Cannonball Saxophone - eine gute oder eine schlechte Wahl

Inzwischen sind wir auf dem Niveau des Glaubens*) angekommen,
unser Admin amüsiert sich regelmäßig über unser gepflegtes Halbwissen**),
die Disskussion bezieht sich auf die Namensgebung die von der Sonic wohl verrissen wurde . . .
da will ich mich doch einmal zu etwas äussern, daß ich mir noch nicht mal jemals genauer angesehen habe.

Warum eigentlich habe ich mir die Dinger noch nicht mal angesehen?

Ganz klar wegen des Namens. Eine Kanonenkugel ist für mich ein Gerät zum Zerstören. Ein Sax zum Zerstören? Für mich glatter Nonsense. Ebenso wie ein über allen (Sax-) Göttern***) stehendes Sax. Diesen Möchtegern-Göttern Göttern habe ich wenigstens noch den Test gegönnt. Ebenso den kleinen Schweinchen****). Kriegsgerät jedoch teste ich nicht.

Wenn dieses Kriegsgerät dann auch noch mit esoterischen Accessiores daherkommt*****) . . . . dann sind die Dinger bei mir einfach unten durch.

Aber sie würden eine sehr gute Vorlage abgeben für das Sax bei WoW. Vielleicht anstelle des "Überschwertes" aus der Southpark-Folge, auf die Saskia hinwies. Dann mit energiereichen Blut-Diamanten besetzt statt mit schnöden Halbedelsteinen. Oder heißt diese Serie nicht Stone-Serie sondern Stoned-Serie?

Play Saxes no War-Stuff

GerhArd


*) mos am 26.05.2008 20:57:11 "@Saxratte, glaub mir, . . ."
**) Das Amüsemang und die Regelmäßigkeit unterstelle ich mal.
***) Jupiter=Zeus, brauche ich ja wohl nicht weiter zu erläutern
****) Chaconne, assoziere: cochon=Schwein, Schweinchen eben. Nette Tiere, als Haustier durchaus geeignet. Oder war Carcasonne gemeint?
*****) Kleine Steinchen, die unter dem Deckmantel der Soundverbesserung die einfache Kugel zur Streumunition machen.

 

GerhArd, im Vergleich zu dir, weiß ich aber wie die Saxe sind, ich spiele nämlich unter anderem Cannonball und finde sie klasse.

Von daher kann ich auch glaub mir schreiben. Mir ist der Name egal, mir ist wichtig, dass das Sax klingt und die Qualität stimmt und das tut sie hier. Ich würde nicht den in Deutschland verlangen original Preis dafür zahlen, aber den amerikanischen Preis auf jeden Fall. Der ist absolut in Ordnung.

Es sind sehr gut verarbeitet Saxe mit einer guten Haptik, super Intonation und klasse Sound. Warum nicht mal glauben, dass auch junge Marken sehr gut sein können. Warum über etwas schreiben, was man noch nicht probiert hat?

 

Hallo,

Namen sind doch Schwall und Plausch ... oder so ähnlich.
Ein gutes Sax würde ich spielen, auch wenn's "D. Bohlen" oder "Güllepumpe" oder "ICBM" heissen würde.

Ob' die Cannonballs gut sind für das Geld, muss jeder *für sich* selbst rausfinden. Ich hab' leider noch keins angespielt, kenn keinen, der eins hat.

Grüße
Roland

 

Ich assoziiere mit Cannonball eher den Adderley. In dem Zusammenhang spielt es auf Kannibale an

Wie der berühmte Baron von Münchhausen kann man mit dem Cannonball sicher gut abheben. Also Gerhard, sieh da mal nicht so verbissen.

 

"Es gibt nur zwei Arten von Musik: Gute und schlechte" - D.Ellington.

Jeder Musiker bemüht sich, gute Musik zu machen. Was jeder darunter versteht und wie er sich seinem Ziel nähert ist so individuell wie die Musiker selbst. Es das nicht wunderbar?!

Stellt euch vor, alle spielen das gleiche Sax und klingen gleich.....

Gruß

Morello

 

Danke insbesondere an ppue für die Stellungnahme.

Ich hab mein Cannonball Tenor (regulär in Deutschland neu gekauft) jetzt etwas mehr als einen Monat. Wegen anstehenden Konzerten mit anderen Instrumenten konnte ich allerdings noch nicht soo viel drauf spielen, dass ich behaupten könnte, ich hätte mich voll dran gewöhnt.

Ich habe eine Reihe von kleineren Beanstandungen zusammenkommen lassen und bin dann zurück zum Musikladen, der es mir verkauft hat. Wurde auch alles anstandslos auf Kulanz erledigt.

Mein Eindruck bisher:

Der Sound gefällt mir ausgesprochen gut, das war durchaus der Wechsel, den ich mir erhofft hatte.

Das beiligende Mundstück (Kautschuk mit Bahn 7 und sehr weiter, runder Kammer) gefällt mir sehr gut und es harmoniert gut mit dem Instrument. Aus Gewöhnung spiele ich trotzdem noch mit meinem alten. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich es mehr einsetzen.

Ansprache finde ich sehr gut, besonders ganz unten und ganz oben.

Die Intonation mit dem versilberten Fat Neck ist sehr gut. Es gibt einen einzigen Ausreisser (Bb mit der Seitenklappe deutlich zu tief). Das müsste man eigentlich durch den Klappenaufgang beheben können, was der Reparateur aber nicht hingekriegt hat. Mit dem anderen S-Bogen auch gut, aber ganz oben tendenziell zu hoch.

Ergonomie / Haptik: Das Instrument ist sehr schwer, beim längeren Spielen im Stehen echt unangenehm. Auch der Koffer ist sehr schwer, was für mich aber kein grosses Problem ist. Das Rollen mit den kleinen Fingern ist nicht optimal gelöst, konnte aber durch Justieren verbessert werden. Die Griffauflagen aus Halbedelsteinen finde ich persönlich zu glatt und rutschig. Die Palmkeys waren für mich zu eng am Korpus, mit Palmkeyrisers (aus schnödem Gummi auf den schönen Tigeraugen ...) ist es besser. Allerdings war ich da vom Yamaha sehr verwöhnt.

Zur Verarbeitungsqualität wird man wohl erst nach längerer Zeit etwas sagen können. Gleich zu Anfang sind einige Korkdämpfer abgefallen und eine Schraube hat sich gelöst. Das wurde behoben. Der Goldlack scheint ziemlich dick aufgetragen zu sein, aber nicht unbedingt gleichmässig. Ich glaube, schon ein paar kleine Ablösungen zu erkennen.

Andere Kleinigkeiten, die korrigiert wurden: der Anschlussstutzen des einen S-Bogens wurde geweitet, weil er zu locker sass. Beim anderen wurde ein neuer Kork draufgemacht, weil der zu dünn war.

Was ich auch nicht verschweigen will: die optische Erscheinung (ich habe den "normalen" Goldlack, der allerdings besonders dunkel rauskommt - "honigfarben" schrieb die SONIC) kommt gut an. Sogar die oftmals recht zynischen Kollegen in der Big Band finden es schön.

Obwohl das hier kritisch klingen mag, bin ich insgesamt sehr zufrieden.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich die Instrumente mit etwas weniger "extravagantem" Marketing und Accessoires in Europa noch besser durchsetzen könnten. Vielleicht ist das auch die Richtung, in der Cannonball mit den neuen Baureihen geht.

 

Kannibalen sind auch nette Zeitgenossen, Aber Du hast vollkommen recht. Ich habe gelogen: Nicht der Name war der Grund warum ich nir noch keines näher angesehen habe - ich hatte nämlich auch zuerst die Assozziation zu Cannonball Adderley sonder schlichtweg die Gelegenheit die mir nicht über den Weg lief.

aber die Münchhausensache, das eröffnet ja vollkommen neue Welten für den Einsatz dieses Instruments: Das Ulitimative Gerät für alle Autodidakten die sich selbst am Schopf aus dem Sumpf des Nichtspielenkönnens ziehen wollen!

Wenn ich dann aber lese, was Florentin schrieb: sehr schwer, Intonation Bb-Seitenklappe zu tief . . ., rutschige Fingerauflagen, nicht optimale Rollenlösungen . . . . Da frage ich mich dann doch, ob das nicht eher etwas zum Abgewöhnen ist.

Andererseits: wenn ich "glaube" - aber ich wurde ja nicht aufgefordert zu glauben sondern mit mir wurde sich verglichen - wenn ich also glauben wollen tun täte, dan wären sie die Hörner schlechthin, diese (Halb-) Edelsteinbesetzten Kügelchen . . . .

M. E. korrekt wäre, wenn die guten Leute, die das Instrument nach eigener Aussage "entwickelt" haben, auch dazu stehen würden. So wie ein Sax zu seinen Machwerken stand, ebenso ein Selmer, ein Keilwerth oder ein Eppelsheim. Daß Marcel die Sequoias nicht unter seinem Namen verkauft liegt ganz einfach daran, daß er nicht den anspruch erhebt, dieses Instrument neu entwickelt zu haben, wohl aber ihm einige Merkmale zukommen hat lassen, die den anderen Instrumenten fehlen, die aus derselben taiwanesischen Manufaktur stammen.

Aber, Hand aufs Herz: wenn MOOS eine derart schöne Steil-Vorlage liefert, dann kann man sich doch mal einzig und allein über eine Namensgebung auslassen, insbesondere wenn sogar schon die Fachpresse auf diesem Niveau gelandet ist?

Florentin: Viel Spaß und Erfolg!

 

Tja, irgendwas Negtives müssen sie ja finden. Wenn man die Testberichte der Saxophone in der Fachpresseliest, es sind ja mittlerweile einige Modelle und Bauformen getestet worden, dann haben sie immer sehr gut abgeschnitten.

Das die Fachpresse im letzten Test den deutschen Preis moniert hat, kann ich verstehen. Beim momentanan $ Kurs sollte das auch an die Kunden weitergegeben werden. Rein technisch ist an den Hörnern nichts auszusetzten und die Laukards haben einiges an neuen Ideen in die Hörner gesteckt.

Leider machen sich ja renomierte Firmen nicht mehr die Mühe, die Instrumente weiter zu entwickeln. Die machen eine anderer Gravur oder ein anderes Finish auf die Saxe, aber eine wirkliche Neuerung macht doch niemand mehr. Es wird nichts mehr in die Weiterentwicklung investiert. Es gibt einige "kleine" Hersteller, die dies aber zum Glück noch machen. Dazu zählt eben auch Cannonball.

Nun ja, Florentin schrieb aber auch, dass die Intonation sehr gut ist. Jedes Sax hat ein oder 2 Töne, die ausreißen. Das liegt halt an der Bauform des Saxophones. Ob einem die Fingerauflagen zu glatt, zu häßlich, zu dick, zu dünn etc. sind, wäre jetzt nicht unbedingt ein Kriterium für mich zu sagen, das Sax taugt nichts.

Ich mag z.B die Fingerauflagen sehr gerne. Das andere ist eher Peanuts, was da als "Mängel" aufgeführt wurde. Da habe ich bei den großen Herstellern schon bedeutend schlimmeres gelesen.

Was mich ein bisschen ärgert ist, dass du versuchst etwas schlecht zu machen, was du gar nicht kennst. Wie kann man sich an hand eines Namens ein Urteil über ein Instrument bilden? Das finde ich sehr seltsam.

 

Naja, man muss das mal so sehen:
Momentan verläuft der Kurs für uns sehr günstig. Nun werden Forderungen laut, wonach der "Wechselkursgewinn" an den Kunden weitergegeben werden soll.
Doch was, wenn die Kurse ungünstig verlaufen? Angenommen, eine Firma würde den Preis in D vollständig dem positiven $-Kurs angleichen - alle wären glücklich, doch danach würde sich der $-Kurs wieder verschlechtern...dann würde doch jeder motzen, dass die Preise so stark steigen würden

 

Ich hoffe, mein kurzer Erfahrungsbericht (sowohl Bericht als auch Erfahrung sind kurz ...) ist nicht missverständlich. Was ich aufgezählt habe, sind wirklich Kleinigkeiten, und viele davon konnten sofort behoben werden. Wenn da nichts Schlimmeres kommt, bin ich sehr zufrieden !

Ich hab's aufgezählt, um klarzumachen, dass ich durchaus nicht unkritisch bin. Insofern stört mich das Marketing von Cannonball schon ein bisschen. Sie tun sich damit keinen Gefallen und sollten das gar nicht nötig haben. Tatsächlich scheinen die meisten negativen Reaktionen nicht von den "inneren Werten", sondern von solchen Äusserlichkeiten getriggert zu werden.

Z.B., dass der Chef persönlich jedes Instrument als Endkontrolle durchcheckt und alles individuell perfekt eingestellt wird. Ich wünsche der Firma, dass sie so viele Instrumente verkaufen, dass das zeitlich gar nicht machbar ist. Und die kleinen Schlampereien, die ich beschrieben habe, zeigen eben, dass bis zum Endkunden ja doch noch einiges "aus dem Leim gehen" kann.

Oder die Homepage. Wie bei der neuesten Damenmodenkollektion: hauptsächlich geht's um Farben und Accessoires. Vielleicht hat die Chefin da ihre Finger zu viel drin. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele "ernsthafte" Musiker davon abgetörnt werden.

 

Das ist wahrscheinlich nicht so einfach, wie wir uns das vorstellen.

Wir erwarten, dass Läden hier eine ganze Reihe von Instrumenten zum Auswählen vorrätig haben. Die hat der Händler aber vor einiger Zeit einkaufen müssen, zu schlechterem Euro-/Dollarkurs. Jetzt will er sie halt wieder mit Gewinn verkaufen, da kann man mit dem Tageskurs nicht gut argumentieren. Die werden ja nicht auf Bestellung gebaut und aus den USA geliefert. Wohl dem, der sie direkt in den USA kaufen kann.

Und vielleicht sind die stolzen Preise hier auch eine bewusste Marketingstrategie, um sich von "Billigchinesen" abzuheben. Die Leute hier sind ja so konditioniert, das hoher Preis auf hohe Qualität schliessen lässt. Solange sie noch ein gutes Stück billiger sind als die alteingesessenen Edelmarken, wird das schon funktionieren.

Insofern bin ich eben neugierig auf die Wiederverkaufspreise.

 

Ich tue mein Bestes bei der Weitergabe des Preises und habe die Saxe zu genau dem Preis eingestellt, den ich für das Sax, den Versand, den Zoll und die Umsatzsteuer bezahlt habe. Gehen sie also für den von mir eingestellten Preis weg, hatte ich nur Arbeit und das Risiko.

 

...kann man sich doch einfach schicken lassen (Anhang)!

 

Bei E... gibts ein Cannonball Alto Hotspur aus Amiland:
http://cgi.ebay.de/Cannonball-Alto-Sax-Big-Bell-Excellent-Condition_W0QQitemZ290243955195QQihZ019QQcategoryZ16232QQrdZ1QQssPageNameZWD2VQQcmdZViewItemQQ_trksidZp1638Q2em122
falls jemandem danach ist

 

Da wollte ich eigentlich dran gehen. Hoffe, dass mir keiner dazwischen funkt!

 

Ich funke auf meinem Sax, aber dir nicht dazwischen.
Na, dann mal viel Glück.
Das Posten von eBay-Links auf Saxophone finde ich übrigens in einem Saxophonforum von Saxophonisten für Saxophonisten sehr hilfreich ... für den Anbieter.

 

@saxBilly: Puh, da bin ich ja froh, dass ich nicht gemeint bin...das Angebot ist aus USA! Ich persönlich finde es aber immer hilfreich, auf diesem Wege bin ich auch an mein Horn gekommen

Viel Erfolg, Vossi! Frag mal Mos, die hat das Gleiche! Und ich hab die Tenor-Variante dieses guten Stückes

Ups, habe grade gesehen, hat wohl geklappt: heiße dich somit herzlich willkommen im Kreise der CB-Fans! Nun noch warten, bis das gute Stück da ist...

 

Jau, 3,2,1.... meins!
Das Warten auf das Teil wird mich wahrscheinlich fertig machen. Kann es jetzt schon kaum erwarten.

Obwohl die cannonballs in den USA keinen so guten Ruf haben wie hier. Ich komme gerade aus dem Urlaub aus New York zurück. Ich habe dort das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und ein paar Saxhändler aufgesucht in der Hoffnung dort ein günstiges cannonball zu erwerben. Leider habe ich mir von allen Saxhändlern sagen lassen müssen, dass sie sich ein solches Instrument nicht in den Laden stellen, da es für weniger Geld bessere Instrumente gibt. Z.B. Mauriat! Ein Händler hat sogar baugleiche Saxophone gehabt, die vom selben Hersteller kommen. Bis auf die Halbedelsteine und die verschiedenen Oberflächen waren diese Saxophone tatsächlich genau wie die cannonballs. Spielten sich auch genauso gut. Allerdings waren mir 1900 Dollar für eine cannonball-Kopie ein wenig zu viel. Da kann man bei ebay ein originales cannonball für weniger Geld ersteigern. Da habe ich wohl letzten Endes wieder Recht gehabt
Gruß vom Ex-Urlauber

 

Erst einmal Glückwunsch zum erfolgreichen Gebot.

Könntest Du bitte später mal Deine Erfahrunge beim Import berichten (Zollsatz...)

Danke und Gruß
Markus

 

Glückwunsch für's neue Saxofon!