Ein Artikel über: "Das legendäre Mk. VI"

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Sandsax, 6.Juni.2016.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Na, dann können wir ja doch noch ein Bierchen trinken. Halt dich wacker!!!
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo ToKo!

    Das freut mich, denn wie gesagt hatte es auch nicht in meiner Absicht gelegen, Dich und Deine Arbeit zu kritisieren. :)

    Das ist eine absolut professionelle und faire Einstellung - aber nichts anderes hätte ich auch erwartet. :thumbsup:

    Noch eine schöne und angenehme Woche,
    Rick
     
  3. leopold

    leopold Schaut öfter mal vorbei

    Für meine Person kann ich sagen, dass ich nicht sooo viele Saxophone kenne.

    In der Reihenfolge wie ich sie gekauft habe:

    Keilwerth Toneking (1936) - klang gut, war aber intonationsmäßig für mich nicht beherrschbar
    Selmer mark VII - phantastischer Klang, Tisch links für mich unergonomisch
    Yamaha YTS 62 - rundum sehr ordentlich
    Yanagisawa T-900u - sehr ordentlich, mechanisch gut, aber nicht sehr gut
    Yanagisawa T-991 - schöner (!) Klang, sehr gute Mechanik
    Selmer Mark VI (1964) - keine Wünsche mehr. Alles ist wie selbstverständlich. Klang, Handling, Intonation - perfekt.

    Die ersten fünf Hörner habe ich innerhalb von zwei, drei Jahren nacheinander gehabt - seit dem Mark VI habe ich jegliches Interesse an der Suche nach einem noch besseren Instrument verloren. Trotzdem ist das alles ja höchst subjektiv und da sich meine Bewertungen auch nur auf ein Exemplar des jeweiligen Typs beziehen erkenntnistheoretisch nicht belastbar.

    Grüße, Leo
     
  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo @leopold ,

    was ist denn am Tisch des Mark VII so ungewöhnlich? (Vor allem im Vergleich zum Mark VI)

    LG Helmut
     
  5. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @bluefrog ,
    wenn ich den Tich meines Mark VII mit dem des Mark VI vergleiche,
    ist der Mark VII Tisch um einiges grösser und man braucht einfach grössere "Pranken" um ihn zu handeln.
    Das muss nicht, kann aber ein Nachteil sein, wenn man es nicht gewohnt ist.

    kokisax
     
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Schon sehr interessant. Ein Mythos oder eine Legende ist ja eher etwas, das wenig mit der Wahrheit oder der Realität zu tun hat.

    Das ist die eine Seite, die wir hier und an vielen anderen Orten, an denen jüngere Spieler, also Leute, die die Ära, in der das Mark VI gebaut wurde, oft gar nicht selbst erlebt haben, sich treffen und sich über Saxophone und das Saxophonspiel austauschen.

    Aber die andere Seite wird immer gern unter den Tisch gekehrt, und das sagt Florent Milhaud in dem Artikel auch:
    "... opened up to newer horns later in their lives ..." Sie öffneten sich später in ihrem Leben neueren Instrumenten.

    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das heißt, sie haben sich musikalisch weiterentwickelt, und da hat das Mark VI dann eher nicht mehr gepasst?

    Und dann: "Sie müssen nicht nach etwas in einem Instrument aus dieser Zeit suchen. Sie haben ein objektiveres Verhältnis zu einem Instrument." Und er behauptet, dass Blindtests, in denen ein Spieler zwischen einem modernen und einem Vintage-Horn gewechselt hat und andere Leute gefragt wurden, was besser klingt, die angebliche Überlegenheit der alten Hörner nicht unbedingt bestätigen können.

    Somit ist das Mark VI also eher etwas für jüngere Nostalgiker, die die Jazz-Ära nicht selbst erlebt haben, sie glorifizieren und sie durch ein Mark VI zurückholen wollen? Eine Illusion, für die sie dann gern eine Menge Geld bezahlen, das das Instrument gar nicht wert ist? Golson und Shorter, die die Zeit selbst erlebt haben, haben logischerweise keine so nostalgischen Gefühle für diese nicht gerade nette Zeit und konnten sich deshalb zu anderen, moderneren Instrumenten weiterentwickeln?

    Auf jeden Fall gibt es sehr berühmte Profimusiker, die nicht am Mark VI hängen und trotzdem toll spielen - oder vielleicht gerade deshalb ... weil sie sich nämlich weiterentwickelt haben. Eine nicht ganz uninteressante These.

    Und übrigens ... Wenn man noch nie ein (gutes) Instrument aus Taiwan in der Hand gehabt hat, sollte man sich auch aller despektierlichen Äußerungen wie "Taiwan-Tröte" enthalten. Das macht unglaubwürdig. Wer meint, alte Instrumente sind quasi automatisch gut und neue Instrumente sind automatisch schlecht, ist wohl kein großer Fachmann. Vor allem, wenn man solche Urteile fällt, ohne das entsprechend getestet zu haben.

    Es gab eine Zeit, als Fabriken in Deutschland gezwungen wurden, "Made in Germany" auf ihre Produkte zu stanzen, damit die ganze Welt sehen konnte, dass das ja nur Schrott sein kann, den niemand kaufen sollte. Dann aber wurde "Made in Germany" zu einem Qualitätszeichen. Und "Made in Taiwan" ist es bezüglich der dort gebauten Saxophone genauso ergangen. Die Zeiten ändern sich, aber leider die Engstirnigkeiten in den Köpfen der Menschen nicht.

    Jeder kann das Instrument spielen, das ihm passt und das für ihn richtig ist. Aber eine "Mark VI-Tröte" oder "Selmer-Tröte" klingt nicht besser und ist keinesfalls besser als eine "Taiwan-Tröte" nur so aus Prinzip.

    Das sind jetzt MEINE 2 cents.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Januar.2017
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Niemand wechselt auf ein Taiwan-Instrument, wenn er nicht dafür bezahlt wird. Oft nicht mal, wenn er dafür bezahlt wird.
     
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  8. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ab und zu fahre ich zwischen zwei longtones noch Rennmaschine (Fahrrad). Hier kommen seit langem (dem Ende der Stahlrahmenzeit vor ca. 20 Jahren) fast alle angesagten Rahmen aus Taiwan, denn dort sitzt die geballte Kompetenz für Carbon und auch noch Aluminium. Für Schaltungen übrigens in Japan (Shimano), Italien (Campa) und USA (SRAM). Bei Fahrrad Rahmen gab es natürlich eine viel deutlichere Weiterentwicklung als bei Saxophonen, und hier ist Taiwan = hightech. Von daher sind Taiwan und Japan bei mir überhaupt nicht negativ besetzt, sondern synonym mit Innovation und Präzision. Wollt´ich jetzt hier einmal sagen. VG, TSax80.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Saxoryx

    Wieviele Mark VI hast Du schon ausprobiert, gespielt?

    CzG

    Dreas
     
  10. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich hab' neben meinem SA 80II, das ein sehr gutes Instrument ist, ein Expression XP2. Es spielt sich etwas anders, vor allem intonationsmäßig ist es sogar unempfindlicher als das Selmer. Bin sehr zufrieden damit und werde nicht dafür bezahlt. :)

    LG Helmut
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi
    Das ist eine Interprätation, keine Übersetzung.
    Du kannst es auch anders verstehen, nämlich, dass sie mal andere Instrumente ausprobiert haben, die nicht Selmer MK VI sind. Dabei haben sie festgestellt, die klingen auch gut und nicht anders als das MkVI. Bestätigt durch Zuschauer im Blindtest, die auch keinen Unterschied feststellen konnten.
    Von musikalischer Weiterentwicklung steht da kein Wort.

    Mir ist es recht, wenn alle ein Selmer Mk VI haben wollen. Dann bleiben die Preise für andere, gute Saxophone eher niedrig und ich kann mir mehrere kaufen. Also Leute, das Mk VI ist das absolut beste Saxophon, welches je gebaut wurde. Wenn ihr über den Amateurstatus hinaus wollt müßt ihr unbedingt ein Selmer Mk VI spielen, sonst bleibt ihr Unterklasse. Egal, was das Teil kostet. Alle anderen Saxophonemarken und Modelle klingen nicht und sind total ungeeignet für professionelles spielen. Sie nehmen euch auch nicht die Notwendigkeit ab zu üben, wie es das Mk VI tut. Zusammen mit einem Otto Link Supertonmaster Doppelring braucht ihr nicht mehr üben, habt einen fantastischen Klang und Technik. Und kauft ja kein Buffet Crampon SA 18&20, Kohlert 57 und schon gar kein goldenes Conn mit einer Vollgravur. Die sind total Schrott und müssen bei mir entsorgt werden.
    JEs
     
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  12. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt alles. Erzähl' doch mal 'was neues. :)

    Cheers
    HanZZ
     
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  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar


    @JES

    Aber immer schön dran denken: DU darfst trotzdem nur EINS davon "entsorgen". :-x

    Für den Rest stelle ich mich gerne zur Verfügung. :smil3dbd4e29bbcc7:
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry in so einem Artikel wird gerne mal so viel behauptet und es wird gerne so viel erzählt, das sollte man dann nur mit grossen Abstrichen glauben.

    Die Blindtests könnte man auch nur mit Mark VI machen und die Leute würden lauter unterschiedliche Saxophone hören, ohne sie zuordnen zu können. Die klingen nicht alle gleich. Und warum Jemand wechselt kann tausend Gründe haben, wie z.B. der Wechsel auf ein noch älteres Horn.

    solche Annahmen sind kompletter Unsinn aber sehr erheiternd. Du kannst mit einem Mark VI auch was anderers spielen als nur Jazz, genauso wie mit jedem anderen Horn. Und das Mark VI mit dem einem typischen Mark VI Klang gibt es nicht. Die Soundvorstellungen in den Köpfen der Leute sind auch sehr verschieden und haben einen Einfluss.

    Keine These sondern es klingt wie ein Marketingargument für neue Saxe. Check doch einfach mal wie viele von den Profimusikern Mark VI spielen. Sind das alles Nostalgiker oder Leute, die nicht wissen was sie wollen und suchen?

    Ich habe extrem viele Taiwansaxe angespielt und da gibt es Licht und leider auch viel Schatten.
    Ist bei neuen nicht anders. Ich habe auch schon von Expression Saxe angespielt, die mir nicht gefallen haben (und auch welche, die mir gefallen haben, genauso wie bei Selmer), obwohl die zu den besseren Taiwanhörnern gehören. Man kann das nicht so verallgemeinern, weder in die eine noch in die andere Richtung.

    Aber glaubst Du wirklich, daß Du das so gut mit der Qualität beurteilen kannst? Du hast jetzt wieviel Saxe aus Taiwan angestestet?

    Es gibt gute und weniger gute Hörner aus verschiedenen Ländern, neu als auch alt. Und es gibt etliche, die doch eher zu der Meinung tendieren werden, daß von der Verarbeitung viele Taiwansaxe an die alten Mark VI nicht rankommen. Was den Klang angeht, lässt sich eh wenig sagen, das ist so subjektiv. Man muss sich nicht negativ über alle Taiwanhörner äussern, wenn man sich mit Mark VI oder Selmer nicht auskennt, sollte man sich aber darüber vielleicht aber erst selber aktiv durch probieren eine Meinung machen, bevor man sie vertritt. Und Du hast jetzt selber wieviele Mark VI und Selmersaxe mit Taiwansaxen verglichen?

    Und wer mal ein wirklich gutes Mark VI in der Hand hatte versteht warum es um die Hörner manchmal so einen Hype gibt, allerdings vergessen viele, daß unter den guten Mark VI auch viele nicht so gute zu finden sind und welches als gut oder weniger gut warhgenommen wird, ist auch eine Frage des eigenen Geschmacks und der klanglichen Vorstellung/Vorliebe.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Januar.2017
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Andere Frage:
    Warum bauen die Taiwanesen immer die schlechter zu bespielenden Applikaturen nach?
    Ich mache eine Großbestellung, wenn mal eines mit einer Mechanik kommt, die annähernd an ein Yamaha herankommt.
    Jedes 280 fühlt sich besser an alles, was ich aus Taiwan bisher in den Händen hatte, selbst wenn es 5x so teuer war, "Sound" hin oder her.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.Januar.2017
  16. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Da sind wir wieder: Selmer Befürworter contra SELMER Gegner - aufgezogen am Mark VI.

    Der wahre Mythos des Mark VI liegt darin, dass dieses Stück Blech die Menschen zu solchen Diskussionen und Emotionen anregt. @Rick läuft hier ja regelmäßig zur Höchstform auf und andere auch.
    Shit, ich pfeif auf Golson und Shorter und muss auch so'n Ding haben.

    LG
    noodles
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Vielleicht liegt es einfach daran, dass es die Mechanik ist, die Geld kostet in der Entwicklung, Herstellung und Montage. So ein Messingrohr einschl. der Löcher zu ziehen, und zusammen zu löten oder zu schrauben ist doch eher was für maschinelle, computergestützte Serienfertigung.

    Aber im Grunde kann man die ganze Diskussion darum schon lange nicht mehr verstehen. Hat so ein bisschen was wie die kindliche Autoquartettdiskussion vor 50 Jahren oder die spätere Beatles vs Stones Debatte mit 16.

    Gruß,
    Otfried
     
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  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nein, sie können es schon.
    Aber die großen Fabriken machen es nicht.
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich halte diese Diskussionen auch für sinnlos und nicht zielführend, es gibt tolle Hörner von Selmer und etlichen anderen Firmen. Man muss das für sich passende finden egal von welcher Marke. Klang ist so subjektiv, wie wir gerade im Workshop erlebt haben, den ich gemacht habe.
    Weder muss man Taiwansaxe alle verteufeln, noch Selmer irgendwelchen Mist vorwerfen. Wenn es um Klang geht, wird es subjektiv.
    Ergonomie ist auch meist komplett subjektiv, lediglich die Verarbeitung lässt da weniger Spielraum in der Bewertung und die kann nicht jeder Spieler beurteilen (und manchmal merkt man es auch erst viel zu spät, wenn was nicht optimal ist).
     
    Rick und Sandsax gefällt das.
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Natürlich könn(t)en sie, aber dann würden die Instrumente auch teurer werden, und wenn sie erst mal bei 300,- € plus angekommen sind, vielleicht kauft sie dann keiner mehr.
     
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