Daumenhaken von Tino Schucht

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von tschudin_57, 18.November.2009.

  1. Gast

    Gast Guest

    sehe ich auch so,

    zudem kommt der sockel und der übergang zum "anderen " material in die überlegungen dazu.
    wenn blech frei klingen soll müßte es so wenig wie möglich kontakte geben, also ribs und säulchen, samt allem firlefanz.
     
  2. tschudin_57

    tschudin_57 Schaut öfter mal vorbei

    Hallo zusammen

    Vor einigen Tagen erhielt ich von Tino Schucht nun drei verschiedene Haken und habe heute nachmittag einige Stunden damit verbracht, Haken zu wechseln und Soundproben (mit einem H2) zu analysieren.
    Grundsätzlich erstaunlich, dass solche Dinger einen - wenn auch kleinen - Einfluss auf die Ansprache und den Sound haben können.
    In meinem Fall, mit einem YTS 82Z, stellte ich fest, dass sich beim Haken mit dem Index "J" (ist noch nicht in der Preisliste enthalten) die Ansprache bei den unteren Tönen ganz leicht verbesserte, der Sound leicht "wärmer" wurde. Mit den anderen zwei Modellen "1" und "6" war wiederum eine Veränderung feststellbar, eher im Sound als in der Ansprache gegenüber dem Original.
    Klar muss man sagen, dass die Unterschiede marginal, doch feststellbar sind. Und da es auf Weihnachten zugeht, schenke ich mir einen solchen goldfarbenen Haken; ergonomisch passt er sehr gut und optisch ist er sowieso schöner als das originale Kunststoffding.

    LG
    Markus
     
  3. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Genau, sondern ein ungleich komplexeres Konstrukt.
    Kein Grund, beim Korpus nicht schon ein Klang tragendes
    Verhalten zu wünschen. Vor 1-2 Jahren war ich bei
    Thomas Inderbinen, der mir verschieden bearbeitete,
    jedoch optisch fast gleiche Korpusrohlinge gezeigt hat.
    Beim Anschlagen klang das eine kurz blechern scheppernd,
    mit ziemlich fiesen Frequenzen, dass andere harmonisch,
    ausgeglichen und länger nachhallend.
    Vielleicht ist dem einen oder anderen auch schon auf-
    gefallen, dass manchmal tatsächlich kleinste Teile un-
    erwünschte Interferenzen hervorrufen können, z.B. eine
    nicht ganz fest sitzende Rolle bei einem bestimmten Ton,
    also einer bestimmten Frequenz, mitschwingt. Ergo könnten
    auch 5 Gramm Masse den Ton schon verändern.
     
  4. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Ich möchte nochmal auf diese Frage zurückkommen, da sie untergegangen ist und auch mich interessiert...


    Cheers Mo
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Es sollte kein Problem sein, das umzubauen, eine Grundplatte aufzulöten mit Gewinde um den Haken anzuschrauben. Wenn allerdings dieser Haken dermassen klangbeeinflussend wirkt, dann müsste eine aufgelötete Grundplatte eine klangliche Katastrophe bewirken ;-)

    Nein ganz ehrlich - diese ganze Hakengeschichte...einziger Grund für mich einen Haken zu tauschen wäre, wenn der alte mir nicht gut liegt und ein neuer mehr Komfort bringt und den Daumen schont.

    antonio
     
  6. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Interessant wäre, welcher Korpus als fertiges Sax wie klingt.
    Im Hinterkopf die Querflöten-Material-Studie aus Wien und vor allem den Gedanken:
    Wie klingt wohl ein Korpus eines Grafton-Acryl-Saxes, wenn man ihn anschlägt?

    Vor allem: An der Hakenöse hängt die Kanne mit dem ganzen Gewicht. Ein Alt-Sax über 2 (zwei!) Kilogramm. Diese zwei Kilo zerren also an der Hakenöse und sorgen für Spannungen im Korpus, die sich je nach Haltung und momentanem Greifen ändern. Wenn ich mich vorbeuge, zieht das Gewicht mehr quer zur Korpusrichtung, beuge ich mich zurück, mehr mit der Korpusachse. Und wenn der Alt-Sax-Spieler der 1. Infantry Division Band der US Army auf dem Rücken liegend spielt, naja, da ist Sound dann auch egal...
    Und dann noch der Druck der Klappen und die Spannungen der Federn!

    Ich halte den Haken (außer der Ergonomie) für ein Placebo. Aber Placebos haben ja auch schon vielen geholfen.

    Grüße
    Christian
     
  7. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier



    na ja, kaputt.... :)


    Cheers Mo
     
  8. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Hallo, tut mir leid das ich deine Anfrage jetzt erst gesehen habe. Das mit dem Daumenhaken habe ich mir ,tut mir ehrlich Leid für dich, anders überlegt. Es könnte ja sein das ich mein Sax irgentwann mal verkaufen will oder muss, dann werde ich es möglicherweise nicht los weil es keinen Daumenhaken hat. :sorry:
    Ach so, noch etwas : Die Haken von Alt und Tenorsax sind ,zumindest was Yanagisawa angeht, genau gleich groß. Nur als Tip ,falls dir mal jemand einen für Tenor anbietet.
     
  9. twiggybop

    twiggybop Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo,
    meines wissens nach hat ein saxophon keinen resonanzkörper wie z.b.eine gitarre od. geige.rein theoretisch könnte man ein sax auch aus beton herstellen,exakt gebaut sollte es auch gut klingen.
    mfg.
     
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  10. Gast

    Gast Guest

    stimmt!
     
  11. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    also, wenn die schraube der marschgabelhalterung schon einfluss auf klang, ansprache und dynamikverhalten hat - wie einige behaupten - muss der daumenhaken ja reine wunder bewirken! :-D

    ob voodoo oder theoretisch belegbar - selbst wenn es unterschiede geben sollte, sind sie mMn so gering, dass sie nicht objektiv wahrnehmbar sind. die placebowirkung kann einfach ziemlich groß sein!

    da es hier im thread auch schon mal erwähnt wurde und ich den link schon mal in nem anderen thread gepostet habe, darauf aber keine erklärungen folgten, füg ich das tube-video auch hier noch mal ein...

    grafton plastic sax...

    würde das sax mit zB klappenschutz aus metall besser klingen?

    lg phi
     
  12. Gast

    Gast Guest

    es hat die nummr 10 265

    und es klingt wirklich so!, noch direkter live.
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Stimmt, oder auch nicht.
    Grundsätzlich, also theoretisch, sollte es so sein, daß ein Saxkorpus eben nicht schwingt und es eben egal ist aus welchem Material er hergestellt wird.
    Praktisch ist es aber so, daß ein realer Korpus eben doch schwingt. Das kann man messen oder auch optisch sichtbar machen.
    Nun kann man diese Schwingungen aber beeinflussen, entweder in dem ich den Korpus versteife und damit die Schwingung unterdrücke bzw. zu hohen Frequenzen verschiebe, oder eben durch aufbringen von Massen. Mehr macht Timo nicht! Und er hat halt ausprobiert, wo er Massen anbringen muß um eine bestimmte Resonanzbeeinflussung zu erreichen.

    Ich spinne jetzt mal ein bischen rum: aus ergonomischen Gründen sollte der Daumenhaken an einer Stelle sein, die sich immer in einem Schwingungsknoten befindet. Ist er das nicht, dann kriegt man die Schwingungen auf den Daumen (dann hätte man so ein Kribbeln wie bei Autos, bei denen die Motorvibrationen auf das Gaspedal übertragen werden), was zum einen unangenem ist, zum anderen aber auch eine Dämpfung darstellt. Wäre es denkbar, daß Timo mit seinen Haken erreicht, daß bei ungünstiger Hakenposition er eben den Schwingungskonten in den Haken verschiebt? Ich habe nämlich beobachtet, daß der Haken nicht bei allen Instrumenten funktioniert!!

    JEs
     
  14. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    okay, ein Sax-Korpus schwingt. Wenn ich mir aber den ganzen Haufen von Böckchen, Schienen, Klappenschutz, Daumenhaken, Hakenöse etc. so anschaue, da glaube ich kaum, dass man im Material Schwingungsknoten lokalisieren kann. Die dürften sich auch ändern, je nach angeblasenem Ton, oder?

    Ich sehe da Parallelen zur Homöopathie: Es gibt Leute, denen hilft es. Aber die Versuche, den Wirkmechanismus zu begründen, gehen meistens ziemlich in die Hose.

    Grüße
    Christian
     
  15. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Ein Daumenhaken kann keine "Schwingungsknoten verschieben".
    Die Lage der Schwingungsknoten ist abhängig vom gerade gespielten Ton.

    Und was der Austausch eines Metall - Daumenhakens gegen einen anderen von etwa gleichem Gewicht am Sax verändert erschliesst sich mir auch nicht so ganz...

    und zum "Resonanzring": ist schon eine tolle Idee, einen Messing - Distanzring für den Axialspielausgleich bei Gleitlagern, den man im Fachhandel für ein paar Cent pro Stück bekommt, für 25 Euro pro Stück an Wundergläubige Saxer zu verscherbeln.....

    Aber solche Geschäfte sind halt so alt wie die Menschheit...

    ....uns Saxer sind auch nur Menschen.....


    SlowJoe
     
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  16. Harald

    Harald Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke, der Sache wissenschaftlich nachgehen zu wollen, ist sicher ein schwieriges Unterfangen. Am besten spürt jeder für sich, ob es ihm das Gefühl gibt, dass es was bringt.

    Ob der Unterschied dann real oder mental ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

    Ich hab sie mir auf jeden Fall mal bestellt zum testen, nur so aus Neugier. Und... wie schon oben gesagt, es ist ein bisschen wie Homöopathie ;-)
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jain.
    Grundsätzlich hast Du recht für die Luftsäule bzw. einen Körper, der insgesamt frei schwingen kann. Nur wie sähe es bzw. bei einem Draht aus, der an einigen Punkten gelagert ist??? Gibst Du da nicht über die Lagerung (Art und Position) die mögliche Biegelinie vor?

    Wenn überhaupt solche Anbauteile etwas bewirken können, dann doch nur über das Schwingungsverhalten des Korpus. Der Idealkorpus schwingt gar nicht, der Realkorpus schon, und das eben abhängig von der lokalen Bausteifigkeit (gibt es Vertärkungen in Form von Anlötstreifen oder Böckchen) und der Frequenz. Daraus würde ich aber folgern, daß der Korpus eben NICHT mit jeder Frequenz gleich gut "resoniert" und ich über lokale Massen die Schwingungseigenschaften beeinflusse, in dem ich für einige Frequenzen eben an dieser Stelle das Mitschwingen erschwere, für andere Frequenzen der Resonanz mehr Energie zuführe, in dem ich dort eine Masse habe, die dann mitbewegt werden muß.
    Bei einime Idealkorpus dürfte dann der Haken gar nichts bringen, bei Korpi, die bereits schwingungsoptimiert konstruiert wurden, auch nicht.
    Wie gesagt, daß ist eine Theorie und nicht belegt!!!!

    JEs
     
  18. Harald

    Harald Ist fast schon zuhause hier

    Heute hatte ich die Gelegenheit, 4 Daumenhaken von Tino Schucht ausgiebig zu testen. Alle 4 führen zu einer deutlichen besseren Ansprache in den drei Registern (vielleicht etwas weniger spürbar im 3. Register) im Vergleich zum originalen Kunststoffdaumenhaken.

    Was den Sound angeht, stelle ich leichte aber doch spürbare Unterschiede fest von dunkel/warm bis hell/leicht aggressiv.

    Tja, hätte ich eigentlich nicht gedacht. Ich hatte die ganze Geschichte für Voodoo gehalten...

    Getestet hab ich auf Selmer Mark VI Alto mit MeyerNYUSA und LaVoz Med/Hard mit François Louis Blattschraube.

    Schöne Grüße
    Harald
     
  19. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo harald,

    dank dir für deinen bericht.

    wäre vielleicht interessant, wenn der haken gegen einen, serienmäßig aus metall bestehenden, ausgetauscht würde. so ist der vergleich vielleicht nicht so aussagefähig.

    selmer hat diese teile aus plastik für den/die daumen, interessant. bei meinem jupiter 2089 sind beide daumen serienmäßig mit metall verwöhnt.

    gruß
    hanjo
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Daran mag es wohl liegen, dass ich beim YAMAHA YTS 62 deutliche Unterschiede wahrnehmen konnte und bei meiner Medusa - wenn überhaupt - nur marginale. Das Yamaha hat original einen Kunststoff-Daumenhaken, das Medusa einen aus Metall.

    Aber wie schon geschrieben: Mich hat die Ergonomie überzeugt.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
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