Das Mundstück macht die Musik

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Zebra777, 5.März.2012.

  1. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxophon-Freunde :)

    seit Samstag bin ich stolzer Besitzer eines [color=CC6600]C.G. Conn 10M Ladyface von 1957[/color]. Nachdem ich zuerst viel Respekt hatte und auch skeptisch war ob ich als Anfänger aus einem Vintage-Horn überhaupt was rausbekomme... wurde ich nun eines besseren belehrt. Das Ladyface spielt sich genau so wie meine nagelneues Yana 901. Ich stelle da keinen Unterschied fest. Meine Befürchtung war es ja das es bei einem alten Horn schwerer ist damit zu spielen ---> als Frischling.

    Den einzigen Unterschied den ich fest gestellt habe: Das Ladyface klingt "fetter" als das Yanagisawa. Meine Ohren stellen da ein etwas breiteres Spektrum unten rum fest... etwas mehr Dynamik. Vergleichbar wie der Unterschied zwischen CD-Player und Plattenspieler. Etwas mehr "Wärme".

    Problemlos spiele ich das Ladyface jetzt erst mal mit meinem Yanagisawa-Mundstück (5er Bahn). Das war beim T-901 mitgeliefert. Es handelt sich um folgendes Teil:
    http://www.thomann.de/de/yanagisawa_tenorsaxmundstueck_5.htm

    In Kürze möchte ich mir gerne noch ein "eigenes" Mundstück für das 57er-Ladyface zulegen. Gibt es da spezielle Empfehlungen??? Manchmal gibt es ja für ein und das selbe Saxophon von vielen Mitgliedern immer wieder die selbe Empfehlung. Habe ich schon ein paar Mal gelesen. So was würde ich dann mal ausprobieren. Ich weiß das das eine sehr individuelle Geschichte ist... logisch.

    Aber vielleicht könnt ihr mir eine "Richtung" aufzeigen in die ich schauen sollte bei dem Meer an Mundstücken. :guck:

    Herzlichen Dank
    Stefan
     
  2. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Stefan,
    ich habe immer gute Erfahrung mit Otto Link ToneEdge in Kombination mit Conn ChuBerry/Transtional/LadyFace gemacht. Es waren aber immer deutlich ältere Conns ( < SerNr.300xxx, vor 1940 ) mit gebördelten Tonlöchern. Aber geh am besten in einen guten Laden und probier mit Deinem Horn alle Mundstücke aus, die Du in die Finger bekommst.

    Viele Grüße, Dirk
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, da kann ich bestätigen, was Dirk sagt, auf meinem Conn NW 1 gehen die Links sehr gut. Tendenziell sollten es eher grosskammrige Mundstücke sein. Ich spiele zur Zeit ein Aaron Drake Slant Signature L oder M. Beide klingen auch sehr gut.

    Allerdings: ich widerspreche dem Threadtitel - nicht das MPC macht die Musik, sondern der Spieler/die Spielerin.

    antonio
     
  4. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich hast Du Recht Antonio. ;-)

    Aber ich hörte und las das das Mundstück doch prozentual eine ganze Menge vom Sound ausmacht.

    Ich habe aus Interesse mal in die Bucht geschaut bzgl. Otto Link Tone Edge... da liegen nur ein paar Tone Master rum. Tone Edge neu sind dann diese:
    http://www.thomann.de/de/otto_link_ba_13_tensax_6.htm

    Und was heißt eine größere Kammer? Mein Yana-Mundstück hat die Bezeichnung 5.

    Und dann gibt es ja noch Metallmundstücke? Was unterscheidet die soundmäßig von den Kunststoffmundstücken?
     
  5. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Stefan,
    die 5 bezeichnet die Bahnöffnung. Eine Erklärung der verschiedenen Begriffe findest Du zB bei mouthpiecemuseum.com. Hier geht es um das Volumen der Kammer, daß bei den meisten alten Saxophonen eher größer sein muß, als bei modernen Hörnern, was mit der Intonation zusammenhängt. Bahnöffnung und Länge wirken sich auf den Ton und die Ansprache aus. Je öffener das Mundstück, desto weichere Blätter brauchst Du. Im Jazz werden eher offene Mundstücke gespielt, in der Klassik eher geschlossenere. Daneben gibt es aber auch noch unterschiedliche Kammerformen, was m.E. den größten Einfluß auf den Ton hat, jedenfalls weit mehr, als das Material.

    Viele Grüße, Dirk

    Viele Grüße, Dirk

     
  6. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    D'accord! Peter Wespi oder Rick werden mit meinem Setup völlig anders klingen, als ich. Achte nicht darauf, was jemand anderes spielt, probier selbst aus und spiele daß, was Dir am besten paßt und zwar hinsichtlich Intonation, Ansprache, Klang. Zudem solltest Du berücksichtigen, daß Du ja noch ziemlich am Anfang stehst, was also heute (mit einem wenig entwickeltem Ansatz) das richtige für Dich ist, muß nicht auch noch das richtige in 2 oder 3 Jahren sein. Deshalb würd ich auch beim Mundstück empfehlen: Spiel ersteinmal ein halbes oder ein Jahr auf dem 5er Janagisawa - sofern es hinsichtlich der Intonation keine Probleme gibt - und dann mach Dich auf die Suche.

    Gruß, Dirk
     
  7. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe einige ausprobiert. Yamaha c4 und c5 und jetzt Expression 6 Leztgenanntes spricht in den tiefen Lagern besser an. Aber vom Klang her merke ich keinen Unterschied. Wird das Mundstück überschätzt? Macht der Hals und der Resonazkörper des Bläsers den Klang?
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Zebra777

    Hallo Stefan,

    zunächst meinen Glückwunsch zum neuen "alten" Horn. Hoffentlich gibt es bald Bilder!!

    Ich schließe mich da Dirk´s Empfehlung an. Wenn Du mit dem
    Sound Deines bisherigen Mundstücks auf dem Conn zufrieden bist und die Intonation stimmt, würde ich jetzt nicht auf die Mundstücksuche gehen.

    Das ist wie das öffnen der "Box der Pandora"! Zumal Dein Ansatz noch soweit entwickelt ist, dass Du wirklich die Unterschiede richtig wahrnehmen wirst. Vor allem wirst Du möglicherweise das "ideale" Mundstück verwerfen, weil Du NOCH nicht damit klar kommst. Und dann geht die ganze Chose in einem halben Jahr von vorne los.

    @ abraxasbabu

    Meine persönliche Überzeugung ist, dass an aller erster Stelle der Bläser den Klang macht (80%?), dann kommt Mundstück/Legatur/Blattkombination und dann erst das Saxophon.

    Die Mundstücke, die Du getestet hast sind wahrscheinlich zu dicht beieinander, als das da große Unterschiede zu hören wären.

    LG

    Dreas
     
  9. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    M.E. ist es neben dem Bläser selbst im wesentlichen die Kammergeometrie.

    @ abraxasbabu

    Ja, zwischen zwei Mundstücken, die sich "nur" geringfügig in der Bahnöffnung unterscheiden (Yamaha 4C vs. 5C) würde ich keinen Unterschied im Sound erwarten. Das Expression 6 ist wahrscheinlich auch ähnlich. Aber versuch mal eines mit stark gestufter Kammer. Ich denke, da wirst Du schon einen Unterschied hören.

    Viele Grüße, Dirk
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    die Diskussion, wer den Ton ausmacht, hatten wir schon gefühlte tausendmal. Und die Antwort ist und bleibt die Gleiche, nämlich

    Das Gesamtpaket macht den Ton aus

    [img align=left width=570]http://www.physikerbuero.de/Saxophon/Tonraum.gif[/img]

    in welchen Teilen nun, da kann man beliebig streiten und Forumsthreads füllen und füllen und füllen :)

    Gruß,
    xcielo

     
  11. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    hallo stefan,
    ich vertrete die meinung, dass auf ein altes horn auch ein altes mpc gehört.
    das ist wie mit einem alten auto. in einen alten käfer hängt man auch keinen golfmotor.
    wenn du dir die kammergeometrie der alten mpc's anschaust, wirst du den unterschied erkennen.

    jaaz47 :pint:
     
  12. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Ooooch, also beim Drag Racing packen die da noch ganz andere Motoren rein :-o Und dann geht das erst so richtig ab :cool: Nicht so lahm, wie im Original :-D

    Viele Grüße, Dirk
     
  13. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Welches "alte" Mundstück wäre denn ein guter Zuspieler für das Damengesicht?
     
  14. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    hi,

    ich habe auch eine conn lady von `45 und ich spiele ein otto link.
    ich habe ein STM 7*, kein neues - alter unbekannt ...(metall, aber das ist nur eine vorliebe von mir) ein link NY passt auch sehr gut.

    aber letztendlich entscheidest du, dies sind nur tipps zum probieren...
    in diesem urwald vom mpc`s...

    viele finden ihr mpc nie, andere wiederum schnell...


    lg
    vom
    schnuggelche
    ...die schnell im finden ist :)


     
  15. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Und für einige davon (Link Slant Signature, alte Guardala) werden bei eBay.com für vierstellige Dollar-Beträge angeboten... Ob sie soviel Geld wirklich Wert sind? Ich habe da eher meine Zweifel...

    Man kann da endlose Zeit mit verbringen: Erst das ideale Horn suchen, dann ewig nach DEM idealen Mundstück (das quasi von alleine spielt), dann noch diverse Blattschrauben ausprobieren, weil sie vermeintlich den Sound beeinflussen. Die richtigen Blätter wollen natürlich auch gefunden werden, weil auf sie quitschen und schlechte Ansprache zurückzuführen ist;-) Auf jeden Fall kann man über all diese Dinge endlos und vortrefflich diskutieren:) Ob das einem musikalisch wirklich weiterbringt, wage ich zu bezweifeln. Wenn etwas nicht so tut, wie ich es mir vorstelle, dann gehe ich (perfekt eingestelltes Sax vorausgesetzt) ersteinmal davon aus, daß es an mir liegt, daß ich aufgrund des Jobs mal wieder nicht ausreichend zum üben gekommen bin, anstatt die Fehler beim Material zu suchen, was natürlich viel "bequemer" ist...

    Viele Grüße, Dirk
     
  16. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Jetzt weiß ich immer noch nicht den Unterschied zwischen einem Metall- und einem Kautschukmundstück? Klingt das Metall "schärfer" oder "analytischer". Kann man das raushören?
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Als ich mir ein neues Mundstück gekauft habe, habe ich vorher etliche ausprobiert. Und ich war sehr überrascht, wie unterschiedlich Mundstücke intonieren.

    Ich nehme an, das wird bei Vintages nicht anders sein, als bei modernen Saxos. Bedeutet: Stimmgerät mitnehmen.

    Herzliche Grüße,

    Joe
     
  18. honkzilla

    honkzilla Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Zebra777,

    du solltest dir erst einmal die Frage stellen, warum du wechseln möchtest, und dann in welche Klangrichtung. Wenn du die üblichen mpc- Übungen zB. nach Dave Liebman hinbekommst und keine klare Soundvorstellung hast, ist es sinnlos nach einem anderen mpc zu suchen. Oder du machst es andersrum und probierst einfach am Kammern, Marken und Materialien durch was dein Händler so bietet und bist gespannt auf das Ergebnis.
    Ich habe sehr lange auf meinem Ladyface Alto ein sehr offenens Meyer mit hartem Blatt und einer dicken weichen Ligatur gespielt, mit eben dieser Ausstattung bin ich vor einiger Zeit zu einem System 54 Power Bell gewechselt

    viele Grüße
    honkzilla
     
  19. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    hallo zebra,

    vielleicht liest du dich mal hier rein

    http://www.saxophonforum.de/forum/viewtopic.php?topic_id=15242

    und dort hörst du dich am besten mal rein

    http://www.saxophonforum.de/forum/viewtopic.php?topic_id=15275


    lg
    vom
    schnuggelche
     
  20. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    zebra,

    das was dazu gesagt wurde steht im wesentlichen hier:
    metall vs ebonit

     
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