Die Jazzer und die Drogen

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Reference54, 8.Februar.2015.

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  1. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Bernd

    Geht doch gar nicht um uns....rbur möchte nur dem Admin Ärger mit dem Staatsanwalt ersparen.....:-D:lol:

    CzG

    Dreas
     
  2. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    @Dreas:
    okay, das sehe ich ein. Chefe braucht keinen unnötigen Stress :)
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Claus!

    Anfangs haben sie es gewiss als Rauschmittel verwendet, doch ab dem Suchtbeginn nimmt man es vorwiegend, um die Entzugssymptome zu vermeiden.

    Heutzutage ist die Lage allerdings anders, da verwenden es gerade in den USA immer mehr Menschen mit chronischen Schmerzkrankheiten, weil sie die legalen Schmerzmittel aus der Apotheke nicht bezahlen können (Stichworte "USA" und "Krankenversicherung") - das Heroin auf der Straße ist für sie deutlich billiger als die verordneten Morphine, abhängig sind sie aufgrund ihrer chronischen Krankheiten sowieso, nur leiden sie natürlich auch unter der schwankenden Qualität.

    Wie auch immer, Heroin ist und bleibt ein Schmerzmittel, bei guter Qualität sogar ein hoch wirksames, das auch in unserer hiesigen Palliativmedizin gute Dienste leisten würde und manchen Krebspatienten im Endstadium das künstliche Koma ersparen könnte.
    Aber aufgrund des "War on Drugs" ist es verboten.

    Habe ich mir ebenfalls nicht ausgedacht, dazu kenne ich sogar Beispiele aus meinem Bekanntenkreis.

    Beispielsweise einen großartigen Musiker, er galt in den 1950ern als einer von Europas besten Jazz-Pianisten, kam in den 1960ern mit Heroin in Berührung, war 12 Jahre lang abhängig, doch weil er einfach dauerhaft zu schwierig an das Zeug rankam, machte er einen selbstständigen Entzug, indem er mit Schnaps (Cognac, Whisky, Korn) substituierte; im Alk-Rausch verprügelte er regelmäßig seine mütterlich-besorgte Freundin, bis sie ihn verließ; allmählich soff er sich die Leber kaputt, starb 1993 einigermaßen friedlich im Bett.

    Ich spielte mit etlichen anderen Heidelberger Musikern auf einer Benefiz-Trauerfeier, damit seine Angehörigen das Begräbnis bezahlen konnten...

    Mann, was habe ich von dem Kerl viel über Jazz-Feeling und alterierte Akkorde gelernt, was waren das für tolle Momente, wenn wir etwa nach einer durchmachten Nacht des Jazzhörens morgens um 9 Uhr in seiner verfallenen Bude noch "I Don't Know, What Love Is" jammten!
    Sein Tod hat mich damals schwer getroffen. :(

    LEGAL heißt nicht "einfach so verfügbar". Morphine sowie andere hochwirksame Betäubungsmittel sollten auf jeden Fall nach wie vor der ärztlichen Verschreibungspflicht unterliegen, keine Frage.
    Bloß ergibt es keinen Sinn, wie erwähnt, dass etwa Methadon vom Arzt verordnet werden darf, das angeblich besser verträgliche Heroin aber nicht.

    Und bitte nicht vergessen: Schnaps ist ebenfalls nach allen Kriterien wie Wirksamkeit, Gesundheitsgefährdung und Suchtpotenzial eine "harte Droge", allerdings jederzeit problemlos beschaffbar.
    (In der sechsten Klasse haben mal ein paar Kameraden von mir eine Flasche Korn mit in die Schule gebracht und wurden deshalb milde lächelnd vom Lehrer ermahnt. Was wohl passiert wäre, wenn sie ein Tütchen Marihuana dabei gehabt hätten? ;))

    Habe ich meiner Ansicht nach nicht, in keinem meiner Beiträge zu diesem Thread, ganz im Gegenteil.

    Dass Sucht die Lebensqualität massiv beeinflusst, habe ich ständig wiederholt und kann davon auch selbst ein Lied singen, denn ich war über 20 Jahre lang schwer zigarettensüchtig mit teilweise bis zu 80 Stück am Tag.

    Nein, ich war nicht nach Tabak oder Nikotin süchtig, sondern nach einer ganz bestimmten Marke, "Philip Morris".
    Wenn mein Vorrat aufgebraucht war, MUSSTE ich manchmal durch die ganze Stadt laufen, bis ich einen Automaten fand, der meinen "Stoff" enthielt. Meine Frau rauchte andere Marken, mit denen konnte ich nichts anfangen.
    Das war extrem lästig und zudem teuer, dabei schmeckte mir das Zeug noch nicht mal richtig, schließlich ekelte ich mich sogar davor, dennoch MUSSTE ich rauchen, regelmäßig mehrere pro Stunde, es gab kein Entkommen...:confused:

    Sorry, liebe Atheisten und Andersgläubigen, doch schließlich erhörte GOTT meine Gebete und befreite mich praktisch durch ein Wunder von der Sucht, von heute auf morgen, dafür bin ich ewig dankbar.
    Inzwischen kann ich wieder mal eine Zigarette (oder etwas anderes...) rauchen, wenn mir danach ist, ohne in diesem Sog zu landen, ich MUSS es nicht mehr. Aber von "Philip Morris" lasse ich bis an mein Lebensende die Finger!

    Wie gesagt halte ich die Verschreibungspflicht für sehr wichtig und würde sie sogar noch ausweiten.
    Nichtsdestotrotz wäre es ein Trugschluss, zu denken, alle "freien" Medikamente seien harmlos - da ist es wieder, dieses Missverständnis, der Staat passe schon auf einen auf; man trägt IMMER die Verantwortung für sich selbst und das, was man seinem Körper antut.

    Wo wir ja bei der Sucht sind: Eine Ex-Freundin von mir war jahrelang süchtig nach dem rezeptfreien Kopfschmerzmittel "Thomapyrin".
    Sie benötigte etwa eine Packung für zwei Tage, sonst bekam sie höllische Kopfschmerzen. Aspirin oder Paracetamol alleine brachten nichts, nein, es musste genau DIESES Mittel sein.
    Das wurde natürlich auf die Dauer ziemlich teuer (zumal ich meistens die Medikamente bezahlen "durfte", weil sie noch ärmer war), deshalb überredete ich sie schließlich, einen "kalten Entzug" zu probieren. Mit viel Willenskraft, Ausdauer und zusammengebissenen Zähnen gelang es ihr endlich, den Teufelskreis zu durchbrechen.
    Ich habe sie seit Jahrzehnten aus den Augen verloren, deshalb weiß ich nicht, wie sehr sie mit dem langen Medikamentenmissbrauch ihre Nieren geschädigt hat... :-(

    Wenn Du noch einmal nachliest, entdeckst Du vielleicht den Satz von mir, dass NATÜRLICH kein anderer durch das "Recht auf Rausch" gefährdet werden darf (Beispiel Geschwindigkeitsrausch auf der Autobahn).
    Aber das Beispiel der Waffen zeigt sehr schön die Bigotterie der USA, wo man sich kaum friedlich legal berauschen, wohl aber den Eindringling auf dem Grundstück unter gewissen Umständen straffrei totschießen darf. :mad:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Februar.2015
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  4. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick und interessierte,

    hier einpaar Sätze zu mir, ich bin 17 Jahre clean, was für mich keine Drogen, kein Alkohol und keine Medikamente im Mißbrauch bedeutet. Ich habe eine klassiche Drogenkarieren hingelegt mit absolut allem was dazu gehört. Kriminalität, Konsum von allem was der Markt her brachte (Polytoxikomane wie alle die ich kenne). Natürlich hatte man vorlieben, aber auch immer offen für was neues. Ja auch LSD, Pillen und später Heroin und Kokain intravenös und exesiv.

    Diese Diskussion habe ich in 10 Jahren Suchselbsthilfe des öfteren Geführt. Ich bin sie erlich gesagt leid, da ich neben meinem täglichem üben zur Zeit noch den online Harmonielehre Kurs bei Peter mache und schreibfaul.

    Tatsächlich sehe ich vieles anders als von dir erwähnt, und erkenne die Tatsachen und Argumente auch nicht immer.als solche.

    Ich bin gegen eine Legalisierung von Drogen weil:
    - diese gefährlich sind und Süchtig machen können
    - Krankheiten (oft psychische) initiieren können (psychosen durch Haschkonsum, hab ich mehrfach bei Leuten erlebt und nicht nur bei Hardcore Süchtigen wie ich einer war
    - zum Tode führen können. Direkt und/oder indirekt! (z.B. Infektionen beim Spritzentausch)
    - dies zu einer Verharmlosung der Substanzen führt
    - die Drogenkriminalität nicht verschwinden würde sondern sich nur in andere Sparten verlagern würde
    - die zwangs Prostituierte (von denen ich einige in Gruppen kennenlernen durfte) sonst von legalen Substanzen abhängig gemacht werden würde.
    und vieles mehr...

    Über globalen Betrachtungen äußer ich mich nur ungern, da habe ich zuwenig Ahnung von. Finde aber, dass viele Rezepte die hier teils als Lösung für das Problem der internationaler Drogenmärkte oder allheilsmittel vorgeschlagen wurden, ich auch schon an diversen Stammtischen gehört habe. Von deren Erfolg bin ich ganz und gar nicht überzeugt.
    Ich erlebte Konsumenten jeder sparte, auch den Kiffer der nach Legalisierung schreit weil es dann immer günstigen guten Stoff gibt und sehe keinen Sinn in einer Legalisierung. Holland wird gerne als Beispiel rangezogen. Da ist scheinbar alles besser. Aber auch da gibt es unterschiedliche Sichtweisen und interpretationen durch Experten.

    Verschieden Menschen, verschiedene Meinungen. Zum Glück haben wir diese Freiheit.

    Herzliche Grüße

    Andreas
     
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  5. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich war selbst viele jahre Wirt und habe Alkohol verkauft. Ist das nicht eine der schlimmsten Drogen? Und wie Dealer so sind habe ich nicht jedem nach dem 2. Wein den Autoschlüssel abgenommen. Koreckte Wirte machen das. hab noch keinen getroffen.
    Und lieber Vorschreiber/in ich verstehe deine Argumente aber genau das wird doch gerade duch die Illegalität hervorgerufen. Wer seine Tüte im Biomarkt kauft wird nicht kriminell. Wer abhängig von Heroin usw ist bekommt den Stoff in der Apoteke. Der Schwarzmarkt wird ausgetroknet. Die Mafia und der CIA machen Bankrott. Keine Beschaffungskriminalität, keine prostitution für Drogengeld. Warscheinlich sind die Politiker desshalb dagegen damit sie weiter billige Nutten bekommen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Februar.2015
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  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Andreas,

    vielen Dank für Deine Ausführungen, fand ich wichtig, dass Du Deinen persönlichen Hintergrund etwas " beleuchtest"!

    Dazu möchte ich Dir ehrlich gratulieren!
    Ich kann mir vorstellen, dass Dein Lebensweg nicht gerade einfach war. Wie mehrfach erwähnt kenne und kannte ich Drogennutzer, die leider nicht mehr den Ausstieg in Deiner Weise geschafft haben. Respekt!

    Trotzdem möchte ich mit Dir weiter über das Thema diskutieren und dazu einige Sätze von Dir aufgreifen, wenn Du gestattest.
    Dabei "ignoriere" ich nicht Deine Erfahrungen und daraus entstandenen Ansichten, würde diese aber gerne um ein paar Aspekte erweitern, denn es ist ja gerade nicht so, dass alles bestens läuft, ganz im Gegenteil.

    Zugegebenermaßen ist die Lage in Deutschland nicht so schlimm wie etwa in den USA, das liegt aber auch daran, dass man hierzulande bereits in manchen Bereichen viel liberaler ist, gerade in Bezug auf die Behandlung von Heroinsüchtigen und allgemein wegen der flächendeckenden Krankenversicherung.

    Wie schon öfter hier erwähnt existieren leider auch viele legale Dinge, die gefährlich und suchterzeugend sind.
    Die Erfahrung mit der bisherigen Praxis hat gezeigt, dass diese durch ihre Legalität angesichts der sonstigen Verbote gerade von jungen Menschen als zu harmlos angesehen werden, nach dem Motto: Wenn es gefährlich wäre, warum ist es dann nicht auch verboten?

    Es gibt dann vielleicht weniger Tote durch illegale Drogen, aber aktuell viel mehr durch legale Mittel. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die eine direkte Folge der jetzigen Situation ist.

    Das ist ein spannendes Thema, dazu gibt es viele Meinungen. Ich persönlich habe noch keinen einzigen derartigen Fall in meinem Bekanntenkreis erlebt, obwohl ich als Musiker gerade in den 1980ern fast ausschließlich von Kiffern umgeben war.
    Doch Halluzinogene wie LSD, das Dir ja auch bekannt ist, haben schon so manchen naiven Nutzer in die Psychiatrie gebracht, was aber meistens an unsachgemäßem Umgang mit solchen Substanzen lag.

    Das ist ja auch ein Teil des aktuellen Problems, dass Jugendliche solche hochaktiven schamanischen Hilfsmittel der Bewusstseinsveränderung als eine Art "lustige Partydroge" missbraucht haben, weil sie es einfach nicht besser wussten, und gewissenlose Dealer ihnen das billig herzustellende Zeug geradezu nachschmissen.

    Es wurde hier schon geschrieben: Das "Setting" ist enorm wichtig, bei LSD, Mescalin, aber auch manchem sehr potenten Hanfprodukt benötigt man zudem unbedingt einen erfahrenen, nüchternen "Tripführer", der einem während des Rauschs zur Seite steht und einen im Notfall wieder beruhigt.

    In meinen Kreisen wusste man das und wurde als Neuling entsprechend vorgewarnt, doch wenn unerfahrene Jugendliche an einen Dealer geraten, der ihnen solche Drogen einfach so verkauft, ist tatsächlich der Psychiatrieaufenthalt quasi vorprogrammiert.

    Ebenfalls eine Folge der Kriminalisierung und damit ein Argument für eine kontrollierte Abgabe mit ausgiebiger Aufklärung, finde ich.
    So, wie es jetzt ist, geht doch genau diese Praxis immer weiter. Willst Du das?

    Denn machen wir uns doch nichts vor: Es gibt nach wie vor solche Dealer, jeder kann mit ein paar Kontakten an jede gewünschte Substanz gelangen, das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Natürlich ohne die notwendige Aufklärung und Einführung.
    Was ist an der Beibehaltung dieses Zustands gut?

    Der Spritzentausch und die unkontrollierte Qualität sind ebenfalls direkte Folgen der Kriminalisierung. Das ist nun wirklich ein guter Grund für die kontrollierte Abgabe, weg von der Straße.

    Gegen Verharmlosung hilft nur eine sachkundige Aufklärung, objektiv und ohne die allgegenwärtige Hysterie.

    Doch so lange selbst angebauter Hanf und hochpotente synthetische Gifte durch die Kriminalisierung undifferenziert in einen Topf geworfen werden, ist gerade DIES die tatsächliche Verharmlosung und große Gefahr für Einsteiger.

    Hier erkenne ich auch kein schlagendes Argument, denn die Kriminalität besteht ja aktuell. Es wird wohl immer Kriminelle geben, keine Frage. Also stecken wir den Kopf in den Sand und machen lieber nichts?

    Viele internationale Drogenbanden betreiben auch Waffen- und Menschenschmuggel. Doch ohne die Gewinne aus dem Drogengeschäft würde ihnen ein wichtiges Standbein fehlen, es gäbe sogar ohne die Drogenkriege weniger Bedarf an Waffen.

    Wie mehrfach gesagt: Die bisherigen Rezepte hatten aber überhaupt keinen positiven Erfolg, sondern haben alles auf die Dauer nur verschlimmert. Wie lange soll man ein totes Pferd noch reiten?

    Heute haben Kiffer den besten Stoff, den sie sich wünschen können, es gab noch nie so viele unabhängige Homegrower und so viel exzellentes Saatgut wie jetzt.
    Eine Liberalisierung würde nur den internationalen Banden die Existenzgrundlage entziehen, ansonsten würde sich für die meisten Cannabisfreunde wohl kaum etwas ändern.

    Keineswegs, die Niederlande haben gerade in der jüngsten Vergangenheit einen sehr negativen Schlingerkurs hingelegt, auch früher war ihre halbherzige Drogenpolitik im Endeffekt nur für die internationalen Banden positiv, denn es fehlte immer ein konsequentes, schlüssiges Gesamtkonzept.
    Das gibt es jetzt bezüglich Hanf am ehesten im amerikanischen Colorado, und selbst dort scheut man sich aufgrund der Bundesgesetzgebung vor einer wirklich in sich stimmigen Drogenpolitik.

    So ist es!

    Herzliche Grüße zurück,
    Rick
     
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  7. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    @a.g. : dass die Drogen zu Deiner Zeit als aktiver Konsument illegal gewesen sind, hat Dich aber nicht gehindert sie zu nehmen, oder ?

    Anders gesagt:

    1. ein Verbot bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich alle daran halten

    2. Du musst andere Gründe für Deinen Konsum gehabt haben, als die Zugänglichkeit von Drogen.
     
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  8. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Rick @abraxasbabu

    Okay, jetzt möchte ich ich es doch gerne noch mal ganz präsise wissen, wofür Ihr hier eigentlich plädiert.

    Wenn Rick einerseits schreibt:

    und Abraxasbabu an anderer Stelle:

    Was bedeutet das konkret? Wer soll sich unter welchen Voraussetzungen welche Drogen beschaffen dürfen?

    Abraxasbabu habe ich so verstanden, dass er Heroin an sich für ungefährlich hält und deshalb für das Recht eines jeden einzelnen eintritt, sich diese Substanz ganz legal (z.B. in einem "Bioladen") zu beschaffen und zu konsumieren.

    Rick hingegen spricht von einer ärztlichen Verschreibungspflicht. Heißt das, jeder, der neugierig ist und diese Selbsterfahrung machen möchte, sollte sich ein Rezept besorgen dürfen? Oder muss man erst durch einen ungenehmigten Konsum süchtig geworden sein und bekommt es dann im Rahmen einer ärztlichen Behandlung und auf Kosten der Krankenkasse? Oder sprichst Du nur davon, dass Du Heroin für ein potentes Schmerzmittel hältst, das im Rahmen einer Schmerztherapie verschrieben werden sollte?

    Das ist immer so. Daraus zu schließen, dass man auf das Verbot dann auch gleich verzichten kann, wäre ein klassischer Trugschluss.
     
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  9. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Du sagst es ja dann selbst. Jeder hat eine etwas andere Meinung. Das ist bei so einem Thema überhaupt nicht verwunderlich.

    LG Helmut
     
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  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Helmut,

    nein, das ist völlig normal und ich will auch keinem sein Recht auf eine eigene Meinung bestreiten. Mir geht es nur darum zu verhindern, dass ich die Kollegen mißverstehe und wir aneinander vorbeireden.

    LG

    Claus
     
  11. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem


    Ja, aber trotz Verbot gibt es ausreichend Konsumente. Anscheinend ist eine andere Lösung vonnöten
     
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  12. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Diese Art von Verharmlosung finde ich fahrlässig.

    Auch wenn man die in der verlinkten Quelle http://www.thema-drogen.net/drogen/heroin-gefahren aufgezählten
    Gefahren, die durch die illegale Beschaffung entstehen, eliminieren würde [QUOTE]schwankender Qualität des Straßenheroins, gefährlichen Streckmitteln, Entzugserscheinungen, Beschaffungskriminalität und Ansteckung mit Krankheiten durch gemeinsame Nadelverwendung aus.[/QUOTE] bliebe immer noch das Problem der Abhängigkeit und der damit verbundenen Folgen.

    Article:
    Von den heute gebräuchlichen Drogen ist Heroin nach Crack die suchterzeugendste. Wenn man beginnt, Heroin intravenös zu injizieren ist eine Sucht meist schon vorprogrammiert. Die Heroinsucht ist sowohl eine körperliche als auch eine psychische. Da sich der Körper schnell an die Droge gewöhnt, wird die Wirkung bald schwächer und die erforderliche Dosis erhöht sich.


    Wie sieht es mit den Auswirkungen auf das Erbgut aus und die Schäden, die Feten davon tragen?
    Article: Das Heroin, das Jettes Mutter sich bis kurz vor der Entbindung gespritzt hat, fehlt nun auch dem Neugeborenen, es leidet unter dem Entzug: Der Blutdruck ist gefährlich hoch, das Baby erbricht, schläft nicht, verfällt in Krämpfe und lebensbedrohliche Atemnot.

    Alles kein Problem? Klar beim Alkohol ist es schlimmer, siehe fetales Alkoholsyndrom. Aber eine Verharmlosung mit dem Hinweis das Alkohol viel schlimmer sei macht die Sache auch nicht besser.
     
    Rick gefällt das.
  13. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Mich würde weniger die Frage, welche Droge ist die bessere ist, interessieren, ob es ein nachgewiesen häufigeren Konsum bei Musikern als bei anderen Berufsgruppen gibt, und falls ja, womit das zusammenhängen könnte.
     
  14. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Es geht doch garnicht darum Drogen zu verharmlosen. Es geht darum daß durch die derzeitige Drogenpolitik schuld an dem Elend der Abhängigen ist. Drogen in der Schwangerschaft zu nehmen ist unverantwortlich. In Frankreich ist auf jeder Weinflasche Ein entsprechendes Pictogramm. Nochmal: Die Drogenpolitik hat es nicht geschafft die Verfügbarkeit zu unterbinden. Sie ist verantwortlich für verunreinigten Stoff, schlecht dossierbar. Die Politik ist verantwortlich für beswchaffungskriminalität, Prostitution und Drogentode. Das stört die Politiker/innen aber nicht. Sie sind ja auch verantwortlich für Hundertausend tote Kinder im irak Verantwortlich für Waffenlieferungen an Diktaturen und Kriegführende Länder. Verantwortlich für Werbung der Bundeswehr in Schulen. Wenn klein Sören in der Schule den kevin haut gibt es einen Stuhlkreis. Wenn klein Sören dann in Afganistan mit dem Mörser in einen Kindergarten Rotzt und die Körperteile der Kleinen lustig in den Bäumen hängen ist das ein Kolateralschaden? Diese Politik ist Moralisch verkommen. Ihre WählerInnen mitschuld. Ich nenne das Wahlzettelmord. Was solls ich hab nicht mehr so lange. Die Jüngeren sollen sich aber überlegen in welscher Welt sie leben wollen. Sonntags in der Kirche von Nächstenliebe predigen und Montags lustig am Massenmord verdienen. Ich ertrage das nicht.
     
  15. matThiaS

    matThiaS Admin Emeritus

    Von Heroin als Hustenmedizin für Kinder zu schreiben finde ich eine Verharmlosung.
    Ebenso fatal halte ich die Ansicht, dass die Schuld am Drogenproblem lediglich die Gesellschaft trägt.
     
    Zebra777 und Dreas gefällt das.
  16. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    So ganz nebenbei...

    bei dem von mir geschilderten tödlichen Autounfall wurde in der Blutprobe ein hoher THC-Gealt festgestellt. Null Alkohol.
    In den letzten Jahren hat der Drogenkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stark zugenommen. Weil
    gewisse Pillen + Drugs heute dort, wo junge Menschen feiern, vielfach angeboten werden. Der Trend geht weg vom
    Alkohol hin zu Drogen. Teils billiger, teils sehr leicht dran zu kommen (Stichwort "Drogen legalisieren" sei angeblich
    eine gute Maßnahme) :thumbsdown:

    Nur so nebenbei angemerkt, werden fast 98% des "Drogenumschlags" von den Leuten beherrscht, die laut jüngster
    Aussage unserer Kanzlerin zu Deutschland gehören. Maßnahmen dagegen?? Null. Macht ja ne schlechte Presse :wink:

    Der o.g. Unfall war übrigens kein Einzelfall. Da ich an der Quelle sitze, ist mir bekannt, dass Unfälle unter dem Einfluss von
    Rauschgiften wie Cannabis u.ä. stark zugenommen haben. Aber eben meist in der Gruppe der jungen Erwachsenen.
    Unfälle unter Alkoholeinwirkung haben leicht abgenommen. Die Täter sind fast ausschließlich 30-60 Jahre alt.

    Aber ich registriere + respektiere die anderen Meinungen hier in diesem interessanten Thread.
    Natürlich macht es mich nachdenklich, wie gut manche Bescheid wissen, die noch nie oder ein mal in ihrem Leben damit
    zu tun hatten. Oder nur theoretische Gegebenheiten anführen. Die Praxis sieht oft anders aus Leute. Das müssten so
    Musik-Opas wie wir doch im Leben gelernt haben :headphone:

    So manchen würde ich gerne mal eine Woche mit "auf die Straße" nehmen. Das würde viele schockieren. Und sicherlich
    zum Nachdenken bringen. Nichts gegen Gutmenschen, die muss es auch geben. Aber wie gesagt, der schöne Schein
    kann schnell verblassen, wenn man der Realität da draußen in die Augen blickt. Ich erlebe das fast täglich.
     
    rbur gefällt das.
  17. lene

    lene Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Zebra, bist Du Dir darüber klar, dass Deine Wortwahl "Gutmenschen" von Menschen entliehen ist, die schon einmal der Meinung ware, dass eine Gruppe Mitmenschen nicht zu den Deutschen passt? Der Gebrauch des Wortes "Gutmenschen" kommt aus dem Goebbels Umfeld.
     
  18. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Oh bitte, nicht das auch noch.

    Die Herkunft dieses Begriffs scheint mir sehr umstritten. Wir können unterschiedlicher Ansicht sein, ob das hier passt, aber der "Gutmensch" ist ein Begriff des allgemeinen Sprachgebrauchs und sollte jetzt nicht dazu mißbraucht werden, Zebra in eine rechtsextreme Ecke zu drücken.
     
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  19. rbur

    rbur Moderator

  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @lene

    Na, das stimmt ja so nicht. "Gutmensch" wird heute im allgemeinen Sprachgebrauch genutzt und bezeichnet jemanden, der besonders "politisch korrekt" bzw. übertrieben "gut sein" möchte. Der Begriff wird zumeist ironisch verwendet.

    Mehr dazu auch hier:

    http://de.m.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

    CzG
     
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