Erfahrungen in Japan, Forestone, Selmer etc.

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von kurosak1, 3.Dezember.2024.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das war meine Überlegung weiter oben.
    Unlackierte Saxe patinieren ganz unterschiedlich. Meine Frage war, ob man das gezielt bremsen könnte.
     
  2. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich meine, auf diesem Wege nein.
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ist das Risiko zwischen Kupfer und Zinn (also Messing) nicht viel größer als zwischen Messing und Stahl? Zumal ja auch noch mit Zinn/Blei verlötet wird?

    Was soll denn beim patinieren gesteuert werden?
    Eigentlich gibt es da doch nur zwei Mechanismen. Entweder die "Korrosion" geht immer weiter, dann gibt es irgendwann ein Loch, oder die Patina bildet eine schutzschicht, isoliert sich quasi selbst, und dann geht es eben nicht weiter. Ausser man poliert diese Schicht immer wieder weg.
     
  4. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ich glaube das Thema Kontaktkorrosion wird beim Sax etwas überbewertet.

    Ob Federn rosten oder nicht hängt in erster Linie von den Legierungselementen der Feder ab.
    In Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Sauerstoff entsteht eben Oxidation (Rost). Entsteht auch bei bestimmten Situationen ohne Montage mit einem anderen Metall.
    Federn die "gerne Rosten" würden dies auch tun wenn man die Teile berührt und neben dem Sax in den Koffer schmeißt. Der Handschweiss reicht oft aus.

    Die Oxidation kann durch Lack oder Galvanik verhindert oder verzögert werden. Je nachdem wie stark die Einflüsse sind.

    Eine bekannte besondere Form der Oxidation ist Eloxieren von Aluminium.
    Eloxal ist Aluminiumoxid. Außerdem ein Isolator. Daher besser geeignet um z. B. mit Stahl verschraubt zu werden. Die Wirkung des Elektrolyt wird deutlich reduziert. Es sei denn die Oberfläche wird beim Verbinden leicht beschädigt. Dann gammelt es auch. Aber langsamer.
    Oxidation ist nicht generell schlecht.
    Die Elektriker können ein Lied davon singen. Muss eloxiertes Alu mit einem Erdungsband versehen werden muss an der Kontaktstelle das Eloxal entfernt werden.
    .
    Das Messing vor Korrosion zu schützen ginge recht leicht. Verchromen.
    Ob das gefällt ist eine andere Sache. Und es ist recht teuer.
    Eine Wasserarmatur ist i. d. R. Messing verchromt. Alternativ Kunststoff beschichtet.

    Kein Problem. Wird eine Wasserleitung aus Kupfer undicht wird passiert das kaum da wo gelötet wurde. Die Anschlüsse für die Armaturen sind auch aus Messing. Passiert auch nichts. Immer vorausgesetzt es fachgerecht gelötet.

    Grüße Gerrie
     
    mato und quax gefällt das.
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sorry, vertippt. Muss natürlich zink heißen.

    Worauf ich hinaus will ist.
    Schon im Ausgangsmaterial des korpus bilden die Materialien eine Spannungsreihe, die m.E. durchaus signifikant ist. Daraus bildet sich bereits das Risiko des Zinkfraß.
    Dann kommt Zinn bzw Blei/Zinn als Lot dazu. Wieder ein Risiko, dass sich was chemisch zersetzt.
    Jetzt bauen wir noch stahlfedern ein, wieder ein anderes Material.
    Nun fallen unsere Saxophone nicht reihenweise nach 10 Jahren auseinander. Zinkfraß kenne ich nur an einigen wenigen S-Bögen, die so nach 100 Jahren ev mal durchgammeln.
    Kaputte Lötstellen kommen etwas häufiger vor. Da stellt sich dann die Frage, gammeln die, weil beim lotvorgang im Werk schon was falsch gemacht wurde (mangelnde Reinigung vor bzw nach dem Löten), oder ist das wirklich Alterskorrosion.
    Bleiben Federn. Mmhh. Bis das die brechen auf Grund von Korrosion dürfte auch einige Jährchen dauern. Und? Sooo problematisch ist der Austausch nicht. Dürfte bei vintagesaxen sowieso Teil der GÜ sein.
    Ich denke wir reden hier rein akademisch....
     
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  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Zu Opferanoden allgemein:

    https://www.theo-schrauben.de/blog/opferanode/



    Ich bin, wie @Gerrie , nicht so ganz sicher, ob es genau dieser physikalische Vorgang ist, der zu verrosteten Federn führt oder davor schützt… :rolleyes:


    Es soll ja auch ganz schlichte Prozesse der Eisenkorrosion geben:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rost

    Wenn Selmer-Federn rosten und Yamaha-Federn nicht, könnte es einfach am Material liegen.
    Und wenn Selmer-Messing korrodiert, vielleicht am Lack, der bei Selmer immer drübergesprüht wurde…
     
    Gerrie gefällt das.
  7. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Meiner Beobachtung nach sind "tonale Nebenprodukte" der Hauptauslöser für chemische Angriffe am Instrument, besonders an den Unlackierten.



    IMG_20160321_122306.jpg
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Korrosion tritt immer da auf, wo es feucht, salzig oder sauer wird. Dennoch machen die Metallkontakte in meiner Alltagserfahrung doch einiges aus. Alu- oder Kupferblech mit Stahlschrauben, Kupferblech und Eisennägel, etc. Ist das Zeug ne Weile draußen, zieht gerne mal eines der Materialien den kürzeren, während das andere frisch bleibt.
    Vielleicht mach ich mal ein Experiment dazu am Sax…
     
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  9. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Wenn eine arme Stahlfeder zusammen mit dem sie einbettenden Messing, etwas Dreck und Wasser eine elektrochemische Gemeinschaft bilden möchte, wäre das Maximum der Korrosion doch am Treffpunkt aller zu erwarten.
    Eine mow gleichförmig mit Rost überzogene Stahlfeder hat dann mglw andere Gründe.
     
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