Belastung Kiefer und Muskulatur

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von mannif, 16.April.2006.

  1. mannif

    mannif Schaut nur mal vorbei

    Gibt es eine Spielweise, bei dem der Kiefer und Muskulatur am wenigsten belastet werden.
    Für einen Satten Ton. Was ist weniger belastend.
    Mundstück mit wenig Öffnung und dickes Blatt. Mittlere Öffnung und mittlere Blattstärke oder große Öffnung und dünnes Blatt.
    Ist eure Kiefer eher in einer neutralen Haltung (einfach zu und Lippen darum) oder habt Ihr eine besondere Kieferhaltung beim spielen?

    Bei der Klarinette, Sopran, Alto und Barisax halte ich das Saxophon zwischen den Beinen bzw. gerade. Beim Tenor klappt das nicht so.
    Vielleicht habe ich da auch deshalb Pobleme im Ansatz durch die asymetrische Gewichtsverteilung, ist das möglich?
     
  2. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Das mit dem Kiefer: Worum geht es dir dabei? So ganz werde ich aus deiner Frage einfach nicht schlau:

    Ich halte jedes Saxophon vor meinem Körper; dabei scheint es unten am Körper anzuliegen und ich halte es nicht wie einer Querflöte sondern eher senkrecht nach unten...
     
  3. mannif

    mannif Schaut nur mal vorbei

    Wie schon gesagt, es geht mir um die Belastung der Mundmuskulatur und Kieferbelastung und Eure Meinung dazu, mit welchem Setup man am geringsten diese Partien belastet und trotzdem einen satten Sound rausholt.

    Beispiel: Garbarek verzieht extrem das Gesicht und bei Coltrane sieht das so spielend aus.
    Liegt das doch an der Öffnung .d.h. wenig Öffnung und stärkers Blatt?

    @Doellcus
    Mit gerade meine ich, direkt so wie bei einer Klarinette gerade vor dem Körper (von vorne:Instrument und Körper sind auf einer Linie). Beim Bari, Sopran und Alt klappt das. Das Bari steht zwischen meinen Beinen auf dem Boden, das alto stützt sich zwischen meinen Beinen auf dem Stuhl auf und das Sopran halte ich ohne Gurt gerade vor mir.
    Beim Tenor klappt das nicht so richtig und es ist bequemer das Dinger rechts vom Körper zu halten mit einem Saxgurt der das ganze stützt.
     
  4. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke nicht, das man das so pauschal sagen kann, spiel das, was für dich am bequemsten ist, und gut is...
    Und beim Tenor, wenn du es schräg hälst, dann drehst du das Mundstück aber schon so, das du es gerade im Mund hast, oder??
     
  5. mannif

    mannif Schaut nur mal vorbei

    Das Mundstück ist schon gerade. Der Hals natürlich schräg, weil, das Sax schrägt hängt.
    Spielt jemand das Tenor zwischen den Beinen?
     
  6. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Das ist wegen der Größe des Tenors sehr unpassend und nicht zu empfehlen. Ich bin ja genau das von meinem Alt gewöhnt, aber als ich eine Zeit Tenor spielte, wollte ich das übernehmen, was aber tödlich für den Ansatz endete. Bei mir jedenfalls. Und sollte man auf das Notenblatt schauen wollen, müssen sich die Augen erst entprechend verränken. (sitzend):-D

    Fazit: Mehr Anstrengung für den Musiker.
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Oh no! @mannif

    Der Hals darf auf keine Fall schräg sein...außer vielleicht als Showgag.
    Aber damit man sich nicht verrenkt UND die Luft richtig fließt spiel´ mit geradem Hals trotz schrägem Sax, der Bogen und das Mundstück lassen sich nicht umsonst verdrehen...besser als dein Hals.
     
  8. mannif

    mannif Schaut nur mal vorbei

    Mein Hals ist natürlich in gerader Haltung.


    So weit ich weiß, haben die Selmer einen andere Anordnung der Tasten am Korpus. Deshalb sieht man die meisten Mark6 Spieler mit fast geraden Tenorhaltung. z.B. Sonny Rollins hält das Tenor ziemlich gerade. Andere Tenormarken wird das schwieriger, weil man die rechte Hand sonst abnormal verdrehen muss.
    Bei Yamaha, Conn Buescher, Keilwerth ist dies etwas schwieriger. Deshalb die typische Tenorhaltung rechts am Körper
     
  9. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    So groß ist es dann ja auch wieder nicht. Ich halte es grade vorm Körper (Unten liegt es fast an, oben halt so das Das MPC bequem in den mud passt - seitlich gehalten, bekomme ich Verspannungen in meiner mausgequälten Schulter.

    Ich hab mal vor einiger Zeit Fotos gemacht. Die findest du unter Codera Balancer Testbericht
     
  10. mannif

    mannif Schaut nur mal vorbei

    Und beim sitzen?
    Da hast du es doch wieder rechts oder?

    Wenn das wirklich was bringt, dann werde ich es auch mal diesen Balancer probieren.
     
  11. cahummel

    cahummel Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,
    da ich bei vielen gesehen hab, dass sie auch das Tenor im Stehen vor dem Körper spielen, hab ich das auch 'mal probiert -- immerhin würde das ja Rücken & Nacken gleichmäßiger belasten. Ich bin damit allerdings nicht glücklich geworden, denn dann fängt nach kurzer Zeit das linke Handgelenk zu schmerzen an.

    @Doellcus:
    Vielleicht braucht man da 'ne gewisse "Mindestgröße", damit das passt?

    Jedenfalls spiel ich mein Tenor auch weiterhin im Stehen rechts vorm Körper -- da muss dann halt der Sport für den nötigen Ausgleich sorgen!

    Carolin
     
  12. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Das *linke*? Eigentlich dachte ich bisher immer, dass das rechte am meisten belastet werde. Man lernt nie aus...
     
  13. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Nun, ich denke das Problem muss man partizipiert betrachten:

    Teil a)
    Haltung. Wie schon besprochen ergibt sich die Haltung je nach Sax-Marke und Sax-Jahrgang verschieden. Ergonomie ist hier wohl das beste Stichwort. Neuere Modelle erlauben gerade wie auch an die Hüften angelehnte (beim Tenor) Haltung. Ältere Modelle waren in der Fertigung eher eingeschränkt und haben (speziell bei älteren Selmer) eher eine gerade (vor dem Körper) Haltung damit strapaziert.

    Teil b)
    Setup. Die Kombination Mundstück-Blattstärke-Hersteller ergibt eine riesen Vielfalt. Hier kann man nur sagen: ausprobieren. Aber Achtung: Vor lauter Bäumen kann man gerne den Wald nicht mehr sehen, sprich: irgendwann weiss man einfach nicht mehr was man eigentlich will. Auf Deine Frage konkret ein satter Ton erreicht man über viele Wege. Die Frage stellt sich einfach, wann ist ein satter Ton satt und wann nicht. Also ausprobieren, sich selber recorden und wieder ausprobieren. Freunde zuhören lassen und wieder ausprobieren.

    Teil c)
    Ansatz. Sprich bei Deiner Frage konkret Kieferhaltung. Meine Erfahrung ist hier sehr schlecht. Ich hatte einige Kieferprobleme und musste deshalb immer wieder einmal musikalisch aussetzen. Bin also gebrandmarkt.
    Deshalb schenke dem Kiefer ein gutes Augenmerk. Er darf sich nie zur Unterstützung des Ansatzes verstellen, sprich zudrücken. (Dies würgt eben wiederum den satten Ton ab). Den Kiefer nicht vorschieben (Unter- vor Oberkiefer) sondern ganz easy Mundstück rein, Oberkiefer aufsetzen und Lippen wie ein Elastoband rundherum zumachen. Dies gilt auch für den "modernen, offenen" Ansatz. Auch hier kann ich nur aus eigener Erfahrung empfehlen: vor dem Spiegel sich immer wieder kontrollieren. Zwischenzeitlich mit einem Lehrer das ganze betrachten und den Ansatz vor lauter Kraftauwand nicht abwürgen.
    Und übrigens satter Ton: Es geht alles viel leichter, wenn man den Bauch vermehrt einsetzt. Auch der Kopf hilft bei der Tonformung, sprich die Vorstellung: wie soll der Ton tönen den ich spielen will.

    So Mannif, jetzt aber genug gequatscht. Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte.

    Gruss Robert
     
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