blues improvisieren anfänger

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von longtrousers, 2.Februar.2021.

  1. longtrousers

    longtrousers Schaut nur mal vorbei

    Hallo, dies ist mein erster Betrag in diesem Forum, also sei bitte nachsichtig mit mir.
    Ich bin Anfänger und tue mit Blues rum und verstehe etwas nicht.

    Ein bekanntes Blues Schema in G ist;
    G G G G C C G G D C G
    (dafür gibt es backing tracks)

    Ein Blues Skala in G ist:
    G B C Cis D F

    Wenn nun die G "dran" ist im Schema, kann man improvisieren im G- Blues Skala.

    Meine Frage ist jetzt: wenn die C dran ist im Schema, spielt man dann im C-Skala (dies klingt für meine Ohren zumindest gut) und dementsprechend wenn D dran ist im D-Skala, oder bleibt man immer im G-Skala.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Du spielst erstmal G Blues Skala.

    Klar, da gibt es noch viele Alternativen.

    Aber mit der Blues Skala bist Du safe.

    CzG

    Dreas
     
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  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    So wie dir das Blues spielen vorschwebt, brauchst du nur diese Skala, mitunter sogar ohne das c#. Du spielst unabhängig von den Akkorden, die Skala passt eh nicht dazu. Die Akkorde strukturieren den Blueschorus in drei Teile. Entsprechend fängst du am besten so an, dass du eine "Blues-Phrase" (Lick, Pattern) aus wenigen Tönen 3x hintereinander spielst - mit entsprechenden Pausen. So in der Art wie das Thema "Sonnymoon For Two" aufgebaut ist. Oder so wie Bluessänger singen.

    Sonnymoon For Two in G: G-F-D-C-Bb-G-G-G II:G-Bb-C-Bb-G :II

     
  4. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu solieren, u.a. Du nimmst die G Blues Skala über das gesamte Solo, Du kannst aber auch entsprechend der Angabe über dem Takt dort die entsprechende Skala oder nur Noten aus dem angegebenen Akkord spielen. Sicherlich gibt es noch mehr Möglichkeiten.
    Ich spiele gerade Übungen, bei denen ich nach dem Metronom die über den Takten angegebenen Akkorde spiele und dabei die Rhythmen variiere, um die Geläufigkeit in die Finger zu bekommen, bevor ich dann mit PA übe.
     
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  5. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

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  6. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Bei "C" solltest Du lediglich das C# vermeiden. Als "Durchgang zum D oder so funktioniert das aber auch!

    Cheerio
    tmb
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Aber auch wunderbar als Vorhalt vorm C! (z.B. von oben kommend Bb-C#-C)
     
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  8. longtrousers

    longtrousers Schaut nur mal vorbei

    Danke Euch. Ich glaube ich habe es verstanden: man kann ruhig im G-Skala bleiben, wenn im Schema (Ihr nennt das Schema auch "Akkorden" wie ich verstanden habe) die C oder D dran ist. @gaga: danke für die Sonnymoon-"Lick", ich kann das prima spielen auf jeglichen Backing-Track. Macht Spaß!
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Hör dir alte Bluessomgs an. Die Melodie in den ersten vier Takten ist ganz oft auch die der zweiten vier Takte. Die andere Farbe im Song machen jeweils die ersten beiden Akkorde der Zeile. Nicht die Melodie, die mit der einen Leiter auskommt.

    Durch die verschiedenen Akkorde bekommen die Leitertöne unterschiedliche Funktionen.

    über G7

    upload_2021-2-3_18-25-59.png
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wenn B ein Bb ist fehlt bei der 3 in der 1. Zeile ein b. :)
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Das fehlte dann überall und auch noch bei der 6.
    Die Zahlen zeigen nur die Stellung, nicht kleine und große Intervalle an.
     
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  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Stimmt, da fehlts auch. Bei der 9, 5 und 7 hast du das Intervall schon genau angegeben.
    Anyway, we got the point...
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Nimm natürlich Moll als Grundlage meiner Zahlen, dann kommt es gut hin.
     
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  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das ist jetzt in der Tat eine elegante Wendung. Chapeau!
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Spiel am besten keine Blues-Skala.
    Die schönsten Blues-Soli kommen erstmal mit 6,9,4,3,1 oder sogar maj7 daher. Wenn du von Anfang an b3, b5, b7 spielst, ist nach einem Chorus die Luft raus.

    Denk dran: Du willst nicht die Blues-Skala spielen, sondern den Blues - also eine Geschichte erzählen, die mit Spannung und Dramatik daherkommt. Du merkst dann von alleine, wo du die Bluenotes haben willst. Gerne auch mit dem Ansatz verzerrt anstatt gegriffen.


    Beispiele: Lester Young spielt gerne mal einen Blues an, indem er eine punktierte Viertel (die 3) off-the-beat growlt (also rau anspielt) und dann den Grundton zweimal stampft. Ganz billiger Durdreiklang (bzw. nichtmal ein solcher, da die Quinte fehlt), klingt aber nach Blues.

    Charlie Parker wiederum umspielt gerne den Grund mit seiner Major7, so dass diese off-the-beat ist (vor allem über die IV7, also in diesem Fall etwa als Achtel über C7: A,G,F#,G) und spielt später dann die b7.
    Gutes Beispiel ist dabei seine Komposition "Buzzy".

    @Feuerstreuers Beitrag ist auch sehr wichtig.
    Klar kannst du den Blues "sophisticated" spielen, um einen schönen Kontrast zum "low down" Blues zu haben. Aber was bringt dir der Kram, wenn die Grundlagen nicht stimmen?

    Weniger ist mehr, vor allem im Blues.


    Viel Spaß noch ^^
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4.Februar.2021
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  16. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Wenn ich so halbes Skalenanwendungsmethodikmischmasch lese, welches dann noch zig Eselsbrücken benötigt um zu funktionieren, frage ich mich ernsthaft ob es nicht einfacher wäre zu erklären warum welche Töne in dem entsprechenden Takt welche tonale und rhythmische Bedeutung haben.

    Sich auf so eine Skale zu beschränken doch nur Sinn, wenn die tonale Wertung und deren rhythmische Platzierung mit angegeben werden.

    zusammen mit der historischen Entwicklung verschiedener Stiele im Blues gibt es ganz klare und damit auch einfache Spielweisen mit reduziertem Material, wenn es denn sein muss.

    eine unvollständige Skale hinzuwerfen und diese, sagen wir mal ungenau, mit Zahlen zu bezeichnen ist nicht nur nicht richtig, sondern unmusikalisch!

    Besonders bei Blues empfinde ich das als unnötig, da der Zugang doch deutlich einfacher sein kann. Es sei denn es steht Parkerblues dran. Dann gelten die Regeln schon im 2. Takt nicht mehr, die aber auch aufgrund ihrer Unvollständigkeit auch im 1. Takt keine Bedeutung hätten.

    Weiter ist die Aussage, dass das Motiv einfach wiederholt wird mehr als verkürzt gedacht. Wenn das so als Fakt hingestreut wird, ist es vom musiktheoretischen Standpunkt nicht hinnehmbar.

    Am Ende ist damit überhaupt nichts geklärt, selbst der Tonvorrat bleibt vage und durch die ausgebliebene musikalische Anwendung der Skale selbige nicht anwendbar. Es sei denn man hat das nötige Hintergrundwissen diese zu erweitern und ein gutes musikalisches Gehör sich die gängige Phrasierung herauszufinden. Beides würde ich bei der Art der Fragestellung nicht vermuten.

    Damit halte ich, als bekennender und überzeugter Über von Skalen, nichts davon jemand als Lösung eines musikalischen Problems eine statische „malen nach zahlen“ Variante hinzustellen und umzustellen, vor allem wenn diese letzendes nicht funktioniert, da in sich nicht konsistent die gängige Beschriftung der Intervalle angewandt wurde.


    Diplomatisch formuliert würde ich es „Desinformation“ nennen...
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Sorry, @longtrousers ist Anfänger und will versuchsweise die Bluesskala über ein Bluesschema ausprobieren und hat gefragt wie. Das wurde beantwortet, dazu kurz erläutert, dass die Töne der Bluestonleiter in den unterschiedlichen Akkorden woanders landen. Zuletzt kam der Hinweis, dass die Bluestonleiter nur eine Option ist und sich viele andere große Wege ergründen lassen.
    Damit ists jetzt gut, jetzt wird am besten gespielt, ausprobiert, gehört und neues verstanden.

    Was du sagst hat zu seiner Zeit seine Berechtigung, hat aber auch seine Grenzen (guck mal nach, ob Parker im Parkerblues immer bei den Changes und Skalen bleibt).
    Wie du es hier rüberbringst wirkt auf mich desinformierend und Verwirrung stiftend. Nur mal so als alternative Wahrnehmung.
     
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  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    So do I. Die akademische Belehrung von @Paul2002 und die Schimpftirade von @Feuerstreuer sind für den TE sicher sehr hilfreich. Merkt ihr noch was?
     
  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Dass der TE nicht hier ist weil er Blues übt? Mit Genugtuung festgestellt...
    :(( Self-reflecting)
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sehe ich auch so. Mit allem anderen ist er als Beginner überfordert.

    Bluestonleiter und gut is'......da bekommt man schon gut Anhörbares hin und man hat viel Raum zum Experimentieren.

    CzG

    Dreas
     
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