Blatt nach dem Spielen entfernen?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von mahie, 3.August.2015.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Auf der Bühne, live?
    Ich brauch da immer eine Weile. Meine Klarinettenblattprozedur geht so:
    Packen auspacken, 2-3 Tage jedes Blatt kurz Anspielen, 2 Minuten oder so, sortieren nach Stärke. Danach ist meist 1-2 dabei, die man direkt übernehmenkann weil sie gut laufen, 1-2 gehen direkt in die Tonne weil viel zu schwer, viel zu leicht, keine gescheite Spannung ...., der Rest wird mit Blattschneider und Vandoren Platte und Stick je nach Symptom an verschiedenen Stellen Bearbeitet. Da ich ja auch nicht unbedingt den Arundo-Daumen habe ist das Ergebnis gelegentlich auch Brennholz. Die Prozedur ist wahrscheinlich eine unnütze Macke von mir, aber so mach ich das halt und dann hab ich immer ein 10er Etui mit gerichteten Blätter dabei, von denen eins passen sollte ...hoffentlich...:)
    LG
    Thomas
     
  2. RomBl

    RomBl Guest

    Das mit dem täglichen, kurzen Anspielen der neuen Blätter hat mir meine Lehrerin auch so beigebracht und das funktioniert gut.
    Nach ein paar Tagen trennt sich die Spreu vom Weizen. Bei manchen Blattherstellern sind dann 4 oder 5 von 5en brauchbar, bei anderen sind 4 der 5 als Grillanzünder zu gebrauchen .... :D
    Nachbearbeiten tue ich selten, nur wenn ein Blatt gut klingt und bspw. im tiefen Register schlecht anspricht.
     
  3. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    klar, warum nicht. ich bräuchte dafür nur eine kurze zeit. es ist doch nicht schlimm wenn soetwas auf der bühne passieren würde.das sagt man an und fertig. was passiert denn erst, wenn klappen abfallen, oder ein polster sich lößt. hast du da etwa ein vorrotiertes ersatzsax in petto?
    sehr viel schlimmer finde ich das:
    wenn über 50% der verpackten reeds nicht funktionieren, ist das mmn mehr als unverschämt. ok, das allbekannte argument vom naturprodukt wird dann gerne zitiert, aber noch lange kein grund scheiss qualität einfach weiter anzubieten und zu verkaufen.(man stelle es sich nur mal den aufschrei vor, wenn es sich um handgemachten ziegenkäse gehen würde, oder edle eselsalami) ich wechsel dann sofort den anbieter. kurze einspielzeit mit dem neuen reed und gut ist.
    irgendwie meine ich mich zu erinnern, dass es in meiner anfangszeit noch schlimmer mit den reeds war. da waren die einzigsten blätter, die halbwegs zu bezahlen waren, die orangen ricos. diese musste ich seinerzeit ausnahmslos mit der rasierklinge beschaben. vergleiche ich es mit heute, lebe ich reedsmäßig im paradies. ob rico blau, royal, lavoz, rigoitti, alles geht.
    nicht jammern, spielen.
    lg
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Na ja, das seh ich anders: Polster fällt raus, Klappe fällt raus: das ist ein Unfall und passiert selten..... Schicksal
    Blätter sind empfindliche und kurzlebige Verschleissmaterialien..... auf der Bühne zu stehen und denen zu erklären, dass ich leider nur ein Blatt dabeihabe und jetzt an einem Neuen ein wenig rumfeilen muss weil ich zu faul war, das vorher zu erledigen empfinde ich als dilettantisch und respektlos gegenüber dem Publikum...oder Du sitzt mitten im Ensemble, da ist nix mit Ansage, Dein Solo rollt an, der CHef guckt Dich fragend an, weil Du anfängst ein Blatt aus dem Tütchen zu zerren und dran rumzufeilen.....nichts ist einfacher zu vermeiden als sowas....
    LG
    Thomas
     
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  5. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    klar passiert das selten. oder wie oft geht dir ein blatt auf der bühne kaputt? jedes 2- oder 3. mal?
    da nutzen dir auch keine vorrotieren blätter was, wenn es kurz vor deinem solo passiert und du eh keine zeit hast eins zu wechseln!!
    klar ist das einfacher. aber unterbrechen musst du so oder so. und das hat nix mit respektlosigkeit (auch so eine überlieferte phrase) gegenüber dem publikum zu tun. den wenn was kaputtgeht und du es nicht reparieren oder zumindest wieder instandsetzen kannst, ist es viel schlimmer wie ich finde.
    lg
     
  6. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    beim Job ein Fibracell aufgespannt, das ich immer spiele und eines in Reserve dabei. Das ist alles.
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies mache ich in der Regel auch, mache dann aber zuhause vernünftig sauber.

    Auch bereite ich mich manchmal auf Proben vor und nehme alles fertig mit.

    Meines Erachtens reicht es am Tag einmal sauber zu machen.
     
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  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Mach ich auch so. Das ist besser, als einmal nach der Probe durchwischen und dann alles im Koffer lassen.

    LG Helmut
     
  9. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ja, oder bin ich da als Sax Anfänger zu verblendet?

    Als Gitarrist erwartet man auch von mir, dass eine zweite Gitarre bereitsteht falls sich was verstimmt oder eine Saite reisst. Und ausserdem das ein Roadie bereitsteht, der das flickt.
    Grüße Stefan
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Beim Tenor habe ich das genauso, Fibracell und ein oder zwei blätter im Koffer, die ich aber noch nie in Not /eile wechseln musste.
    Beim Bari bin ich da wählerischer mit meinen plasticover, die allerdings auch fast genauso schnell abgespielt sind wie normale Holzblätter.
    Und ich mach auch nur einmal am Tag sauber:).
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, klar. Ich wische nach einem Auftritt auch erst zu Hause alles in Ruhe durch und lass es trocknen. Wenns auf der Bühne gar zu hektisch zu geht und ich fürchten muss, dass beim Wischen etwas passiert, dann geb ichs auch mal montiert in den Koffer.

    Aber es scheint wirklich eine Spezies zu geben, die das Blatt niemals nie runternehmen. Einer in unserer Big Band z.B. Als er das mal sagte, wollte ich es erst gar nicht glauben, ist aber wohl so ... Auch bei volkstümlichen Blasorchestern nicht unüblich.

    Es gibt sogar die ehrfürchtigen Erzählungen von den alten Hasen, die nichtmal mehr eine Blattschraube gebraucht hatten, weil das Blatt auch so gehalten hat ...
     
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  12. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    He, he, so mach ich es mit meinen Fiberreeds auch.......
    Mann bin ich froh, dass ich diese Reed Aussuch-, Test-, Bearbeitungs-, Beurteilungs-, Bewässerungs- Ansatzausgleichsfase hinter mir habe....,

    kokisax :D
     
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  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mir würde das fehlen. Für mich gehört das zum Instrument und zum Spielen dazu. Mal abgesehen davon, daß ich klanglich die Plastikblätter für mich als ungeeignet bzw. einfach nicht gut klingend wahrnehme.
    So ist halt Jeder anders.
    LG Saxhornet
     
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  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ja ja, die Rituale...... Es stimmt schon, dieser entschleunigte Anfang des Musizierens (egal ob üben oder Auftritt) hat schon was. Erstmal das Reedcase aufmachen (oder das andere?), die Blätter anschauen und fragen: " Na, wer von euch ist den heute mein Freund?" - dieses dann "anlutschen" und in der Zeit in aller Ruhe das Horn zusammenbauen..............mir bringt das schon ein Stück innere Ruhe.

    Aber im Übrigen:
    :klug::ironie:

    Nie nicht ein einmal auf einem Mundstück länger als 42 Minuten gespieltes Blatt wieder vom Mundstück entfernen!!! --- Never ever!! ---- Du bekommst es ja nie wieder genauso an diese Stelle positioniert!!!
    Und das Blatt (egal ob Holz oder Nichtholz) ist ja nun in den 42 Minuten genau auf diesen Radius der Bahn eingeschwungen, wird sich nur noch widerwillig zu anderen Gegebenheiten bewegen.
    Schon 1/10mm Versatz fordern von dem Blatt ein völlig anderes Schwingungsverhalten als das, auf das es sich in den 42 Minuten eingestellt hat.

    - Und Hygiene?? Was willst Du? ----- Keimfreiheit oder nen ordenliche sound? Ist doch Dein eigener Sabber.........Und die ggf abgelagerten Speisereste hast Du vorher selbst gegessen.......:cool2:


    Ich geh' jetzt heim...
    :pint:
    tmb
     
  15. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Also ich kann das "Blättergedönse" auch nicht mehr nachvollziehen. Hab mich auch immer an die Binsenweisheiten gehalten wie z.B. die Blätter gegen das Licht anschauen, ob das Herz auch gleichmäßig ist. Geht bei den eingetüteten ja sowieso nicht mehr. Ich hab eigentlich seit der Vandoren JAZZ Serie praktisch keine Blattprobleme mehr. Vielleicht liegt es aber auch an meinem auf Flexibilität trainierten Ansatz. Ich spiele ja berufsmäßig vieles an Hörnern und Mundstücken an und auch sonst regelmäßig ss, as, ts und bcl. Oder es ist mir gelungen, für mich optimale Blatt-Mundstück-Kombis zu finden, keine Ahnung. Wie auch immer, es lohnt sich diese Baustelle anzugehen, weil Blattprobleme generell zu Unentspanntheit führen...:)
     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Frage an die Experten...
    Besteht ein Zusammenhang zwischen "Härte" oder besser gesagt "Dichte" und Konsistenz?
    Ich spiele bei meinen Rigotti 3strong am Alt bzw 3med a Tenor 8 Stück einer Packung ohne Probleme, die restlichen 2 sind mindestens zum Üben gut genug.
    Bei den extremeren Mundstücken (RPC, Barone) musste ich auf 2,5 strong runtergehen. Da sieht es nicht mehr so gut aus, da verspüre ich große Unterschiede.
    Oder sind die Mundstücke dann einfach weniger "blattfreundlich"?

    Cheers, Guenne
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich dachte früher immer, die Blätter werden verschieden dünn gehobelt. Neulich belehrte man mich aber eines Besseren und schrieb, die Blätter werden gleich gehobelt und dann nach Flexibilität sortiert. Diese Sortiermaschinen sieht man schon mal in Filmchen und sie legen den Verdacht nahe. Kann schon sein, dass die verschiedenen Stärken tatsächlich nur durch die Holzdichte bestimmt werden.
    Ich weiß aber nicht, wie man damit marktgerecht immer genau so viel produziert, wie man von den Stärken braucht.
     
  18. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

  19. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    sehr interessant. das so die stärken bestimmt werden. besonders auch das -einzel reed- anspielen. machen das alle hersteller so? was sagen da wohl unsere hygieniker zu?
    immer das richtige reed wünscht
    zappalein
     
  20. last

    last Guest

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