Einfache Improvisation auf Alt-Saxo...

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von sosoaha, 21.Februar.2014.

  1. sosoaha

    sosoaha Schaut nur mal vorbei

    Hallo Forianer,

    ich bin Saxophonanfängerin und möchte nun Songs begleiten, d.h. dazu ein wenig improvisieren.

    Ich hab nicht viel Plan von Theorie...

    Also, wie stelle ich das am praktischten an?
    Was muss ich beachten, bezüglich Tonart, transponieren und co.?

    Vielen Dank für alle sinnvollen Tips!

    Herzlichste Grüße
     
  2. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    moin,
    ich fürchte, ohne dass ich deinen Hintergrund kenne, das wirst du ohne Anleitung nicht hinbekommen.
    Jedenfalls nicht so, dass man dann zuhören mag.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Tonart feststellen und dann eine passende Tonleiter lernen - zu Beginn am besten pentatonisch - und dann los.

    Herman
     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Erst mal auch Hallo und Welcome :welcome:

    Deine Einstiegfrage ist komplex und lustig zugleich :)

    Anfänger fangen nicht mit improvisieren an !

    Man sollte erst mal in breitem Umfang überhaupt sein Instrument beherrschen...und dann kommt irgenwann mal später das Thema "Improvisieren"

    Es sei denn, Du bist ein Naturtalent...denn sonst wird es schnell peinlich !

    Verwundert mich immer wieder, warum so viele Anfänger und Einsteiger die Improvisiererei so hoch hängen.

    Man muss auch erst mal gut, sicher und mit viel Erfahrung Auto fahren können, bevor man Rennen fährt.

    Schöne Grüsse

    Wuffy


     
  5. saxoson

    saxoson Ist fast schon zuhause hier

    Willkommen hier.

    Ohne Wertung ist Improvisieren eine Form des Selbst-Ausdrucks.

    Und das spiegelt den Zustand der musikalischen Entwicklung wider. Und so ist es wie es ist.

    Vergleichbar mit dem Singen oder Malen oder oder oder von Kindern die auf dem Weg sind. Stehen lernen. Laufen lernen....

    So fängt man an. Ohne das gibts keine Weiterentwicklung.


    Ernst
     
  6. JusthadSax

    JusthadSax Kann einfach nicht wegbleiben

    finde heraus was es für eine "klingende Tonart" ist und dann aufn alt ne kleine terz nach unten, dann haste schonmal deine Tonleiter.
    Alle anderen Tips wären zu ausschweifend. Pentatonik wurde vorhin erwähnt, ist vor allem für Anfänger super zum improvisieren lernen, aber verlangt bereits Grundzüge in Sachen Theorie. Ums kurz zu fassen: eigne dir die Theorie an und mach, was beim Improvisieren immer das wichtigste ist: Höre, wie du zu den Anderen klingst.
    Und ein letztes noch: Wuffy hat schon recht. Ich weiß nicht, wie gut du dein Instrument beherrscht, aber dies ist die Vorraussetzung fürs Improvisieren.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Wuffy

    Einspruch euer Ehren!

    M. E. spricht überhaupt nichts dagegen es einfach zu machen.

    Oder sollte man einem Kind verbieten vor sich hinzupfeifen?

    Wenn man ein gutes Ohr hat, hört man ein Stück und sucht auf dem Sax drei, vier, fünf Töne, die sich gut anhören und probiert es einfach.

    Klar, kann das in die Hose gehen, wenn das Stück deftige Tonartwechsel hat. Dann lass ich das halt und suche ein anderes.

    Viele Smooth Jazz Stücke sind in nur einer Tonart und es gibt zu Hauf Playalongs auf Youtube.

    Empfehlenswert wäre es natürlich zu wissen, das a) zunächst die C-Dur Tonleiter auf dem Sax am einfachsten ist (Blockflöte) und das ich ein Stück suchen muß, welches in Eb-Dur notiert ist um da mit der C-Dur Tonleiter mitzuspielen.

    CzG

    Dreas
     
  8. sosoaha

    sosoaha Schaut nur mal vorbei

    Danke erstmal für eure Antworten!

    Intressant. Ich frage mich warum man zwingend erstmal alles andere beherschen sollte um improvisieren zu "dürfen"- so hat es sich hier teilweise angehört, was ich irgendwie echt schade finde...


    Wie finde ich die klingende Tonart raus wenn ich kein absolutes Gehör habe?
    Und, wenn ein Stück zB in D-Dur geschrieben ist müsste ich also ne kleine Terz abziehen und habe meine Tonleiter?

    VG!
     
  9. Zoe

    Zoe Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Sosoaha,
    Ich verstehe Deine Ungeduld, dass du Saxophon spielen können, aber nicht lernen möchtest.
    Das wird aber den Weg zum beherrschen des Thema oder des Saxophones nicht ändern!
    Aber bewahre Dir die Unbefangenheit, Dinge einfach zu tun. Dann verschwendest du keine Power mit Hemmungen oder Zögern. Nur wenn du etwas verstehen oder durchdringen möchtest, musst du auch den Weg des Lernens gehen.
    Grüsse vom Lernweg,
    Zoe
     
  10. Gast

    Gast Guest

    @Wuffy

    Zitat: "
    Anfänger fangen nicht mit improvisieren an !"

    Da möchte ich aber -ähnlich wie andere hier - ebenfalls vehement widersprechen !

    Ich propagiere sogar stets das Gegenteil >>> bevor man anfängt trockene Theorie und Noten zu pauken, sollte man sich duchaus spielerisch und experimentell mit dem Sax befassen - frei nach dem Motto :" Ich schalte jetzt das Radio an und schau mal ob ich da ein paar passende Töne zu finde"
    Ich habe selbst so angefangen und es hat mir wahrlich nicht geschadet.

    Man MUSS allerdings dabei die Selbstdisziplin des kritischen Hörens aufbringen - sonst kann man schnell zum "Dudler" werden, der garnicht merkt, dass er falsch spielt.
    Ich habe auch schon Leute erlebt, die sich ein Sax besorgt haben ( ohne die geringste Ahnung davon ) und dann als Strassenmusiker wahllos in die Klappen gegriffen haben mit der Behauptung, sie spielten ja Freejazz. Soooo weit muss es ja dann auch nicht kommen !

    Ansonsten ist das improvisieren und herumexperimentieren als Anfänger das beste , was man machen kann - meiner Meinung nach. Stressig und frickelig wird es dann später noch genug.

    LG

    CBP
     
  11. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Meine Anfänger fangen prinzipiell mit Improvisieren und ohne Noten an. Sie spielen mit vier oder mehr Tönen (je nachdem, wie geschmeidig und organisiert die Finger sich anstellen) einfach zu einem Playback.
    Auf diese Art müssen sie nicht unnötig Potenzial für den Leseprozess verwenden und können sich vollständig auf Griffe, Ansatz, Atmung etc. konzentrieren und in diesen Bereichen enorm profitieren. Zu einem späteren Zeitpunkt erkläre ich, welche Töne dies sind, wie sie heissen und wo sie im Notensystem notiert sind. Dieser Prozess wird in den meisten Fällen dann locker und problemlos erledigt.

    Als Playbacks empfehle ich die BASIC-Playbacks mit je zwei Tracks pro Tonart:
    SOLO! BASIC Playbacks

    Und über Impro-Ideen ist hier auch schon ausgiebig diskutiert worden:

    Thread "Improvisation... wie geht es weiter?"

    oder

    Thread "Improvisieren lernen"
    (der Podcast ist im Hinblick auf The Improvisation Academy nicht mehr aktiv.)
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ sosoaha

    Dazu brauchst Du kein absolutes Gehör. Du spielst und hörst ob die Töne passen. Kling es schief, läßt Du den Ton weg und nimmst dann nur die, die sich gut anhören.

    Hier auch noch ein konkretes Beispiel:

    Playalong in Eb-Dur

    Hierzu kannst Du die Töne der C-Dur Tonleiter spielen, am besten nur c, d, e, g, a, c (die sogenannte Pentatonik).

    Probier es mal..... :)

    CzG

    Dreas

     
  13. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das ist nicht richtig. Ich habe anfangs sehr viel rumgedudelt, also ohne Playalong und Tonart, sondern einfach gespielt und gehört und gespielt und gehört...
    So habe ich genug Kapazitäten frei gehabt um auf die Tonbildung zu achten und habe mein Instrument spielerisch kennengelernt. Ich könnte jetzt Wuffys Aussage umdrehen und sagen, ein Anfänger spielt erst nach Noten, wenn er improvisieren kann. ;-)
    Also, lass dich nicht entmutigen und fang einfach an, ohne drüber nachzudenken. Alles andere kommt später. :)
     
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    OK-OK,

    ...nicht mißverstehen...und ich merke jetzt auch, "Improvisation" ist ja wohl ein sehr weit gefasster und pauschaler Begriff.

    Und jeder interpretiert ihn auch etwas anders aus seiner Sichtweise.

    Also...

    Ein Hobbymaler kleckst ein paar Punkte und Striche auf's Papier....Er improvisiert.

    Einem Hobbykoch gehen bei einem Rezept nachkochen die Zustaten aus...Er wird dann kurzerhand improvisieren.

    Ein musikbegeisterter Anfänger entlockt seinem Instrument die ersten Töne, findet sich zurecht ..und bald auch ein paar Töne, die zu einer Begleitung passen und sich schon mal passabel anhören.
    Wichtig als Erfolgserlebnis und aufbauend für weitere Lernschritte..und auch Grundlage für den sehr wichtigen "Spassfaktor"

    Er hat also auch schon improvisiert, wenn man das schon so bezeichnen kann.

    Mein Verständnis von Improvisation ist eben immer mit der Königsklasse "Jazz" verbunden, weil Jazz von hohem Können und persönlichen Ausdruck individueller Improvistionen lebt und getragen wird.

    Und wenn man sich mit dem Gedanken befaßt mal Jazz zu spielen, sollte man erstmal gründlich sein Handwerk lernen und ebenso...fast noch wichtiger, dann auch noch ein gewisses Talent zur Improvisation mitbringen.

    Jeder von uns weiß, daß es zu Hauf extrem gute Musiker und Notisten (gerade in der Klassik )gibt, die aber bei den einfachsten Impros ohne Noten sang-und klanglos untergehen und hilflos dastehen.

    Jeder sieht das Thema nun mal durch seine eigene Brille....und meine persönliche Meinung sollte natürlich niemand abschrecken auch schon als Anfänger Ausflüge in's freie Spielen zu machen und erste Erfahrungen sammeln.

    Läuft ja dann auch unter dem Sammelbegriff Impro :)

    Wieder was dazu gelernt :)

    Lgr Wuffy




     
  15. Squirrel

    Squirrel Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Sasoaha,

    ich habe in der Probestunde (da konnte ich gerade mal zwei Töne rausbekommen) mit meinem Saxophonlehrer schon angefangen zu improvisieren und habe schon etwas hinbekommen, wenn es auch vielleicht noch nicht gut klang. An dem Tag dann vielleicht nur mit zwei Tönen, nach und nach jedoch mit mehr.
    Wichtig ist auch nicht wie gut dein Gehör ist, das muss sich auch erst bilden. Darum heißt es auch hier, ohne üben geht es nicht. Mach es so wie Dreas geschrieben hat suche dir eine Melodie (einige Beispiele wurden hier ja ssaus und probiere welche Töne klingen und welche nicht. Selbst wenn du am Anfang einen Ton dabei hast der nicht passt stört es in der Entwicklung sicherlich nicht. Du lernst dadurch in jedem Fall auf ein anderes Medium zu hören und den Rhythmus zu sprüren und danach nach dem für dich in dem Moment richtigem zu spielen. Es wird sich entwickeln. In meinen Augen ist Musik machen nicht nur nach Noten spielen.
    Damit es dir leichter fällt ist es wahrscheinlich ratsam das du dich dann auch ein wenig mit Musiktheorie beschäftigt. Allerdings denke ich das es am Anfang nicht zwingend erforderlich ist.

    Viel Spaß beim Improvisieren, Squirrel.
     
  16. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Sosoaha,

    da Du nach einfacher Improvisation fragst, gehe ich mal davon aus, dass Du nicht gleich John Coltrane bei Giant Steps in Grund und Boden spielen willst.

    Ich meine, wie einige andere hier auch, dass man sehr gut mit Improvisation anfangen kann. Leg Dir eine CD auf mit Stücken, die Du gerne magst und versuch rauszubekommen welche Töne dazu passen. Das müssen am Anfang nicht alle 12 sein ;-) Fang mit 2,3,4 maximal 5 Tönen an, die passen. Außerdem kannst Du versuchen manche Phrasen oder die Melodie mitzuspielen. Das hat u.a. folgende Vorteile:

    1. Es schult das Gehör (Intervalle hören und umsetzen, dabei ist es am Anfang völlig egal, ob Du weißt, wie die Intervalle heißen und warum das theoretisch so ist)
    2. Es hilft bei der Tonbildung. Wenn Du einen guten Saxisten auflegt, z.B. Cannonball Adderley, wirst Du automatisch versuchen mitzuhalten .... und das kann nicht schaden.
    3. last not least, es macht Spaß

    keep swingin´



    Dein Saxax

     
  17. sosoaha

    sosoaha Schaut nur mal vorbei

    Hallo Ihr Forianer!

    Ich danke euch für den Input! Da hab ich erstmal was zum probieren...

    Euch allen noch ein schönes WE!

    :-D :-D :-D
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Oh ja, gerade in der Klassik, das stimmt. "Hab' ich nie gehabt", "Kann ich nicht", "Später vielleicht mal" ... als ob Improvisiation 'die höhren Weihen' wären. Der Stromgitarisst zuckt mit den Schultern und schreddert ab, ohne Probleme. Und ich kannte inen Klavierlehrer, der auch Improviasaiton mit Anfängern amchte 'auf Wunsch', aber die wollten meist nicht.

    Tja, Herr Bach, wenn sie wüssten, wie wenig die Leute heute Improvisieren ... auch in der C-Prüfung (Orgel) für Kirchenmusiker im Nebenamt war es nicht erlaubt, einen Satz spontan zu improvisieren, nein, es mussten die Sätze aus dem Orgelbuch sein, die oft nicht besonders gut sind. Gerade in der Kirchenmusik kann und muss improvisiert werden und selbst dort ... Notenzwang! Weltfremd.

    Ja, Improvisieren von Anfang an, das ist sinnvoll. Passt vielleicht nicht ins bürgerliche 'der kleine Thomas zeigt mal Tante Marga beim Kaffeeklatsch, was er schon spielen kann'. Aber man lernt ja Musik für sich, nicht für Tante Marga, nicht für den Bläserverein und nicht für die Nachbarn.

    Also, wer noch nicht hat: Ran ans Improvisieren!

    Grüße
    Roland
     
  19. Gast

    Gast Guest

    @Roland

    Zitat:"
    Ja, Improvisieren von Anfang an, das ist sinnvoll. Passt vielleicht nicht ins bürgerliche 'der kleine Thomas zeigt mal Tante Marga beim Kaffeeklatsch, was er schon spielen kann'. Aber man lernt ja Musik für sich, nicht für Tante Marga, nicht für den Bläserverein und nicht für die Nachbarn.""

    Deine Schreibe ist mir doch immer wieder ein Quell ergötzlichen Schmunzelns - Du hättest Satiriker oder Kabbarettist werden sollen
    ;-) ;-)

    Aber was macht klein Thomas nun, wenn Tante Marga das Instrument mitfinanziert hat ?? > Dann kommt er um sein Kafeeklatsch-Ständchen nicht drumherum.

    Hatte früher selbst mal genau diese Situation - da habe ich dann gemogelt.
    "Oh when the saints...." konnte ich aus dem Koppe...ist ja nicht gerade schwer - und das kannten die alten Muttchen auch alle. Also eine Strophe davon gespielt und dann noch ne Minute gedudelt - frei nach Schnauze, dann waren die zufrieden.

    TIP : Bei alten Leuten HOCH und LAUT spielen !! >>>Dann Fiepst ihr Hörgerät und sie geben schneller wieder Ruhe.

    ;-) ;-) ;-)


    CBP
     
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Zitat :"Einfache Improvisation auf Alt-Saxo..."

    Improvistaionen sind nie einfach ! :cool:
     
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