"fehlerfrei" spielen - geht das überhaupt

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.Februar.2010.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo liebe Saxfreunde,

    ich spiele ja nun seit gut vier Monaten und "kann" (kennt ihr denn kürzesten Saxwitz: "Ich kann´s!") jetzt so rund 10 einfache Stücke einigermaßen anständig vom Blatt spielen (hört sich wohl in der Summe auch anständig an, sagt meine immer eher kritische Frau.)

    Nur richtig sauber, ohne ´nen Qietscher oder einen vergriffenen Ton zu spielen gelingt mir äußerst selten.

    Und das blöde ist, das ich häufig zwei/drei Anläufe benötige, bis es einigermaßen rund ist. Und das umsomehr, je länger ich das Stück nicht gespielt habe.

    Bin ich zu ungeduldig? Gibt sich das mit der Zeit? Muß ich diese Stücke noch mehr üben? (Aber dann fehlt mir die Zeit andere Sachen zu üben - ich übe übrigens täglich ca. 30 min. am WE auch mal länger und habe einmal pro Woche eine Lehrstunde.)

    Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Tips!

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  2. mrbrightside

    mrbrightside Ist fast schon zuhause hier

    Vom Blatt spielen heißt für mich eigentlich ein unbekanntes Stück das erste mal aufn Notenständer und dann fehlerfrei spielen ;-)


    Das kommt natürlich auf deinen eigenen Anspruch an. Da du diese Frage hier überhaupt stellst, nehme ich an, dass du selbstkritisch bist.
    Du bist noch am Anfang. Da wirst du auch mit 24 Stunden / 7 Tage die Woche üben kein Stück wirklich so hinbekommen, als wärst du ein Profi. Das mit den Quietschern gibt sich mit der Zeit, wenn du mehr Kontrolle hast.

    Nimm dir einfach mal ein paar neue Stücke. Da wirst du wieder auf Anhieb größere Fortschritte machen, als bei den bereits geübten.
    Natürlich kann man immer etwas noch exakter und noch präziser spielen. Nach 4 Monaten würde ich mein Augenmerk, aber nicht darauf legen. :)


    Edit, kleiner Nachtrag:
    Ich bin kein Fan von runtergespielten Stücken. Man muss eben die Balance finden. Am letzten Bisschen Präzision übt man oft mehrere Tage/Wochen/Monate. Als Anfänger gibt sich das nach einiger Zeit evtl. von alleine.
    Also nicht falsch verstehen. Sehr schwer auszudrücken...
     
  3. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    moin Dreas,

    klar kann man fehlerfrei spielen. Es hängt nur davon ab, wieviel Zeit man in das üben investiert.

    Darüberhinaus lässt sich durch regelmäßiges und häufiges üben natürlich auch das improvisieren sehr schön erlernen. Hat man das erst mal drauf, kann man, selbst wenn man den Anschluss auf dem Blatt verloren hat, fließend in die Impro umsteigen und sich retten.

    Spielt man aus dem Bauch, so wie ich es bevorzuge, hat man mit der Impro noch mehr Möglichkeiten.

    Das wird sich auch bei dir im Laufe der Zeit ergeben.
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @zerschmetterling

    Ne,ne, die Stücke nur "runterspielen" mag ich auch nicht.
    Und schon klar, ich meine mit "vom Blatt spielen" was anderes als die Könner.

    Ich mache das immer so, dass ich mir erst das Stück über die Noten erarbeite, dann am Rhythmus und Takt arbeite um darüber Gefühl und Leben in das Stück zu bekommen.(Geht bei mir bekannten Stücken natürlich einfcher; häufig hilft es auch das Stück sich auf einer CD nochmal anzuhören.)

    @all

    Ja, mein Gefühl sagt mir auch, dass freies Spielen und versuchen zu improvisieren der richtige Weg ist.

    Grüße,

    Dreas
     
  5. mrbrightside

    mrbrightside Ist fast schon zuhause hier

    Bleib dran und mach weiter!

    Du hast ja auch einen Lehrer. Der wird dir sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist :)
     
  6. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    hallo dreas,

    mir geht es genauso :lol:

    da kommt dann aber noch mein problem mit dem notenlesen dazu :oops:

    aber ich schließe mich den vorredners an:

    was ist perfekt.

    meine frage:

    was ist dein anspruch an dich :-?

    go easy, oder willst du der perfekte jazzer in 6 monaten werden :-?

    :pint: jaaz47
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Servus Dreas!

    Ich schließe mich meinen Vorrednern da voll und ganz an!
    Mir ging es da am Anfang nicht besser als dir aber man darf sich nicht unterkriegen lassen und muß vor allen Dingen geduldig bleiben!
    Mittlerweile ist mir das erarbeiten von Stücken gar nicht mehr soooo wichtig,ich arbeite viel lieber erstmal an meiner Artikulation,der Dynamik usw.
    Dann kommen erst die Stücke!Aber auch nur wenn mir danach ist!

    Also,mach weiter und bleib geduldig dann klappst auch mit dem Saxen! ;-)
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @jaaz47

    na, ein "perfekter Jazzer" werd´ ich sicher nicht mehr...

    Versteht mich nicht falsch, ich habe da keine übertriebenen Erwartungen. Ich bin schon eh viel weiter, als ich mir selbst zugetraut hätte.

    Es sind eher Fragen, wie "ist das normal, entwickelt sich das mit der Zeit?" "übe/lerne ich richtig?" "kann mann daran was machen und wenn ja was?"

    30/40 min üben am Tag ist ja nicht viel. Da kommt´s drauf an die richtigen Prioritäten zu setzen. Insofern war das schon ein guter Tip weiter an neuen Stücken zu arbeiten und die alten gelegentlich zu spielen und dabei zu verbessern.

    LG

    Dreas
     
  9. HarryK

    HarryK Kann einfach nicht wegbleiben

    Der war richtig gut! Muss ich mir merken.

    Kommt mir sehr bekannt vor. Das war bei mir auch immer ein Problem. Und ist es noch heute. Ich wollte auch so schnell wie möglich alles können. Geht aber nicht! Definitiv! Wenn du einmal gegen einen Ball getreten hast, kannst du zwar von der Bundesliga träumen, aber bis dort ist es ein langer, harter Weg. Da kannst du noch so viel Talent besitzen.
    Ich will dich nicht desillusionieren, ganz im Gegenteil. Habe Geduld und Beharrlichkeit. In ein paar Jahren wirst du über diesen Thread lächeln und einen Song draus machen! :-D :-D

    Respekt! Das ist deutlich mehr, als ich schaffe. Manchmal komm ich tagelang nicht zum Üben, manchmal fang ich an und hör nach drei Takten wieder auf. Dafür geb ich mir's am Wochenede stundenlang. Aber auch nicht immer.
     
  10. Morello

    Morello Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas!

    Ja.
    Nach vier Monaten können andere noch nicht "sauber" eine Tonleiter spielen.

    Ja.

    Ja. Wenn man die richtigen Töne an der richtigen Stelle spielt, geht die Arbeit erst los: Klang, Dynamik, Ausdruck, Charakter des Stückes ....

    bleib dran!!! Das Geheimnis des Übens liegt in der Regelmäßigkeit!
    Und: Man sollte immer das üben, was man NICHT kann. Klingt simpel, aber jeder überprüfe sein eigenes Übeverhalten...
    Ferner sollte man immer wissen, WAS man übt. Also nicht irgendwas runterspielen, sondern sich eine Aufgabe stellen.

    Um improvisieren zu können,muss man jedoch zunächst die verschiedenen Möglichkeiten des Ausdrucks auf dem Sax beherrschen. Also geht IMHO der Weg über das Nachspielen.

    Tipp: nach einem halben Jahr nochmal die Übungen und Stücke von vor sechs Monaten spielen und Du wirst sehen wie Du Dich entwickelt hast, ohne es in der täglichen Überoutine gemerkt zu haben.

    Morello
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zunächst an alle vielen Dank für eure aufschlußreichen Antworten.

    Habe da für mich jetzt ´ne tolle Lernmethode gefunden:

    Die grundsätzliche Entwicklung kommt wöchentlich von meinem Lehrer, aktuelle Fragen bekomme ich hier super schnell beantwortet und vergesse die dann auch nicht bis zur nächsten Woche. Top :lol:

    Zitat:
    "Und: Man sollte immer das üben, was man NICHT kann. Klingt simpel, aber jeder überprüfe sein eigenes Übeverhalten...
    Ferner sollte man immer wissen, WAS man übt. Also nicht irgendwas runterspielen, sondern sich eine Aufgabe stellen"

    Nicht immer einfach, aber ganz wichtig! Da zwinge ich mich zu.(klappt natürlich nicht immer..) Und zu Beginn jeder Übungseinheit überlege ich mir einen Übungsplan.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  12. Morello

    Morello Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas:

    Dann bist Du auf dem richtigen Weg!

    Jetzt brauchst Du nur noch die Kraft, diesen Weg unbeirrt weiterzugehen, wenn Dich mal der Übefrust packt und scheinbar nichts voran geht. Das wird, wie jeder hier bestätigen wird, immer wieder vorkommen.

    Doch glaube mir, es geht immer weiter, jeden Tag! Auch wenn man es nicht immer gleich merkt.

    Gruß

    Morello
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Morello

    Danke für die aufmunternden Worte! Mental weiß ich, das auch noch die Frustphasen kommen werden (lernen ist nie linear).

    Und wenn die kommen, habe ich ja glücklicherweise noch das Forum hier :-D

    Außerdem habe ich mir eine gewisse "Frustrationstoleranz" beim Golf spielen angeeignet.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  14. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Neben den guten Anregungen fehlt noch etwas.
    Ich bin mittlerweile dazu übergegangen Stücke erst auswendig zu lernen und mich danach um alles andere zu kümmern. Das hat den Vorteil, dass man nicht mit Notenlesen beschäftigt ist und sich auf anderes konzentrieren kann. Wird dich schnell weiter bringen denke ich.

    Gruß, Mischa
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mmhh....

    Wie lernst Du die denn auswendig? Nach Gehör durch nachspielen?

    Ich habe sie mir ja an Hand der Noten beigebracht und könnte natürlich jetzt daran gehen, sie auswendig zu lernen.

    Grüße,

    Dreas
     
  16. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    War ein bischen blöd ausgedrückt...
    Ich mache das natürlich auch nach den Noten,aber setzte halt den Schwerpunkt darauf den Notenverlauf auswendig zu können. Ohne Playalong und Notenwerte und Frasierung, nur grob. Wenn ichs dann in den Fingern habe schau ich genauer auf die Notenwerte und Frasierung und dann spiele ich es erst zum Playalong. Bin auf diese Idee gekommen, weil ich ein Stück hatte, welches so schnell war, dass ich mit dem Notenlesen überhaupt nicht hinterherkam. So konnte ich es aber spielen lernen.

    Gruß, Mischa
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Mischa,

    ja, ansatzweise mache ich das auch schon so. Ich nehme die Noten dann auch nicht mehr als einzelne Werte wahr, sondern mehr ganzheitlich (wie beim normalen lesen, wir lesen ja auch nicht Buchstabe für Buchstabe)

    Das merke ich immer dann wennich plötzlich rauskomme und mich auf einmal auf die folgende Note konzentrieren muß.

    Da gibt´s dann immer hänger...

    Da wo ich schon versucht habe auswendig zu spielen, habe ich witzigerweise nicht nur die Melodie "in den Ohren" sondern habe auch das Notenbeild "vor Augen".

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  18. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo dreas,

    m. m. n. muß der plan vor dem üben stehen. wenn geübt wird, wird geübt. ist wichtig. da werden auch keine blätter getestet....., es wird geübt.

    gruß
    hanjo
     
  19. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Hallo,
    zur Ausgangsfrage : "Fehlerfrei" kann man nur mit computergestützten Elektronikinstrumenten spielen. Sobald der Mensch im musikalischen Prozess "live" mitwirkt entstehen Fehler, d.h., die Musik bekommt dann so etwas wie "Seele".
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Schon klar.

    Deshalb habe ich auch "fehlerfrei" in Paranthese gesetzt...

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden