Es kiekst...

...oder wie immer es heisst. Bin Anfänger auf einem Yamaha YAS 275 Alt Saxophon, mit 2 oder 2,5 Blatt. Wenn ich kräftig reinpuste, habe ich ganz passable Töne, aber wenn es leise sein soll, beginnt fast jeder Ton (je höher desto öfter) mit einem Kieks. Nur wenn ich überfest meine Unterlippe gegen das Blatt presse, unterbleibt das Kieksen. Aber dafür muss ich enorm stark pusten, so dass mir nach 30 Sekunden die Kondition abhanden kommt.

Sieht schwer danach aus, dass ich etwas verkehrt mache. Leider achtet mein Sax-Lehrer zuviel auf Rhytmus und Notenlänge, und versäumt es mir das richtige Pusten beizubringen.

Hat da jemand einen Tip? Und bringt eigentlich dieser Silencer wirklich etwas?

 

Und noch ne Frage:
Gibt es eine gute Lehr-DVD? Ich meine, nicht eine, auf der stundenlang jede einzelne Klappe und der Zusammenbau eines Sax gezeigt wird, sondern eines, wo zumindest versucht wird interaktiv mit dem Zuschauer zu üben?

 

"Interaktiv" ist bei einer DVD grundsätzlich gar nichts (sorry). Interaktiv aber ist (hoffentlich) ein guter Lehrer. Rick wohnt doch in Deiner Region und könnte beim Finden einer/es geeigneten Kollegin/en sicher behilflich sein.

Herzlich willkommen im Club
und herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger

 

Hallo Kledano.

Mastery Clinic for Saxophone (Yasuto Tanaka)

Die DVD gibt es auch beim Kurt Maas Online Notenversand
Ich hatte die DVD mal in der Parallelwelt ausführlicher beschrieben, nachdem ich sie mir gekauft hatte.

Der letzte Teil "6. Let's practice together" könnte da interessant sein.
Trotzdem fehlt auch hier die Interaktion. Die DVD ersetzt somit keinen Lehrer.

Hier ist eine kleine Werbung in Japanisch über die DVD:
http://www.youtube.com/watch?v=-ja9ObnfrX0

Christoph hatte vor längerer Zeit in diesem Forum mal einen Thread über ihn eröffnet.

Ganz vergessen:
Die Sprache ist auf Japanisch. Es lässt sich Englisch als Untertitel auswählen.

Gruß,
Billy

 

Erst mal danke für den Tipp. Das mit der "Interaktivität" der DVD war wohl missverständlich formuliert. Ich weiß schon, dass es einen Unterschied zwischen einem Lehrer und einer DVD gibt. Aber ich glaube auch, dass man bessere (unterstützende) Lehr-DVDs produzieren könnte.

Und ich glaube auch, dass die ein Stück interaktiv sein könnten. (Im richtigen Leben produziere ich Filme und programmiere DVDs. Daher erlaube ich mir mal, den Mund etwas voll zu nehmen.)

Auf jeden Fall Danke für den Tipp

 

Hallo kledano,
da hilft vielleicht erstmal ein leichteres Blatt. Hast du es schon mal mit einem 1,5er oder 2er Blatt versucht ?

Gruß
Harry

 

Ich denke auch wie Harry, dass das Blatt - auch schon von der Beschreibung her - zu stark ist.

Gruss,
Billy

 

Ich merke zwischen einem 2er und 2,5er Blatt keinen großen Unterschied. Es ist beidesmal dasselbe Ergebnis.Ich bin mir ziemlich sicher, das es eine falsche Position des Mundstücks bzw. eine falsche Lippenbeherrschung ist. Leider habe ich da mit meinem Lehrer niemand, der zunächst mal Wert darauf legt, dass der Sound gut ist. Der spielt selbst in einer Kapelle, und ist wahrscheinlich so auf Takt und Rhytmus getrimmt, dass es für ihn das Wichtigste ist.

 

Ich habe dieses fiepen auch manchmal. Aber nicht mit allen Blättern. Die Vandoren ZZ 2,5 machen diesen Ton nicht. Die Vonadoren JAVA Blätter neigen bei mir sehr zum fiepen.

Andreas

 

Ähm. Soll ich dir was empfehlen? Ich weiß nicht!

Ich werde nicht öffentlich sagen, dassde mal nach nem anderen Lehrer schauen solltest!!!!

In diesem Sinne

BrillÄ

 

Also ich spiele jetzt den 4. Monat. Am Anfang hat es sich angehört wie eine Kirmiströte. Dan manschmal wie eine Schiffshupe usw. Es liegt wohl nicht am Lehrer sondern einfach daran daß die Muskelatur noch nicht genügend aufgebaut ist. Erwachsene machen sich wohl auch zuviel Gedanken. Wechseln Mundstück und Blättchen und den Lehrer. Kinder haben die Möglichkeit nicht und lernen es so wie es halt ist. Ich plädiere für Geduld und Üben.

 

Ja.

Allerdings ist es wichtig, immer wieder bewusst auf Stütze und Ansatzkorrektur zu 8en!

Brille

 

Ferndiagnosen sind immer sehr schwierig. Aber nach dem geschilderten Sachverhalt würde ich sagen, dass hier eine falsche Atemtechnik vorliegt. Die Blätter sind mit 2 oder 2,5 für einen Anfänger definitiv in Ordnung. Ich frag mich immer welche Leute wohl die 1,5er spielen?
Zurück zum Thema: Ich denke die Ursache liegt im Anblasen der Töne aus dem Hals/Bauch heraus und somit ohne wirkliche Kontrollmöglichkeit des Luftstroms. Besser Lippenmuskulatur anspannen und ein Blasen wie beim Luftballonaufblasen mit kontrolliertem ausblasen durch die Lippen.

 

Vielleicht die Leute, die damit am besten zurecht kommen?

 

Würde keinesfalls unter 2 anfangen. Da gewöhnt man sich sehr leicht unnötige Unarten an!

 

Bei Upfmusic und Brille klingt das ja fast , als wäre "1,5er-Bläser" ein Synonym für "Weichei".

Jeder Jeck ist anders , und eine dicke Unterlippe dämpft das Blatt nun mal stärker ab als eine dünne.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwa ein Joshua Redman und eine Candy Dulfer mit dem gleichen Setup zurechtkommen?

Auf der Seite von Theo Wanne sind die Setups von etlichen Profis aufgelistet. Da ist von 2 bis 5 alles dabei.

Anfänger hingegen sollen alle gleich sein?!

Gruß
Joachim

Edit:
Gato Barbieri spielt Theo Wanne zufolge Rico Rico 1 ½.

 

Bitteschön. Jeder wie er will. Wir leben in einem freien Land!

Aber anschließend nicht beschweren!

 

Moin Brille,

danke für den Hinweis. Könntest Du (oder auch gern jemand anderes) die Unarten, die man sich durch diese Blattstärke angewöhnen könnte, ein wenig näher beleuchten?

In meinem Saxkoffer fand ich nämlich zwei unbenutzte Rico 1,5. Keine Ahnung, warum die da drin waren. Muss mir jemand empfohlen haben. Ohne den geringsten Plan bin ich damals selbst sicher nicht auf die Idee gekommen. Die benutze ich im Moment, weil sie eben da sind. Da ich bereits weiss, dass Blätter nicht unbegrenzt halten, habe ich mir inzwischen noch Vandoren (blaue Packung) in Stärke 2 besorgt. Sollte ich ab sofort lieber diese nehmen? Eigentlich widerstrebt es mir, etwas wegzuwerfen, was noch zu gebrauchen sein könnte.

Bin für jeden weiteren Hinweis dankbar.

Gruss, Dietlaib

 

Das Allerwichtigste ist wahrscheinlich, dass Du mit Deinem Lehrer über Dein Problem sprichst und vor allem darüber, warum er auf dies oder das mehr oder weniger Wert legt.

Ich zähle mich auch noch zu den Anfängern, auch wenn ich jetzt 2 1/2 Jahre spiele. Meine Erfahrungen müssen für Dich nicht zutreffen, aber die Chance ist nicht schlecht.

An das Quietschen der Blätter kann ich mich noch gut erinnern. Und an die Bißstellen in der Unterlippe.

Aber: Das legt sich von ganz alleine. Vertrau mir. Gar nicht weiter drüber nachdenken. Insofern kann ich die Methode Deines Lehrers gut nachvollziehen.

Wenn Du das Forum zum Thema "Quietschen" durchsuchst, wirst Du sicher fündig. Durch die Bank Anfänger mit Panik, dass sie was falsch machen. Irgendwann hören sie dann auf nach Lösungen zu fragen, weil es von alleine weniger geworden und schließlich (praktisch) ganz verschwunden ist.

Ich habe mit einem Legere Kunststoffblatt 2 3/4 angefangen, das entspricht etwa einem Vandoren Classic 3er, das ich im Wechsel damit spiele. Auf meinen Protest, dass sei "viel zu hart" ist mein Lehrer aber nicht weich geworden. Er war der Meinung das sei notwendig um die Lippe zu trainieren und einen anständigen Sound zu produzieren. "Mit den weichen Blättern neigt man zum Schludern". Ich habe mit einem Selmer S90/180 aber auch ein relativ enges klassisches Mundstück.

Und tatsächlich bin ich mit meinem Ton mittlerweile sehr zufrieden. Nicht alle Tage gleich, aber zumindest meistens. Das Blatt kommt mir auch gar nicht mehr hart vor, sondern angenehm zu spielen und gut zu kontrollieren. Keine Bißstellen mehr an der Lippe, weil ich immer weniger "beiße" und mehr mit der Lippe spanne. Das hat sich alles "so nebenher" ergeben und ich entdecke mehr und mehr, wie ich auch die Klangfarbe bewusst beeinflussen kann. Möglicherweise wird sich bei mir die Frage nach dem individuellen und optimalen Sound überhaupt nicht mehr stellen.

Rhythmus und Einsatz sind aber im Zusammenspiel mit anderen noch wichtiger als die richtigen Töne oder gar "Der Sound". Wenn das nicht zusammenpasst, dann bringst Du die anderen auch aus dem Takt und das ist viel schlimmer. Mein Lehrer trainiert mit mir genau aus dem Grund speziell das. "Mir ist jetzt egal, wenn die Töne nicht stimmen, aber bleib im Takt!"

Solltest Du also nicht vor haben, ein Leben lang nur alleine zu spielen, dann scheint mir Dein Lehrer nicht unbedingt die falschen Prioritäten zu setzen. Aber frag ihn auf jeden Fall, WARUM ihn das Thema "Quietschen" überhaupt nicht zu interessieren scheint. Möglicherweise erklärt er Dir das gleiche wie ich.

Wenn er dafür einen vernünftigen Grund hat - und davon gehe ich aus - und Du mit seiner Vorgangsweise trotzdem nicht einverstanden bist, DANN passt Ihr beide möglicherweise nicht so gut zusammen.

Versuche aber unbedingt, so bald wie möglich mit anderen zusammen zu spielen. Andere Schüler oder vielleicht auch in der Musikkapelle. Mich hat das in sehr kurzer Zeit musikalisch sehr viel weiter gebracht, auch wenn mir manche Stücke vom Stil her nicht so liegen.

 

Er spielt das aber offenbar auch auf einem Berg Larsen Mundstück mit 2,7mm Öffnung, das relativiert die Sache ein wenig.
Aber am Ende zählt nur das Ergebnis, nicht wie es erreicht wurde. ICH könnte mit so einem Blatt nicht spielen, dazu hätte ich es einfach nicht genug unter Kontrolle.

Ich glaube nicht, dass man als Anfänger mit einer solchen Kombination leichter spielen lernt als mit einem stärkeren Blatt und einem engeren Mundstück.