der Anfänger und das Selbstwertgefühl

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von jensoutzen, 24.April.2009.

  1. jensoutzen

    jensoutzen Nicht zu schüchtern zum Reden

    Dieser Beitrag ist, bitte, nicht ganz ernst zu nehmen, obwohl doch auch etwas Wahrheit drinsteckt.

    Ich spiele Saxophon. Ich meine das wirklich Ernst. Ich habe Noten gelernt, weiß, welche "Taste" ich drücken muss und es kommt auch ein, manchmal auch sauberer, Ton heraus.
    Also ans Werk. Übungsbuch aufgelegt und gespielt. Mit hochrotem Kopf und Krämpfen in der Mundmuskulatur, das erste Stück gespielt. Dann 5 minuten Verschnaufpause. Keine Luft mehr. Ich atme schwer. Ich dachte Saxophon spielen ist leicht ??????
    Rein ins Forum. Atmen!!!! ach ja. da war doch noch was.
    Also Atmen und spielen geübt. Na bitte klappt doch
    " Freu". Aber die Töne !!! wieso quietschen die so ??
    Rein ins Forum, Ansatz !! häääää ?????
    Ach so, das ist gemeint ?!! wieder ran. Geht schon besser
    " freu freu"
    ich möchte weiter spielen, aber meine Mundmuskulatur sagt mir, "iss nich". Ich habe das Gefühl, meine Wangen hängen, wie nach einam Schlaganfall, Kein Gefühl mehr.
    Was steht im Forum?. Üben Üben Üben.
    jaja, mach ich doch.die erste Töne, alle 7 Klappen bedienen, ohne sich zu verhaspeln. Toll, es wird immer Besser.
    nach 2 wochen das erste stück ohne Krämpfe und Atemnot.
    ICH BIN EIN HELD !!!!!!!!!!!!!!!!
    Wo steigt das nächste Konzert ? ich bin dabei * lächel *
    Ich schlag die seite um im Übungsbuch.
    Die " Oktavklappe "
    oh oh.
    Die Noten sind garnicht mehr da, wo sie vorher waren. NEIN, falsch ausgedrückt. Die noten und die gedrücketen Klappen sind anders ? Oh mann, wie sag ichs meinem Kinde ?
    Wieso ist das D vorher mitten auf der Linie jetzt plötzlich oben drauf ??
    Tonleiter, ach ja. also Umdenken, mit den Augen aufpassen und dem Kopf sagen, das die Finger es anders machen müssen.
    Das sind drei Sachen gleichzeitig, wo doch wissenschaftlich nachgeweisen ist, das ein Mann nur eine Sache zur Zeit machen kann....
    Also ÜBEN Üben, üben
    Es dauert so seine Zeit. Neben den langsam auftretenden Krämpfen in den Fingern vergesse ich das Atmen.
    Pause. erst mal Luft holen.
    Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen................
    also langsam spielen, konzentrieren.
    Es wird schon.
    Der Hund jault nicht mehr permanent zum Spiel und die Frau kommt sogar mit dem Kommentar
    " HEY, das Stück hab ich erkannt ""
    ICH BIN EIN... aber das hatte ich ja schon.
    Nächste Seite im Übungsbuch.
    Ich muss trocken schlucken. Die Töne wandern vom tiefen C bis zum hohen C. also 2 Oktaven spielen, nachdenken, Oktavklappe nicht vergessen.
    DAS KANN ICH !!!!!!!!!!!!
    denkste
    ich weiss, ich kann das C mit den linken Mittelfinger greifen oder alle sieben Finger mit der Oktavklappe. OK
    Das Dilemma kommt erst beim Wechsel. linker Zeigefinger, linker Mittelfinger, und dann : sechs Finger und Oktavklappe. Rauf und runter.
    Meine Finger tanzen Samba. Mein Kopf qualmt.
    Ich komme mir mit den Händen vor wie ein Spastiker. Die Gelenke knacken, werden immer steifer. Meine Gesichtsfarbe wird immer dunkler.
    Es Quäckt und quietscht. Obertöne, Untertöne.
    NCIHTS, aber auch rein garnichts erinnert an das Stück, was ich aben noch so schön melodisch im Kopf hatte.
    HILFEEEEE, SAUERSTOFFZELT. Vor lauter Konzentration auf die Finger vergass ich Luft zu holen.
    Ich kann nicht mehr. Und das Ding soll leicht sein zu spielen ???
    SOOO hatte ich mir das nicht vorgestellt.
    Wieso können die andern es so gut???
    Nachgefragt im Forum:
    Geduld, Geduld
    Üben Üben
    Ruhe bewahren und Ekel überwinden
    Laaaaaaaaaaaannnnnnnnnggggggssssaaaaammmmmmm
    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
    Die Erkenntnis ist schade, aber leider unumgänglich-
    Ich brauchte lange, bis ich es verstanden hatte, aber......
    Ich halte mich daran. Übe regelmässig Tonleiter und vor allem, Fingerwechsel beim benutzen der Oktavklappe.
    Der Erfolg stellt sich jetzt zwar langsamer ein, aber dafür stetig, gleichmässig, immer etwas mehr, immer etwas besser.
    Für mein Ego spiele ich die einfachen Lieder ( die mit Wiedererkennungswert )immer mal wieder. Einmal um sie zu üben ( auswendig ) und zum anderen, um den Spass nicht zu verlieren.
    SOOO schnell gebe ich nicht auf. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und ich will nicht Schuld sein, das das Haus, in dem ich wohne, einstürzt, weil mein Spiel eher an die Trompeten von Jericho erinnert.( Wer sie denn schon mal gehört hat) ;-)).
    Mittlerweile habe ich mnir aus der Bücherei Noten geholt und erkenne oft auch schon, das die gespielte Melodie mit der Gesummten übereinstimmt. Am Ansatz und die richtige Intonation übe ich weiter. Als vergleich höre ich mnir das Original an.
    So vergehen schnell mal ein, zwei Stunden und ich fühle mich doch hinterher wohl.
    Wohlweislich mit der Erkenntnis und dem Hoffen im Hinterkopf, das irgendwann mal ein Saxophonspieler aus mir wird, dem man gern mal zuhört, wenn er spielt.
    UND.....
    wollen wir DAS nicht alle ????????????????

    schönen Gruss Jens
     
  2. Dudelsax

    Dudelsax Ist fast schon zuhause hier

    hallo Jens,

    ja, irgendwie kommt das, was du da in deimem Post so schreibst einen bekannt vor ;-)
    aber glaube mir, wenn du stets dabei bleibst und nicht den Kopf in den Sand steckst, wird auch aus dir mal ein ordentlicher Spieler...denke ich :)
    Es gehört halt ne Menge Durchhaltevermögen dazu und ich glaube Klavier zu spielen ist nicht leichter zu erlernen :-D

    Also Kopf hoch und immer fleißig ...üben, üben,üben ;-)

    Gruß
    Ralf
     
  3. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    das würd ich auch sagen....sogar wesentlich schwieriger!!
    bei blasinstrumenten kommts eben viel auf rachen-, zungen-, etc-stellung an, was einem am anfang natürlich schwer fällt, da man selten seinen kehlkopf bewusst in position bringt. :)
    dafür ist die griffweise am sax schön einfach zu behalten...und vor allem arbeitet man mit beiden händen auf ein ziel, also einen ton hin, und nicht wie beim klavier - die rechte und die linke spielen verschiedene melodien uva auch rythmen...das fordert das köpfchen schon um einiges mehr! :-D (also sei froh das es sax ist :-D)
    aber jedes instrument ist schwer zu beherrschen, wenn man ein gewisses level anstrebt. selbst ne mundharmonika ist nicht so einfach zu spielen, wie die meisten denken. deshalb einfach üben und sich über erfolge mehr freuen, als sich von problemchen runterziehen zu lassen! :-D (immerhin ists solls ja spaß machen und nicht zum sport ausarten! ^^)
     
  4. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jens,

    schöner Erlebnisbericht vom Abenteuer Saxophon. In diesem Kampf erkenne ich mich auch selbst wieder :-D

    LG Johannes
     
  5. Gast

    Gast Guest

    auf jeden Fall erkenne auch ich mich wieder und Gott sei dank habe auch ich begriffen,das in der Ruhe die Kraft liegt!
    Glückwunsch zu dieser Sichtweise " des Saxophon spielen lernen "!
     
  6. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Volle Zustimmung.

    Du hast zwei Dinge vergessen:

    <Sopransaxophon>
    Wie wird das Ding noch gleich gehalten? Wie 'ne Klarinette?

    Nee doch nicht, eher gerade...

    Üben, üben, üben...

    Mann, mir fällt gleich der Arm ab... </Sopransaxophon>
     
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