Ich bin etwas auf der Suche nach den ultimativen Einspielübungen. Hat jemand vielleicht auf eine oder zwei Seiten es mal zusammen gefasst was so gespielt wird. Vielleicht wäre auch der oder die so nett mir das mal auf PDF zu schicken. Ich tue mich etwas schwer aus verschiedenen Übungsbücher es selbst zusammen zu stellen. Oder ich stelle es mir nach paar sinnvollen Anweisungen selbst zusammen. Ich finde diese Einspielübungen für schon sehr wichtig. Vielen Dank schon mal Euch... LG Naddy
Was meinst du denn mit Einspielübungen? Ich mache zum Anfang meistens Tonübungen, nachdem ich das Blatt kurz eingeblasen habe. Ich denke, dass fast jeder sein individuelles Programm hat.
Was meine ich mit Einspielübungen...mh. Ich dachte es gibt einfach sinnvolle Sachen um sich etwas besser in Standardsachen zu üben. Okay... Tonleiter sind wahrscheinlich schon mal sinnvoll oft kommen eben F, G, und B Dur vor. Vielleicht Terzsprünge ... irgendwie hoff ich mich durch sinnvolle Sachen warm zu spielen. Oder eben Techniken zu üben.... Man sieht ich bin etwas verwirrt....
Nimm dir monatlich oder in anderen selbstgewählten Zeiträumen eine Tonart vor, die du jeden Tag zu Beginn deiner Übesession "durchhechelst", d.h. im Fünftonbereich (c...g, d...a, e...h, usw)), im Nonenbereich, in Terzen rauf und runter, in Quartläufen (cdef/defg/efga...), als Dreiklänge im Dreierfeeling und als versetzte Achtelfiguren, "verpackte" Dreiklänge (cdeg/defa/efgh/usw), Vierklang rauf, Leiter runter (cegh/agfe/dfac/hagf/ usw). Dasselbe sollte man mit allen Molltonleitern, Ganztonleitern, den Verminderten machen. Außerdem kann man immer neue Patterns dazunehmen, die einem so über den Weg laufen. Gruß, Herman
Was Herman beschreibt, ist bei mir Teil 3 der taeglichen Uebungen, allerdings nach Noten (schaem ...). Teil 1 sind die eigentlichen Einspieluebungen, ohne Noten, gegen die Wand gespielt zum besseren Hoeren, dauert 15 Minuten: 1.1 Mundstueckuebungen 1.2 lange Toene ueber den ganzen Tonbereich, an- / abschwellende Dynamik 1.3 alle Dur-Tonleitern ueber den ganzen Tonbereich (mit Metronom, unterschiedliche Artikulation) 1.4 Chromatik-Tonleiter ueber den ganzen Tonbereich, schnell 1.5 alle Dur-Dreiklaenge (Arpeggien) ueber den ganzen Tonbereich 1.6 Obertonuebungen 1.7 Oktavbindungen (vor allem abwaerts) 1.8 Vibrato Wenn ich das durch habe, habe ich Selbstvertrauen, dass "alles funktioniert" (in meinen beschraenkten Faehigkeiten). Deshalb mache ich das auch immer zu Hause vor Auftritten. Teil 2 ist uebrigens Auswendigspielen von einigen Stuecken, auch gegen die Wand, fuer Klang und Ausdruck.
Ob das zum Schämen ist, hängt m.E. sehr davon ab, wofür man übt. Wer für's Improvisieren übt, tut m.E. gut daran, sich alle Skalen und Patterns aus dem Kopf zu erarbeiten und solange konzentriert zu spielen, bis es auch ohne Konzentration "flutscht" - von selbst aus den Fingern fließt. Also nicht auswendig lernen, sondern gleich auswendig erarbeiten. Das schult ungemein das Wissen über das was man tut, und man spart sich den mühsamen Weg des "Auswendiglernens" von nur visuell aufgenommenem und evtl. nicht verarbeitetem Stoff. Gruß, Herman
Hallo Naddy, Einspielen, warmspielen, ich mache das meistens systematisch: Grundübung lange Töne, Quinten und Oktaven, dabei auf Intonation achten, den Tönen auch nachspüren (Referenzton aus Playalong). Dann Tonleiter, Akkorde und Pentatonik (auch zu Playalongs), Handwerkszeug für die Improvisation, erst dann das, was immer auf meinem Übungs-Programm steht. Ich finde übrigends auch den Ausklang ganz wichtig mit etwas das läuft und Spaß macht und dann noch ein paar Töne zum nachspüren (Atmung und Intonation). Viele musikalische Grüße Ingrid
Es sind ja sehr viele nützliche Vorschläge bei, nur würde ich diese nicht unter dem Begriff 'Einspielübungen' subsumieren.
Ja vielen Dank für die Anregungen. Ich werde mir auch daraus was zusammenstellen. Ich finde das warm up schon für sehr wichtig. Habe auch gemerkt das es zu schwer ist eben von null auf gleich mit den Problemen anzufangen, die man beim spielen so hat. Ich muss noch etwas System in meine Übungsstunde reinbringen....
Ok - du nennst sie anders, aber wie sollte ich nennen, wenn ich diese Übungen regelmäßig zum Einspielen hernehme? Gruß, Herman
@ Herman, "Also nicht auswendig lernen, sondern gleich auswendig erarbeiten. Das schult ungemein das Wissen über das was man tut, und man spart sich den mühsamen Weg des "Auswendiglernens" von nur visuell aufgenommenem und evtl. nicht verarbeitetem Stoff." Das hat mein Lehrer in den letzten Wochen auch mit mir angefangen. Das erarbeiten der Skalen fand ich sehr wichtig und passt viel besser zu mir als die "nur" auswendig zu lernen. Man wird auch wesentlich sicherer im Erkennen und Spielen der Intervalle. Ich habe mir jede Woche eine Skala erarbeitet (angefangen mit den Pentatoniken/Bluesskalen...bin noch lange nicht durch). Zunächst die Skala vom Grundton aufbauen, dann über den gesamten Tonumfang spielen. Dann Apreggien. Mit der Skala improvisieren, zunächst OHNE Playalong, dann mit Playalong; dabei Melodien entwickeln über zwei Takte und diese rausschreiben. Ja, und das mache ich nach den Longtones zu Einspielen! (allerdings nicht immer das Aufschreiben, weil das (noch) viel Zeit in Anspruch nimmt). LG Dreas
Hallo, super Thread. Spiele seit November begeistert Tenor Sax, neuerdings auch mit Lehrer... Habe noch eine Frage zum "erarbeiten". Was heisst es eigentlich eine Skala zu erarbeiten? Vielen Dank!
@ Adan Du übst die Skala so lange, bist Du sie auswendig kannst, Du sie "in den Fingern"hast, jederzeit abrufen kannst, die Akkordtöne gezielt anspielen kannst... LG Dreas
Moin, das "Erarbeiten" einer Skala bedeutet m.E. viel viel mehr, und ist auch ein niemals abgeschlossener Prozess. Das für mich Wichtigste ist, dass ich in dieser Skala Musik machen kann, also Melodien improvisieren kann. Das fängt dabei an, sich eine Melodie überhaupt vorzustellen (in dieser Skala) und diese dann auch sofort spielen zu können. Als Zweites kommt dann die berühmte Fingerfertigkeit, soll heißen, auch in etwas höherem Tempo dazu in der Lage zu sein. Drittens und parallel dazu sollte man sich immer sehr bewusst darüber sein, was man da tut. Trifft man dann nämlich auf ein entsprechendes Notenbild, hat man es quasi sofort als Melodie in der inneren Vorstellung und kann diese dann spielen. Natürlich gibt es noch mehr Aspekte, aber das ist glaube ich das Wichtigste. Gruß, xcielo
@ xcielo Völlig richtig. Genau dafür muß man sich aber zumindest die von mir beschriebenen Grundlagen erarbeiten. Ich vermute mal, dass man eine Skala erst dann richtig verinnerlicht hat, wenn man sich in ihr ohne nachzudenken bewegen kann, Musik machen kann, sie sozusagen zum Leben erweckt. Ob ich da mal hinkomme? Und dann ist es nicht nur eine Skala... Und man ist, da hast Du sicher Recht, nie fertig. LG Dreas