Erste Improvisation

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gollum, 16.Februar.2015.

  1. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    :yiep:Das Thema Improvisation hat mich lange verfolgt und mir war nicht klar, wie ich das schaffen sollte....
    Nachdem ich nächtelang versucht habe, die komplette Musiktheorie zu verstehen, Fragenkataloge mit Lösungsheften abgearbeitet und versucht habe, und mir alle Tonleitern herzuleiten...alle Akkorde versucht habe, zu lernen (und sie wieder vergessen habe...)
    hatte ich keine Lust mehr auf das Ganze.... Aber wozu dann gerade Saxophon...?? Improvisation musste also unbedingt in Gang gebracht werden...

    Nach 2 Wochen Frust-Spielpause fing ich an ( nach Aebersold- Empfehlung) stundenlang mit Sarah Vaughan zusammen im Auto "lullaby of birdland" zu singen ..(. Hahaha... Bin nicht angehalten worden....).. Ich versuchte, die Improvisation nachzuempfinden.
    Danach habe ich mir die Noten der Akkorde beim Solo aufgeschrieben ( es gibt eine gute App hierfür : heißt Jazz-Scales ) und eben erstmal mit nur 4 Tönen pro Akkord angefangen. Und das hat geklappt.... ( natürlich langsam... Aber ich freu mich trotzdem) . Nicht ganz die feine Art für Perfektionisten wie mich, aber es hat mich weitergebracht.
    Ich muss natürlich dazusagen, dass ich monatelang Niehaus-Jazz-Conception ( Danke, Armin:-:)) und Improvisations-Bücher heruntergeleiert habe, bis mir die Jazz-Phrasierung aus den Ohren herauskam.
    Musik zum alltäglichen Training dann auch richtig fühlen, ist wunderschön...
    ( aber die Musik-Theorie-Bücher brauch dann doch noch... :confused:)

    Dieses Thema gab es auch schon oft... Nix Neues... Würde mich trotzdem über Rückmeldung freuen, wie es Euch am Anfang ergangen ist.
    :smile2:
    Liebe Grüße, Gollum
     
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, dann lass mal hören (-;
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau....was sollen wir dazu sagen, ohne Hörprobe?

    CzG

    Dreas
     
  4. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    Nee... Nee... Sooooo weit isses ja noch nicht ... Da werde ich ja gleich wieder herausgeworfen aus dem Forum...Haha...
    Vielleicht beim Harmonielehre-Workshop... ich hadere noch kurz ;)
    Liebe Grüße, Gollum
     
  5. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ihr solltet nix zu mir sagen...
    Sondern wie es Euch damals ergangen ist...
    Der Weg .... ?
    Vg, Gollum
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Anders....:cool2:

    CzG

    Dreas
     
  7. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    So, wie der kürzeste Saxwitz?-:)
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nö....ich habe einfach angefangen....kein theoretisches Pauken...einfach gespielt (mit Feedback von meinem Lehrer)

    Dann habe ich mich auch parallel mit der Theorie beschäftigt, um zu verstehen, was da passiert....

    Aber immer wieder: einfach probieren, hören, machen...

    CzG

    Dreas
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    @Gollum:
    Hast Du mit einem Lehrer gearbeitet? Denn so wie Du das beschreibst erscheint mir das wie ein riesengrosser Umweg, ein bisschen so als wenn Du beim Bäcker Brötchen kaufen willst und dafür einmal um die Welt reist.
    Meine erste Begegnung mit Improvisation war eher Theoriearm. Die Theoriekenntnisse wuchsen mit den Erfordernissen der Stücke. Gerade am Anfang eher modal und sonst eher funktionale Harmonik. Dabei lief viel über das Ohr und das Hören. Allerdings gab es damals auch keine vernünftigen Theoriebücher, die kamen erst auf, als ich längst schon viel improvisierte.

    Lg Saxhornet
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Grobe Fehleinschätzung: Alle lieben es, wenn einer den absolut miesesten, schrecklichsten, furchterregensten Improvisateur abgibt. Er ist der Glückliche, der all die anderen fühlen lässt: So schlecht bin ich gar nicht!

    Ich schätze dich aber als Nager ein, der sein Licht erst einmal ordentlich unter den Scheffel stellt und gewiss ist, nie und nimmer was falsch zu machen. Schätze mal, du wirst nicht dieser Glückliche sein werden, sondern ganz passabel aufschneiden.

    Mein Weg war neben meinen Tröten und Unterricht das Klavier, das an der Wand stand, und das ich ganz unvoreingenommen erkundet habe.
     
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  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Probieren, spielen.

    Als junger Mensch hab ich schnell rausbekommen, dass es eingermaßen klingt, wenn ich manchmal den 1., 3. und 5. Ton spiele, an anderen Stellen den 2., 4. und 6. Dass die große Septime beim Blues gar nicht geht, kam dann dazu. :)

    Eigentlich bin ich ein sehr theoriefreudiger Mensch. Beim Improvisieren will ich aber meinen melodischen Vorstellungen nachgehen, mich nicht um Changes kümmern müssen. Das geht eine Weile gut, bis der Absturz kommt. Dann Theorie, II, V, I üben, Tonleitern, Akkordbrechungen bis das IM GEHÖR UND DEN FINGERN ist.

    Bin aber wild entschlossen, nicht nach Plan zu improvisieren.

    LG Helmut
     
  12. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Hallo Gollum,

    einen ähnlichen Thread gab's vor kurzem schon einmal: "Blues für Anfänger". Dort haben drei, vier ihre Improvisationen eingestellt. Da kannst Du mal reinhören. Vielleicht stellst Du dann dein "Können" auch mal rein. Darauf gibt hier immer sehr hilfreich Tipps.
    Ich habe meinem Lehrer gesagt, dass ich nicht nur streng nach Noten spielen möchte, sondern auch frei. Daraufhin haben wir begonnen uns die Blues-Tonleitern anzuschauen. Eine kurze theoretische "Einführung" gab es natürlich auch.

    LG
    Paedda
     
  13. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke für Eure Antworten....
    ... Ich finde es für mich gut, zu hören, dass Ihr einfach angefangen habt....also bin ich auf dem richtigen Weg...
    Ich habe einen guten Lehrer, der mir auch immer sagt : fühlen, probieren... Usw....

    Aber wahrscheinlich bin ich mit den Jahren zu vernünftig geworden, und will erst verstehen.... So wie es im Job und im Alltag eben ist... Der Kopf führt.... Meinen Kindern bringe ich auch die Theorie bei... Aber die interessierst nicht, die fangen einfach an ... ( Schlagzeug, Klarinette und Klavier). Und ich muss wieder bei mir perfektionistisch sein... Als Vorbild ...:roll:
    Den Kopf werde ich jetzt mal überlisten ... Mit den Bluestonleitern fange ich gerade an ( Danke, Paedda...)
    Und zu Saxhornet:

    Meine erste Begegnung mit Improvisation war eher Theoriearm. Die Theoriekenntnisse wuchsen mit den Erfordernissen der Stücke. Gerade am Anfang eher modal und sonst eher funktionale Harmonik. Dabei lief viel über das Ohr und das Hören. Allerdings gab es damals auch keine vernünftigen Theoriebücher, die kamen erst auf, als ich längst schon viel improvisierte.

    Lg Saxhornet[/QUOTE]

    War wahrscheinlich besser so.... Mit den Büchern geht viel Zeit zum Üben Weg... Das kann' s auch nicht sein!

    Ich hab etwas gelernt.... Das Saxophon erzieht mich zu mehr ?? ...Unvernunft ... Freiheit... mein Inneres etwas mehr preisgeben.... ( ja, ja schon Recht....der Nager... Hahaha... Sehr lustig erkannt!, ppue)

    Also schön, ich mache weiter... (Brauche aber noch etwas mehr Mut, um etwas von meinen Quälereien hier hereinzusetzen... Auch wenn andere Anfänger beruhigt würden...-:)

    Liebe Grüße,
    Gollum
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Improvisation ist keine Zauberei oder extrem stark talentabhängig. Improvisation ist das Lernen von Spielen und Melodiebilden über Akkordfolgen (oder auch frei ohne Akkorde). Man muss es einfach nur üben und wissen was und wie man es optimal übt.
    Am Anfang ist es sinnvoll das extrem zu vereinfachen mit Bluestonleitern, Durtonleitern, Dreiklängen etc. ohne sich zu viel mit Theorie zu belasten.
    Wenn man dann mit Stücken anfängt ist es sinnvoll nach und nach die Theorie dazuzunehmen und zu erweitern aber am Anfang hilft die Dir nicht. Allerdings ist immer die Frage was man unter Theorie versteht.
    Dein Lehrer sollte hier ganz klar einen Plan haben wie er Dich da ranführt, ohne Dich zu überfordern.

    LG Saxhornet
     
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  15. Tinka

    Tinka Ist fast schon zuhause hier

    Ich höre ein Lied und improvisiere dazu. Das habe ich aber schon immer gemacht. Entweder mit Pfeiffen oder mittels dem sogenannten Scat-Gesang ( habe erst später erfahren, das man das so nennt ) ( Siehe dazu auf YT Ella Fitzgerald)
    Und nun setzte ich das einfach auf dem Saxophon um. Das geht mit allem. Jazz, Blues Rock, Pop usw aus den 40ern, genauso wie aus der heutigen Zeit und auch mit House oder Techno Musik. Habs grade gestern wieder 5 Std praktiziert :D Das macht mir unglaublichen Spass und lässt Höhenflüge am Saxophon zu, da vergesse ich alles um mich herum.
    Ich spiele am besten wenn ich einfach nur spielen kann, ohne den Kopf einschalten zu müssen. Theorie überfordert mich und blockiert mich komplett. Ich lerne am besten durch zuschauen, beobachten, zuhören.
    Nehme aber die Theorie mittlerweile spielerisch bei den Longtones und anderen Übungen dazu, oder wenn ich das Saxophon aus den Händen lege, nur noch die Theorie. Weil so ein kleinwenig Theorie muss ja schon sein :rolleyes:
    So hat jeder seine stärken und schwächen beim Musizieren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Februar.2015
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  16. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Tja, wie hat das angefangen?

    Mit 16 habe iich keyboard gelernt. Dann haben ein Drummer und ich "eine Band gegründet". Kam ich mit meinem keyboard-Schule-Zeugs nicht weit.
    Ein anderer Keyboarder aus benachbarten Proberäumen hatte mit mir Erbarmen und zeigte mir
    a) Watt isse ne Bluesschema?
    und
    b) Wat isse ne Bluestonleiter?

    Dann hatte ich noch das große Glück, richtigen Musikuntericht genießen zu dürfen, so dass mir die Grundlagen von Harmonilehre, Akkordaufbau und Qunintenzirkel geläufig sind (und waren)

    Später dann (in der "richtigen" Band) kam dann der 6-Saiter mit irgendeinem collen Riff, Drums und Bass stiegen ein und für den Keyborder hieß es dann:"Mach mal was dazu!"

    Gegenfrage: "Was spielst Du denn da?" Antwort: "G7, G7 Amoll, D" oder so.

    Und aus der Mischung von Theoriewissen und Hören ergab sich denn dann was.

    Und nun bin 40 jahre älter :) , habe viiiiel mehr gehört und ein wenig mehr Theorie verarbeitet. (und viiiel zu wenig Praxis) :-(


    Cheerio
    tmb
     
  17. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich improvisiere seit ich vor gut 4 Jahren mit dem Sax angefangen habe. Die meiste Zeit habe ich mit der Tonbildung verbracht. Dabei habe ich einfach irgend was gespielt. Oft auch ganz wild und zig mal so schnell, als ich es eigentlich verarbeitet könnte. Stelle mir immer ein Kind vor, dass das Sprechen durch brabbeln lehrnt. Irgenwann kommen Wortfetzen dann Worte und ich hoffe am Ende ganze Sätze.
    Parallel habe ich mir viel Theorie reingezogen. Um das aber umzusetzen, werde ich viele Jahre brauchen. Derzeit übe ich an überschaubaren Stücken, die ich aber in allen Tonarten auswendig lerne. Das ist für mich der Turboschub geworden. Wenige Stücke, aber die dann richtig versehen, das bringt mich deutlich nach vorne.

    Andreas
     
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  18. straightontheoffbeat

    straightontheoffbeat Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,
    Bei mir lief es zuerst auch über hören und Bluesskalen, mit meinem Lehrer. Ich spiele noch immer viel nach Gehör, habe aber über die Jahre natürlich auch eine gewissen theoretischen Unterbau erworben, bzw.beschäftige mich inzwischen intensiver mit Theorie, Harmonielehre, da nun auch Vieles schlichtweg Sinn ergibt. Ich habe auch das Glück, in einer Band zu spielen, wo zumindest drei ProfimusikerInnen vertreten sind und ich so - neben meinem Saxlehrer - kompetente AnsprechpartnerInnen habe. Ich finde das Ganze sehr spannend, lerne im Zusammenspiel mit unserer Band wahnsinnig viel, da wir gerne Stücke von Wayne Shorter, Chick Corea aber auch Bobby Timmons spielen.
    Am Anfang muss man sich einfach trauen, es macht Spaß, die Improvisation zu entdecken, egal, ob man mal ein paar falsche Töne dazwischen haut. Nach Aebersold habe ich auch viel geübt, inzwischen schätze ich das iReal Book auch sehr, da ich mir die Begleitung nach eigenen Bedürfnissen "zurechtschustern" kann.
    Schönen Abend
    Straight ;)
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Hallo Gollum!

    Das ist typisch für erwachsene Improvisations-Anfänger: Sich erst absichern, in die Materie einlesen, alles zu verstehen versuchen...

    Ich habe als Kind, so mit 10, 11 Jahren, am Klavier mit dem freien Fantasieren begonnen, wenn ich sonst nichts mit der Zeit anzufangen wusste und mir Schumann, Beethoven, Mozart usw. gerade zu öde wurden.
    Kreative Langeweile, planlos herumspielen, neugierig alles Mögliche ausprobieren, Versuch und Irrtum - das kennt man heute gar nicht mehr, als Erwachsener nicht, als Kind auch schon bald nicht mehr. Alles ist verplant, durchorganisiert, verkopft...
    Schade. :-(

    Ja, das ist es!
    Nicht jeden Schritt vorausberechnen, sondern einfach losstolpern, ohne Landkarte und Bedienungsanleitung, mal sehen, wohin die Reise führt; und wenn etwas schief geht, egal, das gehört dazu: So ist das Wesen der Improvisation. :)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, jeder geht seinen eigenen Weg. Der eine ist Nager und will erst wissen, was er da tut, der andere hört auf seinen Bauch und die Theorie geht ihm am A... entlang, die dritte hört und hört.

    Das ist nicht falsch. Dennoch sollte der Lehrer weniger einen fertigen Plan haben, als zu erkennen, was der Weg des Schülers ist. Es gibt die tollsten pädagogischen Ansätze, die geniale Konzepte parat haben oder bis zur Unmusikalität vereinfachen, egal: Gollum hat seinen oder ihren Plan. Und der ist in Ordnung, solange man Spaß an der Sache hat.

    Weiter so.
     
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