Die Jazzer und die Drogen

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Reference54, 8.Februar.2015.

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  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

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  2. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag Rick,

    ich sehe, Du kannst zwischen den Zeilen recht gut lesen.

    Ich möchte mich aber zu diesem Thema nicht mehr äußern als ich das bisher getan habe. Meine Antwort würde sich auf das, für mich, einzig relevante Gesetzbuch, die Bibel, beziehen. Wäre nicht gut.

    Euch allen eine schöne Zeit.

    Gruß
    Hanjo
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Guten Tag Hanjo,

    Du bringst da einen sehr wichtigen Aspekt ein, nämlich religiöse Gründe für die Ächtung aller Drogen.
    Meines Wissens ging die US-Prohibition vor hundert Jahren u. a. auf eine ausdauernde Initiative einer christlichen Frauenvereinigung zurück. Auch heute noch plädieren amerikanische Puritaner für den Verzicht auf Rauschmittel mit Verweis auf die Bibel, wobei sie sich jedoch meiner Ansicht nach auf dünnem Eis bewegen.

    Natürlich wird in den apostolischen Briefen die Trunksucht als Sünde bezeichnet und Nüchternheit in allen Belangen gefordert - doch andererseits wird ebenso ausdrücklich vor jeder Art von Askese gewarnt und der radikale Genussverzicht angeprangert.
    Nicht zuletzt hat Jesus auf einer Hochzeit aktiv für Weinnachschub gesorgt, außerdem selbstverständlich zum Essen alkoholische Getränke zu sich genommen (bekanntlich sogar beim letzten Abendmahl mit seinen engsten Vertrauten, kurz bevor es ernst wurde, also eigentlich in einer Situation, wo es auf einen klaren Kopf ankam).

    Ich finde, man muss auch als Christ nicht auf alles verzichten, das Spaß macht. So lange man sich nicht willenlos, gar regelmäßig extrem berauscht, in Abhängigkeit gerät, seinen Alltag nicht mehr bewältigen kann - in solchen Fällen sollte man sich freilich disziplinieren.
    Also: Alles in Maßen, mit Sinn und Verstand, ohne anderen sowie sich selbst zu schaden.

    Allerdings gilt hier ebenfalls das, was der Apostel Paulus für das "unreine" Essen empfiehlt: Wenn ich mit den Freiheiten, die ich mir gestatten darf, andere Christen gefährde, sodass diese in Konflikte geraten, dann sollte ich mir die Freiheiten zumindest in deren Beisein verkneifen.
    Alles GOTT zu Ehren und dem Nächsten nicht zu Schaden.


    Liebe Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Februar.2015
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  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Alles richtig. Aber wenn auf Weingenuß zur Römerzeit hingewiesen wird, sollte man nicht vergessen, dass Wein für das einfache Volk ein Grundnahrungsmittel darstellte, das in der Regel nur verdünnt konsumiert wurde.
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Danke Rick,

    genau das wollte ich suchen und zitieren, das war eine der Stelle im NT die mich sehr beindruckt hatten.
     
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  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Jo, dann wären wir beim Rauchverbot für Christen. Zumindest im Beisein anderer Christen. :)

    Warum soll man GOTT zu ehren nicht 'ne Tüte rauchen?
    Oder allgemein: Wer definiert, was GOTT zur Ehre gereicht?
    Die Wege des Herren sind unergründlich, aber wir wissen genau, was zu seiner Ehre gereicht und was nicht ...

    Nur so als Interessensfrage eines Außenstehenden ...

    Grüße
    Roland
     
  7. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Hm,

    wenn dann der Thread endgültig bei den Filosofen ist suche ich das Originalzitat aus den Paulusbriefen.

    Im Moment zerfasert die Diskussion, für mein Gefühl zumindest.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nach 7 Seiten und 127 Beiträgen passiert das schon mal....:cool2:

    CzG

    Dreas
     
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  9. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ich kanns nicht lassen, vor weiterer Polemik bitte Römerbrief Kap 14 und 15 im Orginal lesen.
    Eine Bibel ist doch sicher auch in einem atheistischen oder agnostischen Haushalt zu finden, man muss doch wissen gegen was man ist :)
    Zur Not gibt es ja auch noch das weltweite Spinnennetz.

    Es gibt übrigens noch einige weitere ähnlichen Stellen wenn man denn sucht.

    Mir hat die Stelle jedenfalls geholfen meine vorhandene intellektuelle Arroganz zu vermindern.
     
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  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

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  11. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    ist heute der 1. April?
     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja super! Das 'Weinloch' wird jetzt in 'Haschloch' umbenannt. ;-)
     
  13. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Faschingsdienstag!
     
  14. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Ich bin ja nicht dagegen, ich glaube halt nur nicht an Gott. Ist'n Unterschied.
    Ich glaube auch nicht Ra, Manitu oder Thor, und das ohne die einschlägigen Werke gelesen zu haben.
    Poly-Ateist, sozusagen.
    Bei den zigtausen Göttern der Menschheitsgeschichte müsste ich wahrscheinlich bis zum Rest meines Lebens heilige Bücher lesen, um gegen die alle sein zu dürfen.
    Unpraktikabel, dann fällt Saxophonspielen flach, daher leider abgelehnt. :)

    Apropos 'Polemik': nicht so eng sehen! Keiner will einen anderen überzeugen oder seine Position als die bessere darstellen. Ich stelle halt nur mal gerne überspitze Fragen. Manchmal muss eine Grenze überschreiten, um festzustellen, wo sie eigentlich ist, da gehören Übertreibungen und Co. einfach dazu. Weltweit wird ein Buch verkauft, in dem steht, dass ich nichts gutes tue *), das muss ich auch erstmal verdauen, da fragt keiner nach!

    nothing for unwell
    Roland

    *)
    Ps 14,1-3
     
  15. Gast_13

    Gast_13 Guest

    An Ra glaube ich schon..... Sun Ra:



    ;-)
     
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  16. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Auch hier hilft es die ganze Stelle zu lesen :)

    Man ich werde noch bibelfest hier :D:peace:
     
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  17. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Wahnsinn, was sich hier in den paar Tagen getan hat ..
    Dass das Ganze irgendwann religiös argumentiert, hätte ich allerdings nie erwartet :):D
     
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  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich wundere mich, dass das erst auf Seite 7 passiert. :) Schliesslich waren sowohl Drogen als auch Musik schon immer Bestandteil vieler Religionen.

    <kleinkindmodus>Ausserdem hab' ich garnich angefangen, das waren die anderen! Ich hab' nichts gemacht!</kleinkindmodus>

    Nee, im Ernst:
    Es gibt wenige Dinge, die so an den Grundfesten rütteln, wie die Frage, wie der Einzelne, die Gesellschaft und verschiedenen Institutionen mit Drogen umgehen. Das andere wäre Sexualität. Es gibt - nach Robert Anton Wilson - nur eine Regel, die in allesn Gesellschaften bzgl. Sexualität gleich ist: Sexualität ist nie ungeregelt. Bei den Drogen habe ich das Gefühl, dass ein ähnlicher Fall vorliegen könnte. Die drei Themen (Musik, Drogen, Sex) sind meistens interessanter als Rentenpolitik oder Arbeitspolitik, sonst hätte es schon längst mehr Aufstände gegeben, wenn ich mir anschaue, wie unsere Rentenpolitik seit 25 Jahren gepflegt gegen die Wand gefahren wird.

    Gaaaaanz anderes Thema.

    Ich selbst kann nur mich sprechen: Wenn ich zwei Dinge trenne, dann sind es Drogen und Auftritte, da trinke ich ein Glas Bier erst *nach* dem Gig. Und weitere nur, wenn ich nicht Auto fahren muss. Aber ich habe auch eine vergelichsweise kommode Lebenssituation. Das war bei den Jazzern anders.

    Wie sieht's eigentlich bei der Volksmusik aus?

    Grüße
    Roland
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Hallo Roland!

    Na ja, wenn ich damit keinen in Konflikte stürze, könnte ich es ja schon machen. :cool:

    Ja, warum eigentlich nicht? In der Bibel werden außer dem Wein keine anderen Rauschmittel erwähnt, obwohl in der antiken Welt zumindest das Opium gängig war, Griechen und Römer haben damit sogar ihren Wein gewürzt - so viel zum Thema der "Verdünnung". ;-)
    Daraus kann geschlossen werden, dass die Menschen sich damals durchaus gerne mal "zudröhnten", dies aber zumindest von den ersten Christen nicht als großes Problem angesehen wurde - so lange es eben nicht im Übermaß geschah.

    Wie gesagt, das Christentum ist nicht pauschal genussfeindlich, Tendenzen in dieser Richtung wurden sogar vom Apostel Paulus kritisiert. Askese und Mönchstum waren eher bei anderen, besonders fernöstlichen Religionen gängig.

    Mit den in dem Psalm kritisierten "Ungläubigen" sind die "Abtrünnigen" aus Israel gemeint, nicht die Angehörigen anderer Völker.
    Praktisch das ganze alte Testament handelt von der Gnade und Geduld GOTTES mit seinem Auserwählten Volk, das leider immer wieder vom Glauben abfiel und sich lieber den "Götzen" der Nachbarvölker anschloss; diese waren anscheinend viel spannender als der prosaische "Ich bin der ich bin", von dem man sich noch nicht mal ein imposantes Standbild machen durfte.

    Diesen Psalm nun einfach pauschal auf alle "Heiden" zu beziehen ist meiner Ansicht nach schon sehr gewagt und dürfte einer theologischen Überprüfung nicht standhalten.

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Rick,

    eigentlich wollte ich mich aus dieser Diskussion ganz raushalten, war dann aber doch so neugierig, den 14. Psalm nachzulesen. Ja, gemeint sind sind die "Abtrünnigen", also wohl auch Roland und ich....

    Das erinnert mich mit einem gewissen Grausen an islamische Gesetze, nach denen Abtrünnige mit dem Tod zu bestrafen sind. Die "Gnade und Geduld Gottes" im AT ist ja auch nur sehr begrenzt, wenn man an so nette Sachen wie die Sintflut, den Untergang von Sodom und Gomorra, etc. denkt. Aus diesen alten Schriften lässt sich halt alles Mögliche raus- und reinlesen. :)

    Ich halte es mit Wittgenstein: "Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern daß sie ist." (Tractatus 6.44)

    Liebe Grüße
    Helmut
     
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