Einfluss des Mundstücks auf die Intonation

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von visir, 9.März.2016.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich merke immer wieder, dass unterschiedliche Mundstücke durchaus unterschiedliche Problemtöne in Verbindung mit einem bestimmten Sax haben. Beim 10M tendiert das kurze h in der unteren Oktave nach unten, das fast benachbarte g etwas nach oben (na gut, da kann man auch noch mit Biegen ran, ist aber ein wenig aufwändiger). Bei manchen Mundstücken ist das kaum spürbar, bei anderen erstmal deutlich störend.
    Das gute ist, dass die meisten Probleme von selber unbewusst verschwinden. Ich muss nichts dazu tun, als viel mit dem Mundstück zu spielen, und die tieferen Windungen im Hirn weit jenseits des Bewusstseins bügeln es irgendwann aus. Es zeigt aber, wie wichtig es ist, lang genug bei einem Setup zu bleiben!
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue
    Schade, dass du dich auf Glauben und Finden verlässt, statt ein Buch zu lesen, oder in der Parallelwelt bei hwp nachzusehen. Saxophonbau ist eine Wissenschaft, keine Religion.
     
  3. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Salinsky,

    bin zwar nicht Dreas, aber trotzdem: Wenn es in Richtung Otto Link gehen soll: beim Tenor gibt's das STM als NY Ausführung. Zmindest beim Metallmpc, ob das bei Kautschuk auch im Handel war, weiss ich nicht. Das NY hat eine größere Kammer und ist beim Chu Berry auf jeden Fall angeraten. Ich spiele ein solches auf dem Ladyface und fand es auch auf den Chus, die ich probieren durfte, gut geeignet.

    keep swingin'


    Dein Saxax
     
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    @JES: Bei hwp brauche ich nicht nachzusehen, ich kenne seine Theorien gut und habe sie hautnah und zeitgleich begleitet.

    Wenn du eine Quelle hast, die ein mit Tonlöchern gebautes exponentielles Horn beschreibt, lese ich die gerne durch.

    Ich sehe keinen Vorteil in solch einem Horn, weil der Zugewinn an Lautstärke in erster Linie bei den tiefen Tönen läge. Die hupen aber so schon lauter als die anderen.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Die Quelle suchst du schön selbst. Du hast hwp damals nicht geglaubt, nicht mal nachgeprüft, was er dir erklärt hat. Ich habe auf einen erneuten Versuch keine Lust. Bleib von kir aus bei deinem Glauben.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Sollte ich damals was anderes gesagt haben als heute, will ich es suchen. Ansonsten nicht.
     
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  7. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Danke sehr für die Info @Saxax gute Tips nehme ich auch von Nicht-Dreasen :-D
    Werde ich testen. Ich hab mir heute noch einige Mundstücke beim T. auf der Website angeschaut. Woran erkennt man eigentlich eine „große Kammer“? Bahnlänge und Öffnung ist soweit klar. Kammern werden nur als rund, hufeisenförmig oder quadratisch angegeben…
     
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  8. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Zuletzt bearbeitet: 24.November.2021
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nicht alle saxophone aus heutiger Produktion sin mk vi Kopien. Keilwerth und cannonball haben eine andere Mensur, bei Expression gab es auch welche, die eher large bore waren, und sicher noch einige andere mehr.
    Damit passt nicht jedes Mundstück akustisch zu jedem Saxophon.

    Conn nw1/2 ist ein large bore, daher sind heutige Mundstücke eher zu klein, auch mit nach heutigem Maßstab großer Kammer.
     
  10. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Heißt: Im Grunde braucht man ein Mundstück aus der Zeit der Herstellung des Saxophons?!
     
  11. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank, das hilft dem Verständnis. Bleibt die Frage, wo man den Hinweis auf die Größe der Kammer auf den Produktseiten findet…
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nein, heißt, dass man heute eher nach groß und extrem groß schauen sollte. Ich denke einige Hersteller haben erkannt, dass auch beim Saxophon die retrowelle läuft und man mit den vintagespielern gutes Geld verdienen kann.
     
  13. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Das ist sehr uneinheitlich. Z.B. bei Vandoren (da auch nur bei den V16), Meyer oder Beechler ist es Teil des jew. Modellcodes ("S/M/L"). Bei Berg Larsen gibt es ein Zahlensystem (0 bis 3). Manche sagen was in der Produktbeschreibung dazu, manche sagen gar nichts.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.November.2021
  14. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    also bei Otto Link steht NY drauf, sofern stm und tenor.
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn die Beschreibung stimmt, dass es ein Nachbau eines link aus den 40/50igern ist, sollte es passen.
    Ve4such mal rigotti-Blätter dazu. Passt bei mir sehr gut, da das etwas helle Blatt die leicht brillianzschwäche meines link gut ausgleicht. Aber letztlich musst du sehen, was zu dir passt.
     
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  16. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    ok, dann ich auch noch.


    Also erstmal muss man wirklich genau die Begrifflichkeiten trennen. Ein Mundstück mit langem Schaft hat sicherlich ein großes Innenvolumen. Davon auf eine große Kammer zu schließen ist etwas vorschnell. erstmal ist das nur ein längerer Schaft!

    Natürlich kann man damit das Innenvolumen angleichen aber eine große Kammer ist etwas ganz anderes und liegt auch woanders.

    Die meißten Mundstücke haben ja nicht mal große Kammern, sondern einfach nur eine lange Bohrung bis zum Baffle. Eie große Kammer kommt von einen hohen Tonkammerdach und vor allem durch schalnke Rails bzw. wie bei OL die hinterschnittenen Rails. Da vorne ist wesentlich mehr Einfluss der Geometrie zu verzeichnen als bei einer langen ooder kurzen Bohrung vor dem S-Bogen.

    Ein Berg Larsen mit hoher Stufe und ewig langem Schaft wird immer ein mundstück mit enger Kammer bleiben (schon weil die Rails "fat as possible" sind), da ändert auch die Lange Bohrung nichts. Die wenigen Mundstücke, die ich gesehen habe, die wirklich eine größere Kammer als die Bohrung selbst hatten, kann ich an einer Hand abzählen.

    Was wirklich für die Intonation bzgl. des Kammervolumen von Bedeutung ist, ist der Raum beim Baffle und im Bereich des Fensters bzw. evtl. noch kurz nach dem Fenster. Wieviel Bohrung da noch dran hängt (short/long shank) ist für das Intonationsverhalten unerheblich. Das ist nur dafür von Bedeutung ob man das Mundstück überhaupt ins pitchcenter bekommt. Die sschwankende Intonation von verschiedenen Kammervolumen (nicht Bohrungsvolumen) ergibt sich aus dem dynamischen Verhältnis von länge des Weges bis zur Klappenöffnung und der gleichmäßigen Änderung zum Mundstückvolumen. Hoher Baffle und kleine Kammer bzw. das Gegenteil sind die extremen Versionen und haben auch die extremsten Auswirkungen. Da ist es wichtig auf das passende Saxophon zu schauen.

    Das alleinige Messen (bis hin zum auslietern) von Mundstückvolumina ist ein Irrtum - zumindest, wenn man daraus auf das Kammervoumen schließen möchte.

    Am Ende müssen die Volumina der kurzen Töne und der langen Töne dynamisch so verhalten, dass ein möglichst gleichmäßiger Verlauf von Ansatzanpassung möglich ist. Gelingt das nicht hat man die üblichen Probleme wie:

    Lagenwechsel ist nicht oktavrein

    tiefe Töne zu tief und hohe zu hoch

    Palmkeys pfeifen nach oben oder unten weg



    nur angleichen mit pitchcenter aufgrund von langen Schäften

    ICh glaube die JJ DV NY haben richtig große Kammern hinter dem Baffle. Natürlich haben die auch lange Schäfte aber vor allem ist bei denen auffällig, dass der Baffle eher kleinvolumig ist und dann eine große Kammer kommt. So ein Mundstück verhält sich ganz anders als ein OL, welches nicht eine so große Kammer hat aber aufgrund von flachem Baffle und hinterschnittenen Rails am Ende vielleicht das gleiche Kammervolumen besitz. Das muss man in diese Überlegungen mit einbeziehen ! Es kann sozusagen sinnvoll sein wirklich auf das Kammervolumen zu scheun, wenn man die oben beschriebenen Probleme hat und aber eben nicht sich von einem langem Schaft, der einem ein Großes Volumen nur vorgaukelt, in die Irre führen zu lassen! Natürlich solte das Mundstück gut sitzen ...


    ... aber das ewig weite rausziehen von Mundstücken löst meiner Meinung nach nicht das Intonationsproblem - es verschiebt dieses nur in andere Problembereiche.


    -> alle Gedanken natürlich darauf bezogen, das die Intonationsprobleme auch wirklich auf die Kombination von Mundstück und Saxophon zurückzuführen sind. Voicing und Ansatz (wenn man das überhaupt getrennt betrachten möchte) sind da nochmal eine ganz andere Baustelle.


    Auf jeden Fall sollte man sich klar machen, dass ein Mundstück mit langem Schaft und langer Bohrung kein Mundstück mit großer Kammer sein muss !

    Kann - aber nur, wenn es eine große Kammer hat. Die Länge vom Schaft ist nur dafür wichtig, dass es gut auf dem S-boen sitz!


    bis dahin ...
     
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  17. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Sorry, wenn ich diesen Thread wieder reanimiere. Ich habe ein Conn 16M, von meinen Mundstücken: JJ HR, OL Tone Edge, Syos Blind Monk und mein altes OL STM NY. Die Intonation ist mit dem OL NY tatsächlich am Besten, aber hier fehlt es mir tatsächlich etwas an Brillianz, ich Spiele grüne Javas in 3, @JES welche Rigotti meintest du denn?

    p.s. gerade habe ich zum Testen ein Vandoren V16 L und ein ESM Jazz Heaven hier, dass ESM gefällt mir vom Sound her recht gut, ist aber von der Intonation eher JJ und Syos ähnlich, das V16 fand ich nicht wirklich attraktiv.
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Queens
     
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