Euer Aufnahmeraum

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 23.Dezember.2018.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Der "Schimmel" im Hintergrund ist ein Grotrian Steinweg. Solange die Dämpfer funktionieren, schwingen nur die oberen Oktaven mit. Sie verzerren aber das Aufnahmebild nicht. Im Gegenteil: ich denke, dass sie ein bisschen so wirken wie ein "Aural Exciter", also durch das Ansprechen bestimmter Obertöne, wenn auch minimal, auf die Aufnahme Einfluss nehmen. Das dürfte aber im homöopathischen Bereich liegen.
    Danke für die guten Wünsche.
     
  2. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Ein bisschen Büro - ein bisschen Musikzimmer - 2 x MAudio BX5 Monitore, ein Boss Looper, ein Midikeyboard und ein Rode NT1, ein Sennheiser Clip, ein Beyerdynamic 57 Clon.

    Aber die richtige Anordnung / Aufstellung bzw Einstellung fehlt mir noch. Dieses warme volle Aufnehmen gelingt mir nicht. Finden den Sound meist zu flach.

    20181225_161747.jpg
     
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  3. ufosax

    ufosax Ist fast schon zuhause hier

    Mein Saxophonleben spielt sich ausschließlich in einer Studiobox-Übekabine ab; Modell "Professional", Innenmaße 240cm X 220cm bei 205cm Höhe. Entscheidend war bei mir ursprünglich die Schalldämmung, nicht die Aufnahmeakustik, das kam erst später.

    Allerdings ist dieser Raum für die Innenakustik schon bearbeitet, man sieht z.B. dass die Wandelemente nicht parallel verlaufen, sondern etwas verwinkelt sind und aus zwei verschiedenen Materialien bestehen. Das führt nach meinem Empfinden zu einer sehr ausgeglichenen Aukustik, mein Ton verändert sich für meine Ohren so gut wie nicht, wenn ich mich spielend in der Kabine bewege.

    20181225_114928 (2).jpg

    Es gibt auch noch ein Basismodell und ein "Premium" Model, die sich jeweils durch die Innenakustik unterscheiden. Das "Premium" Model hatte ich auch probegespielt und ich kann mir vorstellen, dass das für Aufnahmen noch einmal eine Ecke besser ist, als die "Professional", es wird z.B. auch als Rundfunksprecherkabine eingesetzt und ist sehr trocken, aber auf eine attraktive Art, nicht im Sinne von "toter Raum". Das hatte zwar etwas reizvolles, war mir dann aber letzlich zu riskant, dass das Üben auf Dauer keinen Spaß mehr macht, wenn der Ton zu trocken ist. Das Aufnehmen ist und bleibt bei mir ja nur ein netter Nebenzeitvertreib und nicht die Hauptbeschäftigung.

    Jedenfalls habe ich damit das Thema Raumakustik für mich abgehakt: Wenn die Aufnahme mies klingt, ist es wahrscheinlich nicht der Raum, frei nach dem Motto aller Informatiker: "Der Fehler sitzt immer vor dem Gerät".

    Meine Aufnahmekette ist entweder (1) ein Sennheiser MD441 über einen Cloudlifter oder (1) ein Beyerdynamik M201 über einen Fethead, jeweils durch ein Steinberg UR22mkII und dann in Cubase LE als DAW.

    Ich habe mich bewußt für dynamische Mikros entschieden und gegen Großmembran-Kondenser. Zum einen wollte ich Mikros, die ich (sollte sich die Gelegenheit je ergeben) auch live einsetzen kann. Zum anderen sehe ich das so wie @Wuffy bei verschiedenen Gelegeneheiten auch schon angemerkt hat: Je empfindlicher das Mikro, desto deutlicher hört man auch die Sachen, die nicht so toll geworden sind.

    Für micht dienen die Aufnahmen in erster Linie zu Kontroll- und Übungszwecken, so dass ich mir die Mirkos danach ausgsucht habe, dass sie einen eher linearen Frequenzverlauf haben, ohne allzuviel Verschönerungseffekt. Das Bestreben war seinerzeit, meinen Ton möglichst so zu hören, wie er im Ohr eines Zuhörers ankommt. Das waren aber alles theoretische Überlegungen, bevor ich mit der Aufnehmerei angefangen habe. Die Praxis zeigte dann recht schnell, dass sich schon beim Konvertieren von .wav zu .mp3 und dann noch mal beim Hochladen auf Soundcloud deutliche Verändungen im Sound ergeben. Auch zwischen dem Cloudlifter und dem Fethead gibt es z.B. hörbare Unterschiede, selbst für nicht hochtrainierte Ohren, wie meine.

    Bei der Aufnahme stehe ich etwa in der Mitte des Raums, damit sind die Mikros näher an einer Wand, als an den anderen. Abstand Mikrophon - Saxophon ca. 1 Handspanne, wobei das Mikro auf den oberen Rand des Bechers zeigt. Das Mikro zeigt dabei nicht gerade auf eine Wand, sondern steht etwas schief. Ich habe mit unterschiedlichen Raumpositionen experimentiert, kann aber keine großen Unterschiede feststellen. Von "early reflections" und "Kammfiltereffekten" lese ich immer mit Interesse, aber wahrscheinlich sind meine Ohren nicht gut genug, um das alles zu hören. Auch bei den von @Ton Scott eingestellten Beispielen, die ich immer mit großem Interesse höre, kann ich oft keine oder nur sehr, sehr geringe Unterschiede feststellen, insbesondere wenn es Tracks mit Playalong sind, die den eigentlichen Saxsound noch zukleistern.

    Ich stand am Anfang weiter vom Mikro weg. Neben mehr Raumklang (der mich nicht gestört hatte) gab es vor allem mehr Atemgeräusche, was mich gerade bei Aufnahmen ohne Playalong, z.B. für Übungskontrollzwecke eher abgetörnt hat.

    Auch die Hinweise, das Mikro eher auf den Kleinfingertisch auszurichten, haben mich nicht überzeugt. Ich gefalle mir besser, wenn das Mikro direkt zum Becher zeigt.

    Ich habe zu Weihnachten neue Kopfhörer bekommen, nachdem ich meine alten geschrottet hatte und habe heute gleich mal "Have Yourself a Merry Little Christmas" aufgenommen, schnell noch, bevor Weihnachten schon wieder vorbei ist. Nur Sax ohne Effekte und Bearbeitung klingt dann so (ich habs als .wav hochgeladen, aber Soundcloud verändert es dann halt doch noch mal, von der Aussagekraft dann also doch wieder zweifelhaft):



    Mit ein wenig Rumgespiele and der Technik und Playalong klingt es dann so:



    Allen Foristen und ihren Lieben wünsche ich damit schöne und erholsame Festtage.:thumbsup:
     

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  4. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Ton Scott ,

    ich übe und nehme in einem Kellerraum auf. Der ist ca. 4,5 m x 4 m. Vollbetonwanne mit Fließen. Dementspechend habe ich ihn mit Schaumstoff und einem Teppich trockener gemacht. Im Raum steht noch ein E-Piano von meinem Pianisten und div. Kleinkram (s. Fotos).

    Ich nehme im Sitzen auf, da ich dann eben noch ohne große Wege die Technik bedienen kann. Der Aufnahmepunkt ist einer von zwei Sweetspots im Raum.

    Neben dem Raum und der Technik machen für meinen Geschmack noch die Mikroposition (Entfernung/Höhe) und die Ausrichtung viel aus. Dank @tomaso habe ich für mich und die Verhältnisse das Optimum gefunden. Das Mikro ist ca. 60 cm vor mir ca. in Höhe des Bechers minimal nach oben zeigend. In der Regel habe die kleinste Stufe des Standardeffektes von dem Vorverstärker Yamaha AG06 eingestellt. Ansonsten benutze ich Audacity und als Mikro ein Audiotechnika AT 2035 Großmembran.

    Bei den Beispielen (Tonleiter) spiele ich mein Yamaha YAS mit V1-S-Bogen, Theo Wanne NYC 1, Rigotti Fold 2,5 strong und Vandoren Optimum Blattschraube.

    Ich habe mal ganz trocken, mal mit dem kleinsten einstellbaren Effekt und der Mikroposition wie beschrieben eingespielt. Mal mich etwas nach rechts gedreht, dass das Mikro auf den linken kleinen Finger geht, mal nach links. so dass die Klappenöffnungen des Bechers in Richtung Mikro zeigen. Dann noch einmal von leicht oben, wie ich es vorher hatte...

    Herzliche Grüße und noch frohe Weihnachtstage,

    Jabo
     

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  5. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    @jabosax die hören sich mmn alle gut an. müsste ich mich entscheiden, dann test 1 o.E.
     
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  6. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ohne Playalong sehe ich das auch so, mit Playalong eher mit Effekt. Das ist die Variante ohne Effekt auf den linken Finger ausgerichtet.
    Danke @zappalein
     
  7. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    hi. was hast du denn da in den fikkustopf gesteckt?
     
  8. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    @jabosax so mag ich das sax eigentlich am liebsten. lieber einen tick "trockener" als höhenlastig.
    wer (damals) einen geilen saxsound hatte, waren die beiden vom -art ensemble of chicago- joseph jarman und roscoe mitchell.
    ab 17.45 -the ninth room-
    auch finde ich hier den bandgesamtsound, der wie bei allen frühen sessions des -aeoc- live eingespielt wurde klasse. schön trocken und "irgendwie" nicht so perfekt, wie man es heute gewohnt ist.
     
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  9. ppue

    ppue Experte

    Einen selbstgetöpferten Bewässerungskonus mit Riesenstacheln einer Marokkanischen Akazie.
     
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  10. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    ... interessant, weil mein "Schimmel an der Wand " fast genauso aussieht ;-)
    Aber schnell mal bei Wiki nachgeschaut, ist das auch fast kein Wunder.
    Die beiden Werke waren beide in Braunschweig...

    image2.jpeg

    On Topic: Auf dem Klavier steht mein derzeitiges Aufnahme Equipment. Daher auch gleichzeitig mein momentaner
    Aufnehmraum. Allerdings alles andere als trocken und bestimmt nicht optimal. Aber zZ. am bequemsten.

    LG. Lothar
     
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  11. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Die Anordnung ist manchmal ähnlich. Sogar der Rasierer wäre der gleiche.
    @ppue Ich würde aber als Erstes die Tischkante abschleifen!
    LG Pil
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Bemerkenswert ist wie sich der Sound ändert, selbst wenn man seine Position nur um einige 10cm ändert.

    Hatte da heute ein Aha Erlebnis...

    Ich mache morgen mal ein Foto vom Raum....

    CzG

    Dreas
     
  13. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    ich bin Untermieter in einem kleinen Studio (5 Stunden/Woche)
    Die Wände und die Decke des Studios sind professionell bedämpft, so dass
    Aufnahmen sehr trocken sind.
    Ich sitze mitten im Studio und mache meine Aufnahmen meist mit einem Zoom h4npro Recorder.
    Dieser Recorder erlaubt es im sogenannten MTR Mode parallel zum Aufnahme Kanal einen
    playalong Kanal abspielen zu lassen.
    Meist spiele ich im Abstand von ca 40-50 cm zu den Recorder Mikros.
    Während der Aufnahme hör ich den Mix mit einem Überohr Kopfhörer dt 770 pro ab.

    Mein Sax ist ein Antigua pro alto
    Mundstück ist Theo Wanne ny bros II 6
    Ligatur Vandoren Optimum
    Blatt Legere Signature 2

    Die Aufnahmen mische ich auf dem PC mit der daw n-track 7 ab.
    Zur Zeit verwende ich keinerlei Effekte, da ich nur Billig Plugins habe, die ich alle scheusslich finde,
    d.h. ich kann hier nur mit trockenen,rohen Aufnahmen und Abmischungen was zeigen.

    Zur Zeit habe ich grosse Probleme mit adäquaten Blattstärken und wie gesagt mit der Abmischung.

    http://www.komm-zum.de/Übungsraum.jpg

    http://www.komm-zum.de/aom-mix.mpr

    http://www.komm-zum.de/aom-sax-spur
     
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

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  15. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hall ist eigentlich auch so ein üblich verwendeter..und vereinfachter Begriff.

    Richtigerweise sollte man besser von Raumsimulationen sprechen...ein Plugin oder ein Effektgerät bildet künstlich verschieden grosse und verschieden klingende Räume ab.

    Komplexe Dinge wie Reflexionen, Echos und Weiteres, sowie deren Einstellungs-Parameter simulieren das Hall-Abbild eines Raumes.
     
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  17. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Mein Überaum im Keller.
    Aufnahmegerät ist ein altes Zoom 2. Abstand zum Sax ca. 1,2 Meter
    Eben gerade einen kurzen Teaser, nackt ohne PA und Soundnachbearbeitung eingespielt, damit ihr einen kleinen Klangeindruck von diesem Raumen bekommen könnt.


    Keller kl.jpg
     

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  18. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Mein Überaum unter der Autobahn A 5 an der frischen Luft A 5 01 kl.jpg A 5 02 kl.jpg .
    Aufnahmegerät ist ein altes Zoom 2. Abstand zum Sax ca. 1,2 Meter
    Eben gerade einen kurzen Teaser, nackt ohne PA und Soundnachbearbeitung eingespielt, damit ihr einen kleinen Klangeindruck von diesem Beton-Raumen bekommen könnt. Wegen der Kälte leider ein wenig schnell und geschludert.
     

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    Zuletzt bearbeitet: 30.Dezember.2018
  19. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ich schicke also das trockene Signal in den simulierten Raum u mische das dann mit dem trocknen Signal?
    Wie geht das eigentlich mit Plate?
    Ich hab mal gehört Plate reverb wär am besten für Saxophon, aber ne echte Plate, keine simulierte.
     
  20. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Du machst eine eigene Spur für den Hall und schickst dann das Signal auf Deine Saxophonspur, soviel, dass es angenehm klingt und nicht in Hall ertrinkt...
    Echte Plate macht eigentlich kein Mensch mehr, hast Du mal gesehen, wie groß die sind :D? Abbey Road haben vier Stück, aber benutzen immer UAD EMT Plate Plugins, die sind wesentlich besser vom Handling und nicht mehr vom Original zu unterscheiden... Ich mag auch am liebsten Plate Reverb fürs Saxophon, aber eben als Plugin...
    LG Juju
     
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