Echo Jazz 2016

Dieses Thema im Forum "Workshops / Meetings / Konzerte" wurde erstellt von summertime, 28.Mai.2016.

  1. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Heute, Samstag 28.05.2016, überträgt der NDR eine Zusammenfassung des "Echo Jazz 2016". Die komplette Preisverleihung ist hier zusehen.

    Jazz, Jazz und noch mal Jazz: Am heutigen Donnerstagabend wurden die Preisträgerinnen und Preisträger des ECHO JAZZ mit einer eindrucksvollen Gala auf Kampnagel gewürdigt. Jazz-Koryphäe Gregory Porter eröffnete mit seinem Song „Don’t Lose Your Steam“, bevor er in seine Zweitrolle als Co-Moderator wechselte und gemeinsam mit Götz Alsmann durch den Abend führte. Weitere Live-Künstler des Abends waren Lars Danielsson & Cæcilie Norby, Tigran Hamasyan (Instrumentalist des Jahres international Piano/Keyboards), Ibrahim Maalouf (Instrumentalist des Jahres international Blechblasinstrumente/Brass) und Anke Helfrich (Instrumentalistin des Jahres national Piano/Keybords). Das NDR Fernsehen zeigt die Highlights der Show übermorgen, am 28. Mai, ab 23:25 Uhr.

    Emotionaler Höhepunkt des Abends war die Hommage an Roger Cicero, der im März dieses Jahres überraschend gestorben war: Eine Videoeinspielung zum Leben des Jazzmusikers endete mit dem Stück „The Long and Winding Road“, noch gesungen von Cicero selbst. Die drei Preisträger Nils Wogram, Giovanni Weiss und Benny Greb setzten den Titel im Anschluss zusammen mit Maik Schott und Hervé Jeanne aus Ciceros Band instrumental auf der Bühne fort.

    Mit der Vergabe des ECHO JAZZ für das Lebenswerk eines Künstlers erreichte der Abend einen weiteren bewegenden Moment: Wolfgang Dauner nahm seine Trophäe aus den Händen von Jan Hofer, Chefsprecher der ARD Tagesschau und bekennender Jazz-Fan, entgegen und sagte, er sei „sehr überrascht, dass diese Ehrung so früh kommt, denn das Werk ist ja noch gar nicht abgeschlossen. Vielen Dank für diesen Preis, aber das war‘s noch nicht. […] Ich mache weiter Jazz!“ Das Publikum ehrte den Ausnahmemusiker mit Standing Ovations.

    Neben Jan Hofer wurden die Auszeichnungen in diesem Jahr von den Schauspielerinnen Nina Petri und Stephanie Stumph, Moderatorin Johanna Klum, ECHO JAZZ-Jurymitglied Stefan Gerdes, den Musikerinnen Y’akoto und Cäthe, Jazzpianistin Julia Hülsmann und Komponist, Dirigent und Jazzmusiker Wolf Kerschek überreicht.


    Gruß

    Jürgen
     
  2. last

    last Guest

    Danke für den Tipp! Ich hab's aufgenommen...
    :) last
     
  3. buffet

    buffet Nicht zu schüchtern zum Reden

    Die Wiederholung läuft gerade auf MDR. Was sagte die Laudatorin über Benny Greb gerade? "Er vermittelt sein Wissen an Drummer und sogar auch an Musiker." :D Ist ja nett...
     
  4. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    leute, tut euch so eine scheisse doch nicht mehr an. das ist mittlerweile schon skript reality. für´s tv zurechtgeschnitten.
    wer es schafft, sein sax irgendwie ein paar jahre festzuhalten, einige cds veröffentlicht hat (und ein paar gleichlautende kritiken in den sich gleichenden magazinen bekam) wird geehrt.
    ähnlich wie bei den mimen. die werden tatortkommissar-In.
    wie oft wurde schon der -neue- star am altsax hochgelobt? die -eigenständige- sängerin? eben, jedes jahr aufs neue. und jedes jahr frag ich mich, was aus denen wohl geworden ist.
    demnächst laufen die -stars- und preisträger vorher noch auf dem roten teppich zum foto vor der werbetafel.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.August.2016
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  5. last

    last Guest

    Du hast einerseits schon recht, aber das...

    ...muss man erst mal schaffen....

    LG
    last
     
    Zappalein R.I.P. gefällt das.
  6. flar

    flar Guest

    Moin, moin


    So lange man Jazz einfach nur spielt ist das eine gute Sache,
    man darf eben nur nicht auf die Idee kommen ihn dem Volk zu präsentieren,
    dann wird er schlecht!

    :lol::lol::lol:

    Viele Grüße Ralf
     
  7. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    danke dir. genauso habe ich es gemeint!!!
    vielleicht noch etwas konkreter: dem -richtigen- volk schon.
     
  8. nkmer

    nkmer Kann einfach nicht wegbleiben

    Also, da wird immer moniert, dass Jazz ein Nischendasein führt, im Radio nicht hinreichend repräsentiert wird und Im Fernsehen bestenfalls mal ab 23:50 Uhr zu sehen ist.......

    Und dann gibt es da eine (zugegebenermaßen kommerzielle) publikumswirksame Preisverleihung ----------------- und das ist dann auch nicht richtig.
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Ja, denn die lief ja wieder mal erst nach 23 Uhr - so wird das nix mit der Publikumswirksamkeit. :-?

    Deshalb: SOLCHE "Werbe-Sendungen" bitte zur Prime-Time und nach 23 Uhr dann wie üblich die ANSPRUCHSVOLLEN Konzertmitschnitte - anstatt solche Sendungen im Spätprogramm und dafür KEINE Konzertmitschnitte mehr, weil man ja schon die Echo-Verleihung gezeigt hat, was angeblich für den Rest des Jahres an Jazz reichen muss...
     
    flar gefällt das.
  10. flar

    flar Guest

    Moin, moin Zappalein


    Ich glaube Du hast mich mißverstanden!

    Aber schon klar, das "richtige-Volk", also vermutlich die wenigen "Wissenden" die "Qualität" auch "richtig" beurteilen können, damit man schön weiter in der stillen Ecke rum nörgeln kann das sich kein Aas für gute Musik begeistern kann.
    Wo kommt man auch hin wenn die plötzlich mehr Leute gut finden würden, man wäre ja seiner Exklusivität beraubt.

    Allein die Vorstellung eines roten Teppichs im nächsten Jahr und im darauf folgenden wird das Ganze wegen dem Ding womöglich noch um 20:15 in der ARD gesendet!
    Nee da macht das tief versunkene mitleidige "nurichweißwaswirklichgutist" hören von Musik dann auch keinen Spaß mehr.

    Sollte Jazz wirklich tot sein dann ist er ermordet worden,
    und zwar von Jazz Liebhabern und Musikern die lieber unter sich bleiben!

    Ich bin ja viel in Rock'n'Roll und Rockabilly Kreisen unterwegs da gibt es so etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre irgendwelche Leute die mit einem Neuflagen dieses Stils Erfolge feiern, Ende der 60'er Sha Na Na, Ende 70,er der schüttel Stephan (Shakin' Stevens) oder auch eher regional z.B. Dick Brave / Sascha dazu noch Filme und Musicals.
    Für die "echten" und "wahren" Fans ist so etwa zu den entsprechenden Zeiten natürlich immer alles kalter Kaffee gewesen und wurde weitetst gehend ignoriert!

    Aber die neu gewonnenen Freunde dieser Musik werden bei Konzerten oä. von den "Wissenden" nicht schief an geguckt oder bemitleidet, die werden einfach mit genommen und man hat Spaß zusammen. Zehn Jahre später sind die dann die "alten Hasen" die den nächsten Neulingen stecken wo man die heißesten Scheiben bekommt.

    Diese Art der "Willkommenskultur" ist im Jazz glaube irgendwann zwischen "Take five" und "Bitches Brew", lange vor dem Jazz selber, aus mir unerklärchen Gründen ausgestorben.

    So habe ich es jedenfalls bei meinem immer mal wieder auf keimendem Interesse für Jazz in den frühen 80'ern des öfteren erlebt das man in Jazz "Kreisen" gerne unter sich bleibt und daran hat sich anscheinend bis heute nichts geändert! Ganz im Gegenteil!!!

    Also heben wir uns den roten Teppich für die entgültige Beerdigung auf, da macht er sich vielleicht ganz gut!;)

    Viele Grüße Ralf
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @flar

    Selbst hier im Forum wird auch die Meinung vertreten, dass Jazz elitär ist, schon immer war und es zu sein hat.

    Was natürlich völliger Unfug ist....;)

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.August.2016
    bluefrog gefällt das.
  12. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Frei nach Gauck: Nicht die Jazz-Eliten sind das Problem, sondern das Hör-Volk.
     
  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    mag sein, das ich dich missverstanden habe. jedenfalls deute ich deine bemerkung so wie ich es sehe.

    ...Aber schon klar, das "richtige-Volk", also vermutlich die wenigen "Wissenden" die "Qualität" auch "richtig" beurteilen können, damit man schön weiter in der stillen Ecke rum nörgeln kann das sich kein Aas für gute Musik begeistern kann.
    Wo kommt man auch hin wenn die plötzlich mehr Leute gut finden würden, man wäre ja seiner Exklusivität beraubt...


    ich bin kein wissender, nur jemand der sieht wie jazz heutzutage präsentiert und unter die leute gebracht wird. qualität? klar, wahrscheinlich war sie nie höher als heute. die jungen musiker heutzutage können (fast) alles. nur haben sie ein ganz grosses problem. sie hören sich alle gleich an. weil sie alle das gleiche gelernt haben. alles das gleiche prinzip. ich habe in meinem cd regal mindestens 50 cds von den -neuen hoffungen- stehen. wenn du dir die mühe machst und sie am instrument/gesang vergleichst, merkst du sehr schnell warum es stinkelangweilig geworden ist. es hat den anschein, dass sie alle an der gleichen uni und bei dem selben prof studierten und im selben studio ihre cds aufnahmen.
    schaue dir doch mal in der röhre ihre filmchen an. zu 90% standards, mid tempo, ballads. die stehen alle da als hätten sie ne feile im arsch. völlig unscheinbar und nicht in der lage aus sich heraus zu gehen. scales and chords zombies. welche exklusivität sollte da geraubt werden?

    ...Sollte Jazz wirklich tot sein dann ist er ermordet worden,
    und zwar von Jazz Liebhabern und Musikern die lieber unter sich bleiben!....

    genau. da stimmen wir wieder überein. und genau von diesen sog, liebhabern die jeden scheissdreck was ihnen vorgesetzt wird beklatschen und bejubeln, ohne zu wissen warum. wenn ich nur die laudatoren höre und was die einen mist verzapfen... (reich ranicki hat damals seinen preis nicht umsonst abgelehnt und gemotzt. ok, es war eine andere, noch schlimmere wiese.)

    ...Aber die neu gewonnenen Freunde dieser Musik werden bei Konzerten oä. von den "Wissenden" nicht schief an geguckt oder bemitleidet, die werden einfach mit genommen und man hat Spaß zusammen. Zehn Jahre später sind die dann die "alten Hasen" die den nächsten Neulingen stecken wo man die heißesten Scheiben bekommt...

    so sollte es sein. und schön, das es bei euch hillibillys so ist. aber wo sind denn bitte die -alten jazzhasen- von vor 10 jahren? die ganzen hoffnungsträger kannst du doch an 2 fingern abzählen. und warum? kein mensch wollte diese langweiler später mehr hören. seid doch mal ehrlich und fragt euch selber, wieviele dieser hochgelobten cds ihr besitzt und noch HÖRT?

    ...Diese Art der "Willkommenskultur" ist im Jazz glaube irgendwann zwischen "Take five" und "Bitches Brew", lange vor dem Jazz selber, aus mir unerklärchen Gründen ausgestorben...

    das -welcome- ist nicht nur im jazz ausgestorben.

    ...So habe ich es jedenfalls bei meinem immer mal wieder auf keimendem Interesse für Jazz in den frühen 80'ern des öfteren erlebt das man in Jazz "Kreisen" gerne unter sich bleibt und daran hat sich anscheinend bis heute nichts geändert! Ganz im Gegenteil!!!...

    die frühen 80er hätte ich sehr sehr gerne als livejazz konsument und cd käufer zurück. DIESE vielfalt ist leider AUSGESTORBEN.

    ...Also heben wir uns den roten Teppich für die entgültige Beerdigung auf, da macht er sich vielleicht ganz gut!...

    auch hier haben wir uns nicht missverstanden
     
    Rick gefällt das.
  14. flar

    flar Guest

    Moin, nochmal Zappalein

    Genau da liegt für mich "der Hund begraben".

    Shakin' Stevens will heute auch kaum noch einer hören, aber die Leute die durch ihn an den Rock'n'Roll heran geführt wurden sind zu einem großen Teil heute noch Fans der Musik an sich, Konzertbesucher und, jetzt kommt das böse Wort (!) Konsumenten von Tonträgern aus diesem Bereich, sein es nun aktuelle oder eher historische Aufnahmen
    Davon können bestimmt bei weitem nicht alle Bands die diese Nischenmusik spielen leben, aber mehr als im Jazz und auch die anderen können sich meistens zumindest über gut besuchte Konzerte freuen.

    Ich habe übrigens heute nachmittag meine Platten und CDs neu sortiert.
    Die alte Ordnung war ein Regal, bzw. Schublade für CDs, mit Elvis Presley, Frank Zappa (nach Veröffentlichungsdatum sortiert) und Humor.
    Humor umfaßt alles zwischen Heinz Erhardt und Torfrock, dazu noch so ein paar Sampler mit aktueller Party/Hitmusik von etwa 79/80 (die sind richtig lustig!) und ist äußerst wichtig, rechtzeitig angewandt bleibe ich immer bei guter Laune!
    Alles andere ist, egal welche Musikrichtung, alphabetisch sortiert, Rock'n'Roll und Blues Sampler nach Plattenfirmen auch nach dem ABC.

    Ich habe jetzt mal alle Jazz Platten und CDs aussortiert, das sind erstaulich viele.
    Die stehen jetzt zwischen Fips Asmussen und Günter Willumeit unter Humor weil ich ich den künstlerischen/künstlichen Leidensdruck der Jazz Fans echt amüsant finde!
    :lol::lol::lol:

    So un nu is vorbi mit dissen bierernsten Kroms

    :pint:

    Viele Grüße und allen ein schönes Wochenende Ralf
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Moin Ralf,

    grundsätzlich verstehe ich, was Du an den "Jazz-Fanatikern" kritisierst, aber diese sind heute auch nur noch eine verschwindende Minderheit, ihre große Zeit war vor Jahrzehnten.
    Aber ganz ernsthaft wirklich LEBEN kann man vom Jazz immer noch besser als von sonstiger "Popularmusik", gerade wegen des elitären Anstrichs und des künstlerischen Anspruchs.

    Country & Western, Hillbilly, Rock'n Roll, das sind vorwiegend Tanzmusik-Richtungen, gut für Partys o. ä. Aber dafür wird nicht so viel Geld ausgegeben wie für repräsentative Veranstaltungen, Empfänge, Präsentationen, Messen, Galas, Abendgesellschaften - da stehen meistens gut bezahlte Musiker und spielen, na, was wohl? ;)

    Man kann mit vielen gut besuchten Auftritten wenig verdienen und mit wenigen exklusiven mehr, die absolute Besucherzahl sagt noch nichts über die Lebensbedingungen der Musiker aus.
    Gerade Großveranstaltungen generieren hohe und unvorhersehbare Unkosten, Veranstalter sind oft froh, wenn sie bei null rauskommen. Und an den Plattenverkäufen verdienen auch die Musiker zuletzt...

    Umgekehrt sehe ich gerade in letzter Zeit wieder neues Interesse junger Leute am Jazz, speziell an den klassischen Richtungen. Aussterben wird Jazz wohl nie, dafür ist er auch viel zu anpassungsfähig, zu eklektisch. Er wird sich nur immer weiter verändern, neue Strömungen aufsaugen und zu etwas Neuem verarbeiten, wie er das schon seit inzwischen hundert Jahren tut.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin Rick

    Ich kann das nur sehr begrenzt beurteilen. Die wenigen professionell arbeitenden Rock'n'Roll und Rockabilly Bands, oder von mir aus können wir das auch auf den Blues Bereich mit ausdehnen, die mir persönlich bekannt sind Leben tatsächlich fast ausschließlich von eben diesen Partys!
    Die gegeben teilweise zwar auch Unterricht, aber sehr viel weniger als viele mir bekannte Jazz Musiker.
    Und sie spielen dann auch noch für "ihr" Publikum das auch tatsächlich wegen der Musik gekommen ist!

    Ich spiele selber ja in einem ganz andern Bereich aber Empfänge und Präsentationen finde ich meistens ziemlich nervtötend, da muß es für mich dann musikalisch schon sehr gut laufen damit es richtig Spaß macht. Galas sind gut wenn es richtig läuft, finde ich oft sehr abhängig vom Publikum. Für Abendgesellschaften sind wir, auch unverstärkt, etwas zu laut!;)
    Aber ich bin zum Glück nicht darauf angewiesen und muß das nicht zwingend machen.:cool2:
    Und jeden Abend Rock'n'Roll kann einem vielleicht auch auf den Sack gehen, weiß ich nicht.

    Wie es mit dem Jazz weiter geht, oder auch nicht, werden wir sehen. Viele Anhänger dieser Musik tragen jedenfalls meiner Meinung nach durch die generelle Ablehnung einer wie auch immer gearteten popularisierung ihrer Musik nicht sonderlich zum deren Erhalt, bzw. Verbreitung bei!

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.August.2016
  17. Rick

    Rick Experte

    Moin moin, Ralf!

    Freiwillig oder weil sie weniger Nachfrage haben? ;)

    Ich habe mich in letzter Zeit mehr aus dem Unterrichten zurückgezogen, kann mir das glücklicherweise auch leisten. Die paar Privatschüler, die ich gerade habe, sind alle sehr nett, "handverlesen", aber wieder für eine Musikschule oder so "am Fließband" zu arbeiten kann ich mir heute nicht mehr vorstellen.

    Machen wir Jazzer ja sowieso auch. Aber es wäre schrecklich, nur darauf angewiesen zu sein, weil die meisten Clubs bekanntlich immer weniger zahlen, man spielt nach meiner Beobachtung vielerorts nur noch "auf die Tür". Das muss man sich eben durch andere Verdienstmöglichkeiten (= Dienstleistungsmusik) finanzieren.

    irgendwann ist das alles Routine, auch nicht anders als morgens zur Arbeit zu gehen. Wir motivieren uns dann meistens gegenseitig - mit fantastischen Kollegen zu spielen ist ein großes Vergnügen, fast vergisst man, dass da noch Publikum ist, wenn es richtig schön vor sich hin swingt!

    Oh ja - denn Du MUSST gut drauf sein und die Leute mitreißen, wenn nicht, warst Du "schlecht". Man macht sich völlig vom Publikum und dessen Launen abhängig, und wenn man mal mies drauf ist, wird eben zu Drogen gegriffen. Es ist eine Art Prostitution, zumindest ein großes Theater - mehr als beim Hintergrund-Gejazze, denn man muss bei der "Partymucke" Begeisterung und Freude darstellen, egal, wie man sich selbst fühlt... :roll:

    Wenn der Jazz weiter verbreitet wäre, dann wäre er weniger exklusiv, also weniger etwas, womit reiche Leute protzen kön - Stopp! Natürlich hat keiner etwas gegen mehr Verbreitung, aber man ist es nach den Jahrzehnten, wo immer wieder versucht wurde, Jazz irgendwie zum Massenphänomen zu machen, auch einfach nur leid, ständig gegen Windmühlen zu kämpfen.
    Jazz hat seine Nische, da geht es ihm gut, mehr muss gar nicht sein, finde ich.

    Auf jeden Fall kann man von mir aus auf eine "Verpoppung" wie bei diesen Echo-Galas gern verzichten, solche Oberflächlichkeit ("großer Musiker", weil viele Platten verkauft - das könnte man auch über die "Amigos" sagen!!) wird dieser Musik einfach nicht gerecht.


    Viele Grüße
    Rick
     
    jabosax gefällt das.
  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    wenn sich der Jazz an manchen Ecken weniger exklusiv und elitär gerieren würde, dann wäre er vielleicht auch weiter verbreitet....

    vielleicht auch mit solchen Veranstaltungen? Tut es den daran Beteiligten weh, auch wenn sie einmal mehr lächeln müssen als ihnen zumute ist?
    Wer nix macht, was der Masse auch nur annähernd "gefällt" wird von der Masse auch nix bekommen..... das kann man so machen, wenn man seinen hohen Ansprüchen und Prinzipien gerecht werden will, aber muss halt damit leben, dass nur wenige Geld dafür ausgeben...
    c'est la vie, das Leben ist hart aber unfair...:)
    LG
    Thomas
     
    last und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
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