Bestandsaufnahme und erste Schritte

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Dietlaib, 28.März.2011.

  1. Dietlaib

    Dietlaib Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,

    inzwischen habe ich den Saxkoffer geöffnet und erfreut festgestellt, dass der Inhalt die vergangenen 20 Jahre recht unbeeindruckt überstanden hat.

    Ich hatte echt vergessen, was ich überhaupt für ein Saxophon habe... ;-) Es ist jedenfalls ein Jupiter JAS 767; damals wurde es mir als solides Einsteigerinstrument empfohlen. Wischer, Korkfett, Reedguard, Putztuch usw. ist alles noch da. Selbst die mitgelieferten Originalblätter (La Voz M-Soft) lagen im Koffer. Ausser diesen hatte ich damals wohl noch welche dazu gekauft: 2 x Rico Royal 1, 5 und einmal Rico Royal 3,5.

    Als nächstes kam der Funktionstest. S-Bogenkork eingefettet, Sax zusammengebaut und Mundstück zugunsten der offensichtlich schlappen Lippe mit einem der noch unbenutzten 1,5 Blättchen bestückt.

    Meine bescheidenen Überlegungen zum Ansatz sehen im Moment so aus, dass ich denke, dass man es beim sogenannten modernen Ansatz recht gut merkt, wenn die Ansatzmuskulatur den Dienst versagt. Rein technisch dürfte es dabei nicht möglich sein, mit dem Kiefer nachzuhelfen und sich Kerben in die Unterlippe zu beissen, was einem Anfänger bei nicht ausgebildetem klassischen Ansatz durchaus passieren könnte. (Das fand ich vor 20 Jahren bei meinem 14-Tage-Test heraus. ;-))

    Also hab ich die Unterlippe ein wenig nach vorn/oben gegen das Blatt gedrückt, gepustet und - Prööt! Aha, funktioniert. Gegriffen hatte ich ein g, die anderen Töne der unteren Oktave gingen auch gut, das höhere c, ich erinnerte mich, wird wie bei der Blockflöte gegriffen. Ok, Oktavklappe und d, e, f, g in der nächsten Oktave ging auch, wobei das d meist ein wenig matter klang als die anderen Töne. Scheint man aber irgendwie beeinflussen zu können, denn manchmal klingt der Ton offener. Wird sicher mit der Zeit und zunehmender Erfahrung besser. Das überblasene a, h und c wollte zuerst nicht, mit ein wenig ausprobieren gings dann doch. Der Klang dieser drei Töne war zwar recht dünn, doch mit ner halben Stunde Spielpraxis sollte man auch nicht zuviel erwarten.

    Fis, gis und b in der unteren Oktave hab ich noch durch Ausprobieren gefunden, das tiefe h und b ebenfalls. Der letzte Ton war der merkwürdigste; es kamen nämlich zwei verschiedene Töne, die periodisch wechselten. Mit etwas weniger Druck am Blatt kam dann aber tatsächlich der Ton, der kommen sollte.

    Zwei Hefte zum Thema Saxophon spielen lernen besitze ich ebenfalls: Jazz & Rock Saxophon von Rainer Müller-Irion und Das Saxophonbuch von Klaus Dapper. Das letztere ist selbstverständlich noch die alte Ausgabe ohne CD. Damit werde ich mich erst mal ein wenig beschäftigen, dann wird die Lehrerfrage neu entschieden.

    Zwei Fragen hätte ich an dieser Stelle noch:

    1. Kann es sein, dass ein leichtes Blatt (1,5) bei zuviel Luftdruck (ich wollte mal richtig laut ausprobieren) nicht mehr richtig funktioniert? Die Luft ging seitlich zwischen Blatt und Mundstück raus und die Tonhöhe veränderte sich unkonrolliert.

    2. Im Saxkoffer liegt ein fast handgroßer Beutel mit Silicagel zur Feuchtigkeitsaufnahme. Ist es sinnvoll, ihn dort zu belassen? Oder hat das dort nichts mehr zu suchen, wenn das Saxophon demnächst vielleicht regelmäßig benutzt wird?

    Gruss, Dietlaib
     
  2. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, Dietlaib!

    Falls Du das Silicagel nicht zwischenzeitlich immer wieder im Backofen reaktiviert hast, hat es schon seit über 19 Jahren seine Wirksamkeit verloren. Aktives Silicagel ist blau gefärbt und nimmt mit zunehmender Wasseraufnahme (Luftfeuchtigkeit) eine rosa Färbung an. Ist es bei rosa angekommen, nimmt es kein Wasser mehr auf.
    Darüberhinaus kann man sich über den Nutzen von sehr trockener Luft für ein Saxophon bestimmt streiten. Zu feucht ist schlecht (Oxidation des Korpus, Schimmel auf den Polstern), aber ob zu trocken nicht eventuell die Polster schneller verspröden lässt? Am besten wird wohl das normale Wohnraumklima sein.
    Zum zweiten Problem gibt es drei Möglichkeiten:
    Erstens, Du versuchst bei Deinem Versuch laut zu spielen mehr Luft durch die Mundstücköffnung zu geben als physikalisch mengenmäßig möglich ist.
    Zweitens, Du hast zu geringe Spannung in den das Mundstück umschließenden Lippen.
    Drittens, Du presst zu sehr mit der Unterlippe(Zähnen?) und verschließt somit die Öffnung zwischen Mundstück und Blatt.
    Grundsätzlich kann man auch mit einem dünnen Blatt leise und laut spielen, ein dünnes Blatt benötigt jedoch einen geringeren Luftstrom als ein stärkeres Blatt.
    Gruß aus Hattingen, Thomas
     
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