Der Hype,oder die Suche nach dem heiligen Gral

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11073, 30.September.2019.

  1. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele nun seit 30 Jahren dieselben Saxophone. Bei Mundstücken und Blättern habe ich allerdings immer wieder gewechselt und empfand das auch als notwendig. Wenn man eine Entwicklung durchmacht, verändert sich viel an dem, was man macht und wie man es macht und meine Mundstücke und Blätter mussten da mitgehen. Und die letzten 10 Jahre hat sich doch einiges getan auf dem Mundstücks-Markt. Ich finde meine heutigen Mundstücke qualitativ als wesentlich besser im Gegensatz zu früher. Nicht nur die Franzosen, auch Japaner und viele andere haben gute Arbeit geleistet und ich glaube es wird da in Zukunft noch so einiges geboten werden, weil sich technisch ganz andere (schnellere) Möglichkeiten bieten. Früher brauchte man Monate bis ein neuer Prototyp erstellt war, heute geht das in wenigen Stunden.
     
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich habe das nicht bezweifelt, lieber Bebop-Kollege. Wahrscheinlich herrschten in dieser Highschools in Washington State vor 40 Jahren etwas andere Sitten als in Österreichs Musikvereinen. Das Instrument war allerdings eher minderwertig - es war im Boehmsystem beklappt. ;-)
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Du sagst es :)
    Wenn ich da dran denke und was die dauernde Probiererei letztlich gebracht hat...wenig, wenig... Jetzt spiele ich schon jahrelang das gleiche Zeugs. Aber vielleicht muss man da halt durch. Anstatt dass man sich teure Ferien oder sonstwas gönnt.

    LG
    antonio
     
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  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Es hat mal einer gesagt,80% seines Geldes gibt er für Alkohol,Drogen und Frauen aus,den Rest verjubelt er
     
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  5. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Meine Frau gibt auch ca. 80% meines Geldes aus, da bleibt mir nicht mehr viel für Alkohol und Dogen:banghead:
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich glaube man muss da noch deutlich unterscheiden, denn es gibt da unterschiedliche Typen:
    1. Die Leute, die jedem Hype hinterherrennen und alles was neu ist kaufen, antesten, kurz spielen und vollkommen sich begeistert äussern und kurz danach sehr oft wieder das Produkt verkaufen (sieht man auch schön hier in den Kleinanzeigen).
    2. Die Leute, die viel probieren, wenn es sich ergibt (beim Kollegen, im Laden oder bei einem Workshop), die kaufen und wechseln seltener ist mein Eindruck.

    Manchmal werden die Sachen auch so schnell gekauft und wieder verkauft, daß ich mir gar nicht vorstellen kann, ob die Personen so wirklich mitbekommen, ob es passt oder nicht. Das Tenormundstück auf dem ich viele Jahre jetzt schon spiele war für mich am Anfang nicht so leicht zu kontrollieren, heute möchte ich das Teil nicht wieder hergeben.

    Ich sehe das auch ähnlich, wenn man etwas hat was gut funktioniert, sollte man mehr Zeit ins Üben stecken. Oft sehe ich bei Amateuren auch, daß massive Fehler beim Spieler nicht erkannt werden und der Spieler diese versucht mit neuem Equipment zu kompensieren anstatt am eigentlichen Problem zu arbeiten. Aber ich habe auch Fälle erlebt, wo ein Wechsel einfach nur sinnvoll war und dem Spieler vieles erleichtert hat, weil das benutzte Mundstück so nicht zum Spieler passte.
    Und wenn man nie etwas anderes probiert, weiss man auch nicht, ob das wirklich ein gut funktionierendes Set Up für den Spieler ist, denn man weiss eventuell ja nicht, wie es sich besser oder schlechter anfühlt. Ich hatte schon öfters Schüler, die mit sehr sehr billigen Saxophone kamen und mit bestimmten Läufen Probleme hatten und dann erstaunt waren, wie leicht sich diese Passagen auf einem anderen Sax spielen liessen.......
    Es gibt also immer ein für und wider.
     
  7. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Eine gigantische Bilanz mit dem Streben nach Höherem.:)
    Ich habe nur einen (1):( Fender und weiß nicht was ich sonst noch so verpasse, weil ich keine anderen probiere zu kaufen.
     
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  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Mein Setup ist jetzt seit vielen Jahren konstant. Solange das funktioniert für mich, bleibe ich dabei. :)

    Grüße
    Roland
     
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  9. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich glaube es gibt einen Unterschied zwischen manischen ausprobieren, objektiven testen und suche nach etwas konkreten.

    Wenn ich nicht weiß was ich suche und nur alles teste um auf den Moment hoffe wo ich perfekt Klinge und spiele ist es etwas anderes als sich mit der Materie an sich zu beschäftigen und Innovation von Schnickschnack unterscheide oder ob ich etwas ganz konkretes nur oder leichter über Equipment realisieren kann und das entsprechende Equipment suche. Dazu muss ich ersteinmsl wissen was ich suche - ansonsten ist es ersteres...



    Ganz vorne steht ein eigener Geschmack und eine eigene Meinung und am Ende eine eigene Wahrnehmung von sich selbst und ganz am Ende eine gewisse Selbstsicherheit und Demut sich für ein Equipment zu entscheiden ohne unsicher zu werden.



    Die Frage wäre also: wieviel gute Saxophonisten ein gutes Otto Link von Thomann (also ein realistisch betrachtet einwandfreies) mit einem miesen doublingring-sonstwas-Link selber einschätzen können ?


    Ich hab gestern aus nem Yamaha 4C ein top Mundstück gemacht was im Vergleich im mittleren preisgegeben liegen müsste. Niemand würde das bezahlen ... lieber auf Nummer sicher mit nem toneedge, weil es der Lehrer empfohlen hat ...

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    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1.Oktober.2019
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  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das beste Altsaxophon ist mein King Super 20 !!!
    Das gilt natürlich nur für mich. ;-)

    Was ich damit sagen wollte:
    Ich habe immer mal wieder andere Altsaxophone probiert, aber mein S20 passt mir einfach am besten, und das schon seit 24 Jahren.

    LG
    Mike
     
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  11. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wenn der Spieler das Problem nicht erkennt,wie soll er das denn mit neuem Material kompensieren?Er erkenntes ja nicht
     
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  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich meine daß er merkt dass ein Problem vorliegt oder etwas nicht funktioniert, er aber nicht feststellt, daß er selber etwas falsch macht und es nur auf das Equipment schiebt und dann versucht z.B. mit einem neuen Mundstück am Problem zu arbeiten, anstatt den Fehler z.B. beim Ansatz zu suchen. Es gibt da Fälle, die glauben immer gleich, daß das Problem nicht bei Ihnen liegen könnte. Ich kenne das von Schülern mit ihren Blättern (das Gemeckere haben wir ja hier auch öfters), da beschwert sich dann ein Schüler über das Blatt und wie schlecht es ist und man so gar nicht gut spielen könnte etc. ....dann blase ich kurz in sein Set Up und oft lässt sich das gut spielen und klingt gut. Fehler lag beim Schüler, nicht beim Blatt. Dann sind die Schüler ganz erstaunt. Wird dann etwas am Problem gearbeitet wird es dann gleich auch viel besser. Die extremste Variante war mal ein Typ in einem Laden, der sich über die Arbeit eines Instrumentenbauers vor Ort beschwerte und die schlechten Instrumente vor Ort, die nicht spielen würden, bis wir (ich war gerade durch Zufall vor Ort) darauf hinweisen mussten, daß er für die unteren Töne schon den Mittelfinger schliessen muss, hatte er nicht einmal mitbekommen, daß er den immer offen hatte.........
    Oder ein anderer Spieler vor Ort, der auch über die Arbeit meckerte, dessen Ansatz aber ein Witz war und dem ich schnell zeigen konnte wie gut sein Horn war und sein fragwürdiger Ansatz die Probleme verursachte.
    Manchmal muss man halt schon genau hinschauen, ob neues Equipment wirklich das Problem löst oder nicht.
    Und dann gibt es immer noch die Kandidaten, für die das Testen, Kaufen und Verkaufen regelrecht zur Sucht wird.
     
  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Genau, die Lehrer sollten lieber empfehlen, zu Feuerstreuer zu laufen, um sich dort ein Y4C aufpimen zu lassen. ;-)
     
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  14. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Nun ich denke man entwickelt sich ja vielleicht mit der Zeit weiter auf seinem Instrument. Und wenn man dann nicht schon ein gutes Saxophon spielt, ein gutes altes Conn oder auch ein moderneres gutes Instrument, dann wird einem mit der Zeit vielleicht sein überkommenes nicht mehr gerecht und sucht sich was besseres.
    Manchmal mag ja auch sein, dass man aus Unwissen aus einer Unzufriedenheit sich auf die Suche nach was Neuem macht, in Wirklichkeit ist nur das alte Horn undicht und ein Besucht beim Saxdoc könnte es wieder richten.

    Aber sammeln ist ja auch ok und wer die Zeit, die Muse und das Geld hat....:)

    Bei mir war es so, dass ich früher ein Mark VII Alto gespielt habe. War von der Haptik her immer etwas schwierig mit dem linken kleinen Fingertisch, aber das Soundkonzept hat gepasst.
    Irgendwann habe ich wegen Familie und Job nicht mehr gespielt und habe es verkauft.
    Also ich dann nach Jahren wieder angefangen habe zu spielen, habe ich lange gesucht und probiert, aber irgendwie war ich nie zufrieden. Seit kurzem habe ich jetzt wieder ein Alto und ein passendes Mundstück, das mich zufrieden stellt und bei dem ich mir vorstellen kann, dass ich mich auf dem Horn und Mundstück lange und gut entwickeln kann.

    Mal sehen!
     
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So ähnlich ging es mir mit meinem Yamaha 62 (Tenor) - da hat mir damals nichts gefehlt und mit den SA 80 - Leuten (war in den 80ern der ganz heiße Scheiss) konnte ich nicht nur mithalten.

    Und nach dem Wiedereinstieg habe ich - vor allem wegen meiner versandeten Fähigkeiten - lange an mir arbeiten müssen, bis ich wirklich beurteilen konnte, was ich an einem Horn oder Mundstück suche und wo meine eigenen Defizite sind. Und natürlich, wie das eine das andere beeinflusst.

    Auf diesem Weg sind mir ein paar Hörner zugelaufen. Nur zwei habe ich wieder verkauft. Ein im Nachhinein betrachtet richtig gutes Serie III - da brauchte ich das Geld - und ein Keili ToneKing mit geilem Klang aber massivem Wartungsstau und Intonationsproblemen.

    Über Umwege (aussergewöhnlich gute französische...) bin ich jetzt beim Urvater des geilen Keili-Sound mit Top-GÜ und sehr guter Intonation angekommen. Die Franzosen liegen inzwischen warm und trocken bis sie noch mehr wert sind und gespielt wird das 10M. Ohne jeden nagenden Zweifel.

    Unter dem Strich hätte ich mir den Ausflug nach Frankreich sparen können. Ich war aber einfach noch nicht so weit.

    LJS
     
  16. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Mein Serie III Tenor sollte von Anfang an (vor 15 Jahren) mein Horn für's Leben werden, und so bleibt es sehr, sehr wahrscheinlich auch.
    Mit Mundstücken sieht es etwas anders aus. Als ich mir ein neues Altsax kaufte, um mein YAS 23 zu ersetzen, habe ich in dem Zug einiges auszuprobiert, sowohl für Alto, als auch für Tenor. Ich habe angefangen, mehr oder weniger starke Unterschiede festzustellen und diesbezüglich Interessen zu entwickeln. Und ein Lehrer hat mir auch mal erzählt, er habe erst nach einigem Suchen ein Mundstück gefunden, dass "genau so die Luft aufnehmen kann", wie er es für sich glaubt zu brauchen. Grundsätzlich bin ich mit meinem Set-up zufrieden. Aber wenn ich nächstes Jahr mal etwas mehr Zeit habe, gedenke ich, auch mal ein paar von den teuren Angeboten auszuprobieren, um mir dazu einfach auch mal eine eigene Meinung zu bilden - und mal sehen (bzw. hören und fühlen), was dann passiert... Es ist auch echt schön, dass es heutzutage die Möglichkeit dazu gibt!
     
  17. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das,stimmt. Es ist ja auch sehr verführerisch. Aber ich für mich habe festgestellt,das wenn man seinen eigenen Sound entwickelt gat,mit jedem (guten/gut funktionierendem) Setup letztendlich doch wieder nach sich selbst klingt,wenn man das Setup über einen gewissen Zeitraum testet.
    Mal ein kleines Beispiel. Der MPC Thread von Ton Scott hier. Er klingt überall nach sich,egal welches MPC er spielt,klar liegen da Nuoncen dazwischen,mehr aber auch nicht. Die Frage,die sich jeder beantworren muß,ist dueser kleine Unterschued das vuele Geld,die viele Zeit zum probieren wert.
    Ich gabe auch schon ab und an MPCś gewechselt,aber hetzt bleib ich bei dem ,was ich habe.
    Ich brauche Monate,um ein neues Mundstück in all seinennFacetten nutzen zu können,und zu kennen. Das kann ich beim kurzen Anspielen im Laden garnicht rausfinden
     
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  18. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Hat Du die alle getestet(!) oder "mal angespielt"
    In der Regel muss man sich ja doch mal länger als nen 1/2 Tag an ein anderes Instrument "gewöhnen" :)
     
  19. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich bin froh, dass ich viel getestet habe. Letztlich spiele ich ein Setup, das ich mit der Zeit so perfektioniert habe, dass es mich nun endlich auch im Unterricht entlastet. Da muss wohl jeder seinen Weg selbst finden. Mir brachte die Herumprobiererei auch lange Zeit Spaß. Inzwischen gar nicht mehr so.
     
  20. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ich empfinde es exakt auch so: das Probieren mit immer neuem Material hat mir unter dem Strich geholfen, meine Ohren und meinen Ansatz zu üben und letzteren auch zu entwickeln. Jetzt bin als Gear-Junkie auf Entzug und auf Diät, aber Rückfälle kann ich nicht generell ausschließen ;).
    Eine kleine Erkenntnis gebe ich gerne weiter: nachdem ich lange ein Otto Link Double Ring 5* zu meinem Lieblingsmundstück erkoren hatte, spielte ich in den letzten beiden Monaten überwiegend zwei Francois Louis Mundstücke, die ich mittlerweile sehr mag, in einer 0.112 Öffnung.
    Gestern habe ich noch einmal das 5* gespielt und kam verständlicherweise mit dem Luftdurchsatz auf Anhieb nicht so klar. Man kann sich also kleine Öffnungen durch die Gewöhnung an größere "versauen".
     
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