E-Piano....welches und welche Noten für Anfänger

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von altomania, 18.April.2020.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich zitiere aus pianoo:

    „Selbst bei einem Homepiano für Anfänger gehört heutzutage eine 88er Tastatur mit Hammermechanik standardmäßig dazu.“

    Danke @Lagoona für den Link. Die Seite kannte ich noch nicht!
     
  2. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Ja, das war mir schon klar, ich habs auch viel. nicht direkt so ausgedrückt: es gibt immer noch viele dieser Klimperdinger - Keybord. Eben nur mit nem Schalter,
    das würde ich vermeiden suchen.
    Sonst, klar, die gehen alle, und wie @Thomas schrieb - Sounds gibts in Hülle und Fülle und die sind auch Geschmackssache.
    und viel. auch bisi abhängig für den Einsatzzweck.
    cheers
    Paco
     
  3. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich stand vor einigen Jahren vor enem ähnlichen Problem, dass ich zu dem geerbten Pianino noch gerne ein bezahlbares Digital Piano wollte. Einfach weil man da spät Abends den Kopfhörer anstecken und praktisch lautlos üben kann - von Spielen kann bei mir ja noch keine Rede sein.

    Ich habe mehr als zwei Jahre gesucht, auch weil mein angespartes Budget immer wieder durch überraschende Sonderausgaben anderweitig benötigt wurde. Ich habe aber den Rat befolgt und alle Geschäfte abgeklappert die Klaviere, Orgeln, Flügel, ... in Analog und Digital vorrätig hatten und ich habe versucht, mich an jedes einzelne zu setzen und ein paar einfache Tonleiter Übungen und Spielstücke zu klimpern. Mehr konnte ich ja auch nicht.

    Und ich habe sehr schnell festgestellt, dass es "das Klavier" so gar nicht gibt. Auch nicht in Analog. Es heißt zwar bei jedem Digi, das neue Spitzenmodell wäre von einem echten Flügel nicht zu unterscheiden, aber natürlich ist das reiner Werbesprech. Mit welchem Flügel müsste man denn das vergleichen? Mit dem "Boston" meiner Klavierlehrerein, mit dem "Bösendorfer" in unserem Kulturzentrum? Die sind so unterschiedlich wie Tag und nacht. Und da rede ich noch gar nicht üebr den Klang, sondern nur um das reine Tastengefühl. Beim Klang ist das noch einmal komplett was anderes.

    Die Empfehlungen von Anderen sind daher immer mit etwas Vorsicht zu genießen. Bei Klavieren ist es wie mit Schuhen, da passt auch nicht jeder, egal was der Schwager des Freundes meiner Friseurin bevorzugt.

    Aber nach einigem herum Probieren, habe ich ein Instrument gefunden, das mich klanglich angesprochen hat und im Spielgefühl irgendwie zwischen meinem Piano und dem Flügel meiren KL lag. Das war dann auch preislich noch so, dass es ins Budget gepasst hat.

    Natürlich habe ich alle Varianten der Kawai, Yamaha und Konsorten probiert, unabhängig vom Preisschild. Geworden ist es ein, das ich überhaupt nicht am Radar hatte. Ein Roland FP-30. Das hat eben zu MIR gepasst.

    Jetzt müsste ich nur auch mehr damit üben. Am Instrument liegt's nicht. :oops:

    Aber wenn man der Versuchung widersteht, ein "vollausgestattetes Profi Piano zum Schnäppchenpreis" der berüchtigten China Produktion zu nehmen, bekommt man für einen 1000er oder weniger erstklassige Digital Pianos, die auch in den nächsten Jahren noch super spielen werden. Das aufwendigste ist eine gute Klaviatur. Und das ist auch das was man später nicht einfach upgraden kann. Wenn ich also wieder einmal vor der Wahl stünde lieber ein (für mich) erstklassiges Tastengefühl und dafür nur abgespeckte Extras zu nehmen, oder lieber 350 eingebaute Instrumente, aber mit nur dürftiger Klaviatur, dann würde die Wahl wieder so ausfallen. Alles Geld in die Schokolade und nichts in die Werbung = Klaviatur schlägt Features. Letztere kann man ggf per MIDI oder PC extern ergänzen.
     
  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das (mittlerweile ehemalige*) Musikgeschäft in meiner Straße hat sein Hauptgeschäft mit Digital-Klavieren gemacht. Sie hatten Kawai und Yamaha. Ich war dort als Sax-Kunde, war aber auch immer neugierig, was sie sonst noch haben, und mir hat der eine Inhaber gesagt: Yamaha hat den besseren Namen und baut ja auch sehr gute Instrumente, aber Kawai hätte das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Roland hab ich in einem anderen Geschäft einmal ausprobiert - hat mich nicht beeindruckt. Und einen Bekannten namens Roland, der kein Roland spielt, hab ich einmal darauf angesprochen (böte sich doch an...): er hat einfach keines gefunden, was ihm gefallen hätte. Ist für mich "Dritter" unter den genannten Marken.

    * die haben wegen den immer uninteressanteren Lieferantenverträgen den Handel aufgegeben. Werkstatt und Proberaumverleih machen sie noch.
     
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  6. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das war von mir auch nicht als Empfehlung gedacht. Meine Empfehlung lautet: Selbst probieren und nicht exklusiv nur auf die bekannten Namen achten.

    Ich war weder von den (von mir getesteten) Yamaha noch von den Kawais so angetan wie die Lobeshymnen in den Foren und Produkttests es mir suggeriert haben. Die Yamahas empfand ich durch die Bank als zu schwergängig aber schwammig, die Kawais als zu "glatt" im Spiel. Ich kann's nicht erklären, aber ich konnte damit keinen guten Anschlag erreichen und fühlte mich auch nicht wohl. Dass mir der Klang der Kawais zu "hell" war, ist ebenso Geschmackssache. Und vermutlich auch justierbar. Mit Saxophonen/Mundstücken/Blättern ist es ja auch viel Bauchgefühl und wenig Name, bis man ein im Budget liegendes und individuell passendes Instrument gefunden hat.

    Hätte ich die Rolands nicht probiert (da war mir das FP-80 sogar noch lieber, aber deutlich außerhalb des Budgets), hätte ich jetzt wahrscheinlich ein Kawai ES-110 daheim. Damit wäre ich nicht unglücklich, weil ich ja im Vergleich das FP-30 nicht kennen würde. So ist es mir aber lieber. Und ich habe einen ganzen Nachmittag das Kawai ES-110, das Roland FP-30 und das Yamaha P-125 gegeneinander probiert. Alle in der gleichen Preisklasse, alle von den Features vergleichbar.

    Und dürfte ich mir einen Flügel aussuchen, dann würde ich ohne Zögern den butterweich eingestellten Bösendorf Flügel des Kulturzentrums dem Boston (Steinway) meiner Klavierlehrerein vorziehen. Bei ersterem sind die Tasten fast schwerelos, letzterer fühlt sich für mich an als würden die Tasten Kilos wiegen. Und mir ist der Klang des Bösendorfer lieber als der eines Steiway, auch wenn das alteingesessene wiener Traditionsunternehmen Bösendorfer jetzt eine Marke der Yamaha-Group ist. :rolleyes:

    Wie schön, dass es verschiedene gibt. :)
     
  7. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Uns wurde Casio sowohl vom Klavierlehrer als auch im Musikhaus empfohlen. Das Celviano AP 470 und AP 650 klingen ordentlich haben eine gute Tastatur und liegen um 1000 €.

    Aerophon.
     
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  8. maserer

    maserer Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    selbst ausprobieren und nach eigenem Geschmack entscheiden finde ich den Besten Rat...
    Geh in einen gut sortiertes Musikgeschäft und probiere alle Pianos aus, du wirst überrascht sein, wie groß die subjektiven Unterschiede sind.
    Sowohl Klang als auch Klaviatur unterscheiden sich deutlich.
    In meinem Wohnzimmer steht ein KAWAI Concert Artist CA-67, von meiner Frau täglich gespielt. Ich probiere ab und zu irgendwelche Akkordverbindungen oder Linien...
    Ausgesucht haben wir damals aus sehr vielen Instrumenten, kingen und aussehen tut es so:


    Ja, wir wollten auch am Anfang nicht so viel Geld ausgeben, aber bei Musikinstrumenten soll man nicht sparen. Man hat sie viele Jahre und man gibt so viel Geld für unsinniges Zeug aus. Meine beste Gitarre habe ich seit 25 Jahren und sie erfreut mich immer noch sehr. Welcher andere Gegenstand kann das schon von sich behaupten :)
    Viel Spaß beim ausprobieren und spielen
    Grüße
    Stefan
     
    mornewech, Thomas, Frau Buescher und 4 anderen gefällt das.
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ja, eh, aber das könnte Altomania auch, ohne hier um Rat zu fragen...

    deshalb tendiere ich generell und speziell bei Unklarheit des Bedarfes dazu, was "besseres" gebraucht zu kaufen, als um den selben Preis was nicht so gutes neues. Man kann eben um dasselbe Geld "eine Klasse höher" kaufen, und wenn es sich als Irrtum (in welcher Weise auch immer) herausstellt, hat man wenig bis gar keinen Wertverlust.
    Ich hab damals zwischen einem Nord Piano und einem Nord Stage überlegt - geworden ist es ein ein Jahr altes Stage um den Preis eines neuen Piano...
    (passt aber beides nicht zu den Anforderungen hier, nur als Beispiel zu Gebrauchtkauf)

    Für Neukauf kann man freilich "einfach" in ein Musikgeschäft mit guter Auswahl gehen und ausprobieren, was einem am besten gefällt. Für Gebrauchtkauf helfen Hinweise hier, welche Modelle interessant sein können.
     
  10. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    wenn ich das lese, lieber @bebob99 muss ich immer bisi schmunzeln, so sieht der Laie halt die [Klavier]Welt. Sorry, das soll bitte nicht übergriffig wirken,
    aber in diesem Diskurs sieht man immer die gravierenden Anfängerfehler bzw. die Anfängereinstellungen.
    Du hast noch nie ne Chopin-Sonate/Etüde oder Beethoven-Mondscheinsonate 3.Satz gespielt - spätestens dann würdest Du die Füße bzw. Pedale des GrandPianos Deiner Klavierlehrerin küssen - ne Tastatur, die Dir einen Hauch von Rückmeldung und Krafteinsatz abnötigt, um auch im HighSpeed die Kontrolle zu behalten.
    Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede...ich musste mein 1. Staatsexamen auf einem mir unbekannten, weil das spielen darauf bei Strafe verboten war - Steinway-Konzertflügel spielen, natürlich öffentlich, wir hatten 10min Einspielzeit vor Konzerteröffnung....gute Nacht, das Ding war so fein und leicht eingestellt,
    dass ich schon vorher wusste, das schaff ich nicht - und dann wars bei besagter BeethovenSonate auch nur noch ein 'Warten auf den Exodus', der prompt kam.
    Was hätte ich für einen schweren Blüthner-Flügel oder nen Standart Förster gegeben, lieber 30% Tempo runter, was ganz und gar nicht schick ist, aber sicher und ankommen ist das Credo in der Prüfung. So hab ich ne mittelprächtige Note und viele netten Anmerkungen zur Verbesserung meiner Technik erhalten, was ich ganz und gar zeitlich mal nicht gebrauchten konnte. Ergo: Sei vorsichtig mit solchen Tipps.
    Wenn ich mir die technischen Details mal genau anschaue:
    →Kawai ES 110 Tastatur RH-Compact, Tastatur Kunststoff
    und
    →Kawai MP 11 Tastatur Grand Piano, Ivory Touch Steuerung aus Holz mit 3 Druckpunktsimulationen
    →da muss ich nicht lange nachdenken, welches Teil ich mir zulege,
    ja, preislich sind die sehr hoch gefasst, gibts aber auch in Hülle und Fülle am second hand market, MP 10 & MP 9000 bzw. MP 9500 [siehe die sehr hilfreichen Anmerkungen von @visir dazu]
    alle die gleiche tolle Tastatur und das super Spielgefühl und auch das Oberflächenmaterial der Tasten ist nicht einfach ein Kunstoff, vulgo. Plaste
    wo Du immer mit den Fingern ausruschtst.
    Ein ordentlich und bisi anstrengender Tastenuntergrund ist immer von Vorteil, er gibt Dir Stabilität und ne satte Rückmeldung.
    Klar, da Du Klavierspielen nicht gewöhnt bist, kommt Dir das unsinnig vor und die butterweiche - grad die Bösendorfer- Tastatur erfreut Deine Hände,
    aber das ist ein Trugschluss, Du hast keinen ordentlichen Sound, weil Du die Tasten nur streichelst,
    Bösendorfer ist nicht umsonst einer der Marktführer an Flügelinstrumenten/Mechanik/und vor allem →Sound.
    Der klingt auch noch, wenn Du auf die Taste draufpustest oder ne Mücke drauf landen lässt.
    Das ist aber nicht Klavierspielen, den ganzen Sound in seiner Tragweite 'erspielen'
    Ich würde mich immer weigern, an so einem Instrument zu spielen [Dein Bösendorfer, ich kenn den übrigens],
    das ist wie für nen Geiger-Eleven, der grad mal den Bogen in der hoffentlich richtigen Hand halten kann,
    ne Guaneri del Gesu oder ne Stradi anzubieten.
    das ist eben leider der Trugschluss, den diese Instrumente mit sich bringen - und es ist auch ein Verkaufsargument der Klavierbauer.
    Selbst ein Kleinkind, was noch nicht stehen kann, hat einen SuperSound an dem Ding...

    aber nix für Ungut, ich wollt nur drauf hinweisen, dass es nicht immer praxistauglich ist, solche Tipps zu geben...vielen Dank.

    zu klanglichen Aspekten - das ist wie die mühsame Diskussion, welches Selmer, welches Keilwerth, oder doch das tolle Yamaha.
    nutzlos, denn bekanntlich gilt: gustibus non erat disputandum
    und grad bei Klavieren ist alles möglich und machbar, an den elektrischen/elektronischen noch viel mehr.
    Da muss jeder selber seinen Weg, bzw. dessen Klang finden,
    und darum gehts dem threadsteller mal sicher vorderhand auch nicht.
    in dem Sinne
    Tastenfröhlichen Sonntag
    lG
    Paco
     
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  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Nun, Du betrachtest das gerade auf sehr hohem Niveau:

    aber:

    Sie hat als Kind zwei Jahre gelernt und will das als Nebeninstrument wieder aufgreifen, in Richtung Jazz. Ich denke, dass Chopin und Beethoven da nicht unmittelbar anstehen.

    Nichtsdestrotrotz ist ein Hinweis, auf Qualität zu achten, immer hilfreich. Aber es kommt halt auch darauf an, was man jeweils braucht.

    (ich bin an einem Blüthner-Flügel aufgewachsen - ich finde, dass der recht leicht geht - ?)
     
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  12. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    @Paco_de_Lucia
    Du bist aber ja auch kein Profi-Pianist, oder?
    Profis kommen normalerweise mit unterschiedlichen Klavieren gut zurecht, weil sie schon auf sehr verschiedenen gespielt und geübt haben.
    Horowitz hatte auch einen besonders leicht eingestellten Steinway, Rachmaninow dafür einen eher straffen.
    Ältere Instrumente hatten früher etwas leichtere Hämmer, waren dadurch eher leichtgängig und auch darauf war virtuoses Spiel üblich.
    Die Geschmäcker sind definitiv verschieden und auch Profis greifen bei Digital Pianos dem individuellen Geschmack entsprechend zu unterschiedlichen Marken. Der eine hat ein Roland RD2000, der andere ein Kawai MP7 SE, der vierte ein Yamaha und wieder ein anderer ein Nord Piano, etc. Man kann eben nicht sagen Kawai sei das beste, fertig. Du scheinst da vieles auch nicht zu kennen, z.B. Stichwort Avant Grand, wenn wir mal über high end Digi Tastaturen sprechen.
     
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  13. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Danke für den wichtigen Beitrag aus der Praxis aber nocheinmal:

    ICH GEBE KEINE TIPS! Also bitte, wer auch immer glaubt, sich meiner Meinung anschließen zu wollen oder sie ablehnt - es ist MEINE ureigene und persönliche Einstellung und daher für andere völlig irrelevant. Mein einziger Tip ist.

    Ja, das ist OK. So it das ja auch gedacht. Ich formuliere die Dinge ganz bewusst immer etwas kontrastreich. Ich konnte bisher gut darauf vertrauen, dass der "gemeine Leser" hier das differenziert beurteilen kann.

    Meine KL ist ja nicht doof. Die hat sich den "schweren" Flügel schon ganz bewusst und aus gutem Grund so ausgesucht. Ich habe die beiden Extreme auch nur erwähnt um zu zeigen, dass es so etwas wie "den Flügel" gar nicht gibt. Jede Aussage eines Digital Piano Herstellers "spielt sich genau wie ein Konzertflügel" kann also nur ein Witz sein. DIE Info wollte ich auf jeden Fall rüber bringen.

    Auch beim Saxophon gibt's Leute die lieber einen höheren Blaswiderstand haben und solche die leiber gaaanz zarte Blätter spielen. Kommt dann ja auch aufs Repertoir und den angestrebten Sound an. Und darauf, ob es sich wirklich auszahlt für "den Wiedereinstieg in Richtung Jazz nach zwei Jahren Unterricht" die Finger auf eine "extra schwergängige" Klaviatur zu trainieren, nur weil man damit die Mondscheinsonate vielleicht ohnehin nie spielen können wird.

    Aber einen technischen Hinweis hab ich noch. Das genannte Kawai MP11 hat eine bemerkenswerte Tastatur. Selbst für Laien. Sehr lange Tasten. Man kann damit auch weiter innen auf den Tasten noch gut spielen. Die meisten Digital Pianos haben die kurzen Tasten eines Pianino.
    Aber man muss wissen - es ist ein "Stage Piano". Also ohne eigene Lautsprecher. Man muss das immer mit einer Lautsprecheranlage verkabeln oder nur mit Kopfhörer spielen.

    Druckpunkt und drei Sensoren sowie "Yvory Touch" hat übrigens das Roland auch. Es greift sich deutlich besser an als die Kunststoff Auflagen auf meinem Pianino. Holztasten hat es keine. Ob DAS jetzt wirklich ein essenzielles Feature ist, habe ich nie heraus gefunden. Ich denke mal, das hat was mit der Kraft/Beschleunigungs Kurve zu tun und wie sich der Fingerdruck auf die Bewegung der Taste auswirkt. Aber inwieweit das (unsichtbare) Holz hier tatsächlich ein anderes Verhalten zeigt als ein vergleichbar gewichtetes und ebenso steifes Kunststoff Teil ist mir nicht bekannt. Wenn Profis testen sind das immer Äpfel mit Nüssen (noch nicht einmal Birnen) und konkrete Messwerte will niemand vorlegen. Ein Bisschen Mythos muss bleiben. Einen Einfluss auf den Klang hat es am DP ja sowieso nicht.

    Aber wenn wir schon DISES Fass aufmachen, dann doch gleich ein Kawai VPC1. Das IST mehr oder weniger eine Flügel Tastatur ohne den Filzkopf. Aber eben nur das. Nicht nur keine Lautsprecher sondern auch keinen Klangerzeuger. Ein "Master Keyboard". Da muss also zwingend ein MIDI Instrument dran gesteckt werden das den Klang erzeugt, der dann über eine Beschallungs Anlage abgegeben oder eben gleich aufgezeichnet wird. Ein typisches Studio Equipment. Aber eben ein Flügel ohne den ganzen Kasten dran.

    Nochmals. Nur weil ich hier wieder "Roland" geschrieben habe - das ist ausdrücklich KEINE Empfehlung.

    Aber wir machen schon wieder was wir immer machen: Technische Feinheiten. Für den im Eingangspost angestrebten Zweck ist das vermutlich überhaupt nicht relevant. Praktisch alles was die Marken Hersteller heute auf dem Markt haben ud mit "gewichteter Hammermechanik" ausgerüstet ist, ist dafür geeignet. Ich möchte hier gerne auch mal KORG erwähnen. Und auch Casio wurde schon genannt. Die können nicht nur billige Digital Uhren und Plastik Musik Spielzeug herstellen. Da darf man sich ruhig mal unvoreingenommen dran setzen und sehen was passiert.

    Aber wenn wir hier Sax Anfängern gerne raten "Wenn Du nicht viel rum probieren kannst, nimm ein Yamaha 4xx, da kann man nicht wirklich was falsch machen. Es greift sich gut, es klingt anständig und die Intonation passt auch" dann kann man für die gleiche Frage im Piano Bereich auch sagen: "mit dem Kawai ES-110 / Yamaha P-125 / Roland FP(30,50,60,90) / Casio PC oder AP macht man nichts grundsätzlich falsch." Je nach Geschmack eher als Stage-Variante oder als schickes Möbel. Unabhängig von der Technik muss man das Teil ggf. ja noch der Familie "verkaufen".

    Den Vierjährigen, hochbegabten Sprössling und künftigen Star Pianisten setze ich wenn es geht zu einem guten Lehrer an einen guten Flügel. Nur sicherheitshalber.

    Und als nächstes sprechen wir über Lern und Übungsmatereial. DIE Frage ist ja noch ganz unbeantwortet. ;-)
     
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  14. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Was soll das Deiner Meinung nach sein?
    ich hab für mich 2 Diplomkonzerte in Klavier gespielt, Schwerpunkt 1x Schulpraktisches Klavierspiel, 1x Konzert,
    ich denk, dass ich, zumindest für mich, weiß, an was für Tasten ich spielen möchte, wenn ich denn muss
    Absolut! mein erster Klavierlehrer hat mir immer eingebläut: auf nem Steinwey kann jeder spielen, aber Du musst auf ner Bierharfe genauso gut spielen können.
    ja, alter Hut, der Horowitzflügel, aber das hatte nix mit leichtem Spiel zu tun, sondern damit, dass er die Töne [Tasten] quasi 'angestrichen' hat, nicht wie die 'gemeine Klavierschule' lehrt: den Finger wie nen Ambos draufhauen
    naja, da gehe die Meinungen auseinander, ich kennen ihn leider nicht persönlich und kenne auch keinen, der ihn kannte, um O-Ton/bzw O-technik befragen zu können.
    Wir reden aber nicht vom Hammerklavier aus Beethovens Zeit, und auch nicht von den Instumenten von Paul Baruda-Skoda,
    ein 1923 Blüthner [Leipzig] hat einen so schweren Anschlag, dass Du glaubst, jemand hat Dir aus Bosheit Leim auf die Filze geschmiert. nur mal dazu
    Absolut. das schrieb ich auch - für nicht Lateiner: mein Zitag: die Geschmäcker sind verschieden [freie Übersetzung]
    und: wieder wird hier auf das MP7 verwiesen, was für mich pianistisch nicht die optimale Tastatur hat, als Keybord für den Bühneneinsatz aber super ist.
    fürs elektrische Klavierüben würd ich aber immer das MP11 [aktuelles Modell] vorziehen
    Genau dafür mag ich das Forum so - diese ewigen Palawer.
    Natürlich kenn ich vieles nicht, wozu auch, mir reicht ein Kawai. Punkt - und nein, ich hab nicht mal eines, ich hätte es aber wahnsinnig gern - ist eine finanzielle Entscheidung. Ich spiele seit 15 Jahren ein Kurzweil PC88 - Ups!
    Und wir können gern über Tastaturen sprechen, aber bitte dann in einem eigenen thread.

    @bebob99 → ich hätte jetzt gern hier so einen Daumen Hoch! gepostet - aber ich find die Figur nicht - @Adim hilf!

    → nur:
    Guter Lehrer - Unbedingt! Guter Flügel - nix da, soll sich abquälen an einer Bierharfe, wo er schon mal gleich noch den Stimmschlüssel mit dazu bekommt ;-)
    Schön kann jeder.....→ das reflektiert gleich den Thread von Ton Scott über die mangelnden Technikkenntnisse seiner Studenten....

    Dann hast halt Schmackes in die Proatzn ;-)
    nein, es sind die 1915er → 1935er Modelle, die sehr schwergängig sind,
    das war dem Soundkonzept geschuldet, wird gern für Romantik gespielt.
    Aber die haben auch ganz normale 'einfache' Tastaturen, einfach so ne Normalverteilungskurve.
    Ein moderner Yamaha Typ C ist auch nicht gerade sehr leicht. Ich empfinde den auch als
    - noch nicht anstrengend, aber von selber spielt der nicht.
    der von Bebop99 beschrieben Bösi spielt quasi von allein, der ist aber auch sehr leicht eingestellt,
    und: das kann man alles nachjustieren, mittlerweile ne breite Range....

    cheers
    Paco
     
  15. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    @Paco_de_Lucia Noch zwei Hinweise, dann verschone ich dich mit „Palawer“ (Danke für die Polemik): 1. Du hast deine Examens-Erfahrung so geschildert, dass es für mich so rübergekommen ist, als wäre für dich der leichtgängig regulierte Steinway beim Examen unspielbar gewesen. Dem wollte ich widersprechen mit der Aussage, dass professionell ausgebildete Konzert-Pianisten (mit Studium, und ich meine nicht auf Lehramt oder als Klavierpädagoge, was in keinster Weise wertend gemeint ist) auch mit leichtgängigen Flügeln normalerweise kein Problem haben. Wer hier mitliest, soll mMn nicht den Eindruck gewinnen, jede Tastatur, die leichtgängiger als beim MP11 wäre, sei schlecht, auch wenn du das so nicht gesagt hast.
    2. Das aktuelle Modell ist KAWAI MP11 SE, nicht mehr das MP11. Gruß vom Erbsenzähler ;)
     
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  16. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    uffa!
    War nicht bös gemeint, sorry.
    So war's auch gemeint - wir spielten im Unterricht an soliden, sehr guten Förster-Flügeln, geübt wurde an ruinösen ausgeleierten Teilen, aber es gab keine anderen Instrumente in den Überäumen, und der Steinway war nur für Konzerte im großen Saal, an den kamste nicht ran.
    der lief zu leicht - und ja - ich habe unzureichende Technik für das Instrument, geb ich gern zu, daher bevorzuge ich ein schwerer gängiges Tastaturgerät.

    ich bin beides, hab sogar paar Semester Chorre abgerissen, aber ich würde mich nicht zutrauen, so ein tolles Teil - beherrschend zu spielen.
    Ich kann halt die Tasten drücken. und ein anspruchsvolles Programm braucht leider auch die dazugehörte Technik.
    und glaub mir, auch spielenden Pianisten geht der Frack, wenn die Tastatur zu leicht lauft....da wird dann gebastelt.
    ja das stimmt, der Eindruck soll nicht entstehen, war aber auch eher ein Sidekick zum besagen Bösi von Bobop99.
    die ganzen elektrischen Teile können da eh nicht mit. das ist ne ganz andere Welt, zumal beim Piano die ganze Mechanik und Tonerzeugung völlig anders lauft, als bei digi-pianos.

    sorry, für mich alles eines...I-Tupferl-Reiterei ;-)

    da hast schon Recht - Ordung muss bleiben.
    schönen Sonntag
    cheers
    Paco
     
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  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Vielleicht sollte sie einfach einen Steinway-Flügel kaufen? Dann wäre sie auf der sicheren Seite?

    Ganz ehrlich, wenn ich etwas benötige, dann kaufe ich es ohne Tips des Forums oder schreibe einen konkreten Foristen per PM an.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.April.2020
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  18. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    naja, nicht so mein Geschmack, mein Lieber...
    ich bevorzuge einen →Fazioli
    der 212er ist super toll, der 228er macht richtig Druck und passt noch super ins übliche Wohnzimmer [Standardneubau].
    fantastische Teile.
    ansonsten: Kawai MP11SE, MP10, MP9500, MP9000 in absteigender Reihenfolge.
    und damit sich Foristen jetzt nicht düpiert vorkommen - das ist nur meine Meinung, das würde ich auswählen.
    das ist absolut bestens Anfängertauglich → über den Fortgeschrittenen → bis hin zum Dauerbühneneinsatz.
    Und ja - ich würde mir auch einen Pianospieler mitnehmen, der mir die Tastatur/Pianotechnische Seite checked, eh ich mir sowas kaufe.
    aber auch da setzte ich mich dem Geschmack und den Leidenschaften eines anderen aus - ergo - wie im Forum.
    cheers
    Paco
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Ironie wurde verstanden?

    Ja - Kawai baut gute digitale Pianos. Yamaha, Casio und Roland aber auch. Bei unter 1.000 Euro sind alle sehr ähnlich.
     
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  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    definitiv nicht, schon gar nicht als Kind damals

    ach so... unserer ist von 1905 und...
    (ein zwei Meter vierzig Konzertflügel in einem Wohnzimmer - wehe, es macht wer den Deckel auf...)
     
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