Dur vs. Moll

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von the_ashbird, 21.Oktober.2011.

  1. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen!

    Angeregt durch den Thread bzgl. dem Üben von Improvisation (ich wollte diesen nicht mit dieser Frage ins Off-Topic treiben), würde mich interessieren, ob ihr eines der Geschlechter bevorzugt?!

    Mir gehts nämlich so, dass ich mich wesentlich leichter tu, Melodien über Moll-Akkorde zu "kreieren", ich bin in z.B. II-V-I-Verbindungen in Moll wesentlich "kreativer" als in Dur.

    Ich vermute, dass es irgendwie darin begründet ist, dass es mir leichter fällt, die "upper structures", vor allem die 9 und 13, aber auch die 11 (bzw. auch #11) in Melodien zu integrieren.
    Hinzu kommt, dass man durch die verschiedenen Moll-Modi irgendwie mehr Freiheiten hat sich etwas von den Akkorden zu entfernen ohne dabei gleich vollkommen abzudriften.

    Dadurch ist es für mich einfacher, weniger grundtonbezogen zu improvisieren, was die Soli dann grundsätzlich interessanter und farbreicher macht.
    (Ich neige leider sowieso dazu, Grundton und Quint zu oft zu verwenden und komm irgendwie nicht wirklich weg davon...wenn also wer einen Tipp hat, dies gezielt zu umgehen, immer her damit! :-D)

    Geht's euch auch so, oder ist eure Kreativität unabhängig vom Tongeschlecht?!

    LG Phi

     
  2. Gast

    Gast Guest

    @The Ashbird

    GANZ klar....MOLL MOLL MOLL und Dur kann man meinethalben wegwerfen oder verbieten !!

    Dur klingt für mich einfach zu flach und oberflächlich....
    Molltonarten gibt es viele verschiedene und sie haben einfach mehr Biss !!

    LG

    CBP
     
  3. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Mir gehts ähnlich wie euch. Find auch Moll besser zum Improvisieren. Ich komm dann oft in so orientalisch gefärbte Melodielinien.
    Warum das so ist? Hab mir eigentlich noch keine Gedanken dazu gemacht, Moll berührt mich einfach mehr.
    Überhaupt nicht ausstehen kann ich fröhlich, lustige Trallalamucke.....büäh
    Dur und Moll gemischt hat allerdings auch seinen Reiz.

    schönen Abend
    Bernd
     
  4. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen!

    Schön zu hören, dass ich damit wohl nicht allein dastehe.

    Dennoch werde ich mich jetzt mal verstärkt mit Dur und Mixolydisch beschäftigen, denn nur mit Moll kommt man leider auch nicht allzu weit. :-D

    Mal schauen, wie sich's entwickelt...
    LG Phi
     
  5. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    So und jetzt ich....mit genau dem Gegenteil ;-)

    Durch die Musik die ich mache hab ich mich in Dur zurechtfinden müssen/wollen. Vor allem auf der Gitarre aber auch am Sax.
    Ja, über Dur interessant zu spielen ist anders. Schwerer? Find ich nicht.

    Mir ist Dur bei weitem lieber. Das liegt aber an den Hörgewohnheiten denke ich.

    Ich horche im Moment viel Funk Music, Pop/Rock und Happyswingjazz ;-)
     
  6. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Moin (war gestern in Hamburg, da ist was hängengeblieben),

    und hier ich mit der goldenen Mitte :-D

    Ich brauche beides so dringend wie Tag und Nacht, wie Sommer und Winter, wie Sohn und Töchter, wie Kirche und Fußballfest.

    Die größere Farbigkeit erlebe ich auch bei moll, aber Dur hat bei mir oft mehr Energie, und ja, auch oft mehr Freude...

    Und dann liebe ich auch die Kirchentonarten (wie kommt das bloß???), dorisch, wenn ich herb und streng sein will, lydisch, wenn ich mich nicht so festlegen möchte, phrygisch, wenn es etwas melancholischer sein darf...

    Herzliche Grüße

    Christoph
     
  7. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich höre nicht so exklusiv hier Dur, da Moll.

    Manchmal mache ich mir einen Spass daraus, über einen Durakkord Lines zu spielen, die ich mir aus verwandten Molltonarten hole. Und umgekehrt.

    Also z. B. über Cmaj7 denke ich mehr in Am7 oder Em7.

    Oder über C7 komme ich von Em7b5 her.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
     
  8. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Ich bin auch eine Moll-ige :-D
     
  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ja, ja, nicht nur im Leben gibt es Dur und Moll . . .

    Nein, nein, auch in der Musik . . .
     
  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Gebe Toffi recht. Die Kirchentonarten sind das Salz in der Suppe. Dur und Moll eher nur ein Teil des Ganzen.
    Allerdings bedient Moll ein großes Spektrum an Stimmungen: Vom Blues über den Balkan bis zur Taiga.
    Andererseits sagt schon Robert DeNiro im Film "New York New York" Das Ideale Leben ist wie ein Dur Akkord.
    Meine Familie ist allerdings eher ein Moll Dreiklang: Ich bin die Tonika, meine Tochter ist die kleine Terz und meine Frau die Dominante. ;-)
     
  11. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    Danke für eure Antworten...
    Es scheint also tatsächlich so zu sein, dass es vielen wie mir geht. :-D

    Ich meinte mit Dur vs. Moll übrigens das Tongeschlecht und nicht Major und Äolisch Moll.
    Auch Kirchentonarten lassen sich ja einem Tongeschlecht zuweisen. Bislang hab ich mich erst mit Dorisch und Mixolydisch beschäftigt, die anderen folgen wenn die Grundlagen erstmal sitzen, aber Dorisch oder harmonisch-Moll ist für mich einfach interessanter umzusetzen als Mixolyisch oder Major.

    Um "Dur" kommt man aber wahrlich schlecht durch...ich muss einfach mal ne Zeit lang verstärkt in Dur üben. Kann ja nur besser werden! :-D

    LG Phi
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Also man kann doch auch mit Dur unterschiedliche Stimmungen ausdrücken, besonders mit Major-7-Akkorden!

    Ich kenne kaum ein melancholischeres Stück als "Watch What Happens" von Michel Legrand, auch "Dancing In The Dark" (Arthur Schwartz) oder "Here's That Rainy Day" (Jimmy Van Heusen) lassen es mir kalt den Rücken runterrieseln, in eintönigem Moll wären die strunzdoof und stinklangweilig. :roll:

    Natürlich hat Toffi völlig recht, die Mischung macht es.
    Dur und Moll sind wie Licht und Schatten in der Malerei - je besser man damit umgehen kann, desto plastischer wird das Werk. :cool:

    Und wenn einem zu einem Dur-Akkord nichts in puncto "Upper Structure" einfällt, dann improvisiert man eben über die Gegenklang-Pentatonik bei Major-7-Akkorden (z. B. bei Cmaj = Em7) oder die Moll-Parallele bei Dur-6-Akkorden (z. B. bei C6 = Am7), dann hat man wieder seine Moll-Sounds! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  13. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Hallo,
    dorisch, mixolydisch, phrygisch... analysiert Ihr die Stücke vorher oder habt Ihr das schon verinnerlicht? Geschweige denn, dass ich die Worte kaum aussprechen und mir merken kann, hilft mir das nicht wirklich weiter. Ich hatte ja zwei Halbjahre Unterricht, dort wurde dann auch II-V-I - Analysen gemacht, aber das hilft mir bei Improvisieren nicht. Ich orientiere mich nur an den Akkorden - leider. Und wenn mir einer sagt, hier musst du die dorische Skala einsetzen, dann lassen sich die Töne ja kaum auf einen Takt unterbringen... Ich weiß, mich trennt noch viel vom Wissen und Können...

    freundliche Grüße von Hewe
     
  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Rick schrieb:
    Hallo Rick
    Gegenklang Pentatonik - das sagt mir jetzt gerade nichts...könntest du dazu noch etwas mehr sagen? Was ist das, woher kommt's, wie, wann wendet man dies an?

    LG
    antonio
     
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Äh, ja!

    Der "Trick" dabei ist, nicht von einer Note zur anderen (GT GT HT GT ...) zu denken, sondern in Intervalle zum Grundton.

    Durterz, große Quarte => könnte lydisch sein
    Durterz, kleine Sptime => könnte mixolydisch sein
    Mollterz, große Sexte => dorisch oder melodisch Moll (=> hören, ob der Leitton da ist)
    Durterz, große Quart, kleine Septime => mixo #11 (vierter modus von melodisch Moll)
    usw.

    Das eine sind also die Bezeichnungen, das andere: weleche charakteristischen Intervalle habe ich?
    => Hörerfahrung!

    Schritt für Schritt. Mit dem Projekt "jeden Tag eine Skala Erhören, Erspielen, mit Herumspielen" bist Du nach 14 Tagen durch ...

    Lydisch hat einen anderen Charakter als lokrisch.

    Ich hatte Glück, das ganze Gerummel theoretisch mit Klavierunterricht vom Lehrer erzählt zu bekommen, die praktische Anwendung erfolgte dann bei Stücken. Bartok hat auch geholfen. :)

    Hörtipp: Auf einer der beiden CDs zum "Sikora" sind die Modi als Hörbeispiele.

    Liebe Grüße
    Roland
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Roland

    "Hörtipp: Auf einer der beiden CDs zum "Sikora" sind die Modi als Hörbeispiele"

    Guter Tip!!! Habe ich noch gar nicht intensiv gemacht. Im übrigen sollte ich eh wieder einige Seiten im "Sikora" lesen....

    LG

    Dreas
     
  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    @Roland

    Kleine Klugscheißerei: es gibt keine großen Quarten, nur Übermäßige. ;-)
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Das halte ich für keine Klugscheißerei, sondern eine Richtigstellung.
     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Passiert, wenn man in er Mittagspause zwischen Tür und Angel hastig was zusammentippt. :)

    Grüße
    Roland
     
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