Empfehlungen für ein sehr gutes, modernes Sopransaxophon

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Onkel D, 6.Juni.2025.

  1. Perlvatt

    Perlvatt Kann einfach nicht wegbleiben

    Komisch, dass noch niemand ein Selmer iii vorgeschlagen hat. Da kann man zwischen gerade und leicht angewinkelt durch entsprechende Endstücke wählen und ich finde die hoch-g Klappe sehr praktisch. Natürlich gefällt es mir, weil es meins ist, aber ich versuche bei jeder Gelegenheit, andere Sopräne zu spielen. Bisher finde ich das Selmer am besten spielbar, aber das natürlich unter dem Vorbehalt, dass ich daran gewöhnt bin. Ich habe es übrigens in dem kleinen Laden in der Balanstraße gekauft. Ich hatte drei Stück zur Auswahl, die alle sehr gut gingen. Ich habe mich dann für das mit der schönsten Gravur entschieden. Ein Vorteil von diesem Laden ist, dass er kleine Reparaturen bei einem dort gekauften Instrument in der Regel sofort und eventuell kostenfrei ausführt.
     
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  2. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    Selmer war in vom Threadersteller und bestätigten Angaben enthalten. In jedem Fall lohnenswert in Auswahl, zumal es auch im Preissegment liegt.
     
  3. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Das ist ja interessant. Und hatte er die einfach da? Ich suche eh nach einer guten Gelegenheit, mir den Laden mal anzuschauen, ich bin gerade erst wieder nach München gezogen.

    Stefan Brandl heißt der übrigens, ich wollte den Namen nicht verbergen, hatte ihn nur gerade nicht präsent...
     
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  4. Perlvatt

    Perlvatt Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, ich hatte vorher bei Freunden verschiedene Sopräne ausprobiert und war mir recht sicher, dass ich so ein Selmer mindestens testen möchte. Dass er gerade 3 Stück da hatte war sicher Zufall und Glück, aber das hatte ich vorab telefonisch geklärt.
    Viel Glück und Spaß! Ich bin mit meinem Sopran übrigens immer noch so glücklich, dass ich mich jeden Tag freue, darauf zu üben.
     
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  5. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Man kann ein Instrument auch ohne es anzuspielen kaufen....
    Ich habe mein Sopran gesehen, @Tom.66 hat es angespielt und es war um uns geschehen.....

    Für mich passt es, ich mag mein Sopran und spiele es sehr gern.
    Bevorzugt mit gebogenem Neck, spielt sich für mich angenehmer. Wenn mein Klang sich entwickelt hat beurteile ich gebogener oder gerader Hals vielleicht anders
     
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  6. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann nicht gut verstehen, dass du rein auf Empfehlungen kaufen möchtest. Mein Weg zu meinem Sopran war eine interessante "Findung" und nahm eine eher unerwartete Wendung.
    Hier könnte man es nachlesen. Oh Mist ich weiss nicht wie man so einen Thread kopiert, er hiess gerade oder gebogen...
    Hätte ich mich nicht durchprobiert, hätte ich sehr wahrscheinlich das falsche Instrument gekauft. Probiere es, man merkt sehr wohl was passt :D. Auch wenn man nicht maximal erfahren ist.
     
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  7. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Also... erst mal habe ich ja nicht gesagt, dass ich rein auf Empfehlung kaufen möchte. Ich habe nur nach Empfehlungen gefragt und gesagt, dass ich mich nicht in der Lage sehe, durch Läden zu tingeln und zig Instrumente zu testen. Mir geht es also mehr darum, das Feld sinnvoll einzugrenzen. Das läuft bisher schonmal ganz gut, finde ich. :danke:

    Tatsächlich kann ich mir aber vorstellen, ein Instrument zu kaufen, ohne es vorher angespielt zu haben. Da kommen wir zu einer etwas grundsätzlicheren Frage. Uns allen ist ja bewusst, denke ich, dass viele Menschen das so machen. Kleinanzeigen, Reverb, bestellen von Instrumenten aus Amerika, Japan, weiß der Kuckuck woher. Wenn wir ehrlich sind, werden die meisten über diese Wege gehandelten Instrumente gekauft, ohne sie vorher anzuspielen. Vintage, gebraucht, neu.

    Die eine Frage ist also: Warum gehe ich nicht in den Laden und spiele einfach ganz viele Instrumente durch, bis ich mein Lieblingsinstrument gefunden habe? Die Antwort (nur für mich) ist: Mir fehlt die Erfahrung und ein echter, fundierter Überblick über den Markt. Auch ich kann alle großen Marken aufzählen und die Top-Modelle runterleiern, aber wo tatsächlich die Unterschiede liegen? Keine Ahnung. Ich müsste also möglichst viele Instrumente spielen, was mit echtem Aufwand verbunden ist. OK. Kann man machen. Was wäre mein Erkenntnisgewinn als unerfahrener Sopran-Spieler: Keine Ahnung, kann ich alles nicht unterscheiden, quietscht, muss ich kräftig beißen und die hohen Töne kriege ich eh nicht raus. :cry2: Klar, Ergonomie ist ein Thema. Das habe ich aus den Antworten auf jeden Fall schon mal mitgenommen (große Hände, kleine Hände,...). Aber kann ich wirklich Ansprache und Intonation bei einem Saxophonmodell (Sopran), das ich kaum aus eigener Erfahrung kenne, mit irgendeinem x-beliebigen Mundstück, das ich noch nie gespielt habe, mit irgendeinem x-beliebeigen Blatt, dessen Stärke mir beim Tenor gut taugt, beurteilen? Innerhalb von ein paar Minuten im Laden? Eher nicht.

    Die zweite Frage ist dann: Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich ein mir persönlich unbekanntes Modell kaufe? Die finde ich recht einfach zu beantworten. Wenn ich ein billiges Instrument kaufe, wird es mir sicher irgendwann nicht mehr taugen. Ich verliere ein paar Euro, aber vor allem muss ich es kaufen, es spielen, mich drüber ärgern, mich fragen, ob es am Instrument oder an mir liegt und es wieder verkaufen. Sorry, nicht mein Weg. Ich setze schon seit meinem Studium jede Stunde meiner Freizeit, die ich mit Dingen verbringe, die mir keinen Spaß und dem Universum keinen Vorteil bringen, gedanklich mit 50 € an, um zu beurteilen, ob der Aufwand sich lohnt. Erkenntnis bisher: der Aufwand lohnt sich oft nicht. Wenn ich ein wirklich gutes Instrument kaufe, auf das sich viele erfahrene Spieler (hier im Forum) als gutes Instrument einigen können, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich darüber ärgere, doch eher gering. Außerdem habe ich dann dieses tolle Instrument zuhause und kann es spielen. Das ist für mich gute Zeit, die ich verbringe. Nicht schlechte, die ich gedanklich dem Universum in Rechnung stelle. Und wenn ich dann irgendwann soweit bin, dass ich dieses Instrument selber beurteilen kann und tatsächlich zu dem Schluss komme, dass es nicht mein Lieblingsinstrument wird, na dann verkaufe ich es halt und suche mir ein neues sehr gutes.

    Das darf jeder natürlich anders angehen und mir ist klar, dass das etwas unromantisch klingt, aber für mich funktioniert der Weg ganz gut.

    Bei Instrumenten, bei denen ich mich auskenne, mache ich es natürlich anders. Ich habe Stunden und Tage bei Geigenbauern verbracht und zig Geigen angespielt, bis ich meine aktuelle Geige gefunden habe und ich bin bis heute überzeugt, dass sie für mich besser funktioniert, als eine durchschnittliche Stradivari... Trotzdem haben den Grundstein zu meiner Geigenfinanzierung ein sehr guter Internetgeigenkauf ohne Anspielen und ein sehr guter Tausch bei einem Geigenbauer (mit Anspielen) gelegt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Juni.2025
  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich fürchte, Du wirst nicht darum herum kommen, viele, viele Instrumente auszuprobieren.

    Entweder auf einmal oder über Monate oder Jahre hinweg eins nach dem anderen, das Du kaufst und wieder verkaufst.
    In der Preisklasse 3-5k hast Du geschätzt 10 bis 15 Kandidaten.
    Bei jedem Wiederverkauf eines Neuinstruments verlierst Du 25-30%.
    Sogar gebrauchte Süprehm liegen wie Blei, wenn man keine 30% auf den Listenpreis nachlässt.
    „Wertstabil“ sind bestenfalls gefragte Gebrauchte, steigende Preise gibt es nur bei Selmer Tenören bis etwa Ende der 1960er und vielleicht ein paar ganz besonderen Preziosen oder Hörnern von berühmten Vorbesitzern.

    Könnte also eine kostspielige Erfahrungsreise werden.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass Du heute ein X kaufst und in ein paar Jahren ein Z viel besser findest (weil sich Deine Fähigkeiten oder Klangideale verändert haben) ist ohnehin sehr hoch.

    Warum es bei einem Saxophon anders sein sollte, als bei einer Geige, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
    Nur der Preispunkt ist ein anderer.
     
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  9. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, ist doch super. 1000 € Wertverlust in - sagen wir mal - drei Jahren. Macht 333 € pro Jahr oder knapp 30 € pro Monat. Bin ich dabei.

    Beim Geigenmarkt muss nichts anders sein. Ich bin anders. Ich spiele seit 47 Jahren Geige und habe einen guten Überblick über viele Geigenbauschulen und weiß ziemlich genau, was ich suche.
     
  10. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Uups, nach dem ich deine Antwort gelesen habe, habe ich nochmal deinen ersten Beitrag gelesen und fest gestellt, dass ich als ich alles gelesen hatte, das auch etwas anders in Erinnerung hatte, als du geschrieben hattest....

    Eines bleibt aber dennoch, Manchmal sind zwei gleiche Instrumente doch ganz unterschiedlich. Okay dann muss ein Saxdoc ran, aber die sind auch unterschiedlich. Ein guter Grund zu testen.

    Die Spanne 2000 bis 5000 Euro enthält schon sehr viele Möglichkeiten. Das ist auch tatsächlich nicht sehr realistisch da alles auszuprobieren, also macht eingrenzen Sinn. Aber wie? Als ich mein Alt kaufte, war ich schon im Vorfeld ziemlich sicher, es sollt ein Selmer Serie III werden. Dem Verkäufer war wichtig, dass ich auch andere probiere. Z. B. Keilwerth. Als ich es tat, hatte ich das Gefühl das Keilwerth schreit mich regelrecht an. Nun gibt es aber viele, die die Instrumente lieben. Also musste ich es doch mal ausprobieren, oder?

    Also mein Sopran wurde ein Yanagisawa W010. Ich habe aber auch andere Yanis probiert und fand die nicht schlecht, aber das war es dann halt. Rausgefunden über anspielen.

    Du wirst dein Sopran auch finden, musikalisch bist du erfahren genug. Aber ich glaube um so die Grundentscheidung zu Fällen, muss man es probieren. :)
     
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  11. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ein ganz interessanter Vergleich, bei dem abschließend auch- natürlich subjektiv eingeschätzte - eher globale Unterschiede zwischen den Produkten der vier Hersteller erwähnt werden.
    Eine interessante Äußerung für mich: Yanagisawa Sopranos machen es dem Sopraneinsteiger und Gelegenheitsspieler leichter.

     
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  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Nö! Muss nicht!
    Bei meinen 82er Yamahas von Alt bis Bariton hat alles gleich gepasst. Das Alt hatte ich mir dunsemal sogar online bestellt. Hatte einfach keine Zeit.

    Beim versierten Saxdoc sollten die alle sowieso noch einmal nachgebessert werden, egal, welche Marke.

    Ich denke, das viele Herumprobieren kann auch detschert im Kopf machen. Und jedesmal ist man selbst anders in Form und hört auch anders.

    Und Wertverlust, wenn man sich nach einiger Zeit anders orientiert? Kann ich zumindest nicht von meinen ehemaligen Yamahas sagen. Hatte bis vor kurzem ein versilbertes Zweittenor Yamaha YTS 62S. Damals neu und nach 4 Jahren verkauft. Bedingt durch die zwischenzeitliche Preissteigerung null Verlust.:cool:
     
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  13. Cazzani

    Cazzani Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, R&C kommen wohl mit einer gewissen Streubreite in Bezug auf die mechanische Perfektion aus der Schmiede in Quarna. Bei meinem Sopran habe ich in der Hinsicht Glück gehabt - sehr gut spielbar im Auslieferungszustand, bis heute ohne Nacharbeiten. Vielleicht hat R&C über die Jahre aus den kritischen Rückmeldungen dazugelernt. Ich würde Dir empfehlen, R&C nicht von vornherein auszuschließen, sondern eins zu probieren. Wenn Du (wahrscheinlich) grifftechnisch gut damit zurechtkommst, hör dir mal den Klang an... Die weite Mensur macht einen Unterschied.


    Vor meinem (gebogenen) R&C in Silber habe ich ein gerades B&S gespielt. Für das curved Sopran habe ich mich entschieden, weil es ebenso wie Alt, Tenor und Bariton zu mir hin spielt statt von mir weg. Das macht in der Band einen Unterschied. Auch wenn das kleine gebogene Instrument für manche etwas lustig aussieht, würde ich Dir eine praktische Erfahrung empfehlen. Denn das Ohr hört mit.
     
  14. Hubert

    Hubert Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe mit einem Selmer SA80 Sopran angefangen (gebraucht über meinen Lehrer gekauft). Mit dem habe ich immer ziemlich gekämpft.
    Später habe ich bei Peter Neff ein Yanagisawa S9030 angespielt. Das war mir aber eigentlich zu teuer, und die Optik (Body silber, Applikatur Goldlack) ist nicht wirklich mein Fall - aber...
    Der alte Fuchs hat dann angeboten dass ich es mit nach Hause nehmen kann um in Ruhe testen zu können.
    Als ich dort beim tiefen Bb den Dielenboden unter meinen Füßen vibrieren spüren konnte war es um mich geschehen.
    Ich habe es gekauft und nie bereut, es ist ein wundervolles Instrument, stimmt und klingt phantastisch.
    Später ist mir noch ein versilbertes Selmer Serie III zugelaufen. Das war auch sehr gut, aber das habe ich später doch wieder verkauft.
    Beide Instrumente hatten zwei S-Bögen und hoch G.
    Ich spiele übrigens den geraden Bogen, der stimmt für mich noch einen Ticken besser und beim Sopran will ich den typischen etwas nasalen Sound haben.
    Mit Nackengurt hat der gerade Bogen für mich keinen ergonomischen Nachteil und zufällig passt die Länge perfekt die ich auch beim Alto habe.
    Die Auswahl hängt natürlich auch vom Anwendungsgebiet ab. Ich spiele das Sopran fast ausschließlich in der Big Band. Wenn man da z.B. bei Thad Jones Arrangements Lead spielt muss das Sopran auch durchsetzungsfähig sein können.
    Wenn ich jetzt noch mal neu kaufen müsste würde ich nach Yanagisawa 991 und 992 Ausschau halten, weil die meinem jetzigen Horn wahrscheinlich sehr nahe kommen. Danach würde ich neuere Yanagisawa und Yamaha ins Visier nehmen, auch gerne Einteilig und ohne hoch G.
     
  15. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Stefan Brandl finde ich sehr umgänglich. Wie du selbst schreibst, der Laden ist sehr klein. Du musst unbedingt vorher abklären, was er gerade im Laden hat. Ich hatte mich auf den Webshop verlassen und musste feststellen, dass der zum damaligen Zeitpunkt nicht aktuell war. Kann heute anders sein. Dass er mehrere Soprane vor Ort hat, würde ich ausschliessen. Kann er dir vermutlich aber zur Ansicht besorgen. Yanagisawa hatte er Anfang 2024 nicht mehr im Angebot, weil ihn die Lieferzeiten genervt hatten. Willst du dich wie Alice im Wunderland fühlen, dürfte Thomann oder auch Bertram in Freiburg die richtige Adresse sein. Reisser in Ulm ist ebenfalls gut sortiert und wäre nicht ganz so weit. Aber natürlich wäre vor Ort kaufen immer die beste Option zumal Stefans Preis echt ok sind.
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So, wie Du schreibst: ist diese Empfehlung an mich gerichtet?

    Falls ja, vielen Dank - ich hatte schon das Vergnügen.

    Ein R1 (ohne Jazz) Semicurvo hat über 1.000 Euro Reparatur zum Freundschaftspreis verschlungen, um es mechanisch auf einen akzeptablen Stand zu bringen. Unter anderem wurden ausnahmslos alle Achsen durch eine Übergröße ersetzt. Federn, Polster, alle Filze, alle Korke, ein paar kleinere Lötarbeiten...
    Wenn es jemand interessiert, es steht in den Kleinanzeigen zum Verkauf.
    Aber vielleicht behalte ich es einfach, das Geld ist eh versenkt, es spielt inzwischen sehr gut und klingt interessant - mein S-WO20 wird es eher nicht verdrängen.

    Ein neues R1 Jazz Tenor kam vor drei Jahren bei mir in einem Zustand an, dass mein befreundeter Saxdoc mir klipp und klar gesagt hat, dass er dieses Instrument nicht anfassen wird, wenn ich es behalten wollte. Er hat mir die einschlägigen Stellen gezeigt... und es war nicht nur schlampiger Zusammenbau in Quarna sowie das bekannt mäßige Setup bei Thomann (obwohl sie sich dafür fast eine Woche Zeit genommen hatten), es waren eklatante Fehlentscheidungen bei der Materialauswahl: Wenn der Pfosten vom hoch F durch leichten (!) Fingerdruck gute fünf Millimeter wackelt... und nicht nur der.
    Es griff sich für mich am linken Daumen auch nicht schön und so ging es zurück zu Thomann (die wieder eine Woche gebraucht haben, um es zu "prüfen").

    Der Klang ist bei beiden besonders.
    Beim Semicurvo Sopran so cremig süß, dass es mir auf Dauer zu viel des "Guten" ist (ich weiß, dass es einige gibt, die diesen Sound lieben würden).
    Beim Tenor muss ich unumwunden zugeben, dass der Grundsound wirklich sehr nah an einem alten US-Horn wie Conn 10M dran ist. Es war damals ein Kandidat, mein exzellentes 10M zu ersetzen, das ich nicht mehr spielen konnte.
    Dafür fand ich, dass man an vielen anderen Stellen wie Intonation oder Gleichmäßigkeit (soweit man das bei der komplett undichten Kanne sagen konnte) sehr viel Arbeit hätte reinstecken müssen um dann für über 7kEuro ein mechanisch fragwürdiges Horn zu haben, das nie mehr als "so ähnlich" klingt.

    Ich habe aber auch von einigen Spielern viel Gutes über R&C gehört - im Wortsinn wie in deren Beschreibungen - würde also keinesfalls meine Erfahrungen als allgemein gültig darstellen wollen. Meine Erfahrung betrifft genau diese zwei Exemplare. Weitere Erfahrungen mit R&C möchte ich nicht sammeln ;)
     
  17. Cazzani

    Cazzani Kann einfach nicht wegbleiben

    Nein, sondern an @Onkel D , der die ursprüngliche Frage gestellt hat. Das hätte ich wahrscheinlich klarer adressieren sollen.
     
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  18. Polysax

    Polysax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich habe auch ein semicurved R1 (ohne Jazz) , aber wohl eine sehr frühe Version .
    Das scheint an einem günstigen Wochentag gebaut zu worden sein , bei meinem die Verarbeitung ist top !
    Hab mir mal die Aufnahme angehört , die Du, Silver , mit angehängt hast - meins klingt gänzlich anders.
    Was die Vermutung bestätigt , daß am Feintuning der Klangbildung mehr der Spieler und die Mundstücke entscheidend sind, als das Instrument selber.
    Ich würde also Onkel D raten , Rampone auch mit in die Auswahl zu nehmen.
    Rein in den Laden , vielleicht die Finger, das Auge und das Herz mitentscheiden lassen .
    Das sind doch schon mal gute Instinkte bei der Wahl , alles weitere macht dann die Übung und ein passendes Mundstück wett !
     
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  19. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Zum Trio Selmer, Rampone und Yani kann ich vielleicht auch noch meine Erfahrungen beisenfen: Mit einem geraden Selmer SA80 habe ich angefangen, es klang gut, wenn auch nicht überragend. Ich bekam aber schnell ergonomische Probleme, die rechte Hand mußte ich immer so komisch abknicken, daß es ernsthaft Schmerzen erzeugte. Ein Gefühl wie bei einem falsch eingestellten Fahrradlenker. Solche Sachen nerven einfach. Ich habe es aus dem Grund nur wenig gespielt und bin dann auf die Suche nach etwas bequemeren gegangen. Dabei habe ich auch ein Rampone Semicurvo angespielt, der zugegebenermaßen süße, aber eben auch betörende Klang hat es mir sehr angetan. Aber schon im Laden empfand ich die Mechanik als weich und nicht vertrauenerweckend, so daß ich es nicth genommen habe. Gelandet bin ich bei einem Yani SC 992, ganz bewußt curved, weil es unendlich viel bequemer zu spielen ist: Der Gurt trägt alles, es greift sich wunderbar und klingt auch noch wunderschön. Mein Rat für @Onkel D wäre daher: Curved Sopranos nicht ausschließen, selbst wenn dir die Optik erstmal nicht gefällt. Wenn du ein gerades Sopran zwei Stunden vor dich gehalten hast und dir die Schultern und Arme verkrampfen, nützt dir die schöne Optik auch nichts mehr. Und den kleinen Vergleich kannst du ja auch in einem Laden mal machen, auch ohne daß du viel von Sopranos verstehen mußt. Und ja @Hubert, so ein Silber-Yani wäre natürlich soundmäßig die Krönung, man hört ja schon in dem sax.co.uk Video, wie fantastisch das klingt! Tja, @Onkel D, wenn du dein Budget etwas aufbohrst, ist es wahrscheinlich das allertollste gerade Sopran, was du kriegen kannst. Das kannste wahrscheinlich sogar blind kaufen. Und gerade hab ich gesehen, das gibt's sogar auch curved. Das wäre dann meins!
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Juni.2025 um 18:28 Uhr
    Onkel D, Silver und Sax a`la carte gefällt das.
  20. Cazzani

    Cazzani Kann einfach nicht wegbleiben

    @Onkel D Dieses Video mit dem Hör-Vergleich zwischen Yani und Rampone hat damals meine Entscheidung vorbereitet:

     
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