Blattetui oder sonst eine Verpackung zum Transport von nassen Holz-Blättern?

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von akkordschrammler, 21.September.2014.

  1. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo und danke,

    ich denke, so funktioniert es jetzt für mich, ohne Schimmel:

    Ich benutze die Vandoren Java Green. Die kommen schon in schönen Plastikhüllen. Bevor ich die Blättchen nach dem Spielen wieder hineinstecke, wische ich sie schön mit einem Papiertaschentuch ab und lasse sie nach Möglichkeit ein wenig auf einer glatten Oberfläche liegen. Zuhause ist das bei mir ein schönes glattes Regalbrett. Für unterwegs nehme ich ein flaches Blechdöschen, so kommt auch genügend Luft hin. :cool:

    Die Blätter verziehen sich bei mir nicht. Die Plastikhalter arbeiten auch gut. Um den Rico La Voz mache ich jetzt einen ganz großen Bogen. Den kann man nehmen und weit wegwerfen. Mir brachte er nur verschimmelte Blätter ein.

    Ich gebe erst einmal kein Geld mehr für irgendwelche Blatthalter aus.

    Grüße
    Stefan
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur so als Hinweis: die mitgelieferten Plastikhüllen sind meist nicht wirklich gerade, da kann sich das Blatt schneller durch verziehen als mancher Anfänger glauben möchte, da der Kunststoff zu weich ist. Auch Regalbretter und dünnes Blech ist da nicht optimal (da auch meist nicht gerade genug). Besser ist es sich beim Glaser ausreichend dickes Glas zu besorgen und ihm erklären daß es wirklich gerade sein muss und warum, dann hat man zum Trocknen meist eine bessere Lösung


    Das Problem sind nicht Blatthalter generell, sondern welcher und wie er genutzt wird.

    Lg Saxhornet
     
  3. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Saxhornets
    deckt sich 100000% mit meinen Erfahrungen. Ich schwöre deshalb auf eine "klassische" Box mit Glasscheibe und textilem Weichpolster.

    Zuverlässigkeit: 100%
    Schimmelprobleme? Null!

    Grüße
    Brille
     
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    also "floatglas"

    Ich hab auch das vorhin verlinkte Rico-Etui für 8 Blätter (nicht alle mit "aktiven" Blättern belegt), ohne Feuchtigkeitseinlage, und mir schimmelt auch nichts. Nach dem Spielen Blatt gut abwischen und rein. Jeden Tag ein anderes Blatt. So habe ich ja auch gelernt, dass man es tun soll...

    lg, Wolfgang
     
  5. Doctor_J

    Doctor_J Ist fast schon zuhause hier

    Hallihallo,

    meines Wissens nach ist es die Feuchtigkeit. Ich habe mal in einer Broschüre vom Umweltbundesamt gelesen, dass unterhalb 70% Luftfeuchtigkeit kein Wachstum vom Schimmelpilzen auf Materialien stattfindet. Oberhalb 80% wachsen alle Schimmelarten. Also trockne ich immer mein Blatt ab z.B. am Hosenbein bevor es in den Case kommt und alles ist gut.

    VG / J :)

     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Passt zwar nicht ganz genau, aber doch am ehesten hier rein: ich kenne wen, der seine Blätter in Wodka aufbewahrt. Nach dem Motto: reinigt, desinfiziert, und die Blätter sind jederzeit spielbereit. Das bissl Alkohol im Blatt wird wohl keine ernsthafte Beeinträchtigung sein.
    Ich hätt zwar noch einen Bacardi rum stehen (pun intended) - der wäre sozusgen auch von der Herkunft (Rohr) ähnlich und ähnlich geschmacklos wie Wodka - aber so wirklich zieht es mich nicht zu dieser nassen Aufbewahrung.

    Was haltet Ihr davon?
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    warum konkret?
     
  9. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich möchte dem verehrten Brille nicht vor greifen, schließe mich aber an, weil

    1.) die % reichen nicht zu Desinfektion, außer Du verwendest den Whisky oder Rum in Fassstärke, wäre aber schade! Besser :pint:
    2.) außerdem denke ich, dass das Blatt sich ohne Auflage wellt, auch in Flüssigkeit.

     
  10. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo.

    Dem schließe ich mich nicht ganz an:

    1. Wisky oder Rum verhindern schon das Wachstum von Schimmel etc., auch in Flaschenqualität. Hier denke ich an den berühmten Rumtopf - da vergammelt im Alkohol auch nichts. Dennoch: Besser ist ihn zu :pint: .

    2. Die Blätter wellen sich in Feuchtigkeit nicht. Viele Musiker legen sie in Wasser ein und spielen sie anschließend auf der Bühne. Auf der Tube gibt es da versch. Ausführungen.

    Ich denke es ist jedem sein Voodoo wie er die Blätter bearbeitet oder auch "einlegt". Mehrere Wege führen nach Rom, mal besser und mal schlechter. Wichtig ist nur, dass sich das Blatt nicht wellt und es nicht anfängt zu schimmeln. Dazu kann man es in Alkohol oder in Wasser (täglicher Wechsel) einlegen, ein Case mit oder ohne Feuchtigkeitspatrone zulegen oder es offen auf einer Glasscheibe trocknen und kurz vor dem Spiel erst anfeuchten.
    Hier hat jeder seine Erfahrung gemacht und das Ergebnis bleibt immer gleich: Ein gut spielbares Blatt zu bekommen.
    @Visir: Einfach mal probieren was Dir besser gefällt!


    Beste Weihnachtsgrüße

    René
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Alles über 20% Alkohol ist dauerhaft konserviert, weil das nur spezielle Bakterienzüchtungen aushalten würden, habe ich in Mikrobiologie gelernt. Portwein, Sherry und Vermouth haben sogar nur ca. 18% und halten sich angebrochen ungekühlt...
    Der Konservierungseffekt ist also sicher gegeben, aber man kann das sicher auch noch aus ein paar anderen Blickwinkeln betrachten.

    Bei Whisky und "richtigem" Rum stimme ich Euch zu, es ging aber um Wodka und Bacardi...

    Nachdem ich noch am Anfang stehe, sammle ich einfach einmal Eindrücke...
    Hätten hier alle begeistert "hurra" zu dieser Methode geschrien, hätte ich das wohl auch gemacht, aber bis jetzt drängt sich für mich das Einlegen noch nicht auf - alles, was Flüssigkeit enthält, kann umfallen und ausrinnen. Blätter vor dem Spielen in ein Glas Wasser zu stellen anstatt im Mund anzufeuchten könnte aber zumindest zuhause (was der Normalfall ist) eine Methode werden.

    lg, Wolfgang
     
  12. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Lesestoff für den zweiten Weihnachtsfeiertag, falls es noch nicht verlinkt worden ist.
     
  13. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Wolfgang.

    Das mache ich gern kurz vor einem Auftritt um nicht mit einem Blatt im Mund umherzulaufen. In den Pausen benutze ich als MPC-Schutzkappe eine sogenannte Smart-Cap. Hier mal ein Beispiel.
    Innen ist Filz und der wird angefeuchtet. Damit bleibt das Blatt länger feucht ohne zu nass zu werden. Es spielt sich, auch nach einer längeren Pause, super an.

    Aber es geht hier um die Lagerung der Blätter und da sind nun mal viele Möglichkeiten gegeben. Jeder macht es anders und jeder schwört auf SEINE Methode. Ein kollegiales "GENIAL" wirst Du nicht finden :-D
    Roman-Albert hat einen langen Thread verlinkt, da hast Du auch noch einmal etwas "Lektüre" dazu.

    Einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag!

    René
     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Habe die Erfahrung gemacht, dass " in Wasser eingelegte Blätter" bes. bei Beginnen eine Erleichterung sein können. Die Blätter sind sofort Spiel bereit. Dazu eignen sich z.B. Babyfläschchen. Einlegen in All finde ich einfach widerlich.....

    Brille
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ach ja, die Mundspüllösung... aber auch die Aussage, dass dauer-eingeweichte Blätter etwas lasch sind. Ist ein Argument dagegen.

    @Rene_Sax: dieses SmartCap sieht interessant aus... mal sehen, ob ich einmal in Situationen komme, wo mir sowas nützlich ist...

    Was ist an Alk (den Du vermutlich meinst), noch dazu an geschmacksneutralem, widerlich?

    lg, Wolfgang
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Blätter, die dauerhaft in Wasser gelagert werden, reagieren manchmal anders und haben machmal die Neigung waterlogged zu sein. Speziell wenn dann eine Trocknungsphase einsetzt (weil man gerade zu einem anderen Sax gewechselt hat) kann so ein Blatt dann komisch reagieren, sowas wie die Smartcap ist dann notwendig. Klanglich hat mir nie gefallen was da mit den Blättern passiert. Und wenn das Lagerungsgefäß ausläuft ist das eine Riesensauerei.

    Alkohol kann mit Blättern manchmal komisch reagiern und diese anscheinend irgendwie beeinflussen. Die hielten bei mir meist nicht lange und waren klanglich für mich suboptimal.

    Ich benutze seit vielen Jahren einfach Spucke und Reedguards von Rico und hatte nie Probleme seitdem und mache mir daher um solche Dinge keinen Kopf mehr. Ist mir zu viel Aufwand.

    LG Saxhornet

     
  17. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Wolfgang.

    Auf welche Situation wartest Du? Ich nehme die auch wenn ich übe und z.B. das Saxophon beiseite stellen muss um zwischendurch etwas zu erledigen. Die Anschaffung lohnt sich immer. Man muss nur aufpassen, es gibt versch. Smart-Caps für versch. Mundstückdurchmesser.

    saxhornet:
    Das habe ich auch beobachtet. Manch anderer schwört auf die Lagerung in Wasser oder Alkohol.
    Ich denke das der Alkohol auch versch. organische Stoffe im Holz auf- oder rauslöst und damit die Eigenschaften der Holzfasern beeinflusst.

    saxhornet:
    Ich benutze die Dinger seit gut 10 Jahren und teile voll und ganz die Meinung vom saxhornet: Das Blatt abgewischt, eingesteckt und gut ist.


    Beste Grüße

    René





     
  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Zum Beispiel auf:


    Wenn man passende Situationen hat. Hab ich derzeit nicht.

    Gut, die dauernde nasse Lagerung ist für mich vom Tisch. Muss ich mir für den Bacardi doch eine andere Verwendung suchen... :roll:
    Danke allen Beteiligten!

    lg, Wolfgang
     
  19. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Update:
    Die alleinige Benutzung und Trockenlagerung von Reeds im Plastiketui des Herstellers Vandoren hat bei mir auf Dauer nicht gut funktioniert. Die Bätter wölben sich an der Unterseite, verziehen sich, auch mit Wellenbildung an der Spitze. Die Nasslagerung finde ich nicht wirklich gut. Also was jetzt? Viele Etuis gibts mit Feuchtigkeitspäckchen. Der Rico-Vitalizer ist aber unverschämt teuer.

    Nach langen Recherchen bin ich darauf gestoßen, dass man sich so einen Rico Vitalizer ganz leicht selbst herstellen kann. Man nehme einen Zip-Lock Plastikbeutel ein Tütchen von Boveda (B72 geht gut) und stecke das mit Blättchen gefüllte Rico La Voz Blattetui einfach in die Tüte, Reißverschluss zu - fertig. Das Blättchen muss man nach dem Spielen schon abwischen, aber der Boveda-Beutel reguliert die Feuchtigkeit auf 72%. Da ich es cool finde, eine Rückmeldung zu bekommen, ob das Ganze funktioniert, habe ich noch ein kleines Hygrometer in den Beutel gepackt. Anzeige meist so zwischen 65% und 72%.

    Ergebnis: Die Blätter bleiben angenehm frisch, schimmeln nicht. Die Tüte ist durchsichtig, man kann die Blätter auch gut überwachen. Bin etwas misstrauisch geworden, aber bis jetzt keinerlei Art von Schimmel. Wer möchte, kann natürlich auch einen Rico-Vitalizer-Beutel von Rico kaufen, ist halt fünf Mal so teuer und im Prinzip auch nichts anderes als so ein Boveda-Beutelchen. Prinzip Zigarrenhumidor eben. Übrigens sind die Wellen an der Blattspitze jetzt auch weg, und die Blätter wölben sich auch nicht mehr an der Unterseite.

    Grüße
    Stefan
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das macht doch gar nix wenn sich die Blätter wellen, wenn sie trocknen....vor dem Spielen in den Mund nehmen oder in ein Wasserglas stellen und die sind wieder total plan.....

    Ich habe damit noch nie irgendein Problem gehabt...

    (Man kann sich auch Probleme machen, wo eigentlich keine sind....o_O)

    CzG

    Dreas
     
    bluefrog und onkeltom gefällt das.
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