"Deutsche Musik" gesucht

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von jogi_music, 20.April.2005.

  1. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute!
    Ich werde an Pfingsten im Heiligen Land mit dortigen Menschen musizieren. Das hat aber nichts mit unserem Benedikt XXVI zu tun :lol:

    Und -klar!- will ich da sämtliche Fettnäpfchen vermeiden, denn es geht um "Deutsche Sprache, Literatur und Musik vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen Konflikts", eine Konferenz für Deutschsprechende, die in Israel leben.

    Also, ich dachte an "Mackie Messer" und dergleichen Musik. "Schnappi" kommt genauso wenig in Frage wie "Auf dem gelben Wagen" oder ähnliches. Klassik ist auch nicht wirklich drin, obwohl ich schon an die "Forelle" dachte *kicher*

    Bitte helft mir, Stücke zusammen zu tragen, die aus musikalischen, musikhistorischen und historischen Gründen unbedenklich spielbar sind.

    Vielen Dank, liebe Grüße, Jogi
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hallo Jogi,

    Mackie Messer gibts hier, z.B.

    Werde aber noch mal meine Noten durchsuchen...

    Viele liebe Grüße

    Britta
     
  3. Meyer

    Meyer Schaut öfter mal vorbei

    wir wollen mal nicht übertreiben, er ist doch nur der 16.

    :-D :-D :-D
    lg
    Robert
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Hallo Jogi,

    unverfänglich und international bekannt:

    Wie wäre es mit Bert Kaempfert ???

    (z.B. Wonderland by night, Afrikaan Beat, A swinging Safari, Red Roses for a blue Lady, Spanish Eyes, Strangers in the night)

    Grüße

    Britta
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Hallo nochmal,

    Volkslied, Operette, Oper, u.ä. scheidet wohl aus!?

    Wie wäre es mit J. S. Bach - Air?

    Seit ich das von saxy_dj gehört habe....

    Schau mal hier...

    [size=large]Hey, will sich hier denn sonst niemand das Hirn zermartern...????[/size]

    Viele liebe Grüße

    Britta
     
  6. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!
    Vielen lieben Dank schon mal, die Ideen sind schon ganz gut... es ist ja auch noch ein wenig Zeit bis ich dorthin reisen werde. Also nur kein Stress deswegen.

    Dennoch, mein Kopf ist irgendwie ideenlos.
    Liebe Grüße, Jogi
     
  7. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Weiß nicht warum, aber spontan dachte ich an Comedian Harmonists...
     
  8. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Entschuldigung, also alle Vorschläge die hier kamen hören sich eher als absolute Fettnapfvermeiderei an. Sollst du da als Pausenfüller auftreten oder was zur Musik vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensichen Konflikts beitragen?
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Irgendwelche Vorschläge???

    Liebe Grüße

    Britta
     
  10. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich muss erst nochmal Adorno lesen.
    Wie kann man nach Auschwitz überhaupt noch Musik machen?
    Ich bin am überlegen.
     
  11. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Also, bei allem schuldigen Respekt. Wer denkt sich solch hanebüchenen Unsinn, wie dieses Konferenzthema aus?
    Und zweitens, warum verkrampfst Du Dich und denkst an Fettnäpfchen? Und was ist »unbedenklich« zu spielen. Hat Orlando di Lasso vielleicht mal gegen die Muselmanen gestänkert oder hatte Mozart vielleicht mal Stress mit einem jüdischen Kaufmann (dem merkwürdigerweise sprachlich der katholische oder evangelische nicht gegenübersteht), wer weiss, wo sich da Fallen verbergen können.

    Aber mal im Ernst. Erstens sollest Du Dich mal lockern und überlegen (und uns hier mitteilen) welcher Art Dein/e Auftritt/e sein werden, dann kann man auch gescheite Tipps geben.

    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
  12. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    @Dexter
    Ich würde mir nicht anmaßen, die Szene dort unten zu kritisieren. Dort zu leben muss schon extrem sein.
     
  13. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    @ Dexter:

    Wer sich so einen Unsinn ausdenkt? WER? W E R?

    Also ich nicht. ;-)

    Aber es ist KEIN UNSINN. Es ist ein Versuch Menschen an einen Tisch zu bringen, zu zeigen, dass ein entspanntes Miteinander möglich ist.

    Und Fettnäpfchen, lieber Dexter, lauern da dennoch. Und verkrampfen würde ich vermutlich auch. Selbst wenn du realisierst, welcher Generation du angehörst ... in dem Moment, wo ein Mensch dir gegenübersitzt, der dir z.B. von seinem Überleben in Auschwitz erzählt beginnt das Gefühl zu arbeiten ...

    Und ich glaube nicht, dass Jogi verkrampft.
    Er kennt nur sein Publikum noch nicht.

    Vielleicht hilft es dir Jogi, daran zu denken, dass die meisten der Menschen dort glücklich sind, dass es Leute wie dich - aus unserer Generation gibt - die gerne an so einem Projekt mitarbeiten.

    Hm. Ansonsten mögen viele von ihnen die Weimarer Klassik .. denken gerne an ihre Heimat zurück, auch wenn manche sie nie wieder sehen wollten. Ich würde pathetischen Kram vermeiden. Aber ist ja noch Zeit .. du bekommst das hin.

    Lieben Gruß,
    Sandra


    Natürlich ist es sinnvoll, unverkrampft daran zu gehen,
     
  14. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    @Sandra
    Da muß ich Dir zum Teil widersprechen.
    So ein Thema ist blanker Unsinn, die Idee, Menschen an einen Tisch zu bringen, ist es natürlich nicht, dass ist immer ein guter Ansatz.
    Da Jogi nichts genaues geschrieben hat, wo und mit wem er spielt, sind Tipps schwierig.
    @mathiAs
    Was sich dort unten abspielt wird m.E. noch viel zu wenig kritisiert.

    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
  15. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    @ Dexter:

    Nö. Kein Blanker Unsinn.
    Der Konflikt ist da .. und "deutsche Sprache, Literatur und Musik" mittendrin. Es gibt ein Goethe-Institut in Tel-Aviv, eines in Jerusalem und sogar eins in Ramallah. Zudem gibt es z.B. in der Hebräischen Universität in Jerusalem eine deutsche Abteilung. Und natürlich gibt es Menschen, die sich in der Sprache, in der Literatur und in der Musik mit dem isralisch-palästinensischen Konflikt auseinandersetzen. Es gibt zahllose deutschsprachige Literatenvereinigungen und und und ...

    Also. WARUM UNSINN? Aus welchem Grund?

    Lieben Gruß,
    Sandra
     
  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich maße mir nicht an, die Situation der Mensch dort beurteilen zu können, auch wenn die Versuchung nahe liegt, aus der sicheren Distanz kluge Ratschläge zu geben.


     
  17. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Aber kommen wir doch einfach mal zurück zum Thema.

    Wie wärs mit klassische dt. Stücke??

    Lieben Gruß,
    Sandra
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    @SanDO
    Ich finde schon, dass so ein Auftritt eine gewisse gedankliche Vorarbeit benötigt.
    Also die 1. Frage wäre für mich: wird die Musik für die Konferenzteilnehmer gleichzeitig zu leckeren Häppchen serviert oder ist es ein eigenständiger Programmteil?
    Je nachdem würde die Antwort schon mal ganz anders ausfallen.

    Sollte Punkt 2 der Fall sein: Bach geht natürlich immer. Das haben auch die Juden im Ghetto nachts heimlich im Keller gehört. In chaotischen Zeiten des Krieges finde ich das verständlich. Als Musik auf diesem Kongreß fände ich es eher regressiv. Ich würde zu diesem Anlaß ein eigenes Stück komponieren, das sich musikalisch mit den Gedanken des Kongresses auseinandersetzt.
     
  19. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Ein paar Gedanken, die mir spontan durch den Kopf gehen:

    Mit der "deutschen" Musik ist das so eine Sache. Was ist eigentlich "deutsche" Musik? Wo zieht man die Grenze? Ist deutsche Musik das, was irgendwann einmal innerhalb deutschen Hoheitsgebietes – wo auch immer die Grenzen verlaufen sein mögen – gedichtet und komponiert wurde? Kann deutsche Musik nur von Deutschen stammen? Und wer ist dann Deutscher? Damit stellt sich dann wieder die Frage ob der Geburtsort oder der Aufenthalt maßgebend ist.

    Die Nationalhymne... Haydn, ein Österreicher.. "Gott erhalte und beschütze..., das war dem Kaiser gewidmet.

    Händel... den beanspruchen die Engländer gerne für sich. Er hat ja zig Jahre dort gelebt.

    "Am Brunnen vor dem Tore“ ist ebenso deutsch wie „99 Luftballons“.

    Die angeführten Comedian Harmonists haben u.a. Volkslieder gesungen. Einige Mitglieder waren Juden. Leshnikov war Bulgare, Cycowski, in Lodz geboren -damals Russland- heute Polen, hasste die Polen. Biberti hatte durchaus ein gespaltenes Verhältnis zu den Juden allgemein.

    Wagner! Der Lieblingskomponist Hitlers! Den hören nicht nur braun angehauchte Zeitgenossen. Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich stelle Wagnerianer nicht in die nationalsozialistische Ecke.

    In den Konzentrationslagern wurde Bach nicht nur heimlich gehört. Er und andere wurden auch öffentlich gespielt. Die gequälten Menschen mussten Bach, Beethoven u.a. spielen und ihre Leidensgenossen so musikalisch auf dem Weg in die Gaskammern begleiten, bevor sie selbst dort den Tod fanden. Es gab richtige Lagerorchester und Lagerchöre. Berufsmusiker waren das. Jaja, manche der braunen Schergen hatten eine musische Ader.

    Giora Feidmann hat in Auschwitz musiziert. Er hat u.a. die Musik aus „Schindlers List“ gespielt, aber auch Auszüge aus den „Kaiserquartetten“.

    Wenn du vor 2, 20, 200 ff. Menschen spielst, wird jeder mit irgendeinem Stück etwas verbinden. Einer erinnert sich an glückliche Momente, der andere an unglückliche. Beide können aber die Musik trotzdem schön finden.

    Am Tisch sitzen vermutlich in Israel geborene, die deutscher Abstammung sind. Es sitzen dort alte Leute, die in Deutschland geboren sind, viele Verwandte verloren und u.U. schreckliche Dinge erlebt haben. Es sitzen dort Palästinenser… Es gibt so viel Verbindendes (z.B. das Leid) und Trennendes (z.B. das Leid). Ist es eine Idee, Getrenntes zu verbinden? Ein „richtiges deutsches Lied“ übergehen zu lassen in Klezmer und palästinensische Musik (wird es geben) oder daraus zu entwickeln?
     
  20. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Absolut schwieriges Thema! Hilft wohl nur, verschiedene Programme einzuüben, die dann bei Bedarf je nach Situation gespielt werden können.

    Die deutsche Volks- und Kunstmusik ist ja durch die in Anspruchnahme großer Teile davon durch die Nazis ziemlich pervertiert worden, wobei die Musik ja nichts dafür kann.

    Aus der E-musik kämen Auszüge aus Werken von z.B. Hindemith, Orff, Schönberg, Berg, Eisler, Mendelsohn, Brams, Bach, etc. in Frage, wobei das Prinzip gilt, je moderner, desto weniger von den Nazis besetzt.

    Volkslieder sind natürlich schwierig, da würde ich mich an eine "Hitliste" amerikanischer Touristen halten, falls es sowas gibt, z. B. "Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren" oder "Am Brunnen vor dem Tore" etc.

    Auf jedenfall würde ich mich auch um ein paar israelische und palestinensische Volklieder bemühen, falls es sowas gibt.

    Alles in allem ein schwieriger Job!

    Gruß michat
     
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