Endorser - oder doch nicht?

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von tbeck, 6.September.2011.

  1. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd!

    Habe ich nicht gelesen, viele andere (Neu-)Kunden sicherlich auch nicht.

    Wer kauft sich denn vorwiegend ein aktuelles Sax?
    Doch wohl vorwiegend Einsteiger, weniger die alten Hasen, die sich bestens auskennen und seit Jahren regelmäßig SONIC lesen. ;-)

    Okay, das ist dann eben ein Ausstatter-Vertrag, aber nicht unbedingt dem Musik-Endorsement, so wie ich es im Sax-Bereich verstehe, vergleichbar.

    Auch das sehe ich nicht als Endorsement für Saxofone.
    Ein Workshop ist ein Workshop und nicht in erster Linie eine Produkt-Präsentation - die geschieht dann wohl höchstens als "Schleichwerbung".

    Wenn ich Workshops mache oder Ensembleproben leite, kommt auch mal die Rede auf "meine" Marke, vielleicht sage ich dann auch mal etwas (ehrlich gemeintes) Positives darüber, doch das ergibt sich eher zufällig und hat für mich nichts mit aktiver Werbung zu tun.

    Nee, ganz im Gegenteil DAS ist Endorsement, nämlich aktive Werbung!

    Improvisationsworkshops mit Endorsement-Absicht sehe ich stattdessen als komplette Mogelpackung, denn da sollte es um andere Dinge als um das Instrument des Dozenten gehen, finde ich.
    Da wird der Workshop-Teilnehmer, der ja eigentlich etwas lernen will, verschaukelt, weil eigentlich nur der Dozent sein tolles Sax präsentiert, und die Firma kommt nicht zu ihrem Recht, weil die Teilnehmer ja meistens alle schon EIN brauchbares Sax haben.

    Nur der Dozent/"Endorser" freut sich über die ABM. :-D

    Und dann?
    Dann stellt jeder fest, dass Alberto IMMER einen fetten Sound hat (hatte er schon vor 10 Jahren auf was-weiß-ich, der war stets sein besonderes Markenzeichen) und dass das Sax, das der Händler da "zufällig" stehen hat, eben keine Wunder bewirkt.

    DAS soll ein erfolgversprechendes Marketing-Konzept sein? :-o

    Och, wenn ich so schlecht im Geschäft wäre, dass ich hungern und frieren müsste, würde mir bestimmt keine große Marke einen toll bezahlten Werbevertrag anbieten.
    Ich schätze mal, das schließt sich gegenseitig aus. :-D

    Herzlichen Gruß,
    Rick
     
  2. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Sorry, Rick,
    nur mal so: was verstehst Duuuuuu von Skiern und von Herstellung/Marketing etc.?

    Interessant ;-)
    Brille
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Schlüsselpapst,

    ich darf machen, was ich will, aber ich würde es nicht tun.
    Schließlich habe ich mir meine Saxofone ja mit Grund angeschafft und spiele gerne darauf.
    Wenn das nicht mehr so wäre, würde ich da ganz klar einen Gewissenskonflikt haben - und ehrlicherweise meine Aktivitäten für die bisherige Marke einstellen.
    Das ist aber nur mein Selbstverständnis meiner Tätigkeit, das habe ich auch von vornherein klar gestellt.

    Deshalb machen sie aber auch ganz viel, damit ich mit meinem Equipment zufrieden bleibe, wovon wiederum hoffentlich auch die anderen Spieler profitieren! ;-)

    Schöne Grüße,
    Rick


    P.S.:
    Ich klinke mich dann mal aus, alles ist soweit von mir gesagt,
    bevor Brille ganz kribblig wird! :-D
     
  4. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Rick schrieb:
    Das wirft u.a. auch noch mal die Frage für mich auf: Wieviel hat das Sax von der Stange mit dem Sax des Endorsers zu tun?

    Ein Endorser wird vermutlich nicht das Sax von der Stange spielen, sondern ein speziell ausgewähltes oder sogar speziell angefertigtes?

    lg
    Thomas

    P.S. Ich finde Michael Schumacher im Mercedes nicht glaubwürdig weder auf der Rennstrecke noch in der Werbung
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Neeeneeee, so isses nicht bei Normalendorsern. Die erzählen das immer nur ;-)
     
  6. Rick

    Rick Experte

    - Von Rick gelöscht, da Verstoß gegen das vorhin selbstauferlegte Schweigegelübde -
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Das sehe ich halt anders. Die workshops werden ja von den entsprechenden Herstellerfirmen organisiert. Das bedeutet: Ein Vertreter des Herstellers ist vor Ort. Mehrere Banner des Herstellers sind an den Wänden platziert. Es wird schon im Vorfeld darauf hingewieden, dass der Workshop von der entsprechenden Firma gesponsort wird. Zahlreiche Saxophone dieses Herstellers stehen anspielbereit aufgebaut da.

    Der Workshop dauert ca. 2 Stunden. Und diese Zeit ist nur workshop!

    In der Pause und nach dem offiziellen Teil stehen sowohl Endorser als auch ein Vertreter der Herstellerfirma für Fragen zur Verfügung.

    Darum geht es ja nicht. Ich unterstelle Dir in keiner Weise, dass Du nicht gut im Geschäft wärst. Ich gönne jedem von herzen den größtmöglichen Erfolg. Die Situation war rein hypothetisch.

    Zu Skringer: Den kannte vor dem gewonnenen Contest doch kaum jemand. Plötzlich gewinnt er den Contest, kriegt das Yamaha als Preis überreicht und ist ab sofort Yamaha-Artist.

    M.E. wurde er erst durch diesen Contest und seine Tätigkeit für Yamaha wirklich bekannt. Würde er heute die Marke wechseln, könnte das dazu führen, dass er langsam wieder in der Bedeutungslosigkeit versinken würde. Sooooooooo outstanding ist Skringer m.E. nicht.

    Aber nehmen wir mal Carlos Santana. Hat viele Jahre Yamaha-Gitarren gespielt. Wechselte zu PRS. So what?
    Hat viele Jahre lang Mesa Boogie Verstärker gespielt. Wechselte irgendwann zu Framus. So what?

    Carlos Santana ist ein herausragender Musiker. Da funktioniert es doch eher so, dass die Firmen ihn beknien, ihr Equipment zu benutzen, weil die Firmen sich davon einen Vorteil versprechen. Ist Santana jetzt unglaubwürdig geworden? Keinesfalls! Es ist Carlos Santana, der ganz einfach mit dem Equipment spielt, das seinen Zwecken am besten gerecht wird.

    Zu Schumacher: Ich finde, es gibt Ferrari-Fans, Mercedes-Fans und Schumacher-Fans. Den "reinen" Schumacher-Fans ist es egal, mit welchem Auto er seine Runden dreht. (Okay, im Moment nicht, sie würden sich wünschen, er hätte komkurrenzfähiges Material). Den "reinen" Ferrari-Fans ist es egal, wer mit dem Ferrari Siege einfährt. (Auch die schieben gerade ziemlichen Frust...) Enttäuscht sind nur diejenigen, die Schumacher im Doppelpack mit Ferrari sehen.

    Okay, genug von meiner Seite zu diesem Thema.
    Und: Schön, dass auch diese Diskussion anständig verläuft und jeder seine Meinung posten kann, ohne persönlich angegriffen zu werden.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ja Bernd,

    schätze das -fast- genau so ein wie du. Es ist sinnlos, die Firmenaktivitäten, auf denen letztendlich imageprägend oder direkt verkaufsfördern gehandelt wird, als völlig unabhängigen Workshop verschleiern zu wollen.

    Es ist irgendwie fast läppisch, das zu tun. Sollen die Endorser doch dazu stehen.

    Die Firmen sind doch nicht die gemeinnützige Wohlfahrt. Oder wer glaubt das hier?

    Ein Endorser ist ein Endorser ist ein Endorser ist ein Endorser

    Schöne Grühse
    Brille
     
  9. magick

    magick Kann einfach nicht wegbleiben

    Warum das bei Musik "Endorser" heisst und im Rest der Welt einfach als Werbung bezeichet wird ändert an der Sache nix. Endorsement ist Werbung. Sicherlich gibt es Endorser, die es für die Sache tun, weil sie hinter dem Produkt stehen und es gerne tun. Die meiste der "grossen" Endorser tuns für die Kohle. Und ein Sanatana tuts sicher nicht, weil er die Gitarre fürn Einkaufspreis bekommt.
    Einem Schumi ists völlig egal welches Auto er fährt, seis auf der Strasse oder auf der Rennstrecke, Hauptsache die Kohle stimmt. Wer glaubt, in jedem Werbespot steht einer, der voll hinter dem Produkt steht, der sollte mal nen Realitätscheck machen.
    Die einzigen, die damit ein wirkliches Problem haben, sind die Markenfetischisten, die tatsächlich glauben, nur jemand der die Marke wirklich von tiefsten liebt, dürfe so ein Intrument anfassen, geschweige denn spielen. Für die ist sowas dann , als wäre Steve Jobs zwischendurch zu Microsoft gewechselt :) (Einige Threads in diesem Forum, und leider immer mehr, driften übrigens auf das selbe Niveau ab, wie die üblichen Computerforen mit ihren 13 jährigen Sektenmitgliedern)

     
  10. Rick

    Rick Experte

    [size=x-small]Disclaimer:
    Als ich meinte, ich wolle mich nicht mehr hier äußern, ging es um meine Person und die Bedingungen bei "meiner" Marke - ich will ja keine Schleichwerbung betreiben.
    Andererseits sehe ich kein Problem darin, hier noch etwas Allgemeines zu schreiben.[/size]

    Hallo Bernd,

    das hatte ich auch nicht anders aufgefasst, keine Sorge!

    Ich habe bloß bezweifelt, dass so ein gut dotiertes Endorsement jemanden (oder mich) vor dem Hungertod retten würde, weil so etwas doch üblicherweise nur die bekannten und erfolgreichen Musiker angeboten bekommen, die es am wenigsten nötig haben.

    Das ist doch überall so:
    Hast du was, dann wird dir noch dazu gegeben; hast du nichts, dann wirst du noch getreten... :roll:

    Dem stimme ich voll und ganz zu! :)

    Gruß in den Schwarzwald
    Rick
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Magick,

    ich sehe da nach wie vor einen Unterschied zwischen einem x-beliebigen Schauspieler und einem "Werbebotschafter", also jemandem, der sich tiefergehend mit dem Produkt verknüpfen lässt.

    Letztlich müssen natürlich die Firmen selbst sehen, wem sie wofür wie viel Geld geben.
    In der Wirtschaft gilt das einfache Gesetz: Erfolg hat immer Recht.

    Wir haben ja bereits hier im Thread gelesen, dass mehrere Personen Michael Schumacher als Werbeträger für Mercedes nicht für glaubwürdig halten.
    Und meines Wissens ist beispielsweise die Strategie einiger Sax-Firmen, über Workshops Werbung für ihre Hörner machen zu wollen, nicht gerade aufgegangen, wenn man die Absatzzahlen der betreffenden Marken (besonders in Relation zum Werbeetat) betrachtet. :roll:

    Und dass Santana nun seinen wechselnden "Ausrüstern" jeweils größere Umsätze beschert, darf auch stark bezweifelt werden.

    Deshalb lautet für mich das Fazit aus der bisherigen Diskussion:

    Es gibt unterschiedliche Konzepte von Endorsement/Werbung, entsprechend aber auch unterschiedliche Erfolge der jeweiligen Strategien.
    Vermittelt der Werbeträger der Öffentlichkeit das Gefühl von Beliebigkeit, gelingt es ihm nicht, ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit zu erreichen, so kommt das nicht gut an beim Kunden.

    Ihr dürft gerne anderer Meinung sein! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. magick

    magick Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich denke, dass jemand dewr sich ein neues Instrument kauft, durchaus davon beeinflussen lässt, welches Modell sein Idol gerade spielt.
    Ich glaube nicht, dass der Wechsel einer Marke die Glaubwürdigkeit schmälert, ausser er bewirbt Marke A und spielt aber nur Marke B. Wir reden hier aber auch von den grossen, die den Umsatz primär über die Masse machen.
    Zumindest bei Einstiegs-/Erstinstrumenten denke ich, dass das Kalkül aufgeht.
    Aber, und da gebe ich Dir 100% recht, für eine kleine unbekannte Marke bringt es warscheinlich mehr, sich treue und engagierte Endorser statt beliebiger "Promis" zu halten :)

     
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