Der große Kunststoffblätter-Thread

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast, 27.November.2007.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ääähmm....ich wollte nix pauschalisieren, mein Feedback bezieht sich ausschließlich auf genau das Blatt was ich gespielt habe.

    Harry Hartmann Fibereed Classic M....so richtig? Oder gibt es da noch mehr Differenzierungen?

    Die Härte „M“ passte schon. Da gabs keine Probleme.

    CzG

    Dreas
     
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  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Meiner Meinung nach bringt ein kurzes Anspielen bei Plastikblättern nicht viel.
    Man muss sich schon länger und ausführlich damit beschäftigen.

    Ich machte schon einen Versuch vor 6 oder 7 Jahren und kam nicht zurecht.

    Meine Intention für den Wechsel war denkbar einfach:
    In einem kleinen Ensemble muss ich seit Jahren Sopran, Alt und Tenor spielen.
    Beim Wechseln hatte ich immer mindestes ein Instrument, bei dem ich mit dem Blatt nicht zufrieden war.
    Bestimmt merkte das niemand.
    Aber mich nervte es, wenn ich mich beim Spielen nicht wohlfühlte.

    Also auf zum zweiten Versuch mit den Plasten.
    Den machte ich im Frühjahr 2016 in einer Phase, in der über zwei Monate hinweg einige zeitintensive, aber tolle Projekte anstanden.
    Die Bandbreite ging vom klassischen Chorgesang bis hin zum Jazz Ensemble.
    Ich musste ziemlich eifrig auf verschiedenen Instrumenten die unterschiedlichsten Sachen üben und spielen, in einem Projekt sogar Bariton- und Sopransax im Wechsel.
    Beim Gang in die Proben musste ich immer aufpassen, nicht die falschen Instrumente bzw. Notenkoffer zu erwischen. ;-)

    Die Blattarten von Fiberreed waren extrem unterschiedlich, zum Teil sogar total enttäuschend.
    Trotzdem probierte ich damit weiter.
    Nach gut vier Wochen kam ich immer besser klar und konnte auch die verschiedenen Typen der Fiberreeds für mich eingrenzen.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Heute freue ich mich, dass mir inzwischen die Natural Classic auf allen vier Baugrößen wunderbar liegen.

    Ob und wie das meinen Sound veränderte weiß ich nicht.
    Ich glaube aber nicht dass es so gravierend sein kann.

    Ich habe das auch nie jemandem groß erzählt.
    Selbst meine langjährigen Saxophonkollegen in der Bigband wissen heute noch nicht alle, dass ich Fiberreeds spiele.

    Was die Intonation angeht habe ich kein Probleme.

    Für mich spielt es übrigens keine Rolle ob jemand Holz oder Plastik spielt.
    Hauptsache sie/er kommt damit klar und es passt.

    LG
    Mike
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Na, deswegen habe ich es auch vier Wochen ausschließlich gespielt, wie ich schrieb.

    Bei war es eher so, dass mir über die Zeit die Schwächen immer mehr bewußt wurden.

    CzG

    Dreas
     
  4. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Bei mir war es zum Glück anders herum.

    Wobei das ja nicht ausschließt, dass mir irgendwann einfallen könnte doch wieder auf Holz umzusteigen.

    Ich bin ja Saxophonist, und die sind alle ein bisschen verrückt. :D

    LG
    Mike
     
  5. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe seit einigen Tage Erfahrung mit dem Forestone Hinoki Blatt ... aber auf B-Klarinette (und Selmer Concept mundstück). Bisjetzt bin ich begeistert; es fühlt sich ziemlich natürlich an, klingt gut, und noch niemand had bemerkt dass ich ein Kunststoffblatt spiele ;-)

    Die traditionelle Forestone Blätter habe ich auch auf Tenor und Barisax ausprobiert; Tenor war nicht so gut, aber für Bari benütze ich noch immer Forestone (mit Meyer Mundstück). Die fühlen sich aber viel mehr Plastikartig an.
     
  6. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe jetzt einfach mal auf Verdacht ein Forestone White Bamboo angespielt. Im Vergleich zu meinem bisherigen Favoriten Fiberreed Onyx fand ich die Ansprache ähnlich, nur die ganz tiefen Lagen gingen schwieriger. Das Spielgefühl ist etwas näher am Holz, den Sound fand ich etwas softer, weniger "aggressiv" als beim Onyx, eigentlich schön. Wie immer Geschmackssache, mir gefiel's! Aber etwas Seltsames macht es: Ab Oktavklappe, etwa vom d'' bis fis'', erzeugt es einen ganz anderen Sound! Schwer zu beschreiben, irgendwie künstlich, spontan kam mir die Assoziation Fahrradhupe, wenn das auch komplett übertrieben ist. Sehr schade, das versaut es ziemlich. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen damit gemacht? Oder hab ich ein Montagsmodell erwischt?

    Ach, und weiter oben, so um die Palmkeys herum, neigt es etwas zum Quietschen. Das krieg ich mit entsprechendem "Aufpassen" aber in den Griff. Wenn das Fiberreed das aber auch nicht macht. Bei schlechten Holzblättern hatte ich das auch schon mal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.September.2019
  7. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Mein Fiberreed Onyx macht überhaupt kine Probleme.
    Es klingt eigentlich sehr soft im Vergleich mit anderen Fiberreeds.
     
  8. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Habe die gleiche Erfahrung mit einigen Fiberreeds als auch mit den Legere Studios gemacht. Mittlere Lage sprang klanglich irgendwie immer raus.
     
  9. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Beim Onyx kann ich das nicht sagen, das läuft wie geschmiert. Ist nur schwerer zu kontrollieren, was mir mehr Ansatz abverlangt und mehr Kraft kostet. Auf dem Forestone halte ich länger durch irgendwie. Und fühlt sich halt etwas angenehmer an.
     
  10. Maggs

    Maggs Kann einfach nicht wegbleiben

    Bin seit 41 Jahren Holzbläser (1978 ging's auf der Schreiber-Klarinette los mit Esser Gold). Später wurden dann auf den Saxen die meisten gängigen Sorten gespielt. Auch wenn ich bis heute begeisterter Reed-Player geblieben bin, ist die Holzblätter-Streuung eine Tatsache, die mich seit Beginn immer wieder genervt hat und mir bis heute Probleme bereitet. Ich weiss: Viele Leute sind da sehr viel schmerzfreier als ich. Stichwort: "Blatt draufschnallen, los geht's". Meine Mutter erinnert sich daran, dass ich schon als Zehnjähriger häufig gezetert habe, wenn es wieder mal mit "Muffel-Blättern" zum Klari-Unterricht ging. Natürlich hat man sich über die Jahre damit arrangiert. Es gab tolle Zeiten mit Wohlfühlfaktor, angenehmem Sound und super Kontrolle. Der Frust kam aber regelmäßg wieder, egal wie viel Zeit man ins Sax-Training investiert hatte - "Blattwechsel in Holz" konnten extrem sein!! Vor 15 Jahren ging's dann los. Fiberreed, Top Tone Carbon, Legere und solche Sachen wurden getestet, teilweise sechs Monate und länger, alles ganz in Ruhe. Die Nachteile eines Plaste/Elaste-Blattes ließen sich aber auch über längere Zeit nicht überbrücken. Sound war nach gewisser Zeit okay, behielt aber seinen "Kunst-Kazoo"-Charakter. Kontroll-Feeling blieb mäßig. Als ich dann nach einem dreiviertel Jahr wieder ein altes Holzblatt anblies, war es, als ob man über Monate im Frost gestanden, nun endlich wieder ins warme Wasser springen darf. Modulation, Kontrolle, mit Holz einfach alles wieder blutdurchströmt. Also hab' ich die nächsten Jahre gewohnheitsmgemäß erneut die grünen (Holz) Javas gekauft, teuer, teilweise genial, aber auch regelmäßig Ausschuss (Tenor & Sopran). Die Ungewissheit, wie's blattmäßig beim nächsten Übungsabend, bei der nächsten Bandprobe laufen wird, gehört bis heute bei mir zum Sax-Alltag. Kann nervig sein. Vor einiger Zeit nahm ich nun an einem Workshop mit Ernie Watts teil, der uns berichtete, dass er es sich als vielreisender Profi einfach nicht mehr zumuten möchte, unverlässliche Holzblätter zu spielen. Er verwies auf seine vielen Reisen, die verschiedenen Klimazonen, Wetterverhältnisse usw. Ernie spielte auf seinem Keilwerth Shadow (wirklich imposantes Teil) einen Riesen-Sound, super Kontrolle und Volumen - mit Plaste!! Da fragte ich mich: Kann man die künstlichen Reeds wirklich professionell benutzen und mit persönlicher Ästhetik beherrschen? Ähnliches hörte ich vor einiger Zeit von Dave Liebman, der (sinngemäß) wohl meinte, keine Zeit mehr für das Einspielen mittelmäßiger Holzblätter zu haben und / oder verschwenden zu wollen. Also spielt er wohl auch konsequent Kunststoff. Nun ergab sich die Gelegenheit, mich mal in Ruhe und privat mit einem Sax-Händler hier in Hamburg zu treffen. Während unseres fünfstündigen! Meetings hatte ich die Gelegenheit, aus seinem Fundus rund 30 verschiedene Kunststoffblätter zu testen. Das Resultat war verblüffend. Ich konnte nach langem Herumprobieren tatsächlich einen klaren Plaste-Favoriten ausmachen, der jetzt erstmal ausschließlich gespielt wird. Der Sound ist in allen Registern wunderbar (kaum zu glauben). Meine Bandmitstreiter sind ebenfalls sehr angetan - ein natürlicher, voller Tenor-Sound, ohne Kazoo!! Sollte es das sein? Es bleibt spannend. Hab' jetzt n' büschen viel gepostet, aber das Thema beschäftigt mich seit langer Zeit. Würde seit Jahren zu gern auf Kunststoff wechseln. Die bisherigen Erfahrungen waren aber leider eher bescheiden. Bin jetzt aber soweit, dem "Bari-Medium" in den nächsten Wochen eine Chance zu geben. Soundmäßig ist es das erste tolle Plaste-Blatt, Spielgefühl ist allerdings noch Note 3 + . Mal sehen, ob da was draus wird.

    Groet Nils
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Wäre schön, wenn wir erfahren könnte, welches Blatt es ist.

    Wäre auch schön, wenn du ein paar Absätze im Text machtest. Es ist für mich anstrengend, deinen Text zu lesen.
     
  12. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    steht da, glaube ich: BARI medium.



    Und ja,


    Absätze haben schon was :)
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Was soll das sein: "BARI medium"? Ist doch kein Hersteller, oder?
     
  14. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Bari war sogar einer der frühen Hersteller von Kunststoffblättern. Hab schon vor Jahrzehnten die Blätter ab und an gesehen. Sehen aus wie ein Stück klares Plastik.
    Davor, in den 60ern(?), hießen sie Wolfe Tayne. Daraus wurde dann Bari. Machen auch sehr brauchbare Sopran-Mundstücke. Medium ist logischerweise die Blattstärke.

    https://www.bariwoodwind.com/bari-synthetic-reeds
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.September.2019
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  15. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Das hört sich insgesamt nach einem zu schwachen Blatt an. Die Plastikblätter haben leider auch eine Streuung - hast du mehrere der selben Stärke probiert? Oder eventuell eine Stärker höher gehen?
     
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  16. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Auch für andere Baugrössen gibt es da manchmal ordentliche Mundstücke.
     
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  18. saxhornet

    saxhornet Experte

  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies waren meinen ersten Kunststoffblätter auf der Bassklarinette. Ich habe sie sehr lange (Tenorsax-Blätter) genutzt, bevor ich zu Fibereed wechselte.

    Die Nutzung von Kunstoffblätter für Saxofon kam viele Jahre später.

    Aus meiner Sicht hat sich entwicklungstechnisch von den damaligen BARI zu den aktuellen Kunstoffblättern anderer Hersteller sehr viel getan. Daher überrascht mich das persönliche Ergebnis von @Maggs .
     
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  20. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    In der Tat. Aber irgendwie ist das auch hier so der Effekt: Meyer sind für Alto, BL für Tenor und Bari werden hauptsächlich von Sopranisten bevorzugt.

    Mich auch ein wenig, denn die Baris sind einfach nur ein Stück klares Plastik ohne jedweden Versuch, die Struktur von Holz nachzuahmen. Und das seit jeher. Allerdings hab ich sie neulich wieder einmal auf meinem Bariton ausprobiert und kam zu dem Ergebnis, dass sie nicht so übel sind.
     
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