Das erste mal vor Freunden gespielt...

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 6.April.2010.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo,

    hoffentlich hattet ihr trotz des eher bescheidenen Wetters schöne Ostertage.

    Letzten Freitag habe ich das erste mal vor Freunden gespielt - boah, war ich aufgeregt!

    Ein sehr guter Freund von mir hatte letzte Woche seinen letzten Arbeitstag und auch noch Geburtstag.
    Da hatte ich mir was besonderes für den angehenden Pensionär überlegt:

    Statt einer reinen Ansprache habe ich diese mit drei Saxophonstücken kombiniert:

    Als erstes bin ich darauf eingegangen, wie schnell doch die Zeit verrinnt. Was passte dazu besser als "As time goes by"?

    Als zweites bin ich auf seine sehr erfolgreiche vierzigjährige Karriere eingegangen und den eigenen Weg den er gegangen ist -
    "I did it my way".

    Und letztlich habe ich einen Ausblick in einen tollen dritten Lebensabschnitt gegeben - "What a wonderful world".

    Am Anfang war ich sowas von nervös, dass ich den Einstieg erstmal vergeigt habe (oder heißte es "versaxophont"???)
    Aber dann wurde es immer besser und letztlich waren alle ganz gerührt!

    Das war dann aber ein tolles Gefühl.

    Am Freitag nehme ich die Kanne dann zu einem 50igsten Geburtstag mit. Ich denke, je häufiger man das macht, desto souveräner geht man mit dem Lampenfieber um.

    Euch allen eine schöne Restwoche,

    Dreas
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Herzlichen Glückwunsch!

    Das erste Mal, als ich meiner Familie was vorspielen wollte (You are my all in all, Klaviernoten), hatte ich mein Leihsax genau 4 Tage :lol:
    Ich wusste nur, wie die Griffe sind und wie sich das Lied anhört... Wie man das Mundstück richtig nimmt, wusste ich nicht. Demnach schlimm hat es sich angehört... :lol:

    Das muss ich wieder gut machen... Der nächste Mutter- bzw. Vatertag kommt bestimmt!
     
  3. AngieSax

    AngieSax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Auch ich gratuliere dir!

    Ich finde es auch immer aufregend und je nachdem in welcher Verfassung man selbst ist, wird es gut oder nicht ganz so, wie man es sich vorgestellt hat. Am besten wird es, wenn man locker ist und daran denkt, dass die anderen denken können, was sie wollen, Hauptsache: einem selbst macht es riesigen Spaß!
    Ich habe zwei Beispiele: am Abschluss eines Saxo-Workshops habe ich mit 18 anderen in einem winzigen Amphietheater auf Sardinien einigen Einheimischen vorspielen sollen. Uns allen ging voll die Muffe! Aber der Trainer hat es so super geschafft uns aufzulockern und immer wieder zu betonen: wir machen es jetzt für uns! Wir wollen Spaß haben! Die anderen sollen denken, was sie wollen! Sie können es nicht besser - sondern gar nicht! Und so hat es geklappt, dass es ein tolles Konzert geworden ist mit viel Applaus.
    Das zweite Beispiel: ich war auf Sal (Cabo Verde) und habe eine Badeurlaub dort gemacht und zwischendurch mit meiner Tröte etwas gespielt, damit die Finger und Lippen "wach" bleiben. Zweimal bin ich in die dortige Dorfkirche gegangen, weil ich dachte, dass ich dort am wenigsten störe (außerdem ist der Sound in einer Kirche so etwas von toll!). Da kam doch tatsächlich der farbige Pere auf mich zu und fragte mit Händen und Füßen (weil ich kein kreolisch kann und nur ein bisschen Französich und er kein Deutsch und nur ein bisschen Englisch), ob ich Samstag Abend zum Ostergottesdienst spielen möchte - es sei so schön gewesen. Boa, was meinst du? Ich habe mich nicht getraut! Was hättest du gemacht? Es wären so ca 120 Einheimische gewesen, vielleicht auch ein paar Touristen . . . Aber ich habe gekniffen. Ich habe auch gedacht, die spielen vielleicht ganz andere Musik und nicht so getragene Kirchenmusik, wie wir sie kennen. Ich hatte Stücke von Bach dabei und Ave Maria, Amizing Grace.

    Tja, du siehst, jeder braucht Mut!
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Ja! :roll: ...ich hätt auch gekniffen!
    So weit weg von zu Haus und noch nicht solang dabei....
    Da hätte ich auch Angst vor meiner eigenen Courage bekommen! ;-)
     
  5. Saxorg

    Saxorg Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas,

    wie man sieht kann man viele trockene Worte auch in wundervolle Musik verwandeln.

    Ich kann bestätigen daß die Aufregung vor dem Spielen eigentlich das schlimmste an allem ist. :-o
    Meine Frau (Klarinette) und ich spielen seit einiger Zeit in einem Musikzug und am letzten Sonnabend hatten wir einen Auftritt beim Osterfeuer. (Swing, Oldies u. aktuelle Hits)
    Und dann erfährst du 30 Minuten vorher dass deine Mitstreiterin (Tenorsax) krankgeschrieben ist.
    Also Saxpart alleine spielen.
    Es war wie bei dir: man wird von Note zu Note ruhiger und zum Schluss nach der Verbeugung genießt man auch ein bisschen den Applaus. (Ich denke das darf man dann auch.)

    Ein alter Musiker hat mir mal gesagt : Eine gesunde Portion Aufregung / Lampenfieber gehört ganz einfach mit zu einem Auftritt.

    So dann drücke ich dir für den kommenden Freitag mal ganz fest die Daumen !
    (Auch wenn ich dann bei unserer Probe am Freitag ja gar nicht richtig spielen kann ha,ha !) ;-)

    LG

    Frank
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Gut zu wissen, das ihr das auch so erlebt.

    Besonders emotional finde ich die Gefühlswelt vor einem
    "Auftritt".

    Zwischen Freude, was vorspielen zu dürfen, Hoffnung das es auch klappt und Panik das es in die Hose geht, ist alles dabei.

    Aber gerade diese Mischung macht es!

    Sonnige Grüße,

    Dreas
     
  7. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,

    das Schöne ist: Irgendwann ist der Panik-Anteil verschwindend gering, schließlich ist man gut vorbereitet und auch ziemlich souverän, so dass man gut reagieren kann, sollte einmal etwas schief gehen.
    Deshalb: Nicht bei jedem Fehler abbrechen, sondern auch das "Durchspielen" trainieren.

    Weiter so!

    Grüße
    Saxolina
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxolina

    Genau! Habe ich auch schon gemerkt. Es ist viel besser nach einem Fehler weiterzuspielen, als neu anzusetzen. Das fällt viel mehr auf und nervt die Zuhörer wesentlich mehr...

    Sonnige Grüße,

    Dreas
     
  9. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    ... das nennt man "Lampenfieber" :lol: :lol:

    Und solange man das spürt, macht die Musik auch so richtig Spaß. Selbst nach 18 Berufsjahren als Musiker kribbelt es noch immer in mir, bevor ich auf die Bühne gehe.

    Wenn´s nicht mehr kribbelt, dann höre ich auf, glaube ich.
     
  10. AngieSax

    AngieSax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,

    ihr habt alle Recht ...
    das nennt man Lampenfieber!

    Bei mir kribbelts und ich habe klamme, steife Finger (so mit Abspreitzen usw.), aber nach einer kurzen Phase, wird es immer besser! Saxolina schreibt ja auch: man ist gut vorbereitet und daher auch ---> immer durchspielen!

    LG
    AngieSax
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Hi,
    als ich das erste Mal vor meinen Kollegen gespielt hab, da hatt' ich das zweite Notenblatt auf dem Kopf liegen! :-o

    Aber....soweit sind wir gar nicht gekommen, :) wir waren zu dritt, zwei Alt und ein Tenor, weil der Kollege mit dem Tenor keinen Ton rauskriegte :-D und wir dreimal angefangen haben..... ;-)
    Aber, der Anfang war gut! ;-)
     
  12. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Mir würde es wie dem Tenor gehen, glaube ich. Aber wer hat gesagt, als Musiker muss man sich blamieren können?
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Das hat Rolf gesagt! :)
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Beim ersten Auftritt unserer Band (warum muss meine blöde Schwester gleich 120 Leute einladen?) hätte ich schwören können, dass mir einer das E vom Sax geklaut hat. Beim 2ten Song war es dann Gott sei Dank wieder da. Das Zittern hatte sich gelegt und ich hab Luftholen nicht mehr vergessen. Das Ganze gibt’s auf Video liegt aber im Giftschrank. Wenn der nächste Auftritt ansteht werde ich es mir vorher ansehen und ganz sicher sein: So schlecht wird es nicht nochmal. Wahrscheinlich....vielleicht....nein...sicher nicht :) :idea:
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Oh Gott, ich bin schon vor meinem ersten Jugendorchesterbesuch aufgeregt!!! Da spiel ich ja auch das erste mal vor/mit vielen anderen Leuten! :-o
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das gute ist:

    Deine Zuhörer nehmen Deine Fehler gar nicht so wahr.
    Und finden klasse was Du so spielst.

    Das schlechte ist:

    Du selber merkst es und fängst an Dich zu ärgern.
    Denke an oben, und gut is...

    Schönes WE

    Dreas
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Das stimmt! Ich sitze jede Woche zum Zuhören im Orchester und merke da gar keine Fehler! Nur sehr selten...
    Beim Konzert hab ich auch keine Fehler gehört. Erst als ich die Aufnahme gehört habe, hab ich viele rausgehört!
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das hat diesmal super geklappt!!!

    Am Freitag habe ich, wie bereits erwähnt, auf der 50igsten Geburtstagsfeier von meinem Freund vor rund 50 (!) Leuten gespielt.

    "Happy Birthday" und "My Way".

    Diesmal lief`s richtig rund, so dass sogar ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

    Ich war auch nicht mehr ganz so nervös, hatte aber die richtige Anspannung.

    Was sehr geholfen hat, war ein gutes "Einblasen" in einem Nebenraum. Da viele Gäste nichts von meinem Anfängerdasein wussten, habe ich auch zu Beginn darauf hingewiesen, um nicht Erwartungshaltungen zu wecken, die ich nicht hätte halten können.
    Ich habe hier aus dem Forum zitiert: "Musiker müssen auch lernen sich zu blamieren."

    Das hatte einen tollen psychologischen positiven Effekt:

    Ich hatte ja angekündigt, gekommen zu sein, um Blamage zu üben. Da konnte ich mich ja gar nicht mehr blamieren... :-D

    Jetzt freue ich mich schon auf die nächsten Vorspielgelegenheiten!

    Allerdings hab ich jetzt erstmal urlaubsbedingt zwei Wochen "Saxpause". Weiss noch gar nicht, wie ich das überstehen soll. :-?

    Beste Grüße,

    Dreas
     
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