Erlernen der Klarinette als zweites Instrument

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von holgi1964, 3.Juni.2025.

  1. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Werte Mitglieder,
    ich denke seit längerem darüber nach evtl. auch Klarinette zu erlernen.
    Es stellt sich mir die Frage ob das ohne Lehrer möglich ist oder ob man sich zu viele
    Unarten antrainieren würde.

    VG Holger
     
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  2. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Alles ist ohne Lehrer möglich,aber alles geht mit Lehrer schneller und besser
     
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  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich würde eher Lehrer empfehlen- mindestens für die Anfänge.

    Das Instrument ist halt doch deutlich anders als ein Sax. Da du ja Sax spielst, kannst du später dann auch selber weitermachen wenn du mit dem Instrument vertrauter bist.
    Der umgekehrte Weg, von der Klari zum Sax ist wahrscheinlich weniger mühsam, trotzdem hatte ich mich seinerzeit für einen Lehrer entschieden.

    antonio
     
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  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe erst recht lange Saxofon gelernt und bin dann über die Bassklarinette (die ich eher wie ein Saxofon gespielt hatte) autodidaktisch zur Bb-Klarinette gekommen.

    Dies ist genau heute mein Problem, da ich jetzt klassischen Klarinetten-Unterricht habe.

    Meine Empfehlung ist nicht die Klarinette hinzu zu nehmen, weil Saxofon und Klarinette scheinbar recht ähnlich sind, aber nicht sind. Dann lieber z.B. Querflöte, weil da die Unterschiede klar sind. Meine Meinung…

    Dies ist eine traditionelle Sichtweise, aber warum sollte dies so sein?
     
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  5. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Bereckis,
    meine Frau spielte ein wenig Querflöte. Ton und Intonation sind bei ihr gut aber technisch lernte sie sehr langsam. Sie hat das jahrelang nicht mehr gemacht, will aber immer wieder anfangen. Wenn ich damit jetzt komme befürchte ich verleide ich ihr das ganz denn ich würde sie vermutlich sehr schnell überholen.
    Ich habe es auch mal probiert und fand nie den richtigen Ansatz.
     
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  6. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Das ist auch nicht so einfach :D

    Ich habe mit Klarinette angefangen. Anfangs bei einem Flötisten, danach bei einem Klarinettisten ( studiert ) Unterricht.
    Saxophon als Autodidakt . So viel Geld hatte wollte ich nicht aufbringen.
    Würde ich nicht mehr machen. Lehrer ist immer effizienter. Abgesehen von was der einem bewahren kann.

    Grüße Gerrie
     
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  7. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Weil die Griffweise bei der Klari viel komplizierter ist, der Ansatz und die Stütze kritischer sind.
    Aber Saxophon ist nicht gleich Saxophon. Wenn man vom Bari kommt wird es anders aussehen als vom Sopran.
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Der erste Unterschied ist schon mal, dass die Griffe in der unteren und oberen Lage unterschiedlich sind. Beim Sax drückst du den oktavdrücker und fertig.
    Der Ansatz ist anders, den sollte man sich zeigen lassen. Auch da fängt der Spaß erst richtig an, wenn man das obere register verlässt und zu den überblasenen Tönen kommt... wie beim Sax.
    Und letztlich kenne ich für die klarinette uberwiegend noten, bei deren Tempo es vermutlich den meisten hier schwindelig wird. Da muss man fit sein mit luft und fingern, letztere auch abhängig vom griffsystem (ich versuche das boehm-system zu kapieren. Da die hebel keine Rollen haben, es mehrere Griffe für einen Ton gibt, muss ich viel mehr vorausplanen, wie ich am besten was greife, um nicht völlig in den fingern verknote) ...
    Ich würde dir auch zu gutem Unterricht raten wollen, es geht notfalls auch ohne.
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ursprünglich von der Klarinette kommend habe ich am Saxansatz 30 Jahre irgendwie immer rumdoktern müssen, weil es eben nur fast das gleiche ist. Und natürlich kann man erstmal auf dem anderen Instrument irgendwie leichter spielen, als ein kompletter Anfänger.

    Das größte Hindernis von Sax auf Klarinette sehe ich darin, dass Klarinette für eine „mittlere Zielsetzung“ das schwierigere Instrument ist (ab einem gewissen Niveau kann das Sax natürlich auch sehr schwer werden). Du hast die verwirrende Duodezime, das heißt ohne Registerklappe ist es ein Alto und mit Registerklappe plötzlich ein Sopran. Dazwischen hast du den Übergang, den du mit neuen Griffen füllen musst. Dann hast du entweder die doppelt belegten Kleinfinger und das komische hohe C (Boehm) oder die Gabel im F (deutsch). Du hast den Ansatz, der mehr Druck und mehr Training erfordert, damit es nach was klingt.

    Ich könnte mir vorstellen, dass das (mit oder ohne Lehrer) zu der Einsicht führt, dass du auf dem Saxophon schneller vorankommst, was natürlich auch motivierend sein kann - fürs Sax. Vermutlich hilft nur probieren. :)
     
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  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Erstmal, Klarinette ist ein sehr schönes Instrument, also unbedingt ausprobieren!

    Zunächst mache Dir klar, wo die Unterschiede zum Saxophon liegen
    - Löcher statt Klappen
    - Duodezime statt Oktave
    - kleineres Blatt
    - höherer Blasdruck
    - etwas anderer Ansatz

    Dann beschäftige Dich mit den beiden Systemen Deutsch und Boehm. Für mich käme und kommt nur das Böhmsystem in Frage, ich finde grifftechnisch deutsch Murx, klingt aber durchaus schön;-)

    Ob Lehrer oder nicht kann man allgemein nicht sagen. Im Zweifelsfall ja, aber ohne ist spannender, ggf aber auch frustrierend.

    Ich würde erstmal so versuchen und dann entscheiden.

    Kommt natürlich auch an den Anspruch drauf an, was Fortschritt und Ziel betrifft

    Gruß,
    Otfried
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt ja völlig unterschiedliche Zielsetzungen und Motivationen beim Erlernen der Schwarzwurzel, hehe, @Otfried schrub es justamente.

    Will man einfach drauf rumhupen und mal auskundschaften, was es mit diesen Röhren auf sich hat, hat Spaß am Ausprobieren und freut sich auf neue Herausforderungen, dann würde ich mir solch ein Ding zulegen und drauflos spielen.
    Dann ist es eine Sache des Interesses und der Horizonterweiterung, die spannend ist und einem direkt Freude macht.

    Will man aber schnell vorankommen, sich nichts Falsches angewöhnen, das Gerät auch gerne bald in der Bigband einsetzen und es mit Ausdauer und Ambition zum geschätzten Zweitinstrument machen, dann sieht die Sache anders aus.

    Vom locker standardspielenden Saxophonisten zum ambitionierten Klassikklarinettisten ist es sich der weiteste Weg, aber man kann auch auf der Klarinette mit tiefer gelegtem Pitchcenter freudig jazzphrasieren.

    Und zwischen den beiden Ansätzen gibt es ja auch die Möglichkeit, sich ab und zu eine Stunde Unterricht zu leisten, wenn man Angst vor Fehlern hat oder meint, nochmal einen Schritt nach vorne tun zu müssen.
     
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  12. PlaySax

    PlaySax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Holger,

    Das Lernen mit Lehrer scheint mir auch am sinnvollsten zu sein: wegen Haltung, Atmung, mechanische Instrumentenfehler... Vermeidung potentiellen falscher Angewohnheiten.

    Dazu kommt, dass sich offenbar auch die Klarinettenwelt weiterentwickelt:
    -je nach Lehrer wird der Ansatz doch etwas saxophonähnlicher

    - die strikte Trennung zwischen Böhm- und Öhler/Deutschem System scheint nicht mehr zu bestehen:

    -Mundstücke gibt es zuweilen wechselseitig

    - zuweilen wird auch Böhmsystem akzeptiert wo vor Jahren nur deutsches System zulässig war.

    Diese ganzen Änderungen bekommt man mit (entsprechend informierten) Lehrer vermutlich besser als durch Selbstlernen.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Wo ich dich gerade sehe, @Bereckis Michael. Was genau sind die Probleme, die dir heute im Wege stehen?
     
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  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, stimmt natürlich, so hatte ich es seinerzeit auch gemacht. Plusminus gewusst, wie man das Ding in die Hände nimmt, Töne mit den Griffen hinbekommen, kleine Liedchen gespielt usw. ...aber dann doch rasch (nach ca. einem halben Jahr oder so) gemerkt dass ich einen Lehrer brauche, will ich weiterkommen.

    Also einfach mal loslegen ist sicher nicht falsch...
     
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  15. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Kann man, muss man aber nicht!

    Dunsemal auch nach dem Saxophon Unterricht auf der Böhmklarinette genommen. Gar nicht mal so schlecht machbar gewesen, wie manche das so unken.

    Aber, als Jazzinszrument oder in der Blaskapelle habe ich die Klarinette nie gesehen. Für mich ist sie im Symphonieorchester verortet. Das Mozart Klarinettenkonzert wäre auch meine Welt gewesen.

    Das hätte bedeutet, weiter Unterricht zu nehmen, ordentlich den guten alten Baermann hoch und runternudeln. Später noch eine A-Klarinette zusätzlich anschaffen, weil man im Symphonieorchester da nicht umherkommt. Üben ohne Ende...

    Da kam ich zu dem Schluss, dass auf dem Saxophon genügend zu tun ist, wenn man es tut.:cool:
     
  16. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank für die Hinweise. Ziel war einfach ein anderes Instrument zu erlernen und evtl. mal ein Solo in der Big Band spielen zu können.
    Ich nehme mit, dass die Sache nicht so einfach ist wie es aussieht aber nicht unmöglich.
    Ich denke ich werden mich, sofern ich dann starte, einen Lehrer zu Rate ziehen.
     
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  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Gibt es aber. Eher nicht im "neueren Jazz", im alten aber schon und auch im Swing. Ausserdem auch in andern Stilrichtungen als nur rein "klassisch".
     
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  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Natürlich gibt es das, nicht so ganz häufig, aber durchaus vorhanden.

    Theo Jörgensmann
    Paquito d'Rivera
    Michel Portal

    fallen mir auf Anhieb ein

    Gruß,
    Otfried

    Gruß,
    Otfried
     
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  19. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Na aber hallo.




    Mein persönlicher Favorit, ein unglaublicher Virtuose:

     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich habe zwar vor vielen Jahren zuerst Klarinette gelernt. Trotzdem war sie für mich vor ca. 2 Jahren nach sehr intensiven Tenorjahren ziemlich neu - vor allem grifftechnisch. Gerade beim Improvisieren kommen mir die Besonderheiten arg in die Quere. Bb oder F ist relativ einfach, aber anders als beim Saxophon habe ich mit "krummen" Tonarten große Probleme, halbwegs flüssig zu improvisieren. Ich müsste das viel üben, aber die Zeit geht dann vom Sax ab, und das geht nicht. :rolleyes:

    Auf der anderen Seite fällt es mir mit der Klari leicht, dem klassischen Tonideal zu genügen. Lesen ist auch kein Problem, so bin ich also nun sehr zufrieden mit meiner Rolle in einem Kammerensemble unserer Musikschule.

    Schab auch noch ein': Pete Fountain
     
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