Der große Kunststoffblätter-Thread

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast, 27.November.2007.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab sie mal probiert und in der gleichen Stärke wie Vandoren blau verwendet. Vielleicht muss man sie minimal härter als Vandoren blau nehmen.
    D.h. grob 2.5 bis 2.75. würde ich meinen.
    Aber für ganz genau musst Du probieren, es kommt ja auch stark auf das MPC an, wie die Bahn verläuft etc.

    Grüßle, Ton
     
  2. bloomooroom

    bloomooroom Ist fast schon zuhause hier

    Ich spielte Vandoren blau mit 2.0, ich habe zunächst Signature 2.0 gewählt, aber das war viel zu weich.
    Ich hab jetzt 2.5 und bin zufrieden. 2.25 wäre auch eine Option, aber da geht der Sound für mich etwas zu dreckig.
     
  3. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Ich wollte Euch mal meine ersten Erfahrungen mit Fiberreed sagen.

    Zunächst mal ist der Hersteller völlig unkompliziert, finde ich. Einfach bestellen, sogar auf Rechnung möglich, man kann bis 14 Tage in Ruhe probieren und bei Nicht-Gefallen zurückschicken. Es werden lediglich Portokosten i.H.v. 2 € fällig. Das finde ich schon extrem kundenfreundlich und einfach. Für mein Tenorsax mit D'Addario Woodwinds Select Jazz D7M hatte ich verschiedene in Medium Soft (MS) ausprobiert, da ich normalerweise Blätter (Vandoren ZZ) in 2 oder selten mal 2,5 spiele. Ich hatte
    • Onyx
    • Hemp
    • Carbon Classic
    • Carbon
    • Natural Classic
    Ich versuche mal so kurz wie möglich zu beschreiben.

    • Onyx: Ich war tierisch erstaunt! Das Blatt klang voll und warm! Die glatte Oberfläche ist ungewohnt, stört mich aber nicht weiter. In den oberen Lagen fand ich es sogar besser als Holz. Und die Ansprache war super, auch die tiefsten Töne kamen sofort. Ich war begeistert! Allerdings: ich weiß nicht genau wieso, ob das an meinem Ansatz oder der Anatonie meiner Lippen lag, aber ich schnitt mir damit immer seitlich leicht in die Innenseiten der Unterlippe. Also da, wo das Innen"fleisch" seitlich auf das Blatt trifft - insbesondere beim Hochziehen der Töne tat das manchmal richtig weh (Glissando). Dabei ist das Blatt aber nicht breiter als die Auflage des Mundstücks (Tisch, glaube ich?). Immer wieder ausprobiert - ich konnte es nicht behalten, es ging einfach nicht. Immer wieder mit Holz verglichen, wo ich das nicht habe. Und auch bei keinem anderen der getesteten Blätter.
    • Hemp: gefiel mir in den tiefen Lagen gut - aber in den höheren, so ab G aufwärts hatte es irgendwie etwas "Sirrendes", das gefiel mir nicht. Ansprache war sehr gut.
    • Carbon Classic: Dem Onyx nicht unähnlich in allen Belangen, aber etwas heller im Klang. Und: keine Schnittprobleme mit der Lippe.
    • Carbon: Ähnlich wie das Carbon Classic, aber für meine Empfinden noch einmal heller im Klang, es war mir etwas zu hell. Das ging schon fast Richtung Kreissäge, besonders mit einer Metall-Ligatur. Mit dem Rovner etwas dunkler.
    • Natural Classic: fand ich vom Anspielen her etwas schwerer als die anderen, vor allem ganz oben und ganz unten - klanglich fand ich es nicht übel.
    Fazit war: ich habe das Carbon Classic erstmal behalten.
    Derzeit habe ich das Onyx NOCHMAL zum Testen da, ich wollte es noch einmal wissen. Das Problem mit der Unterlippe habe ich aber immer noch... Verdammt. Ich überlege, ob ich es dennoch mal behalten soll und etwas seitlich abschleife, wie auf der Homepage beschrieben. Einfach mal experimentieren. Zwar nicht ganz billig, aber ein Versuch ist es wert.

    Insgesamt habe ich also keine schlechten Erfahrungen mit Nicht-Holz gemacht. Der Klang von Holz gefällt mir insbesondere bei guten alten Jazz-Stücken nach wie vor besser. Das Onyx fand ich aber schon ziemlich nahe dran und für etwas fetzigere Sachen, gerade in den oberen Lagen, fand ich es bzw. das Carbon Classig sogar etwas besser. Aber das ist natürlich auch etwas Geschmackssache. Das Anspielen ging bei allen meinen Holzblättern schwerer als bei den Fiberreeds, insbesondere bei meinen beiden Favoriten. Ich habe allerdings den Eindruck, dass das auch etwas Gewohnheit ist.

    Neugierig bin ich auch nun auch auf Signature, Forestone oder andere, aber ich will es auch nicht übertreiben. Zumal ich glaube, dort nicht so einfach testen und zurückschicken zu können, aber da bin ich nicht ganz sicher.

    Soweit meine Erfahrungen. Ich finde es interessant!
     
  4. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Nachtrag:

    Ich habe das Blatt jetzt mal mit einem Holzblatt verglichen, mit den Rückseiten aneinander. Von der Form her, Breite, Spitze etc. absolut identisch. Warum tut es mir also beim Spielen in der Unterlippe weh, Holz aber nicht? Ich konnte erst nichts erkennen, dann aber ist mir aufgefallen: wenn ich seitlich draufschaue, dass das Carbon Blatt nach vorne hin schneller dünner wird. Ich glaube also, das führt dazu, dass meine Lippe sozusagen auf ein deutlich dünneres Blatt auftrifft. Und das heißt wohl, dass eine dünnere und schärfere kannte an der Innenseite meiner Unterlippe schwingt. Und diese scharfe Kante schneidet dann einfach leicht ein. Ich müsste also irgendwie versuchen, das Scharfkantige etwas runder zu schleifen. Aber ob das möglich ist in diesem Zehntel-mm Bereich? Ich höre mal beim Hersteller nach.
     
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das war auch meine erste Erfahrung mit den Fiberreed Blättern. Sie waren zu scharf geschnitten. Ich hatte nicht direkt Schnittkanten in der Lippe aber doch zwei gute Druck Rillen.

    Das Material hält Kanten extrem gut. Wenn man die Längskante nur ein klein wenig mildern kann, sollte das Problem weg sein.
     
  6. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    meinst meinst du, wenn der Hersteller das machen würde? Oder wenn ich die Kanten vielleicht etwas bearbeiten würde? 500er Schleifpapier oder so.
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich hab es damals zurückgeschickt, weil es vom Ton nicht gepasst hat. Das Carbon Blatt habe ich noch, das hatte keine so erkennbare Kante. Ich hätte damals aber Bedenken gehabt, einfach daran herum zu schleifen, weil mir das Material recht faserig vorgekommen ist und die Fasern wieder sehr hart. Ich hatte Angst, dass nach dem Schleifen Fasern frei liegen könnten.

    Laut Webseite kann man die aber wie Holz ganz normal schleifen.
     
  8. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    @Addie
    danke für die den ausführlichen Bericht. Ich kenne das mit dem in die Lippe schneiden auch etwas von meinen Legere Signature-Blättern. Allerdings nur in Verbindung mit meinem Otto Link STM New York Mundstück, das dieses etwas schmaler ist und das Legere-Blatt vorne seitlich leicht übersteht. Bei anderen Mundstücken fühlt sich das nicht so an.

    Ich bin mal gespannt, wie du das Onyx im Vergleich zum Signature von Legere empfindest. Letztere klingen in meinen Ohren ebenfalls sehr warm und voll und haben auch eine glatte Oberfläche, was ich sehr angenehm finde.

    LG
    Albrecht
     
  9. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Das Carbon Classic ist nicht so scharf geschnitten oder aber es liegt am Material.

    Hi Albrecht, welches kommt denn dem Onyx am nächsten? Ich hab mich mit Légère noch nicht beschäftigt. Ich hatte jetzt für Jazz zuerst an das Signature gedacht, aber das Classic Studio Cut scheint laut hier ja auch für Jazz geeignet zu sein? Und bei der Stärke bin ich mir unsicher, da das Vandoren ZZ in der Tabelle nicht aufgeführt ist. Aber ich denke mal 2 müsste passen. Ich mag leichte Blätter irgendwie immer noch am liebsten. Testen wie bei Fiberreed kann man die aber nicht, oder?
     
  10. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    @Addie

    ich meinte ausgehend von deiner Beschreibung des Onyx tatsächlich das Signature von Legere. Ich kenne das Ony selbst aber nicht.
    Das Studio Cut mochte ich nicht: war für mich schwer zu spielen, zu schrill, zu laut und zu undifferenziert in meinen Ohren

    LG
    Albrecht
     
  11. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Jain, einmal Umtauschen der Stärke geht. (siehe weiter unten)
     
  12. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Addie ,

    ich spiele schon seit vielen jahren die Fiberreeds (vor allem Carbon Classic und Natural).
    Bei den faserigen Reeds kann es vorkommen, daß seitlich an den Kanten ab und zu noch einzelne Glas- bzw. Carbon Fasern hervorstehen.
    Das kann auf der Lippe schon mal ziemlich weh tun.
    Grundsätzlich nehme ich bei diesen neuen Fiberreeds ein 1000-er Schleifpapier und ziehe es ohne Druck fast von der Spitze weg nach hinten (gegen den Faserverlauf) über alle vier Kanten. Dabei nehme ich nur die ev. abstehenden Fasern weg. Das genügt nach meiner Erfahrung.
    Es bilden sich danach auch keine neuen abstehende Fasern mehr.

    kokisax
     
    Iwivera* gefällt das.
  13. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Kokisax,

    ok, danke für die Info. Ich glaube, das ist es nicht, glaube die Kanten sind einfach dünn und scharf, aber das schaue ich mir nochmal genauer an. Schleifpapier (800) hab ich mir besorgt.
     
  14. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Meine Rückmeldung dazu:

    Zunächst einmal bekam ich einen sehr freundlichen Anruf von Fiberreed, die mir mitteilten, dass sich die Onyx Blätter sehr gut bearbeiten ließen. Und dass das mit dem Versuch, die Kanten runder zu schleifen, daher auf jeden Fall Sinn mache. Natürlich verfalle in diesem Fall die Möglichkeit, das Blatt zurückzusenden - klar. Also war es mir der Versuch wert und ich habe mit dem Schleifpapier ganz vorsichtig versucht, die Kanten etwas abzurunden.

    Was soll ich sagen? Jetzt ist es viiiiieeeeeel besser!! Es ist viel angenehmer zu spielen , ich spüre an den Seiten fast nichts mehr. Ich versuche, das jetzt noch etwas zu optimieren, bin aber auf jeden Fall froh, dass ich den Versuch gemacht habe. Es lohnt sich!!

    Damit habe ich nun zunächst mal ein für meinen Geschmack richtig tolles Blatt gefunden! Die Neugier bleibt natürlich trotzdem... ;-). Nach den Legere nach den Forestone Unfiled Tenor, nach den Forestone Hinoki / White Bamboo / Black Bamboo (allerdings habe ich hier die Unterschiede noch nicht genau begriffen - ihr?), Fibracell Premier... Aber das hat Zeit, man muss es nicht übertreiben, vielleicht später mal, ich spiele mich erst mal auf dem Onyx ein.
     
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  15. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Viel Spaß bei der Odyssee des Testens :)
    Meine Suche hat mich über 200€ gekostet.
    Gelandet bin ich beim legere Sigature.
     
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  16. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Drei meiner Mundstücke (Alto, C-Melody und Tenor) hatten gerade im Gesprächskeis eine Diskussion,
    welche Kombination aus Mundstück (Metall, Kunststoff) und Blatt (Holz, Kunststoff) wohl die bessere sei...
    DSCF9903_3.jpg
    Aber die kamen auch auf kein Ergebnis...:D

    ...ich geh' jetzt wieder hupen:rolleyes:
    Schönes Wochenende!:)
    klaus
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Vielleicht hilft ne Familienaufstellung.
     
    Addie gefällt das.
  18. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    OK, wurde gemacht. Von Sopranino bis Bariton hatten (fast) alle Zeit.:rolleyes:
    DSCF9904_1.jpg
    Dennoch waren sich alle einig, dass der Material-Effekt zu gering ist für manch so einen Zeit- und Geldaufwand.;)
    Außer man hat von zu viel davon....:D
     
    frullip, Frau Buescher, ppue und 2 anderen gefällt das.
  19. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp?
    Ich spiele z.Zt. Gonzales 627 3.0 auf einem OL STM 6*, welches Kunststoffblatt könnt ihr empfehlen? Nach Durchsicht dieses Threads würde ich auf Legere Signature tippen (mir ist klar, dass es keine absolut vergleichbaren und generalisierbaren Erfahrungen gibt - d.h. ich werden niemanden haftbar machen wenn der Tipp für mich nichts taugt...).
     
  20. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @frullip ,

    die Fiberreed Stärke wäre ungefähr "M".

    kokisax
     
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