Einstieg in Jazz

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Mal-o-sax, 6.September.2014.

  1. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebe Foristen,
    ich stelle das mal ins Anfängerforum ein.
    Ich spiele jetzt seit 3 Jahren (mit Lehrer) und übe dreimal die Woche etwa 30 Min. plus den Unterricht. Bisher habe ich mich immer gegen Jazz "gesperrt", weil mir das oft zu "schräg" klang. Ich mag es halt, wenn die Stücke "melodisch" klingen (was natürlich eine sehr subjektiv gefärbte Einschätzung ist...). Daher Beschränkung auf Klassik, (melancholischen) Klezmer und internationale Variété. Mein Lehrer hat das akzeptiert.

    Weil ich nächstes Jahr wahrscheinlich in eine Big Band gehen werde, die neben Variété auch Jazzstücke spielt, weil ich inzwischen selbst neugierig geworden bin und weil ich gemerkt habe, dass in der Musik Selbstbeschränkung (gerade am Anfang) schadet, habe ich meinem Lehrer signalisiert, dass ich mich jetzt doch mal am Jazz versuchen möchte. dass er eher begeistert (er ist nicht nur Musiklehrer, sondern auch professioneller Saxophonist) war, brauch ich nicht zu erwähnen. :lol:

    Er hat mir eine CD mit Playalongs von Mintzer mitgegeben, damit ich mal reinhöre, ob mir das zusagt. Erhlich gesagt: Nicht besonders. Mir gefällt weicher, melodischer, melancholischer Jazz (hoffentlich ist das verständlich...) :-?

    Kennt ihr eine Jazz-Lernmethode mit Playalong, die in diese Stilrichtung passt und für einen Spätberufenen wie mich (ich habe mit knapp 40 angefangen) mit der genannten dreijährigen "Erfahrung" geeignet wäre?

    Vielen Dank schon mal für Eure Tipps!

    Grüßle
    Mallory
     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    also ich würde nicht versuchen jemanden mit Mintzer "anzufixen". Aber es gibt eine Menge playalongs die eher smooth angelegt sind z.B. die "Maiden Voyage" von Aebersold. Dann gibt es Jazzduette z.B. von Lennie Niehaus, die man im Unterricht gut machen kann und die an den "schrägen" Sound heranführen. Besprich das doch mit Deinem Lehrer und sag ihm, dass Mintzer ein zu großer Schritt für Dich ist.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Was verstehst DU unter Jazz?

    Es gibt viele melodsiche Stücke....

    Summertime...Blue Bossa....Blue Moon....I did it my way....The girl from Ipanema....On the sunny side of the street....Don´t knoe why....Pink panther...Watermelon man....Black Orpheus....Caravan....Fraun regieren die Welt....

    nur beispiele...

    CzG

    Dreas
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Sehr schade, wenn Du Jazz nur mit "schräger" Musik assoziierst.

    Auch ich glaube, dass Mintzer da nicht der glücklichste Einstieg ist.

    Geht es um Tenorsax? Dann hör Dir doch mal Balladen an von Ben Webster, Don Byas, Stan Getz, Zoot Sims. Bei Altsax: Johnny Hodges, Paul Desmond. Das kann sehr melodiös und romantisch (fast schon kitschig schön) sein. CD-Tipps: "Saxophone Ballads" (verschiedene berühmte Saxophonisten), Getz for Lovers, Coltrane for Lovers, Ben Webster for Lovers, Webster & Oscar Peterson, Getz & Peterson.

    Jazz-Lehrmethode mit Playalong? Wenn Du sowieso schon ein paar Jahre spielst, kommst Du mit O'Neill sicher rasch voran. Ist aber trotzdem motivierend und nicht abschreckend schräg.
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Hm,

    was ist es denn von Mintzer?
    Die "15 Easy Etudes" sind doch (für mich) auch melodisch. Z.B. das Stück "Waltz", ein ausgesprochen schöner Walzer.

    Hier ein Beispiel auf die schnelle gesucht:
     
  6. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    moin,
    Jazz spielen lernen fängt mit Jazz hören an.
     
  7. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Jeder hat da seine eigene Methodik, wie man lesen kann.

    Ich hatte meine erste Jazz Stunde in Sydney bei Bootman, und er hat mit dem 12-taktigen Bluesschema angefangen. Eine einfache Form, anhand deren ich erstmal die Natur von Akkorden kennenlernen konnte, dann mit relativ wenigen Tönen ins Improvisieren kam, und wo er mir gezeigt hat, wie man ein Solo rhythmisch, harmonisch, und vom Spannungsbogen her strukturiert.

    Wenn Du Dich mit einem einfachen Blues in C oder D einigermassen sicher fühlst, kannst Du das Ganze beliegig erweitern: Zusätzliche Vorschlagakkorde, neue Tonarten, Akkorderweiterungen und so weiter und so fort.

    Aber immer alles in einem überschaubaren Rahmen, sonst fliegt einem ratz-fatz der Kopf weg und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Geht mir auch nach jetzt 7 Jahren Beschäftigung mit improvisierter Musik noch so, und das wird auch für den Rest meines Lebens so bleiben.

    Hören und Lesen gehört natürlich zum Lernen dazu, Beispiele gibt es zuhauf und seit Youtube in unübersichtlichem Ausmasse.

    Viel Spass auf jeden Fall, das ist das wichtigste dabei!

    Bluesrock mit Mördersax:
    https://www.youtube.com/watch?v=rUpP7CnW4yA
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Eine so banale wie wichtige Selbstverständlichkeit.

    Hör dir die Big Band an, in der du mal spielen willst. Welche historischen Big Bands werden dort nachgespielt? Glenn Miller? Benny Goodman? Count Basie? Du kannst dann viele Stunden auf YouTube verbringen, um dir all die Musik reinzuziehen, die du irgendwann spielen möchtest - nicht konkrete Titel, sondern Stilrichtungen. Schau dir speziell den Saxophonsatz an, den realen und die vielen von den unzähligen Amateurbigbands, die du auf YouTube findest. Dazwischen willst du irgendwann sitzen, und willst eine der fünf sehr unterschiedlichen Rollen ausfüllen.

    Herman - der Schräge
     
  9. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Wow, danke für die vielen und hilfreichen Antworten! :-D
    Richtig, ich hatte vergessen, zu schreiben, dass ich Tenorsax spiele.
    Na dan werde ich mal in die verschiedenen Vorschläge reinhören und bestimmt was finden.
    Wichtig wäre halt, dass es eine "Methode" mit Playalongs ist.
    Für weitere Tipps bin ich natürlich dankbar.
    Grüßle
    Mallory
     
  10. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Da kann ich klafu nur zustimmen. Hören, hören, noch mehr hören und dann versuchen mitzuspielen.


    Die gute Liste von Florentin würde ich noch um die Basics ergänzen:

    Prez (Lester Young)
    Hawk (Coleman Hawkins)


    Das sind zumindest für mich die absolut wichtigen roots (alles für Tenor, beim Alt sieht es anders aus)

    Melodisch in einfach gehalten wären da vielleicht noch Chu Berry und Bud Freeman.



    Keep swingin´


    Saxax
     
  11. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ich empfehle wie immer zum anhören den streamingsender accujazz.com

    der deckt auch die ganze breite ab

    gruß
    zwar
     
  12. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Ich habe oft abends bei Schach "jazzradio.com" zu laufen. Dort kann man unter vielen Stilrichtungen wählen, z.B. auch Saxophon, vokal etc. Da kann man sich mit Jazz bestimmt anfreunden, und man bemerkt, dass Jazz auch eine wunderbar entspannende Musik ist (Barjazz). Der Tipp mal zum reinhören und Jazzer werden...
    freundliche Grüße von Hewe
     
  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    danke. ein super tipp!!!!!!!!!!

    lg
     
  14. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    nachtrag zu accujazz.

    besonders die direkte wahl zur jeweiligen richtung ist klasse.

    danke flar.

    lg
     
  15. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Gudde Morje zesamme,
    Über Nacht ist mir der Begriff eingefallen, der in etwa beschreibt, was ich suche: romantischen Jazz. Langsam, sanft, geführvoll. Damit würde ich gerne in den Jazz einsteigen. :)
    Gibt es dafür was mit Playalongs?
    Gleichzeitig werde ich aber anfangen, in Jazz allgemein reinzuhören, um mich nicht selbst zu beschränken und Entdeckungen zu verpassen... ;-)
    Grüßle und schönen Sonntag,
    Mallory
     
  16. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Also ich sag mal das böse Wort:

    Es gibt bestimmt Playalongs für die Stücke von Kenny G.
    Einfach mal Googeln.

    Bitte jetzt keinen ShitStorm wegen der Erwähnung von Kenny G., wir sind doch alle tolerant oder? :roll:
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    romantischer Jazz!?

    Schritt 1: gehe zu youtube.de
    Schritt 2: gib als Suchbegriff jazz balad ein
    Schritt 3: durchklicken und anhören
    optional Schritt 4: Kenny G. vermeiden :)

    Grüße
    Roland
     
  18. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Tja, das ist leider das Problem, das zufällig gerade auch im Nachbarthread über Saxophonschulen diskutiert wird.

    Es gibt Unmengen Playalongs, auch von Balladen. Dirko Juchem vielleicht. Aus der HAL Leonard Serie gibts einige Hefte, aber da gehts schon in Richtung Improvisation.

    Aber das sind alles keine Schulen und keine Methoden. Du kannst da zwar mitspielen und auch allein spielen, aber es wird nichts systematisch und in aufsteigender Schwierigkeit erklärt.

    [Kenny G spielt übrigens Sopransax. Ich habe ein Heft mit Playalong, wo seine Stilistik sehr gut herausgearbeitet wird. Ist aber nix für Tenor, hat mit Jazz nix zu tun, und "romantisch" finde ich es persönlich auch nicht ...]

    Die Schule von O'Neill wird halt immer wieder empfohlen, weil es nicht viel anderes in Richtung Jazz-Einstieg gibt. Wie viele immer wieder richtigerweise schreiben: am Anfang ist sie sehr einfach, beginnt aber dann herumzuspringen und wird rasch schwierig, ohne diese Hürden sanft und systematisch anzupacken.

    Wenn Du aber die Griffe und grundlegende Technik eh schon kannst, dann ist die Frage, was Du für Jazz sonst noch brauchst:

    - Rhythmik und Phrasierung - dafür muss ich wohl oder übel meine eigene Rhythmusschule empfehlen, siehe Signatur. Ist aber ohne Playalong. Danach mit Playalong die Hefte von Niehaus und Snidero. Das ist aber wiederum nicht romantisch.

    - Soundmöglichkeiten
    - Improvisation, wenn Dich das interessiert

    Dafür gibts jeweils gute Sachen mit Playalongs.

    Möglicherweise interessant für einen ersten Überblick ist dieses Heft. Was ich davon halte, ist ja in der Rezension zu lesen.
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danke für den guten Tip!

    Gruß
     
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Wenn ich die Konkurrenz empfehlen darf: :)

    "Rhythm. Just Do It!" von Moni Schönfelder. Siehe hier.

    Es sind zwei CDs dabei, mit denen man die verschiedenen Rhythmuspatterns per Scat-Gesang üben kann.

    LG Helmut
     
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