Empfehlungen für ein sehr gutes, modernes Sopransaxophon

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Onkel D, 6.Juni.2025.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Hätte er mal beim Rampone den Putzlappen aus dem Trichter genommen... :D

    Das ist in meinen Ohren nicht "a little bit more slender" vs. "wider" sondern klar und direkt vs. verhangen.
    Die Tonqualität vom Rampone ist durchaus da, er holt sie aber nicht so richtig raus. Ein Soloist-Klon wäre jetzt aber auch nicht meine erste Wahl fürs Rampone.
    Da empfinde ich mein Semicurvo wesentlich präsenter (vor dem Horn) mit ähnlichem Grundklang.

    Das gänzlich anders würde mich mal interessieren, falls Du eine Aufnahme zur Hand hast, die das illustrieren kann.

    Ansonsten freue ich mich für jeden, der ein Rampone ohne mechanische oder sonstige Probleme (ich erinnere von z.B. @Lagoona , er hätte die Intonation an seinem R1 Jazz Tenor nicht in den Griff bekommen) spielt und sich daran freut. Es scheint auch bei den aktuellen Rampone Sopranen deutlich weniger Auffälligkeiten zu geben, als z.B. bei Tenören - einen Versuch wäre es wert.

    Ein guter Kompromiss ist da tatsächlich das Semicurvo - man hört sich selbst besser, als beim geraden, steckt aber nicht so unmittelbar im Trichter, wie beim gebogenen. Ein Semicurvo lässt sich auch - so sagte mir mal ein renommierter FoH - am besten mikrofonieren.
    Nur beim Ständer sieht es für die Semicurvos bzw. Saxellos mau aus (oder verboten teuer).
     
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  2. Cazzani

    Cazzani Kann einfach nicht wegbleiben

    Jetzt sind wir bei Geschmacksfragen. Da steige ich vorsichtshalber aus. Falls @Onkel D keinen Putzlappen in seiner Lautsprecherbox vergessen hat, kann er das selbst entscheiden.
     
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  3. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank für die ganzen tollen Rückmeldungen!
    Ich höre die Soundbeispiele mit ganz guten Bose Overears, da bekomme ich, denke ich, schon mit, was ein YouTube-Video oder anderes Internetformat eben hergeben kann. Mir gefällt der Sound von dem Cazzani in dem Videovergleich mit dem Yani schon sehr gut, Ich würde ihn eher als breit, weich und luftig oder rauchig beschreiben und den vom Yani als heller und zentrierter, aber ich halte mich da auch zurück, weil Klangbeschreibungen doch immer sprachlich schwierig sind und weil der Sound, den man in Natur hören würde, ja doch wieder einen ganz anderen Eindruck machen kann. Das andere Video habe ich mir noch nicht angeschaut, das hole ich noch nach. Habe meine Töchter zu Besuch und da haben dann doch erst mal andere Dinge Priorität. :)
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Zu Rampone & Cazzani:

    Bei der letzten Aufnahme finde ich, dass der Herr sicher gut spielen kann - aber er bringt keinen schönen Sopranton raus. Mundstück, Anblastechnik, Soundvorstellung. Schade.

    Ich hatte einige Jahre ein Semicurvo R1 (nicht Jazz), vergoldet. Ein wunderschönes Instrument, der Ton wirklich betörend, ja man kann es süßlich nennen. Für gewisse Genres perfekt, aber halt nicht so allround wie das Yamaha (für fetzige und lautere Sachen nicht geeignet). Von der Bauqualität hatte ich keine Probleme, aber die Intonation der Palmkeys war sehr schwierig (damals mit Rascher-Mundstück).

    Die Semicurvo-Form ist natürlich ein Hingucker, aber letztlich eher eine Komplikation. Als Ständer dafür kann ich den Tipp geben: Cannonball verkauft solche.
     
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  5. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde,diese Vergleichehaben genau 0,0 Aussage.
    VerschiedeneSpieler,verschiedene Mundstücke,verschiedene Blätter ,verschiedene Mikrophone und verschieden gemischt. Dann kann alles nach allem klingen.
    So oder so,es hilft nur selbst ausprobieren
     
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  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Zu den gebogenen Sopranen: das muss wirklich jeder selbst ausprobieren! Für mich ist das nicht spielbar, alles viel zu eng zusammen.
     
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  7. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    @Onkel D Wenn dir der Rampone Klang gefällt, solltest du von Yani die Bronze Varianten in Betracht ziehen, die gehen in eine ähnliche Richtung: dunkler und weicher als das Messing.
     
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  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Vielleicht noch mein eigener subjektiv unbedeutender Senf zu R&C und zur Sopranfrage.

    Ich hatte über längere Zeit insgesamt fünf R&Cs (alle R1 Jazz) von denen ich bis jetzt nur eins behalten habe. Die überzeugendsten für mich waren dieses eine Tenor (Ausführung AUG, wie das von @Lagoona; bei mir war die Intonation ok und es hat einen besondereren Klang als mein ehemaliges Two Voices) und eben ein gebogenes Sopran (AU=vergoldet).
    Ich bedaure immer mal wieder dieses Sopran weggetauscht zu haben, spielte zu der Zeit allerdings ausschließlich Tenor und Bari.
    Klang, Ansprache, Intonation waren absolut klasse. Die Verarbeitung war bei diesem Instrument in Ordnung, bis auf einen ab Werk eckig gefeilten Klappendeckel im Bereich der linken Hand; ohne die Feilung wären die Deckel miteinander kollidiert :rolleyes:, da muss man also schonmal dazu bereit sein das ein oder andere Auge zuzudrücken.

    Jetzt habe ich drei vintage Soprane, die alle toll und besonders klingen, jedoch jedes von ihnen bedarf längerer Eingewöhnungszeit, um für mich als Gelegenheitssopranist vernünftig zu funktionieren. Das war beim Rampone einfacher.
    Das beste „moderne“ Sopran, das für mich out of the box bis hoch G spielbar war und mich auch klanglich überzeugte (allerdings ganz anders als das R&C) war ein kaum gebrauchtes Yanagisawa 880 Elimona.

    Da ich auch sonst bei „modernen“ Instrumenten von Yanagisawa am meisten überzeugt bin, würde ich mich mit dem Budget und in der Situation wohl auch dort umschauen.
     
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  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    In Ergänzung noch die Anekdote: vor einigen Jahren fuhr ich mal wieder zu Saxofoonwinkel.
    Die hatten gerade eine Lieferung von drei Selmer Serie III Sopranen bekommen und zeigten mir, dass sie jedes Instrument demontierten, die Tonlöcher plan feilen mussten und dann neu einstellten.
    Das mag (muss!) sich inzwischen geändert haben, hat aber meine Meinung zu bestimmten Herstellern geprägt.
     
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  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So in etwa habe ich das mal von einem renommierten „Pro Shop“ der Marke gehört…

    Offizielle Lesart: das Instrument wird vom autorisierten Fachhandel spezifisch auf die Bedürfnisse des Käufers angepasst um das optimale Erlebnis zu garantieren.*

    * der Text ist sinngemäß von einer offiziellen Website zitiert. Ich finde den Link auf die Schnelle nicht.
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich habe mit Interesse mitgelesen und sehe eine übliche Kondensation der Blindkaufempfehlung in Richtung Yamaha und Yanagisawa. Man wird halt nicht umsonst Marktführer in Sachen Verlässlichkeit.

    Es gibt noch andere spannende neue Kandidaten, insbesondere Selmer und R&C, wo aber laut Meinungsbild sofort mehr Setup vom Verkäufer oder sogar Nacharbeit vom Doc nötig werden.

    Ich hab zwar schon viele Soprane angespielt (vor Jahren) aber nur ein modernes wirklich lange besessen und gespielt (knapp 20 Jahre), ein frühes S80II. Ich habe es einem performenden Profi (Klassiker) abgekauft, der es nicht nur Top in Schuss gehalten hatte sondern auch die ein oder andere minimale Anpassung vorgenommen hatte (z.B. kleine Biegung des Front F, etc.). Von diesem Horn habe ich gelernt, dass ein Sax auch neu oft noch 20% Potenzial hat und es ist seitdem mein Credo, (noch) mehr Augenmerk auf die Einstellung durch den richtigen Saxdoc zu legen als auf Marke, Finish, etc. Ein besseres Sopran habe ich über die ganzen Sopranjahre nicht angespielt, leider klang es immer sehr modern und schlank, worin ich meine eigene Stimme nicht so gut (wieder-)finde.

    Ich würde das S80II als solide Alternative daher mit ins Rennen werfen und noch einmal beherzt den gezielten Gebrauchtkauf ins Spiel bringen. Neuinstrumente sind aus meiner Sicht dafür da, dass sie jemand kauft und vernünftig einstellen lässt. Dann sind sie irgendwann reif für den Markt… :)
     
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  12. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Es ist ja auch wichtig, ob man ein G3 haben möchte. Das schränkt die Auswahl erheblich ein.
     
  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, vielleicht auch hier wieder ein wenig aussagekräftiger Spielvergleich verschiedener Top-Soprane.
    Für mich wäre auch das Spielgefühl hinter dem Mundstück entscheidend, das definitiv nicht mit Aufnahmen vermittelbar ist.



     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    G3 ist bei den Yani Elite S(C)-WO10/20/usw. Standard, beim WO1/2 nicht;
    bei R&C kann man wählen (wenn man Zeit hat, auf eins mit bzw. ohne G3 zu warten),
    Yamaha hat es, glaube ich, ab YSS62 aufwärts optional und bei Selmer bin ich nicht orientiert.

    Ich habe das S-WO20 und dessen G3 in freier Wildbahn noch nie gebraucht, obwohl es an diesem Horn genauso leicht herausploppt, wie ein hohes C.
    Im Gegensatz übrigens zu meinem R&C, das für die hohen Töne deutlich mehr Zuwendung erfordert (und kein G3 hat).

    Aber um es mit @ppue zu formulieren: da oben herumzuquiekeln verstößt gegen die Menschenwürde… :D
     
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  15. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich möchte mal meine Erfahrungen mit R&C als Gegengewicht ins Rennen werfen.
    Ich besitze ein vergoldetes R1 Jazz Sopran, welches ich gebraucht gekauft habe, und das der Oberfläche nach häufig gespielt wurde. Die Mechanik zeigt null Auffälligkeiten, dass hier irgendwas gepfuscht wurde und macht einen sehr soliden Eindruck. Von der Haptik ist es für mich ein echter Fingerschmeichler und der Klang ist wirklich besonders. Mit der Intonation komme ich bisher im Rahmen meiner Fähigkeiten von allen gespielten Sopranen mit diesem am besten zurecht.
    Vorher hatte ich einen asiatischen MK6 Nachbau, ein System 54 und ein Yanagisawa S6.
    Bei dem R&C hab ich endlich nicht mehr das Gefühl, dass mir das Instrument irgendwelche Steine in den Weg legt.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich hab keine Ahnung, wie oft die gängige Literatur (und auch die weniger gängige) ein G3 fordert. Wenn das in der Klassik Standard ist, dann ist es wohl so und das Front G kann ja ich eine Zicke sein. Ansonsten wäre das auch der letzte Ton, den ich beim Sopran vermissen würde… :)
     
  17. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    An welchem Horn hast Du denn ein "Front G"?
    Ich kenne ein Front F, von dem aus ich mit den entsprechenden Tastern der rechten Hand zum F# und, beim Sopran, zum G komme...
     
    giuseppe gefällt das.
  18. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank mal wieder, Ihr seid wirklich super. So viele gute Beiträge! Ich vermute, von dem Thread können noch deutlich mehr Leute als nur ich profitieren.

    Ich habe jetzt mal eine spezifische Frage zu Yamaha. Es gib welche, die jetzt eine größere Bohrung haben, als deren Vorgänger? Wie sieht das aus mit der Bohrung bei den Yamahas, speziell interessieren würden mich die aktuellen Serien, inklusive dem 475. Wäre super, wenn jemand da mal eine Übersicht geben könnte. Hintergrund ist, dass ich das Gefühl habe, dass mir der Sound mit der größeren Bohrung besser gefällt.
     
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  19. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    Das betrifft nur Instrumente von Yamaha mit wechselbaren S-Bogen. Die älteren Modelle sind hier auch sehr gut, haben aber den Bogen mit engeren Bohrung dabei. Hier kann aber entsprechend ein neuer Bogen mit größerer Bohrung zugekauft werden.
    Welche Bohrung 82Z fester Bogen entspricht müsste man klären, 475 hat entsprechend kleinere.
     
  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Bitte entschuldige die Kleinteiligkeit:

    Das entspricht jetzt nicht meinem Verständnis von "Bohrung".
    Ein Instrument hat einen gewissen Durchmesser am Anfang und am Ende des Metallkonus und eine Gerade oder Kurve dazwischen - das wäre für mich die Bohrung.
    Big Bore Instrumente haben einen insgesamt größeren Durchmesser bis zum Trichter.

    Ein unterschiedlicher Bogen ändert also nicht die Bohrung des Instruments, höchstens die Kurve und den Winkel, den die Bohrung im ersten Abschnitt beschreibt.

    Dass ein anderer Bogen den Gesamtklang deutlich verändern kann, ist dabei absolut unstrittig.
    Trotzdem wird aus einem Yamaha YAS 62 mit einem (mechanisch adaptierten) Conn-Bogen noch lange kein Conn 6M.
     
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