Blätter aus Kunststoff?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von limonenlady, 20.September.2012.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... das Problem ist doch jenseits aller Religion: ein Kunststoffblatt bestellen und ausprobieren ist ja das eine, aber die Wahrscheinlichkeit, dass das nix ist, ist ja dann doch hoch. Schnitt, Stärke muss passen, wie beim Holzblatt auch. UNd alles so durchchekcen kann ja ganz schön ins Geld gehen. Ich hab vor einigen Jahren mal mehrmals PLastik auf der KLarinette probiert, aber nie was Vernünftiges gefunden. Da ich bei den Holzblättern einen für mich geeigneten Schnitt und eine einigermassen passende Stärke gefunden habe, hab ich dann aufgehört damit....
    1 Packen Blätter gibt 2 gute Blätter, an ein paar kann man rumschrauben und es kommt was halbwegs brauchbares raus, der Rest ist Brennholz....
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    @bebop
    Ich finde das Plasteblätter es Dir auch schwerer machen können einen guten Sound zu entwickeln. Ich z.B. mag meinen Sound nicht mit einem Kunststoffblatt (und ich habe fast alle probiert). Wenn Du Pech hast bekommst Du den Sound den Du suchst mit einem Kunststoffblatt gar nicht umgesetzt. Das hängt aber vom einzelnen Spieler ab. Auch weisst Du nicht immer wann das Ding den Geist aufgibt und ob Du oder das Blatt gerade die Probleme verursachen.
    Bei Holzblättern erlebe ich immer wieder dafür das Phänomen daß ein Schüler glaubt sein Blatt ist Murks aber meist das Blatt lediglich nicht optimal eingelegt ist. Ein halber Millimeter nach rechts oder links oder nach oben oder unten und häufig klingt das Blatt wieder gut. Das ist weit häufiger ein Grund als daß das Blatt schuld ist. Viele Anfänger erkennen häufig Unterschiede zwischen einem guten und einem schlechten Blatt noch nicht. Und erst mit vielen Jahren Spielpraxis wirst Du da immer empfindlicher.
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nicht unbedingt. Das hängt von den Blättern ab. Früher hatte ich auch das Problem. Heute nutze ich am Alt 8 von 10 Blättern und auf dem Tenor 3 von 5. Die Blätter die nicht gehen lege ich meist für Monate oder auch mal ein Jahr zur Seite und manche gehen dann zu einem späteren Zeitpunkt.
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    die 2 bezogen sich auf meine geliebten WHite Master auf der Klarinette, da gibt es alleine schon aufgrund der grossen Streuung in der Stärke Probleme bei mir. Auf dem Alto spiee ich zur Zeit Rico GCS, da bilde ich mir ein, dass die deutlich gleichmässiger ausfallen und auch die Ausbeute ist bei mir dehalb besser.

    Aber 8 von 10 ? Das ist schon eine Hausnummer... muss man erstmal hinkriegen...Räschpäkt...
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Tja, das traurige ist, das gelingt mir nur mit einer Blattmarke, den Rigotti Gold, bei anderen Marken sieht die Quote auf dem Alto bei mir auch sehr bescheiden aus.
     
  6. rbur

    rbur Mod

    Der Hauptvorteil von Holzblättern scheint mir zu sein, dass sie wesentlich kommunikativer sind.
    Man kann sich glänzend mit anderen Holzblattbläsern über Ausschussquoten und Blattbearbeitung unterhalten.
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    die Themen scheinen sich überall zu ähneln... ;-)
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Also meine Holzblätter unterhalten sich nur wenig wenn Du mich fragst. Sie klingen aber sehr gut.
    Zu deinem zweiten Punkt: zeige mir 2 Saxophonisten die sich nicht ausführlich und lange über Equipment unterhalten können. Das hat aber mit Holz und Plastik nichts zu tun.
    Der eine mag halt seinen Sound vom normalen Blatt und der andere mag was er mit Plastik fabriziert.
     
  9. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet
    Das Problem der Positionierung gilt ja für alle Blätter. Wenn Dir Holz besser gefällt ist es doch gut so. Auch bei Holzblättern muss man das richtige finden, und das kann neben dem Ausschuss ja auch ins Geld gehen.
    Man kommt ja doch so oder so nicht um's Ausprobieren rum. Mir hat gerade das gleichbleibende Verhalten gut gefallen beim Tenor und mit dem Klang bin ich auch zufrieden. Mir macht halt die Aussucherei bzw. Der zum Teil doch auch sehr unterschiedliche Klang bei Blättern derselben Serie keinen Spass.

    gruss, gerhard
     
  10. mihoff

    mihoff Schaut öfter mal vorbei

    ... Wie ist denn Eure Erfahrung bzgl. Streuung der Plastikteile. Wenn man das Blatt seines Vertrauens gefunden hat, kann man sich drauf verlassen, dass ein 2. Blatt des gleichen Typs nahezu genau so klingt wie das erste oder streuen die ähnlich wie Holzblätter?
    Wenn man hier eine "Niete zieht" sind u. U. ja doch gleich zwischen 17-30 Euronen fehlinvestiert.

    Wie hoch ist hier die "Ausschussquote"?

    Grüße mihoff
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Hallo!
    Erstmal: Holz bleibt Holz!!!

    Ich hatte sehr lang ein Legere auf dem Tenor und war damit zufrieden. Auf dem Alt mit Dukoff eher nicht so gut. Finde die Fibracell eigentlich recht ordentlich.
    Im Studio immer Holz, man hört es über Micro doch deutlcih.
    Z.Z. bin ich wieder ganz auf Holz umgestiegen ausser auf dem Alto habe ich, wenn nicht so wichtig ein Fibracell auf einem Meyer.

    Mal testen und man wird hören und Erfahrungen sammeln. Im Laden darf man die Kunststoffblätter ohnehin anspielen, also keine Gefahr.
    Gruss Milo
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich habe eine zeitlang auf dem Sopran Plasitk gespielt und für die anderen Instrumente viele Kunststoffblätter angecheckt. Gut finden tue ich davon nichts und ich nutze mittlerweile nur noch Holz auf allen Instrumenten (ausser bei der Querflöte, da bevorzuge ich Metall).
    Was meine Erfahrung ist und was mir Kollegen erzählt haben: es gibt auch bei Kunststoffblättern mitunter eine grosse Streuung. Wenn Du ein Kunststoffblatt gefunden hast, das Dir gefällt hast Du also keine Garantie daß das nächste wieder so klingt. Besonders in der Stärke variieren die wohl gerne.
    Gruß
    Saxhornet
     
  13. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Stimmt, die Erfahrung habe ich auch gemacht.
    Allerdings kann man auch Glück haben : Habe mir vor ein paar Monaten 5 Fibracell aus USA bestellt (eben weil sie ein wenig streuen) und alle sind wirklich genau gleich. Hab ich sonst noch nie gehabt.
    Vielleicht gelobt die Firma ja Besserung ;-)
     
  14. mihoff

    mihoff Schaut öfter mal vorbei

    ..hm, wenn ich mal Eure Beitäge so resümiere, bleibt von den vielfach beschriebenen Vorteilen die länger Haltbarkeit und die direkte Anspielbarkeit ohne Einspielen etc.

    Halbwegs Schwankungsfrei scheinen die Blätter nur innerhalb einer Charge zu sein.

    Vom Klang her scheinen sie nicht an Holz ran zu kommen bzw. man muss den Klang mögen.

    Ich denke, ich schenke mir den Test und bleibe bei Holz.

    Grüße mihoff
     
  15. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Hallo mihoff,

    also ich hatte bisher 4-5 Blätter und habe sie zu unterschiedlichen Zeiten gekauft und kann die beschriebenen Schwankungen im Verhalten nicht bestätigen. Dass es einem von der Haptik und vom Klang her zusagen muss, ist eh klar. Ich verwende sie für's Tenor gerne und ausschliesslich, weil ich eher so meine Probleme mit den "Holz"-Reeds habe.

    Gruss, gerhard
     
  16. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich spiele schon ziemlich lange - und ebenso lang stellt sich die Frage nach dem "besten Blatt".

    Wobei das "beste Blatt" auch davon abhängt,wann ich was und wo spielen muss.

    In der Blasmusik mit oft 2 DIN A 4 Seiten langen Stimmen muss ich einfach ein leichteres Blatt nehmen - damit ich 2 Stunden Probe ansatzmäßig überstehe.

    In Jazzformationen gehen stärkere - und m.E. besser klingende - Blätter. Weil die "Spieldauer an einem Stück" einfach geringer ist.

    Ich habe bis zu 6 Holzblätter "in Rotation".

    Und ein Forestone Kunststoffblatt in Reserve. Das geht immer - für den Fall, dass Holz versagt.Zwischendurch spiele ich immer wieder mal auf Forestone - damit meine "Physis" lernt und sich für den "Fall der Fälle" daran erinnert, dass es auch "sowas" gibt. Der Klang der Holzblätter ist für mich aber immer noch der bessere.

    Und - seitdem ich regelmäßig Oberton - Übungen mache,relativiert sich die Blattfrage.

    Viele Blätter, die vorher nicht liefen und klangen, geben auf einmal den mir passenden Sound von sich.

    Meint auch mein Profi - Lehrer,bei dem ich einmal im Monat immer noch Unterricht habe.

    lg
    saxclamus

     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du musst den Sound von Kunststoffblättern schon wirklich mögen. Die Problem mit normalen Blättern hat man auch hier zu einem gewissen Teil:

    - Du kannst Glück haben und viele Blätter fühlen sich gleich an oder Pech und jedes ist irgendwie anders (eine Nachbearbeitung bei Kunststoffblättern halte ich nicht für sinnvoll, das ist bei "Holz" einfacher).
    - Sie sterben genauso plötzlich ohne Ankündigung.
    - Du musst erstmal ein Modell finden, das Dir zusagt.
    - Auch Kunststoffblätter sind temperaturabhängig.
    - Auch Kunststoffblätter nutzen sich ab.
    - Auch für Kunststoffblätter brauchst Du 1-2 Reserveblätter (ich habe für Konzerte immer beim Holz ca. 20 eingespielte Blätter mit und eine neue Schachtel für Notfälle, ich bin da aber auch sehr empfindlich)

    Gruß
    Saxhornet
     
  18. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    @Saxhornet
    Stimmt alles, trotzdem ist es lohnend, sich durch die Kunststoffblätter durchzuprobieren.

    Gruß
    Joachim
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klar sollte man mal gemacht haben. Habe ich auch und weiss daher: für mich vollkommen ungeeignet.
    Gruß
    Saxhornet
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Hallo Joachim,

    aber wozu denn um alles in der Welt? :-o

    Ich habe zugegebenermaßen schon früher (im vorigen Jahrhundert) diverse Plastikblätter angetestet (meistens wurden sie mir wärmstens empfohlen von Händlern oder Firmenvertretern), sie haben mich alle nicht überzeugt (vorwiegend Haptik, scharfe Kante an der Zungenspitze, nicht passende Stärke, zudem in der Regel wesentlich teurer als Schilfrohr...).

    Ich habe hingegen "meine" Holzblätter gefunden und komme damit im Großen und Ganzen gut klar.

    Wieso sollte ich mich denn jetzt durch das anscheinend stetig wachsende Kunststoff-Angebot fräsen?
    Was würde mir das bringen außer Zeitverlust, wo man einfach mit dem normalen Setup effektiver hätte üben können?


    Liebe Grüße,
    Rick
     
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