Blätter aus Kunststoff?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von limonenlady, 20.September.2012.

  1. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick,

    im vorigen Jahrhundert bedeutet, dass seit deinen Tests mindestens 12 Jahre vergangen sind.
    Da hat sich schon einiges getan.

    Außerdem geht es hier darum, ob Anfänger sich durch Ausprobieren eine eigene Meinung bilden oder sich immer nur in der Mitte des "Pfades der Setup-Tugend" halten sollen.

    Und wer bestimmt, welches Blatt erlaubt und welches uncool ist?
    Das ist ja nicht nur eine Frage des Materials, ich erinnere nur an die Rico-Royal-Hasser hier im Forum.


    Hätte Earl Bostic sich nicht darauf eingelassen, mal Maccaferri Plastikblätter zu probieren, gäbe es diese Aufnahme nicht:


    Gruß
    Joachim
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Joachim!

    Nee, ich möchte niemanden davon abhalten, mal etwas auszuprobieren, wenn er es denn gerne möchte.
    Aber ich stimme nicht zu, dass man dies quasi auf jeden Fall mal tun müsste, obwohl man mit seinem gewohnten Setup problemlos zurecht kommt.
    Das Rumprobieren kann dann nur Verwirrung stiften, besonders bei Anfängern. :-?

    Und Du bist sicher, dass ihm dieses eindrucksvolle Spiel ausschließlich mit Plastikblättern möglich war? :-o

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. mihoff

    mihoff Schaut öfter mal vorbei

    ... ich denke auf jeden Fall, dass meine eh schon knappe Zeit besser in eine Probe mit den von mir favorisierten Holzblättern investiert ist, als in eine Suche im Plastikblätterwald.

    Grüße Michael
     
  4. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ich verlasse mich da auf ein Posting von HWP.
    Es erscheint mir plausibel, da in dieser Aufnahme die Kontrolle der allerhöchsten Obertöne auf die Spitze getrieben ist, und genau das ist meiner Erfahrung nach eine Stärke von Plastikblättern.
    Abgesehen davon war natürlich sein Können und die Musikalität von Bostics Spiel unabhängig davon, welche Blätter er verwendet hat.
    Irgendwo im Internet steht sogar, er hätte eine Vorliebe für Tenorblätter auf dem Alto gehabt.

    Gruß
    Joachim
     
  5. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    @Rick

    Hat irgendjemand gepostet, dass man, wenn man sein funktionierendes Set-Up gefunden hat, auf jeden Fall Kunststoff ausprobieren soll - meiner Meinung nach nicht. Aber ebenso wenig ist deine Ideallösung übertragbar auf alle anderen, und ob man im Holzblätterwald sucht (die es auch in vielfältigen Preislagen mit noch mehr Variation in derselben Gruppe gibt), kann man doch selbst entscheiden.

    Ich weiss gar nicht warum die KS-Blätter so massiv madig gemacht werden.

    Gruss, gerhard
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Gerhard!

    Doch, das hatte ich so verstanden, zumindest hätte man den Eindruck eventuell bekommen können. Darauf habe ich mich bezogen.

    Ganz klar.
    Es tut mir Leid, wenn meine Worte einen anderen Eindruck erweckt haben.

    Man muss jedoch bedenken, dass man deutlich mehr Geld ausgibt, wenn man ein paar Kunststoff-Blätter zum Antesten erwirbt, als dies bei natürlichen Reeds der Fall wäre.
    Unter Umständen wird man so weit über hundert Euro los, bis man endlich "sein" Kunststoff-Blatt gefunden hat; bei Holz hätte man schon mit der Hälfte der Unkosten eine stattlichere Auswahl. :cool:

    Hat irgendjemand gepostet, dass man auf keinen Fall Kunststoff ausprobieren soll - meiner Meinung nach nicht. ;-)

    Aber die Dinger sind nun mal teuer und teilweise (von Fans wie Vermarktern) stark gehyped, da bleiben Enttäuschungen nicht aus, wenn sie dann doch nicht für jeden gut geeignet sind. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick,

    Das mit dem Preis pro Blatt stimmt schon, aber ich bin mir nicht sicher, ob das bei einer wirklichen Betrachtung unter Berücksichtigung, dass man zumindest Fiberreeds meines Wissens bei Nichtgefallen wieder zurüchgeben kann, noch so gilt, denn auch für eine Auswahl von Holzblättern geht gut Geld weg.

    Zudem gibt es auch ziemlich teure Holzblätter. Aber wem sage ich das, schliesslich bin ich der Anfänger und du der Experte. Ich bin gespannt, ob ich irgendwann auf dem Tenor mal wieder zurückwechsle. Ich geniesse, dass sich das Blatt so gut wie gar nicht während des Spielens ändert.

    Gruss, gerhard
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist immer so ein Ding. Kunststoffblätter verändern sich halt auch und nicht immer gleich und nicht immer im gleichen Zeitraum. Ich habe "Holzblätter" die ich in der Rotation schon seit letzte Weihnachten spiele, kein Problem, da brauche ich auch kein Kunststoffblatt, welches langlebiger ist.
    Dir muss der Klang halt gefallen und ich mag den gar nicht von Kunststoffblättern. Auch kann ich ein Holzblatt manchmal wenn es nicht funzt "nachreifen" lassen oder einfach bearbeiten, was ich bei einem Kunststoffblatt nichtmal machen würde, wenn es möglich ist.
    LG Saxhornet
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Gerhard!

    Das ist allerdings ein feiner Zug der Fiberreed-Vermarkter, finde ich klasse!

    Wenn das alle Kunststoffblatt-Marken so handhaben würden, wäre es natürlich noch besser - denn was ist, wenn ich nun bei Fiberreed gerade nicht "mein" Blatt finde?

    Aber nicht soooo teure! :-D

    Auch "Experten" sind nur Menschen und können sich irren. :roll:

    Ich freue mich, dass Du anscheinend mit Deiner Wahl zufrieden bist.
    Darum geht es schließlich, dass Du für Dich das Blatt hast, mit Du am besten zurecht kommst.

    Da ist dann auch egal, ob Experten allgemein eher zu- oder abraten! ;-)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet

    Ich kann auch nur über meine Fiberreed Erfahrungen sprechen, und da verhält es sich in meiner Erfahrung so, wie ich geschrieben habe. Und angefangen habe ich ja auch mit Blättern von Vandoren, Hemke, Gonzalez, AW etc. und das hat auch Geld gekostet und war ebenfalls nicht so prickelnd. Wie bereits erwähnt bevorzuge ich auf dem Sopran nachwievor Vandoren Java, da mag ich den Klang der Fiberreeds nicht.

    Ich habe keinen missionarischen Eifer, wollte nur meine Erfahrung kundtun.

    Cheers, gerhard
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es ist vollkommen ok Kunststoffblätter zu spielen, wenn man den Klang mag und manch einer bekommt mit diesen Blättern einen guten Klang hin, ich nicht.
    Wogegen ich mich wehre, das hat aber nichts zu tun mit dem was Du gesagt hast, ist wenn dann Leute immer tun als wenn die Kunststoffblätter den Holzblättern in vielen Punkten überlegen und viel länger haltbar sind und man klanglich immer wüsste woran man ist, denn dem ist nicht immer so.

    Du hast letztendlich ähnliche Probleme wie beim Holzblatt und bei beiden Sorten hängt viel vom Glück ab.
    Wenn es für Dich funktioniert ist es super aber Du solltest mindestens 2 vergleichbare Back-up Blätter haben, zumindest wenn Du auch Konzerte spielst.
    Für mich ist es auch deswegen schwierig mit Kunststoffblättern weil ich bei Konzerten das Blatt zum Raum in dem ich spiele aussuche. Bei halligen Räumen ein etwas leichteres Blatt der gleichen Stärke und bei trockenen Räumen ein leicht härteres Blatt der gleichen Stärke. Wenn ich zu einem Auftritt fahre habe ich immer ca. 20 oder mehr eingespielte Blätter im Gepäck und noch Reservepackungen von neuen Blättern. So kann ich immer das wählen was gerade am besten passt, das würde mit Kunststoffblättern nicht gehen.
    Liebe Grüße
    Saxhornet
     
  12. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,
    ich denke, jeder der auf Blattsuche ist sollte ruhig auch einmal Kunststoffblätter probieren, schaden kann es nicht und es ist eine weitere interessante Option!

    Nach dem ich mich jahrelang mit Holzblättern verschiedenster Hersteller rumgeärgert habe, bin ich vor einem Jahr endgültig (beim Bariton) auf Kunststoffblätter umgestiegen und habe es bis heute nicht bereut.

    Aber genau wie bei den Holzblättern, muss man bei den Kunststoffblättern erstmal jenes finden, welches zum Mundstück passt und den gewünschten Sound hat.
    Nach ausgiebigen Tests bin ich bei Légère gelandet.

    Es ist aber auch bei Kunststoffblättern so, dass man mehrere haben sollte, so habe ich 5 oder 6 gleichzeitig im Einsatz, die meisten in einer Stärke, aber auch ein 1/4 Stufe härter und weicher, so kann ich ähnlich agieren wie Saxhornet.

    Aber letztendlich muss das natürlich jeder für sich endscheiden und Grundsatzdiskussionen ob generell Holz oder generell Kunststoff besser ist, halte ich für überflüssig!

    lg
    Thomas
     
  13. blue_asphalt

    blue_asphalt Ist fast schon zuhause hier

    .... finde ich auch... herb
     
  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Auf dem Bari fand ich sie noch am besten Legere).

    Allerdings bemerkte ich, dass bei einem zu weichen Blatt die Intonation äusserst schräg wurde und auch über den ganzen Bereich massiv unterschiedlich daneben lag. Das war mit Stärke 2 1/4, das 2 1/2 war schon wieder ziemlich ok. So dramatisch ist mir das bei Holzblätternn nie aufgefallen.

    Barileute? -habt ihr da ähnliche/gleiche Erfahrungen?

    antonio
     
  15. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo Antonio,
    das kann ich nicht bestätigen. Ich habe auf verschiedenen MPCs Légère Reeds von 1 3/4 bis 3 1/2 gespielt, Intonationsprobleme, wie von Dir beschrieben, habe ich nie gehabt.

    lg
    Thomas
     
  16. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet

    Ich bin beeindruckt, dass du die Blätter den Räumen, in denen du auftrittst, anpasst. Ich war beim letzten Auftritt schon froh halbwegs vernünftige Monitor-Boxen zu haben, damit ich die anderen auch richtig hören kann, aber ich könnte die Klangwirkung im Raum gar nicht vernünftig einschätzen - von daher Respekt.

    Gruß, gerhard
     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Thomas
    Mir kommt das auch etwas spanisch vor, trotzdem ist es so. Ist das jetzt ein Zeichen, dass das Blatt hinüber ist? Mit dem zweiten, 1/4 Stärke mehr ist es nicht perfekt, aber ok. Kann ja auch an mir liegen, da ich schon länger kein Bari mehr spielte und wahrscheinlich zuerst wieder etwas reinkommen muss.
    Vom Tenor kenne ich dieses Blattverhalten bei Legere eigentlich nicht. Da hatte ich sie mehr als ein Jahr drauf, aber wirklich überzeugt hatten sie mich nicht. Viel zuviel Streuung, sowohl in der Härte wie im Klang.

    Auf dem Bari gingen sie für mich aber ganz gut.

    antonio
     
  18. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hi Antonio,
    schwer zu sagen woran es liegt. Möglicherweise ist das Blatt am Ende, was ich aber so noch nicht hatte. Bisher sind mir nur ein paar Blätter durch eigene Unachtsamkeit kaputt gegangen, aber nicht durch Abnutzung.
    Vielleicht musst Du Dich auf dem Bari auch erst wieder einspielen, wenn Du lange nicht gespielt hast, oder das weichere Blatt ist für Dich so weich, dass es sich schwer kontrollieren lässt.
    Wenn Du eher zu hoch intonierst ist vielleicht Dein Ansatz fürs Bari nicht locker genug, Du spielst vielleicht mit zu festem Ansatz.

    lg
    Thomas
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bei Holzblätterm ist ein unnormales Verhalten in punkto Intonation meist ein Zeichen für mich, daß das Blatt sich verabschiedet hat (lässt sich einfach testen, neues Blatt nehmen, wenn es immer noch ist war es nicht das Blatt). Wenn es dann auch noch den Ploptest nicht besteht darf es den Mülleimer begrüßen.
    LG Saxhornet
     
  20. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie genau macht man den "Ploptest"? Ich habe langsam das Gefühl, alle meine Blättchen haben sich schon ziemlich verabschiedet, aber ich mag keins wegwerfen (außer einem, das war gebrochen), solange ich nicht weiß, dass es nichts mehr taugt. So ein Test wäre gut.
     
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