleiben. Die Ausatmung muss auf Druck von außen auf den Bauch reagieren, indem der Luftstrom bei Druck kurzfristig beschleunigt wird. Bei angespannter Bauchmuskulatur ist der Effekt wesentlich geringer.

    Es gibt immer mal wieder (kostenlose!) workshops zu diesem Thema.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ansatz ist ein weiteres, spannendes Thema.
    Vom Schnulleransatz bis zum klassischen wird von verschiedenen Lehrern alles mögliche gelehrt. Und jeder meint, er hätte die besten Argumente für das, was er selbst lehrt....
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Vielleicht kann man das Thema "entmystifizieren", wenn es in kleinen Schritten aufbereitet wird.
    Lektion 1: Standardmethode zum Einatmen
    Beim Einatmen werden die Muskeln des Zwerchfells angespannt. Das verändert dabei seine Form und wirkt auf den Brustraum wie einPumpenkolben, den man rauszieht. Der Brustraum wird größer und Luft strömt in die Lungen.Das braucht Platz nach unten und der Bauch wird etwas rausgedrückt. Mit angespannten Bauchmuskeln, egal welchen, ist nicht gut einatmen.

    Verpassen Sie nicht Folge 2, wenn es heisst: Ausatmen.
    Und bis dahin : Fröhliches Luftanhalten
    :)
     
  7. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenn da keine mythen.

    bauchatmung ist die ganz normale atmung. das lungenvolumen wird aufwärts befüllt. erst kommt der bauch raus, dann gehen die unteren rippen etwas zur seite raus, bei tiefatmung wölbt sich der obere brustkurb noch etwas nach vorne. fertig. hoch bis in die schultern zu atmen ist falsch und ungesund.
    frauen haben statistisch gesehen größere probleme mit entspannter bauchatmung.

    stütze ist dagegen nichts normales. normalerweise ist die rumpfmuskulatur gerade soweit angespannt, dass man nicht zusammensinkt. und das reicht nicht fürs saxspielen. warum nicht?
    diese haltemuskeln können rein biologisch nicht so schnell reagieren, wie die muskeln, die für aktive bewegungen zuständig sind.
    wenn man dann plötzliche druckänderungen (besonders druckanstiege) braucht, um den ton zu kontrollieren, versackt der druck im inneren, weil kein ausreichender gegendruck da ist. man ist innen zu weich.
    dramatisch bemerkbar macht sich das bei den tiefen tönen. ohne gute stütze kann man die nicht leise spielen, der ton reißt ab, weil die kontrolle über den ton durch zu langsame reaktionen der haltemuskulatur behindert wird.
    man bereitet sich also sozusagen auf derartige situationen vor, indem man die grundanspannung beim ausatmen von vornherein erhöht und sich daran gewöhnt.

    mythen seh ich keine, leider, ich liebe mythen.

    gruß
    zwar
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,


    Bezüglich Einatmung muss ich sagen, dass es IMHO sinnlos ist, jemandem Anweisungen zu geben, ohne seine Art und Weise sich zu koordinieren genau zu betrachten.

    Es ergibt keinen Sinn die Anweisung "atme in den Bauch" zu geben, wenn sich der Kopf bei der Einatmung zurückzieht, die Schultern nach innen gedrückt werden, das Becken vorgedrückt wird, die Knie durchgestreckt werden etc.
    Das sind einfach häufige Ursachen für unzureichende, Probleme verursachende Atmung, gerade beim Saxophon spielen, nicht weil man "etwas nicht macht", wie z.B. den Bauch nach außen drücken.
    Wer es nicht glaubt, soll doch einfach mal bei sich selbst drauf achten und dann vergleichen.
    Oder einfach mal bewusst schlucken und darauf achten, was in der HWS, in den Schultern, oder vielleicht sogar Armen passiert.

    Insoferne ist mein Ansatz der, wie auch beim Thema Saxophonansatz, dass sich sehr viele Dinge völlig von selbst ergeben, wenn auf eine gute Primärkontrolle geachtet wird.

    Vielleicht ist es mein persönliches Problem, oder auch nur das "Lehrerproblem", dass mir diese Unschärfen wie "Bauchatmung" etc. ein Dorn im Auge sind.
    Ich will wissen, wie es genau funktioniert, und das auch weitergeben können (was immer noch kein Garant für Funktionieren ist).
    Insoferne nochmal sorry, Bebob.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Bezüglich Stütze habe ich bei Gesang und bei meiner Saxlehrerin dasselbe gelernt: von Bauch war da nämlich gar nicht so sehr die Rede, sondern "atme in den Rücken". Konkreter geht es um die untere Rückenmuskulatur, also die dem Bauch sozusagen gegenüberliegt. Da sollte eine gewisse Spannung sein. Zur Kontrolle kann/ soll man die Hände dort hinlegen - geht während dem Sax spielen natürlich nicht, aber alleine zum "Finden", wie man diese Spannung erreicht, hilft das.
    Ja, und genau das hilft sowohl beim Singen als auch beim Sax spielen schon enorm.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hör ich öfters und macht in meinen Augen keinen Sinn. Zumindest für das Thema Stütze ist das sinnlos, weil der so verursachte Blasdruck nur für Blockflöte ausreicht.

    Lieber nicht den Bauch einziehen, das ist so nicht hilfreich, sondern eher kontraproduktiv.

    Aha, dein Lehrer weiss bescheid und wir schreiben alle voneinander ab und haben sowas nie kontrolliert, ob es auch stimmt und praktikabel ist oder haben uns nie mit Atmung beschäftigt? Und was soll ihm Feldenkreis für die Stütze helfen? Und was soll ein Ansatzguru sein?

    LG Saxhornet
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es ist eine Kombi aus Rücken, Bauch und Seiten. Alle Bereiche sind gefordert und wichtig.

    LG Saxhornet
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    +1
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und genau aus diesem Grund ist hier eine Anleitung in einem Thread sinnlos. Ich muss sehen wie Jemand atmet, um dann Verbesserungsvorschläge geben zu können. Nicht Jedem hilft das gleiche gleich gut. Eine detailierte Anleitung wäre sehr lang und trotzdem nur begrenzt hilfreich.
    Da fehlt mir die Motivation auch für, eine Abhandlung drüber zu schreiben.

    LG Saxhornet
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    auch das kann man durchaus kontroversiell diskutieren.



    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Mir ist auch nicht klar, warum man nicht jeglichen verfügbaren Platz nutzen sollte, also eine gesunde Mischung aus allem, die es einem ermöglicht, so viel Lungenvolumen wie möglich zu erhalten..

    "In die Schultern atmen" wäre nur ungesund, wenn man ausschließlich so atmen würde. Aber man kann ja seinen Brustkorb durchaus gleichzeitig in alle möglichen Richtungen expandieren...

    LG Juju
     
  16. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Für die Stütze direkt nicht. Was man aber über die Feldenkrais-Methode (wieder) lernen kann, ist die entspannte natürliche Atmung. Die Probleme beginnen IMHO schon längst, bevor von Stütze überhaupt die Rede ist, wenn nämlich Hals, Schultergürtel und auch Partien weiter unten chronisch verspannt sind.

    LG Helmut
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Eben für die STütze bringt das nichts. Und für eine natürliche Atmung brauch ich nicht erst die Feldenkrais-Methode um sie zu lernen.

    Das Problem ist aber, daß viele gar nicht mehr wissen wie eine natürliche Atmung stattfindet.

    LG Saxhornet
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wer kann sagen, ob eine bessere Körperkoordination, eine bessere Körperwahrnehmung nichts für die Stütze bringt?

    Ich kann nur für mich sprechen, aber die letzten 2 Jahre haben mir da viel aufgezeigt.
    War nicht Feldenkrais, aber Alexander.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Aber brauch man dafür zwingend Feldenkrais oder Alexandertechnik? Ich habe beides nicht gelernt und trotzdem habe ich eine gute Atmung und gute Stütze und kann das an Schüler vermitteln.

    Das heisst aber nicht im Umkehrschluss, daß es nicht auch Jemandem gibt, dem das hilft. Es ist aber weder eine Voraussetzung noch eine zwingende Notwendigkeit und ob nun Jemand Feldenkrais oder Alexandertechnik gemacht hat, sagt auch nichts darüber aus ob derjenige dann auch eine gute Atemtechnik und eine gute Stütze auch wirklich hat.

    LG Saxhornet
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Woher weißt Du, ob Dein "normal" "natürlich" ist?

    Mit allem Respekt gefragt.

    Liebe Grüße, Guenne
     
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