Epochen des Saxophonbaus

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von ppue, 31.Juli.2021.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue

    Ich verstehe deine Tabelle noch nicht.
    Nehme ich mal Conn, dann bin ich mir sicher, die sind in allen 4 Epochen vertreten, du schreibst sie nur einmal. Nur ein Beispiel. Genauso Selmer.
    In Frankreich weiß ich, dass ein weiteres Kriterium war, ob und wann tief Bb verfügbar war bei den kleineren Baugrößen, umgekehrt hatten die Großen u.U. nur 2 palmkeys.
    Hoch fis-Klappe ist für mich auch eine Eigenschaft, die zu modernen und noch neueren Saxophonen gehört, nicht nur, wie klappen angelenkt werden.
    Was genau willst du also mit der Tabelle? Im Beispiel von Conn oder Selmer müsste man eher die Modelle den Epochen zuordnen. Umgekehrt, wenn du es an Herstellern festmachen willst, dann müssten da die weniger bekannten mit rein, weil sich bei denen ev. Neuerungen später oder gar nicht durchgesetzt haben.
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe noch nie ein Angebot aus Indien für ein Saxophon gesehen, nur Blechblasinstrumente....
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Nachkriegs-Conns sind nicht mehr von gehobener Bedeutung. Je mehr Betriebe ich da aufzähle, desto verwaschener wird die Tabelle, auch wenn der eine oder andere gerne noch eine bestimmte Firma dabei hätte. So fliegen Pierret und Guénot auch gleich wieder raus (-:

    Ich habe ausdrücklich und wiederholt beschrieben, woran ich meine Einteilung fest mache. Eine Hoch-F#- oder Es-Trillerklappe sind unbedeutende Modifikationen.

    Gerne kannst du eine genaue Liste anfangen. Du wirst aber am Ende aber merken, dass du keine Epoche mehr zusammenfassend festmachen kannst.

    Man kann mit dem Mikroskop in eine Hautzelle sehen, sicher sehr interessant, nur kann man dann den Arm nicht mehr sehen. Du kannst dir Sirius mit dem Mikroskop ansehen, siehst aber nicht mehr die Milchstraße.

    Für das Erfinden von Epochen (eine Sache, die meist im Nachhinein passiert) musst du herauszoomen aus der Materie und einfach bleiben.
     
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  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich habe etwas Schwierigkeiten mit der Epoche der Moderne.
    Die Mehrzahl der beispielhaft genannten Hersteller in Frankreich und auch Deutschland hat doch nie auf balancierte Becherklappenmechanik umgestellt?
    SML, Guenot (haben die überhaupt nach dem Krieg weiterproduziert?), Pierret, Kohlert(?), Hammerschmidt,…
    Gerade das hat m. E. dazu beigetragen, dass sie den Bach runtergegangen sind.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann anders herum
    Ab ca 1920 oktavautomatik plus tief Bb
    Ab ca 1940 Becherklappen einseitig und mind 3 palm keys.
    Ab ca 1950 balanced action
    Ab ca 1960 moderne mechanik
    Ab ca 1965 hoch fis
    Das mag jetzt von Hersteller, kontinent etc etwas variieren, aber grob sollte es passen.
    Ev noch
    Bis 1900 handarbeit, danach maschinelle Herstellung
     
  6. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Was'n genau der Unterschied bzw. die Weiterentwicklung?
     
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  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Tisch links, frag @ppue,der hat die Unterschiede eingeführt.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Guter Einwand, @Sandsax. Die Grenzen verschwimmen sehr. Viele Firmen haben eigene Techniken zur Ausbalacierung der Bechermechanik gefunden. Da die großen Klappen nun auf die rechte Seite gerückt waren, bot sich eine Umlenkmechanik an, deren Hebel wesentlich einfacher zu bedienen, als die langen Arme der Vintage-Instrumente. Aber auch das ist wieder schwammig.

    Schau ich mir mein NW II an, so ist die Bb-Klappe umgelenkt und geht tatsächlich äußerst leicht zu drücken, die H-Klappe ist aber noch auf der anderen Seite und hat einen langen Klappenarm.

    Beim Nachfolger, der Naked Lady, sind beide Becherklappen wieder links. Allerdings wurde der Pinky Table vergrößert und bekam längere Arme. Beim Weltklang der 60er Jahr und vielen anderen Modellen aus der Zeit, die die obenliegende Becherklappenmechanik nicht mit gemacht haben, sorgt eine Umlenkmechanik für leichteren Gang.

    Man sieht, es gab viele Möglichkeiten. Die Idee von Selmer aber hat sich durchgesetzt. Für mich das entscheidende Kriterium.

    @JES, die Diskussion ging darum, den Vintagebegriff zu definieren. Je genauer du nun die Jahreszahlen markierst, desto weiter entfernst du dich von dem eigentlichen Vorhaben.

    @Sebastian: Da ist nur noch die Verdrehung der rechten Hand, sonst gar nichts. Das Gestänge liegt auch beim Balanced Action schon oben.
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue

    Vintage sind für mich spezielle Modelle. Ein King S20 silver sonic ist ein Vintage, ein Conn NW2 nicht. Vintage ist ein Qualitätsmerkmal, keine Bauweise oder Alter.

    Wenn du aber, so verstehe ich dich, jetzt Baumerkmale für den begriff vintage heranziehen willst, dann liste diese einfach auf und fertig. Ein vintage ist ein saxophon, welches bspw noch becherklappen re und li hat, aber schon Oktavmechanik, 3 Palm Keys u d bis tief Bb reicht.
    Historisch ist alles davor, alt alles, was zusätzlich zu vintage noch einseitige becherklappen hat.
    Alles andere wird kompliziert und unübersichtlich

    Zwei Charakteristika würde ich trotzdem aufnehmen wollen
    Hoch fis und tief A bei den Baris. Beides sind Erfindungen, die in der Vintage-Szene umstritten sind, ob und wie sie den klang beeinflussen. Darüber wird dann auch der Marktwert eines Vintage korrigiert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.August.2021
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Da bin ich leider nicht bei dir. Vintage ist für mich genauso wenig Qualitätsmerkmal wie modern. Möchte mich da aber nicht weiter drüber streiten, die Auseinandersetzung haben wir ja längst schon im anderen Thread geführt.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich finde hoch-fis genauso einschneidend wie der verdrehte tisch. Von trillerklappen habe ich nicht gesprochen sondern von palmkeys.
    Wo würdest du ein buffet s1 einstufen?

    Gerade den Schritt zur industriellen fertigung kannst du exakt angeben über das erste Patent von Conn für gezogene Tonlöcher. Für mich der schritt vom antiken zum vintage. Davor war es manufaktur, danach serienbau.
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Durchaus. Ich bin aber für die früheren Modelle kein Experte, kenne den Namen überhaupt erst seit 2007, alles davor weiß ich nur vom Hörensagen.

    Das ist meines Wissens unmöglich.
     
    JES gefällt das.
  13. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Dreas, wie kommst Du darauf, Eppelsheim in die Kategorie 3 einzusortieren?
     
    Philippe gefällt das.
  14. Philippe

    Philippe Schaut nur mal vorbei

    An dieser Stelle sollte auch Herrn Eppelsheims Antwort auf diesen Beitrag zitiert werden:


     
    giuseppe, Otfried, Thomas und 3 anderen gefällt das.
  15. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Das war übrigens 2014. @Dreas wollte das eigentlich korrigiert haben ... ;)

    Benedikt Eppelsheim ist leider letztes Jahr viel zu früh verstorben, ein war sehr innovativer Instrumentenentwickler und -bauer, der wirklich Neues entwickelt hat. Das Tubax war eine Sensation und so gut, dass sehr schnell die ersten guten Aufnahmen gemacht wurden.
    Immerhin: Die Firma wird von seinen Mitarbeitern weitergeführt.

    https://www.eppelsheim.com/
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Januar.2024
    jabosax, slowjoe, giuseppe und 3 anderen gefällt das.
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