Der persönliche Saxophonsound

Dieses Thema im Forum "Bücher / CDs / Noten / Playalongs" wurde erstellt von hanjo, 3.März.2013.

  1. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Wo genau im Film hast Du die letzten zwei Sätze gehört?
     
  2. flar

    flar Guest

    Moin, moin xcielo
    Auch ich gebe Dir im Prinzip recht, aber auch jemand der sein Publikum durch ein Fingerschnippen zum ausrasten bringt kann ein Stück Musik abliefern das einen berüht, faziniert und glücklich macht! Ich sehe keinen Grund warum das eine das andere ausschließen muß!

    Viele Grüße Flar
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Ralf!

    Ja klar, aber das ist dann doch meistens eher dem "Event-Charakter" einer Veranstaltung geschuldet und nicht dem Musiker bzw. seiner Musik.

    Begeisterung ist ansteckend, Massenbegeisterung bedeutet meistens das Ende der Objektivität.

    Ich habe oft genug auf Großveranstaltungen gespielt, um mitzubekommen, wie leicht man Menschenmassen verführen kann, wie wenig ihre Begeisterung mit dem tatsächlichen künstlerischen Wert der Darbietung zu tun hat, wie leicht so eine Massenhysterie einen selbst und sogar journalistische Berichterstatter, Zeitungskritiker täuschen kann - und wie schnell man in ein tiefes Loch fällt, wenn der ganze Trubel vorbei ist und man sich wieder dem "Grauen Alltag" stellen muss...

    Deshalb habe ich auch etwas gegen "Starkult", was man sicher schon mehrfach hier im Forum mitbekommen hat. :-D

    Das sehe ich eher als persönliche Angelegenheit.
    Ich verehre keine "Stars", ich sehe da nur Musiker, die mich mal mehr und mal weniger zu begeistern vermögen, auch je nach dem, wie ich selbst gerade drauf und empfänglich bin.

    Ein und dieselbe Aufnahme kann mich je nach Stimmung völlig vom Hocker reißen oder total kalt lassen.
    Ich kann auch zu einem tollen Konzert gehen, aber gerade nicht in der Stimmung dafür sein - oder aus irgendwelchen, oft nicht-musikalischen Gründen (nette Gesellschaft, ausgelassene Atmosphäre) mich von einem eher durchschnittlichen Konzert packen lassen.

    Das habe ich auch am Theater erlebt, wo ich ja als nur sporadisch einsetzender Musiker viel Zeit hatte, mir die Aufführungen und Publikumsreaktionen anzuschauen:
    Da gab es inspirierte, grandiose Darbietungen, die nur müde beklatscht wurden, und fahrig durchgehetzte Routine, die ungerechtfertigt frenetisch gefeiert wurde.

    Publikumsreaktionen und künstlerischer Wert gehen selten konform, oft habe ich sogar den umgekehrten Eindruck - je anspruchsloser und gewissermaßen "billiger", desto erfolgreicher. :roll:

    Ausnahmen mag es geben, doch insgesamt reagiert einfach die "Masse" auf andere Auslöser, gibt es für Publikumserfolge eher nicht-künstlerische psycho-soziale Faktoren.

    Das bewerte ich nicht, finde ich nicht schlimm, doch bedeutet es für mich als Künstler, mit dem Publikum in der großen Halle anders umzugehen als im kleinen Club.

    Und es begründet, warum ich erst mal etwas zurückhaltend reagiere, wenn man mir einen Musiker mit dem Argument anpreist, er sei doch sooooo erfolgreich. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  4. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    ich habe es auch gelesen ,finde es sehr gut, egal ob der titel jetzt passt oder es ,nach meinung weniger ,besser anders betitelt worden wäre ;-)
     
  5. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ich gestehe...aber ich fand, dass ich nicht Zielgruppe bin und habe es meinem damaligen Sax-Lehrer vermacht.

    Mir bringt es deutlich mehr, in der knappen Übezeit mich auf rhythmische Dinge zu konzentrieren. Erstmal muss der Ton zum richtigen Zeitpunkt kommen. Der Sound kommt dann schon :)

    Gruß
    Saxfax
     
  6. flar

    flar Guest

    Moin, moin Rick
    Das ist mir alles klar, aber was erwartest Du wie ich als Elvis Bewunderer das sehe. Natürlich sehe ich auch die Punkte die Du beschrieben hast, aber trotzdem bin ich oft berüht, faziniert und glücklich wenn ich seine Musik höre!

    Und bevor wir mit den Beiträgen mehr oder weniger berechtigt bei den Philosophen landen :topic:

    Viele Grüße Flar
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Moin Ralf,

    sag' ich noch schnell, dass ich Elvis auch Klasse finde. :)

    Viele Grüße
    Helmut
     
  8. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ich hab auch meine persönlichen Stars.
    Ist zwar gerade nicht ausgerechnet Elvis.
    Aber ändern tu ich's auch nicht. :)

    Gruß Cara

     
  9. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hi,
    nachdem ich von meinen Tenoristen-Ärzten aus immer noch nicht Sax spielen darf, kümmere ich mich noch ein wenig um die Theorie.

    hallo Mugger
    da war alles richtig gedacht :)
    (das Buch war aber nur bei Amazon vergriffen)
    Der Autor hätte sich auf die Hälfte beschränken können.
    Liebman beschreibt das doch alles schon.
    Wenn man ihn richtig liest, was ich jetzt nochmal gemacht habe, kann man das verstehen.
    In übrigen macht Liebman selbst daraus überhaupt keine Doktrin.
    Denn er schreibt schon im Vorwort:
    "In Wahrheit gibt es keine Dogmen, nur Konzepte. ....."

    Gruß Cara


     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich habe von Liebmann sowohl die englische, deutsche und die DVD-Fassung.
    Ich selber gebe ihm nicht in allem recht und sehe nicht alles genauso wie Liebmann aber er bietet immerhin mal Übungen an und Ideen. Wie viele Bücher in der Richtung gibt es noch? Nicht viele denke ich. Und ob dadurch nun Jemand seinen eigenen Sound findet oder einfach nur lernt wie er seinen Sound beeinflussen kann oder einfach nur mal anfängt über Sound überhaupt nachzudenken ist doch egal.

    Lg Saxhornet
     
  11. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,

    da sich meine Entdeckung des Saxophons bald zum 30.mal jährt, ein paar Gedanken dazu.

    Anfangs habe ich mich mit Sound überhaupt nicht beschäftigt. Ich mühte mich durch eine Schule von Jean-Marie-Londeix und wollte ganz schnell alle Töne spielen können. Es machte halt Tröööt und meine Eltern verbannten mich in den Keller.

    Beschäftigt hat mich da vor allem die Frage wann ich endlich den Lagenwechsel flüssig hinbekomme.

    Irgendwann fiel mir selbst auf, dass es nicht so klingt wie ein Saxophon klingen "muss". Der von einem Tanzmusiker empfohlene Kauf eines Metallmundstückes brachte mich dem Ziel nicht wirklich näher, aber ich hielt mich nicht weiter damit auf.

    Das Freilegen der schon vorhandenen Figur, wie es Peter Wespi sinngemäß beschrieb, begann mit dem erstmaligen Hören eines mit subtone gespielten Tenors. Da spielte ich schon 2-3 Jahre und dachte mir "Ist das geil. Sooo und nicht anders möchte ich klingen".

    Das ist insofern von Bedeutung, als ich bis dahin noch ein anderes Ideal abgespeichert hatte. Aber eben nicht aus freiem Willen, sondern weil ich nur eines kannte.

    Ich fand also heraus subtone zu spielen und experimentierte in der Folge ausgiebig mit dem Ansatz und anderen Einflussmöglichkeiten, verwendete z.B. Baritonblätter auf dem Tenor und Tenorblätter auf dem Alt, weil damit der Ton so weich und füllig wurde.

    Dennoch kann ich nicht behaupten, dass ich jahrelang an meinem Sound gefeilt hätte. Es waren immer eher kurze intensive Erlebnisse z.B. die Erkenntnis, das ich mich mit offenen Mundstücken viel besser ausdrücken kann oder die Entdeckung alter Instrumente.

    Ich glaube, mir war das Gesamtergebnis meiner Bands immer wichtiger, das Emotionale des Musikmachens. Mein Sound hat sich dabei unbewusst weiterentwickelt.

    Trotzdem hat das Setup für mich eine große Bedeutung. Es ist eben nicht so, dass das Equipment den Sinuston liefert und alles andere von mir kommt. Es ist das Verschmelzen zweier Systeme. Ein für mich gutes Setup reagiert genau so wie ich es mir vorstelle, und zwar nicht erst nach wochenlanger Plagerei.

    Ich denke es ist nicht hilfreich sich verrückt zu machen. Natürlich muss eine grobe Vorstellung da sein, wie man klingen möchte. Das Equipment sollte dabei dienlich sein. Wie genau sich die Klangvorstellung entwickelt und wie perfekt man sie umsetzen möchte, ist sicher ganz verschieden.

    Aber bitte vergessen wir nie, was Musik ist. Musik ist Kommunikation, Emotion, Menschsein.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Danke Chris, für diese paar Worte...da steckt soviel drin.

    Sax zum Gruss

    Wuffy
     
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ chrisdos

    "Ich denke es ist nicht hilfreich sich verrückt zu machen. Natürlich muss eine grobe Vorstellung da sein, wie man klingen möchte. Das Equipment sollte dabei dienlich sein. Wie genau sich die Klangvorstellung entwickelt und wie perfekt man sie umsetzen möchte, ist sicher ganz verschieden."

    Hi Chris,

    das halte ich persönlich für ganz wichtig!!! Ich habe auch eine Idee, wie ich klingen möchte, versuche da aber nix mit der Brechstange. Es entwickelt sich halt. Ich merke wie mein Sound immer mehr dahin kommt, wo ich ihn
    hinhaben möchte.

    Ich denke hier ist einfach Geduld gefragt.

    Das ist wie mit der Erfahrung. Die kann man auch nicht lernen sondern
    nur machen...:)

    LG

    Dreas
     
  14. flar

    flar Guest

    Moin, moin zusammen
    Heute Abend kann man sich den guten oder auch schlechten Ton, da sind die Ansichten hier ja verschieden, von Herrn Liebman im Radio anhören/antun.

    Viele Grüße Flar
     
  15. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    @Hanjo, @matthiAS, @Saxax,, @kindofblue, @zappalein,
    @nightwatchman, @mugger, @bluefrog, @Dreas, @saxology
    @Bernd, @Hanzz, @cara, @xcielo, @Bluemike, @Wuffy,
    @prislop, @peterwespi, @saxhornet, @saxkai5, @Hewe
    @macpom, @rick, @Ppue, @claptrane, @Bloozer, @lee, @prinzipal
    @dererik, @Werner, @gefiko, @flar, @saxfax, @chrisdos,

    Moin!

    Da wir uns ja in einer `Kostjafastnix` Gesellschaft befinden, und es sehr lobenswert wäre, wenn andere Werte vor materiellen Werten im Wert steigen,
    so ist es jedoch nicht von der Hand zu weisen, das der immaterielle Wert sich auch in seiner Einzigartigkeit behaupten muss!

    Da das PERSÖNLICHE am Saxophonklang eben diesen immateriellen Wert der Einzigartigkeit hat, vergesse ich immer die Frage, welche sich aus der Schutzbedürftigkeit der Einzigartigkeit stellt!

    Und somit über die wirkliche persönliche Einzigartigkeit Auskunft gibt!

    Hier nun die Frage:

    * Was glaubt ihr, wenn jemand den übergreifenden, nach breiter Meinung, super-trooper Saxophonklang hat, das der Jenige erzählt wie man den macht? *


    Grüße the Steamer


     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    das ist ja mal eine interessante Frage.

    Also, wenn ich wüsste, wie man diesen Klang erzeugt, ich würde es natürlich jedem erzählen, wohl wissend, dass es trotzdem noch lange nicht jeder hinkriegt ;-)

    Allerdings fällt mir da ganz spontan ein, dass ich mich immer gefragt habe, wie man bestimmte Sachen spielt, dass sie so richtig knackig klingen, und mir tatsächlich auf keinem Workshop das je einer erzählt hätte, und ich es auch noch nirgends gelesen habe.

    Musik ist aber mehr als Klang, mehr als Technik. Richtig gute Musik ist viel viel mehr. Das kann man nicht einfach in einem Lehrbuch vermitteln, und schon gar nicht aus einem Lehrbuch lernen. Von daher braucht sich kein wirklich großer Musiker davor zu scheuen, irgendeine Technik zu verraten.

    Gruß,
    Otfried
     
  17. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    die einzigartigkeit des saxophonklanges hervorragender spieler impliziert, dass es auf dieser welt mindestens eine person gibt, welche mindestens eine andere person am saxophonsound sicher erkennen kann, im vergleich zu ähnlich spielenden anderen saxern.
    ich kenne niemanden, von dem ich wüßte, dass er das kann.
    coltrane, parker und co werden oft erkannt - wenn es sich um bekannte aufnahmen handelt. sonst nicht mehr so. selbst so ausgeflippte spieler wie j carter sind nicht wirklich einzigartig, imho.

    wenn jemand mich vom gegenteil überzeugte, würde ich gleich mehrere kisten bier springen lassen...

    gruß
    zwar
     
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich wage zu behaupten, dass ich - neben den "usual suspects" - den Sound meines Mannes unter tausenden heraushören würde ;) Ich kenne seinen Sound einfach inside out.
    Es gibt aber viele Spieler, die ich weniger gut kenne und mich einfach nicht so intensiv befasst habe, aber wenn man es täte, würde man bestimmt auch auf das jeweils Einzigartige kommen.

    LG Juju
     
  19. flar

    flar Guest

    Moin, moin
    Das dürfte von seinem Geltungsbedürfnis abhängen! Gefahr los machen kann er es meiner Meinung nach schon, da ich denke das jeder anders klingt. Aus meiner Sicht würde man höchstens so ähnlich klingen wie der Typ mit dem "super-trooper (was zum Teufel ist eigentlich trooper, ach egal) Klang. Das größte Problem würde aber, wenn er es erklären wollte, in dem einfachen Wörtchen wie stecken. Ich bin mir ja nicht mal ganz sicher was ich selber im eigenen Mund so veranstalte. Auch jede noch so gute Erklärung muß nicht nur richtig verstanden sondern auch noch richtig umgesetzt werden. Kontrollieren kann man aber nur das Klangergebnis, nicht ob im Mund alles "richtig" gemacht wird oder nicht!
    Wenn denn alles richtig gemacht wird, das Setup stimmt, aber der Klang nicht, hilft wohl nur noch ein operativer Eingriff. Der könnte aber nur gelingen wenn sich unser Super-trooper auch vermessen lassen würde!
    Mein Klang gefällt mir eigentlich ganz gut, ich messe schon mal den Mundraum mit Flüssigkeit (Rotwein geht doch bestimmt, oder?) aus :pint:, man weiß ja nie wer von der übergreifenden, breiten Meinung zum super-trooper Saxophonklanginhaber gekürt wird
    :lol: :lol: :lol: !!!

    Viele Grüße Flar
     
  20. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Steamer,

    jetzt verstehe ich grad gar nichts mehr. :-?
    Selbst wenn ich weiss, wie du deinen Sound machst, könnte ich den doch gar nicht nachmachen.
    Widersprichst du damit nicht deinen eigenen anderen Postings?
    Oder hatte ich die schon falsch verstanden? :roll:

    Gruß Cara
     
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